Besonders seit den Querdenker-Demonstrationen während der Corona-Zeit wird die Esoterik-Szene immer mehr von rechten Gruppierungen unterwandert und instrumentalisiert. In dem Standard-Werk Rechte Esoterik beschreibt Matthias Pöhlmann, wie die Esoterik immer weiter nach rechts abdriftet.

Von Oliver Bartsch

Als im Jahr 2020 die Querdenker-Demonstrationen begannen, rieben sich manche Beobachter verwundert die Augen. Neben den besorgten Bürgern, Eltern mit Kindern und Personen, die sich keiner Gruppe zuordnen ließen, gab es jede Menge Reichskriegsflaggen von Rechtsextremisten, Verschwörungsideologen (QAnon) und Esoterikern. Über die Hintergründe dieser anscheinend neuen Vernetzung von Verschwörungsgläubigen, Rechtsextremisten und Esoterikern wurde viel gerätselt. Der Sektenbeauftragte der evangelischen Kirche Bayern, Matthias Pöhlmann, gibt in seinem Standardwerk Rechte Esoterik darüber Auskunft.

Esoterik und Rechtsextremismus

Die Esoteriker gelten gemeinhin als unpolitisch. Das war schon immer ein gefährlicher Irrglaube. In Wirklichkeit wollten die Esoteriker immer schon ein neues System, eine neue Weltordnung, eine umfassende Transformation der Gesellschaft. Die Offenheit der Esoterik für Rechtsextremismus ergibt sich aus folgenden gemeinsamen antidemokratischen Überzeugungen:

Berufung auf ein elitäres, esoterisches Überwissen: Es soll wissenschaftlich-rationaler Erkenntnis überlegen sein und hat sich besonders Sensiblen, Sensitiven und Erleuchteten auf intuitivem Wege erschlossen.

Totalitätsanspruch auf alle Lebensbereiche: Es basiert auf einem ganzheitlichen Weltverständnis, das von der All-Einheit aller Dinge ausgeht. Esoterik bietet ein umfassendes Sinn- und Deutungssystem, das auf zwei Grundannahmen beruht. 1. Alles hängt mit allem zusammen. 2. Es gibt keinen Zufall.

Besonderes Sensorium für gesellschaftliche Krisenlagen: Auf soziale, wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Krisenlagen reagiert Esoterik mit verschwörungsesoterischer und alternativ-spiritueller Literatur.

Kritisch gegenüber Wissenschaft, Institutionen und Kirchenreligionen: Die moderne Esoterik ist institutionen-, technik- und fortschrittsskeptisch ausgerichtet. Dies führt zu Misstrauen gegenüber staatlichen Einrichtungen (z. B. Verfassungsschutz), Kirche, Wissenschaft (z. B. Klimahysterie) Sicherheitsbehörden und Mainstreammedien („Lügenpresse“).

Offenheit gegenüber Verschwörungstheorien: Die esoterische Berufung auf ein höheres Wissen geht häufig mit der Vorstellung einher, wonach ein ursprüngliches Überwissen von einflussreichen Gruppen unterdrückt worden sei bzw. noch unterdrückt werde. Daraus leiten sich zahlreiche Verschwörungstheorien ab.

Schwarz-Weiß Denken: Die Welt wird in Gut und Böse unterteilt. Das Böse kommt meistens von denen da Oben, vom System und elitären Mächten, die im Verborgenen operieren. Die Guten kommen von unten, sind das unterdrückte Volk oder sind die Außenseiter der Gesellschaft.

Opfer-Täter Umkehr: Werden esoterische schwarze Schafe bei ihrem illegalen Treiben entdeckt und verurteilt, geben sie der Gesellschaft die Schuld und sprechen von „Hetzkampagne“ und „Gesinnungsdiktatur“. Das färbt sich auf populistische Diktatoren wie Putin („Die Nato ist schuld, dass wir die Ukraine angreifen“) und Trump („Die Wahlen wurden uns gestohlen“) ab.

Rechtsesoterische Superspreader

Ein besonderes Merkmal der aktuellen rechten Esoterik und der Rechtspopulisten ist die intensive personelle Vernetzungsarbeit mit Initiativen, die in die bürgerliche Mitte der Gesellschaft hineinwirken wollen. Intellektuelle Wegbereiter sind Gruppierungen wie die Identitäre Bewegung (Sprecher Martin Sellner), das Magazin compact von Jürgen Elsässer oder das Institut für Staatspolitik von Götz Kubischek, die den Boden für die Machtübernahme bereiten sollen. Dabei setzen sie vor allem auf die Verschiebung des Sagbaren durch Sprache. Begriffe wie Ethnopluralismus oder Remigration klingen harmlos, sind aber zutiefst menschenverachtend und völkisch-national geprägt und meinen die millionenfache Vertreibung von unliebsamen Menschen mit Migrationshintergrund.

