Was haben der Krieg im Libanon und Attentatsversuche auf Passagierflugzeuge gemeinsam? In letzter Konsequenz sind beides Auswüchse unseres fehlgeleiteten Wirtschaftssystems, das die Maximierung des Eigennutzes belohnt und sozialverträgliche Anstrengungen benachteiligt. Beides Ergebnisse einer (beinahe) weltweit praktizierten „zinsbasierten kapitalistischen Wirtschaftordnung“, die uns als „Globalisierung“ entgegentritt. Die Globalisierung des Elends: Zins – der Krebs unseres Wirtschaftssystems.

Neben den hungernden Millionen in den ausgebeuteten Ländern werden mittlerweile breite Schichten der heimischen Bevölkerung auf Dauer ins Elend gestoßen – selbst wenn das Niveau der hiesigen „sozial Schwachen“ im weltweiten Vergleich noch „privilegiert“ erscheinen mag. Da diese Wirtschaftsordnung auf einem systemimanenten Fehler basiert, einer Exponentialfunktion, ist diese Wirtschaftsordnung zum Aussterben verurteilt!

Die Exponentialfunktion der Zins- und Zinseszins-Mathematik muss jedem logisch denkenden Individuum bewusstmachen, dass dieses System auf Dauer nicht funktionieren kann. Warum nimmt kein einziger unserer etablierten Politiker daran Anstoß?
Die Exponentialfunktion kommt in der Natur nur an einer einzigen Stelle vor: beim Krebs! Der Krebs ist die unkontrollierte Wucherung von Zellen, die sich teilen, und wieder teilen, und nochmals teilen, und so weiter. Der Zins, beziehungsweise die Zinslast, die eine Gesellschaft zu tragen hat, bringt eine automatische, immer stärker werdende Umverteilung von den ärmeren Bevölkerungsgruppen zu den reicheren Bevölkerungsanteilen mit sich, verbunden mit der zunehmenden Akkumulierung des Kapitals in immer weniger Händen. Und dies, sich in regelmäßigen Abständen verdoppelnd.
Das kann auf Dauer nicht gut gehen! Der „zinsbasierte Kapitalismus“ wäre längst am Ende, wenn… ja, wenn es nicht diese fabelhafte Medizin gäbe! Eine Medizin gegen den Krebs gibt es noch nicht? Aber Chemo- und Strahlentherapie wollen doch auch „Medizin“ im Kampf gegen den Krebs sein, oder? Und so heißt die „Medizin des Kapitalismus“: Krieg! Womit wir bei Israel und dem Libanon wären. Ungeachtet aller sonstigen Umstände und Motive, die es „für“ einen Krieg geben soll, können wir sicher sein: ein paar Herren in einigen Konzernen reiben sich die Hände! Das wird ein „dickes Geschäft“! Nicht nur, dass die Staaten ihre Munitionsbestände und Waffentechnik erneuern müssen, nein, erst der Wiederaufbau! (der im Libanon gerade eben halbwegs abgeschlossen war.)

Die Medizin des Kapitalismus heißt Krieg!

Es kann einen Menschen sehr wütend (oder sehr traurig) machen, wenn er sich mit den Ungerechtigkeiten unserer Tage beschäftigt! Um wie viel mehr wären Sie wütend, wenn Sie selbst noch direkter betroffen wären? Wenn Sie in eine Umwelt hineingeboren wären, in der Hunger und Krieg herrscht und Bildung „Mangelware“ ist? Wenn Sie sehen und erleben müssten, wie Ihre Brüder und Schwestern erniedrigt oder getötet werden? Wenn es in Ihrem Land nur wenig Liebe und Zärtlichkeit gäbe? Nur Missgunst und Konkurrenzneid? Ausbeutung und Unterdrückung? Wären Sie dann vielleicht irgendwann so wütend, wäre Ihnen der alltägliche Terror so vertraut, dass Sie die Flugzeuge der „Anderen“ vom Himmel holen wollten?
Wer weiß. Wir alle können oftmals nur schwerlich „in den Mokassins der anderen gehen“ – aber wir sollten es öfter einmal tun!
Die Menschheit jedenfalls braucht, wenn Sie überleben will, eine wahrhaft „nachhaltige“ Wirtschaftsordnung – und das sehr bald!
Wollen wir wirklich noch einen „Weltenbrand“ erleben?
Der wird aber ganz anders als in den Hollywood-Movies! Ist uns nicht bewusst, dass das erdölgestützte Dollarsystem, unsere gegenwärtige Welt-Leitwährung, bereits jetzt so stark angeschlagen ist, dass man sich darüber wundern kann, dass der Crash noch nicht längst erfolgt ist?
Es ist für das gegenwärtige Finanzsystem überlebenswichtig, dass regelmäßig Kriege geführt werden. Ebenso, wie eine gleichgeschaltete Presse, die immer „dem Geld zum Munde“ berichtet. Aber bei Krebs nützt es leider nichts, wenn man ihn ignoriert und mit „weiter so!“ behandelt. Dabei wäre beim Finanzsystem die Therapie, im Gegensatz zum Krebs, sehr einfach! Die Einführung einer „Anti-Hortungs-Gebühr“, unter Umständen auch im Rahmen einer komplementären Zweitwährung, zieht dem „Zinstiger“ die Zähne! Die Konzepte dazu liegen seit nunmehr 90 Jahren auf dem Tisch und sind in den letzten Jahren in vielerlei Arbeiten behandelt worden.
Informieren Sie sich! Die von Ihnen gewählten „Volksvertreter“ tun es bestimmt nicht!
www.humanwirtschaft-berlin.de.

Eine Antwort

  1. Tomas Klünner

    Nun ja, mittlerweile fast 46 Jahre, immer noch Vater von drei Kindern und über die aktuelle Entwicklung von Finanz- und Wirtschaftswelt sehr besorgt. War gerade auf der Suche nach dem aktuellen Artikel von Aman über die heutige Finanzwirtschaft „Die größte Seuche schlechthin“. Das ist schön gesagt und leider immer noch im doppelten Sinne aktuell.

    Konnte den Text zwar noch nicht finden, stieß dabei aber auf diesen nunmehr fast fünf Jahre alten Artikel von mir und freue mich, dass ich immer noch zu jedem Wort stehen kann, das ich damals schrieb. Krieg hat es seit damals auch immer reichlich genug gegeben, so dass wir eigentlich wirklich „froh“ sein müssen, dass diese Kriege den Zusammenbruch der kapitalistischen Wirtschaftsordnung bis heute verhindert haben. Aber das ist dann eine Sichtweise, die man nur noch als „zynisch“ bezeichnen kann. Dass es sinnvoller und im Wortsinne „humaner“ wäre, das Wirtschaftssystem zu verändern und dafür zu sorgen, dass die wirtschaftlichen Zwänge, die zur Rüstung zwingen, eleminiert werden, wird wohl niemand ernsthaft bestreiten wollen.

    Infos und Ideen zu dieser neuen Wirtschaftsordnung finden sich seit Juli 2009 auch auf meiner neuen privaten Homepage:

    www.freiheitswerk.de

    Ich freue mich, möglichst viele von euch dort wiederzutreffen!
    Bleibt gesund und heiter…

    Antworten

Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar

Deine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.

*