Das Verbrechen an unseren Kindern

Das Verbrechen an unseren Kindern

Titel: Das Verbrechen an unseren Kindern

Author: Bernd Siggelkow/ Wolfgang Büscher

Verlag: Bonifatius Verlag

Preis: 22 Euro, 2/2024, 256 Seiten

ISBN: 978-3-98790-036-5

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Das Cover schreit nach Aufmerksamkeit. Doch Worte wie „Verbrechen“ oder „müssen“ schrecken uns normalerweise eher ab. Und gleich im ersten Textteil folgen Aussagen, die polemisch oder wutentbrannt herausgeschleudert werden.

Die beiden Autoren, der Gründer des evangelischen Hilfswerks „Die Arche“ sowie dessen Pressesprecher, sind entrüstet. Es geht darum, dass wir einmal von Abstrakta wie „Kinderarmut“ Abstand nehmen und uns in die Realität begleiten lassen – dass wir konkrete Biografien und die Verzahnung von Gesellschaft und individuellen „Schicksalen“ nicht nur theoretisch nachvollziehen.

Soziale Ungleichheit, „Brennpunktschulen“, Ignoranz, Mobbing, Rassismus, Aggression haben drastisch zugenommen – ebenso wie die Zahl der Kinder, die mit knurrendem Magen in die Arche kommen. Ihr Hunger ist gleichzeitig auch ein Hunger nach Liebe und Anerkennung. Die Autoren nehmen den Sozialstaat in die Pflicht. Es brauche nicht nur eine Kindergrundsicherung, sondern eine Umverteilung, ein Umdenken in Politik und Bildung. Und sie zeigen auf, wie vieles gehen könnte, vermitteln ihre Erfahrungen sehr menschlich, sehr lebendig – ja, an einigen Stellen emotional und vielleicht angreifbar. Doch braucht das Thema einen solchen Anschub. Wie könnte es sonst sein, dass es gesellschaftlich noch immer unter „ferner liefen“ abgehandelt wird?
Fazit: Ein Hilfeschrei!

(Renate Graßtat, www.worteinbewegung.de)