In dieser von Verschwörungserzählungen und esoterischen Weltbildern geprägten Mischszene fungieren Chiffren und Labels wie Big PharmaNWO (New World Order), Great Reset, Globalisten, jüdische Hochfinanz, QAnon, aber auch Themen wie Impfgegnerschaft und die Ablehnung der Schulmedizin als einende Narrative und Muster, die eine Grundlage nicht nur für inhaltliche Überschneidungen, sondern auch für gemeinsames Handeln bieten. Diese gemeinsamen Erzählungen und Überzeugungen dienen als Brücken zwischen den Szenen und ermöglichen eine niederschwellige Übernahme von Ideologieelementen. Diese engen Verbindungen zwischen antimodernistischen, antidemokratischen, verschwörungsideologischen und rechtsesoterischen Ideologien sind nicht neu. Spätestens seit den 1990er und verstärkt seit den 2010er Jahren, also bereits deutlich vor der Corona-Pandemie, waren sie zu beobachten.

Alternative Medien und Verlage

Zahlreiche rechte Esoteriker betreiben alternative Medien im Internet oder als Printversionen. Sie sind in ihrer Anzahl und der Zahl ihrer Anhänger erschreckend hoch und stellen ein hohes Gefährdungspotential durch Demokratieverachtung und Desinformation dar.

• Ivo Sasek ist der Kopf von Kla.TV und der Anführer der OCG, der Organischen Christus Generation, einer freikirchlichen, zunehmend esoterischen Sekte mit Sitz in der Schweiz. Sasek lässt seine Anhänger Mantren singen, predigt die Reinkarnation – und spielt mit Symbolen einer angeblichen jüdischen Weltverschwörung. 2.000 getreue Gläubige hat Sasek nach Einschätzung der schweizerischen Evangelischen Sekteninformationsstelle in der OCG um sich geschart und noch mehr Fans.

• Der 2010 gegründete Videokanal des rechten Esoterikers Jo Conrad bietet seit 2010 unter dem Namen bewusst.tv eine Mischung aus Verschwörungsideologien, rechter Esoterik, reichsbürgerideologischen Gedanken und QAnon. Der Kanal hat 23.500 Nutzer.

NuoViso.TV hat 224.00 Abonnenten und ist eine von Frank Höfer, Steffen Höfer und Michael Swoboda betriebene Filmproduktionsfirma. Das Spektrum reicht von Esoterik über Impfkritik bis hin zu Putin-Bewunderung und Reichsbürger-Propaganda.

Esoterik und Reichsbürgerszene

Wie fließend die Übergänge zwischen Esoterik- und Reichsbürgerszene sind, zeigt sich am Beispiel von Peter Fitzek, dem selbsternannten König des „Königreich Deutschland“. Seiner „Verfassung“ sollen der Internetpräsenz zufolge esoterisch universelle Gesetze, die hermetischen Prinzipien, als Schöpfungsordnung zugrunde liegen. Der 2009 gegründete Verein NeuDeutschland hat das Ziel, Deutschland in den Grenzen von 1937 neu zu errichten. Fitzek hält die Bundesrepublik für eine Gewaltherrschaft und vermutet hinter ihrer Fassade eine satanistische Agenda. Die Aktivitäten Fitzeks werden von den Verfassungsschutzbehörden in Sachsen-Anhalt und Brandenburg beobachtet und als verfassungsfeindlich eingestuft. Zudem wird der antisemitische Grundgehalt der von Fitzek propagierten gesundheitlichen Auffassungen hervorgehoben.

2020 gab es in Deutschland 20.000 Reichsbürger, wovon 1.000 als rechtsextremistisch und 2.000 als gewaltbereit eingestuft wurden. Im Dezember 2022 ist ein mutmaßliches Reichsbürger-Netzwerk bei einer bundesweiten Razzia aufgedeckt worden. Seine Mitglieder sollen geplant haben, das demokratische System mit Gewalt zu stürzen. Einer der Beschuldigten hatte laut Bundesgerichtshof nach dem Stand der Ermittlungen in Berlin schon die Örtlichkeiten ausgekundschaftet, Fotos gemacht und eine Namensliste von Politikern, Journalisten und anderen Personen des öffentlichen Lebens erstellt. Bei der Razzia waren 25 Männer und Frauen festgenommen worden. Die Bundesanwaltschaft führte in dem Komplex zwischenzeitlich 61 Personen als Beschuldigte. Das Netzwerk um den Frankfurter Geschäftsmann Heinrich XIII. Prinz Reuß soll einen Staatsstreich geplant haben, um das politische System der Bundesrepublik zu beseitigen und einen neuen Staat nach dem Vorbild des Kaiserreichs von 1871 zu errichten.

Rechtsesoterische Verlage

Inhaltliche Verflechtungen werden auch bei den publizistischen Umschlagplätzen rechtsesoterischer Weltanschauungsproduktion erkennbar. In Bayern gibt es mehrere Kleinstverlage, die einschlägige Literatur vertreiben. Hierzu zählte bis vor kurzem der von der früheren Reichsbürgerin Ingrid Schlotterbeck geleitete, in Marktoberdorf ansässige Argo-Verlag. Rechts­esoterische und konspirituelle Literatur vertreibt u. a. auch der Michaels-Verlag sowie der in Baden-Württemberg ansässige Kopp-Verlag. Zu den eifrigsten rechts­esoterisch-ver­schwörungs­ideologischen Weltanschauungsproduzenten zählt der Amadeus Verlag des antisemitisch-verschwörungsideologischen Bestsellerautors Jan Udo Holey alias Jan van Helsing.

Die Anastasia-Bewegung

Neben rechts­esoterischen Einzelpersonen geben sich mit der völkisch-esoterischen Anastasia-Bewegung und ihren Ak­teuren problematische antidemokratische, rassistische und antisemitische Grundüberzeugungen zu erkennen. Anhän­ger der gleichnamigen, ursprünglich aus Russland stammenden Buchreihe engagieren sich mit der Gründung von sogenannten Familienlandsitzen, wovon es in Deutschland bereits knapp zwanzig gibt.

Rechte Esoterik wird zunehmend antidemokratisch

Die Entwicklung hin zu einer zunehmend politisierten rechten Esoterik zeigt in besorgniserregender Weise, wie weit und nahezu unbemerkt rechte Esoterik bereits in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen ist. Spirituell Suchende werden mit esoterischen Themen angelockt und zunehmend von rechtsideologischen Superspreadern und Influencern mit antidemokratischen, antisemitischen und verschwörungsideologischen Inhalten politisiert. Die Sehnsucht der spirituell Suchenden nach Frieden, Pilgern, Naturnähe, Selbstversorgung und neuen Formen der Gemeinschaft und des Heilens wird von rechten Gruppierungen durch rechte politische Propaganda missbraucht.

Film auf Phönix dazu (29 Minuten): https://www.ardmediathek.de/video/phoenix-plus/der-verschwoerer-komplex/phoenix/Y3JpZDovL3Bob2VuaXguZGUvMzExOTc4OQ

Was passiert, wenn die AFD regiert? (14 Minuten) www.youtube.com/c/recap-nachrichten

Autor: Matthias Pöhlmann, Dr. theol., geb. 1963 in Hof/Saale, von 1999 bis 2011 wissenschaftlicher Referent bei der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in Berlin, anschließend Gemeindepfarrer in Germering bei München; seit 2014 Kirchenrat und Landeskirchlicher Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, München. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Religions- und Weltanschauungsfragen.

Matthias Pöhlmann: Rechte Esoterik – Wenn sich alternatives Denken und Extremismus gefährlich vermischen, Verlag Herder, 1. Auflage 2021, 304 Seiten, 22 €

Über den Autor

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Online-Journalist, Multimediaentwickler, Fachjournalist mit Schwerpunkt Psychologie, Komplementärmedizin, alternative Wohn- und Arbeitsformen, regenerative Energien, Klimawandel, Religion, Spiritualität, Philosophie, Gestalttherapeut.

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16 Responses

  1. Holle
    Der Weg zur Schizophrenie

    Eine Polarität besteht aus einem gegensätzlichen Paar, das allerdings zusammen gehört und der zwischen diesen beiden unterschiedlichen Polen entstehenden Beziehung: hell – dunkel, kalt – heiß, schwarz – weiß, Mann – Weib, Liebe – Hass, arm – reich, krank – gesund und so weiter. Wobei keinem der einzelnen Pole eine Wertung (gut oder schlecht) zukommt. Bei der Polarität geht es also nicht um einen unvereinbaren Gegensatz, sondern immer um ein sich gegenseitig ergänzendes Verhältnis.
    Die beiden Pole sind daher die zwei gegenüberliegenden Enden derselben Sache, wie bei einem Magneten untrennbar zu einer Einheit verbunden und bedingen einander. Tag lässt sich nur im Kontrast zur Nacht definieren, Heiß nur, wenn es auch Kalt gibt, keine Armut ohne Reichtum.

    Auch bei unseren Gedanken verhält es sich wie bei einem Magneten, denn sie sind sowohl positiv – als auch negativ und wir haben ebenfalls eine Polarität. Dies ermöglicht uns einen gewissen Handlungsfreiraum, der unser Wissen und unsere Möglichkeiten wachsen lässt. Diese fließen wie ein Strom und es entsteht ein Kreislauf, genauso wie bei der Erde.
    Kommt es dabei zu einer Störung, spalten sich die positiven und negativen Gedanken auf und werden dann voneinander getrennt. Durch den Druck der negativen Gedanken inklusive der vorhandenen Dogmen, begrenzt sich der Handlungsspielraum und es kommt zu einer Blockade. Gleichzeitig begrenzen sich durch den Abfluss der negativen Gedanken das Wissen und die Möglichkeiten, denn nur wenn alle Gedanken zusammen sind, haben wir das vollständig uns zur Verfügung stehende Potential.

    Der Weg zur Schizophrenie ist daher von Schmerz gepflastert, wobei die „Pflastersteine“ für eine ganze Reihe von Gefühlen stehen. Dabei beginnt sich der Gefühlsteil von der Seele abzuspalten, weil das schmerzliche Gefühl die Seele in zu große Bedrängnis bringen würde und dadurch zu zerbrechen droht. Aus diesem Grund entsteht der erste Teil der Schizophrenie also wegen dem zu starken Schmerz zwischen Gefühl und Seele.

    Antworten
    • Holger Roloff
      Schizophrenie verhindert ist möglich

      @Holle
      zu
      „Der Weg zur Schizophrenie“

      Gutes Stichwort! Genau deshalb hab ich ja auch die Begriffe „Offene Aufklärung“ und „dialektische Analyse“ ins Spiel gebracht.
      ————————————————————–
      Auf die „Rechte Esoterik“-Szene und Denkweise trifft der Begriff „Schizophrenie“ tatsächlich zu, weil dort Verklärung, Ablenkung der Gedanken und das Etablieren von Scheinantworten das Kalkül hinter allem darstellen.
      ————————————————————–
      BEISPIEL dafür: Die Anastasia-Bewegung propagiert die Flucht raus in die Natur, wo man dann angeblich „frei“ in Selbstversorgung leben könne. Die Vereinzelung und Teilung der Leute sei also besser, als ein Prozess hin zu einer sinnvoll strukturierten, so demokratischen Gesellschaft wie möglich.

      Kritikpunkt 1: Kein Wunder, das so eine platte Idee ausgerechnet aus Russland stammt, dem größten Land der Erde, wo es eine beinahe uendliche, unbewohnt anmutende (und übrigens für Menschen eher unbewohnbare) Taiga und Tundra gibt. In Zentraleuropa, wo Dörfer und Städte eng gestrickt und bereits direkt von Nutzflächen umgeben sind, wäre das völlig unmöglich. Man stelle sich Millionen Deutsche vor, die plötzlich in die letzen verbliebenen Wälder und Naturschutzzonen streben, um diese auch noch platt zu machen und zu vermüllen…

      Kritikpunkt 2: Der Mensch als Gattungswesen ist seit der Urzeit gesellschaftlich (Horde), also auf die Gesellschaft als Ganzes angewiesen. In der Geschichte ging es deshalb jeweils darum, eine bestimmte Form der Sozietät zu erreichen…leider nicht immer zum Guten…aber prinzipiell richtig, weil nicht anders friedlich erreichbar.

      Kritikpunkt 3: Die Idee man könne dem irgendwie ausweichen, ist ein typisch kleinbürgerlicher Eskapismus (eine Form von Ideologie), d.h. anstatt die Fragen sachlich korrekt zu beantworten, propagiert man lieber die Flucht in eine Pseudofreiheit, wo man der Natur, Krankheiten, Wetterkatastrophen, Erdbeben usw. völlig ungeschützt ausgesetzt wäre. Hilfe per Feuerwehr, THW, Notarztwagen, Hubschrauber, Rettungsflugzeug usw. wären dann unmöglich, denn all das erfordert eine sehr gut organiserte Produktion und Organisation – eben Gesellschaft.

      Kritikpunkt 4: Gesellschaft heißt – man gesellt sich bewusst zeinander, um in der Summe des Handels mehr bewirken zu können. All das ignoriert die Anastasia-Ideologie und redet den Leuten Unsinn unter dem Banner von „Freiheit“ ein. Dabei ist die Gesellschaft (trotz berechtigter Kritik an ihrer Unvollkommenheit) ja gerade der Garant für viele Freiheiten und deren Schutz. Wenn ich von wilden Tieren oder Kriminellen bedroht werde, kann ich die Polizei zu Hilfe rufen. Ruf die mal in der Taiga…da käme dann niemand, weil die Vereinzelten ja keine Polizei mehr bilden können, wenn sie alle selbst irgendwo verstreut in den Wäldern hausen.

      Kritikpunkt 5: So eine Ideologie auf Stammtisch-Niveau basiert auf elementaren Denkfehlern und ignoriert alles, was wir in den Sozialwissenschaft der letzten 400 Jahre an Erkenntnissen gewonnen haben.

      Kritikpunkt 6: Für eine einzelne Familie – vor ALLEM IN RUSSLAND – mag das Landleben fern ab der Städte ja durchaus ein gangbarer Weg sein, um z.B. den Häschern von Putins Gnaden zu entkommen… Das sei unbestritten. Aber für morderne, hoch komplexe Gesellschaften insgesamt, kann das natürlich niemals eine Lösung sein.

      Kritikpunkt 7: Die Anastasia-Bücher fördern (für schwache Geister – da paßt der Begriff dann mal) Schizofrenie, da sich das Bewusstsein erst überreden und verführen lassen muss (gegen die eigene Intuition), die Vereinzelung anzunehmen, obwohl einem das innere Gefühl sagt, dass man in der großen Gemeinschaft eigentlich deutlich besser aufgehoben wäre.

      FAZIT: Deshalb ist es wichtig Wissen zu erlangen, wie wir gleichwertig, gleichberechtigt und mit so viel Mitbestimmung wie möglich aktiv daran mitwirken können, eine neue Gesellschaftsstufe zu erreichen, ohne in frühere Zeiten von Barbarei und Unterdrückung zurückzufallen. Und dieses Wissen existiert und wird ständig weiter entwickelt. Die Wandelbewegung und viele Theoretiker sind damit beschäftigt. Es gibt zahlreiche tolle Bücher dazu, die alle Aspekte aufarbeiten und neue Möglichkeiten aufzeigen.

      Antworten
  2. Holger Roloff
    Ein Versuch Ordnung zu schaffen

    @Holle

    Das Argument STARKE vs. SCHWACHE ist inhuman und grundlegend faschistisch. Rechte lieben dieses Argument geradezu, egal wie oft es schon entlarvt wurde. Das hat auch nichts mit „Leistung“ zu tun, zumal es ja auch linke Unternehmer gibt.

    Ich versuch hier wenigstens mal Ordnung reinzubringen.

    War Hitler tatsächlich links? Antwort hier:

    https://www.br.de/nachricht/faktencheck/waren-die-nazis-links-100.html

    und hier:

    https://www.gespraechswert.de/rechts-oder-links-einordnung/

    und hier:

    https://taz.de/!703669/

    Er und seine Partei nutzen zwar gern wohlklingende Begriffe (wie Sozialismus, Volksgemeinschaft) koppelten diese aber an eine Bluts-Ideologie und teilten die Menschen damit willkürlich durch Zuschreibungen angeblicher Eigenschaften in „Starke“ und „Schwache“. Letzteren verwehrte man Rechte, final sogar sogar das Recht auf Leben überhaupt. Wer zu welcher Gruppe zu zählen ist, war ebenfalls reine Willkür. („Wer Jude ist, bestimme ich.“ Zitat H. Göring). So ernannte man manche Juden durchaus zu „Ehrenarieren“, wenn das nützlich schien – siehe hier:

    https://download.e-bookshelf.de/download/0002/6840/33/L-X-0002684033-0004291643.XHTML/index.xhtml

    Diktaturen (analog zu Religionen) waren generell also nicht homogen. Es vermischten sich widersprüchliche Dinge, wenn dies nützlich war. So ließ Hitler selbst einstige Wegbegleiter ermorden, obwohl sie „Arier“ waren. Priester segneten Waffen etc.

    Derartige Willkürmorde hatte Hitler mit Stalin gemeinsam, der echte Linke (Kommunisten, dabei viele Offiziere der Roten Armee sowie Intellektuelle) nach Belieben als Verräter denunzieren, verbannen oder ermorden ließ, wenn er diese für klüger hielt und somit für ihn als politische Konkurrenten ansah.

    Das hat mit dem Ansatz linken Denkens nichts mehr zu tun, sondern stellt einen klaren Bruch dar!! Dennoch war Stalin ein linker Diktator, weil er die Produktion entprivatisierte, was Hitler nicht machte (deshalb ist er klar rechts). Hitler wetterte zwar gern gegen den Kapitalismus, ließ sich aber gern von diesem seinen Krieg finanzieren und Waffen bauen.

    Stalin missbrauchte genau wie Hitler also nur das gute Ansehen der Sozialismus-Idee , wenn es dem Machtstreben diente. Ihm ging es nur um Macht an sich. Dazu kam ein ausgeprägter Führerkult. Den gab es auch bei Mao.

    Mao war aber ein Sonderfall. Die Situation und Geschichte in China war damals auch völlig anders als in Europa. Sein Weg beruhte auf Erfolgen aus der Anfangszeit, die zu erzählerischen Mythen wurden. Das wurde nach seinem Tod entzaubert. Zu recht, denn auch er griff letztlich zu Gewalt und Krieg, um erneut an die Macht zu kommen.

    Siehe hier.

    https://www.planet-wissen.de/geschichte/diktatoren/mao_zedong_gnadenloser_machtmensch/pwiechinauntermao100.html

    und hier:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mao_Zedong

    Fazit: Ideologien halten keine Versprechen, sondern scheitern an der Realität. Ideologien sind Fehler im menschlichen Denken. Deshalb sind sie zu kritisieren, anstatt zu reproduzieren.

    Beispiel für einen ideologischen Widerspruch: Wenn zunehmend Roboter und KI die Leistung der vermeintlich „Starken“ übernehmen und sie somit auch zu „Schwachen“ (Überflüssigen) machen, was dann?

    In Wahrheit geht es nämlich um die Stellung im Kapitalverhältnis, also die Frage der Klassengesellschaft. Das Anwachsen der Überflüssigen (aus dem Mittelstand) im Kapitalismus induziert Angst, die von rechts stets nur mit Rufen nach mehr Autorität, Rassismus, Ausgrenzung usw. beantwortet wird…also Ideologie. Man drückt sich um die richtigen Fragen und Antworten. Pseudo- und Ersatzantworten hingegen liefern sie reichlich. Was ist mit den Konsequenzen daraus?

    Antworten
    • Holle

      Ein ehemaliger Freund von mir, war in seinen jungen Jahren als Punk unterwegs und nahm fast alles an Drogen was er bekam. Man hat ihn dann in die Geschlossene gebracht, wo er nach eigener Aussage, die besten Drogen und wohl noch etwas anderes bekam. Jedenfalls machte er danach eine Lehre als Kaufmann, die er abbrach und dann Schreiner wurde. Seit zwanzig Jahren ist nun selbständig. Er hat sich ein Haus gekauft, geheiratet und eine Stieftochter. Um das alles irgendwie zu ermöglichen hat er sich kaputt gearbeitet, und um den Spagat zwischen seiner alten und neuen Denkweise erträglicher zu machen, hat er viel geraucht und getrunken. Wenn er dann genug getrunken hat, kommt seine alte Denke zum Tragen und treibt ihn weiter Richtung Schizophrenie und seine Ehe Richtung Abgrund. Aber eher will er seine Ehe aufgeben, als „sein“ Haus zu verlieren, für das er all die Jahre so hart gearbeitet hat. Es gibt wohl viele ähnliche Fälle, die in irgendwelchen Kommunen infiziert werden und dann aber vom Steinewerfer zum bravem Bürger oder Politdarsteller mutieren. Keine Ahnung was dazwischen mit diesen Menschen passiert ist, jedenfalls dienen sie nun dem, wogegen sie zuvor gekämpft haben oder zumindest woran sie glaubten.

      Dass es keine Starken und Schwachen geben soll, würde erklären warum das Leistungsniveau im Bereich Bildung seit Jahrzehnten ständig gesenkt wurde und warum man einvernehmlichen Geschlechtsverkehr mit Kindern legalisieren will. Und ebenfalls warum Eltern ihre Kinder auf Privatschulen schicken, sofern sie es sich leisten können.
      Dann könnte man auch einem Gitarrenspieler der die Saiten mit der rechten Hand zupft, diesem umspannen, damit er sie nun gefälligst politisch korrekt mit der Linken spielt. Und Unternehmensberater braucht es dann ja ebenfalls nicht mehr.
      Dass es in der Natur allerdings etwas anders ist, kann jeder selbst beobachten und braucht dafür keine bezahlte Studie. Und so wie in der Natur, fressen auch im hier und jetzt, die Großen die Kleinen und irgendwelche Sozialistendarsteller helfen dabei kräftig mit. Und nur weil ich seit zehn Jahren vegetarisch lebe, laufe ich deswegen auch nicht überall hin und beschwere mich bei Menschen die Fleisch essen oder will es ihnen sogar verbieten, weil ich glaube sie würden dadurch meine Gesundheit gefährden.

      Im Grunde ist es völlig egal, ob Hitler oder sonst irgendwer sich für Links oder Rechts glaubt. Und es ist auch völlig egal, ob die eigentlich gute Idee des Sozialismus einfach noch nie verwirklicht wurde, weil es immer wieder an denselben Problemen scheitert. Solange einige Menschen glauben sie hätten das Recht, im Namen irgendeiner Ideologie oder Religion andere Menschen auf dem Altar dieses Irrglaubens opfern zu dürfen, solange wird diese Welt weiterhin in düsteren Zeiten leben. All dieses rechts/links – oben/unten, dienen niemals den Menschen, sondern immer nur einigen Wenigen.

      Die Menschen die auf den Seiten von SEIN unterwegs sind, interessieren sich wohl hauptsächlich für Spiritualität und jeder für sich ist individuell. Dieser Weg ist anstrengend, aber wertvoll und das Einzige was man wieder mitnimmt, denn alles andere ist lediglich leihweise von Mutter Erde.
      Ich halte es nicht für sinnvoll die Dinge zu trennen, außer um sie kurz eingehend zu betrachten (Meditation), um sie dann wieder besser zusammenführen zu können.

      Antworten
      • Holger Roloff
        Dialektische Analyse der Argumente

        @Holle
        Für differenzierte Betrachtung bin ich auch. Deshalb Argument für Argument sauber abgearbeitet:

        Fall 1 (1.Absatz bei Holle): PUNK vs. BÜRGERTUM

        Fall 1 Pkt.1: Hätte der Punk seine Depressionen (als Folge seines Nachdenken über die Welt) mit Drogen betäubt, wenn er superreich geboren worden wäre?

        Fall 1 Pkt.2: Ist er als Mensch mehr wert (also ein STARKER), wenn er aus reichem Hause stammen würde, weil er die Lebensperspektive hätte, das elterliche Unternehmen / Vermögen übernehmen zu können?

        Fall 1 Pkt.3: Reiche haben selbst dann tendenziell ein völlig anderes Denken über die Welt (und sich selbst), wenn sie körperlich und kognitiv auf gleichem Level mit einem Armen stehen, also gleich leistungsfähig sind. Sie erheben dennoch oft ihre soziale Herkunft, Schicht und Klasse über die, die sie in der Hierarchie unter sich als schwächer betrachten. Und dafür gibt es keinen Mangel an fiktiven, irrationalen bis hanebüchenen Begründungen…

        Fall 1 Pkt.5: Das Argument der „Leistungsträger“ hört man oft. Würde man genau hinschauen, könnte man erkennen, dass leider oft nur Spekulation oder strukturelle Gewalt die Gründe sind (lohnabhängige via Geld vermittelte Ausbeutung, also moderne Sklaverei).

        Fall 1 Pkt.6: Am Anfang war Kapitalismus sogar noch in Teilen direkte Sklaverei, was ja auch begründet werden musste. Solche Denkmuster haben also Tradition. Lesetipp dazu hier:

        https://literaturkritik.de/delabar-rediker-das-sklavenschiff,30270.html

        und hier:

        http://www.assoziation-a.de/dokumente/Assoziation_A_Vorschau_2023_F.pdf

        Audiorezension hier:

        https://www.deutschlandfunkkultur.de/buchkritik-das-sklavenschiff-eine-menschheitsgeschichte-von-marcus-rediker-dlf-kultur-b619e15e-100.html

        SCHLÜSSEL: KAPITALISMUS ist nur durch den Ablauf der menschlichen Geschichte und Gewaltanwendung darin erklärbar und somit keineswegs ein Naturzustand!!!

        Fall 2: STARKE vs. SCHWACHE allgemein als Prinzip hinterfragt

        Fall 2 Pkt.1: Es wird bewusst verschwiegen, was das genau bedeuten soll. Die Ebenen werden nicht benannt (kognitive und körperliche Eigenschaften auf der personellen Handlungsebene einerseits und gesellschaftliche Besitztums- und Machtverhältnisse auf der anderen Ebene)

        Fall 2 Pkt.2: Ich kenne keinen linken Theoretiker, der leugnen würde, dass Menschen ausgeprägte Stärken und Schwächen haben. In diesem Sinne gibt es natürlich auch Starke und Schwache. Keine Frage. Anstatt die Schwachen aber der Natur gleich zum Fraß frei zu geben oder sie zu entrechten (wie es reaktionäre, rechte sowie manche neoliberale Denker aktuell fordern, z.B. Markus Krall), können wir Dank Produktivität locker für alle sorgen. Das unterscheidet eine Gesellschaft ja gerade von reiner Natur! Das ist im linken Denken Konsens.

        Fall 2 Pkt.3: Biologie eignet sich also nicht für die Analyse von Fragen, die auf der sozialen und wirtschaftlichen Ebene liegen. Rechte Autoren hingegen ziehen das gern heran, wie z.B. Thilo Sarrazin, der allen Ernstes Armut mit genetischen Eigenschaften fremder ethnischer Gruppen als biologisch und intellektuell minderwertig zu begründen versucht. Das nennt die Soziologie zu Recht Rassismus. Komisch nur, dass es auch afrikanisch-stämmige Reiche und sogar Nobelpreisträger gibt – siehe hier:

        https://de.abcdef.wiki/wiki/List_of_black_Nobel_laureates

        SCHLÜSSEL: Man darf Biologie nicht mit Soziologie verwechseln bzw. gleichsetzen!!!

        Fall 2 Pkt.4: Wirklich spirituell erwachte Leute sehen deshalb zu Recht alle Menschen als gleichwertig an. In Rechter Esoterik ist das nicht der Fall (siehe Ausgangsartikel oben).

        Fall 2 Pkt.5: Ziel der Menschheit muss es folglich sein, die Gleichwertigkeit aller auf die Gesellschaftsverhältnisse zu übertragen, um angstfrei leben zu können, ohne alle Länder, Regionen und Städte deshalb zu uniformieren (siehe heute deutsche Innenstädte – grausam). Individualität und verschiedene Kulturen dürfen erhalten bleiben. Die Welt sei bunt! Deshalb sind übrigens Teile der Woke-Theorie auch falsch, z.B. die negative Betrachtung von „Kultureller Aneignung“. Die halte ich – anders als manche „Linke“ – für klar positiv und sogar wichtig. Sie trägt zur Entwicklung des Weltbewußtseins bei., kulturelle Impulse werden aufgenommen und anderswo weiter entwickelt (z.B. Schamanismus, Punk, Hip Hop/Rap, Gothic, Techno/Goa, Essen, Sport usw.)

        Fall 2 Pkt.6 Einzelnen kann durchaus innerhalb des Kapitalismus ein Aufstieg von Arm zu Reich gelingen, z.B. durch Erfolg im Geschäftsleben, im Sport, in der Kunst und Musik, durch eine Erfindung – aber eben auch durch Anbiederung, „Vitamin B“, Seilschaften, Günstlingswirtschaft, Halbwahrheiten, Lügen, harte Ellenbogen, Diebstahl von Ideen, Korruption, Wirtschaftskriminalität usw. Es hieß ja nicht umsonst „Hinter jedem großen Vermögen, steckt ein Verbrechen.“ Zitat Honoré de Balzac, französischer Philosoph und Romanautor, 1799 – 1850)

        Fall 2 Pkt.7 Es geht im Kern in der sozialen Frage also um was ganz anderes, um REICH vs. ARM, um MACHT vs. MACHTLOS, um OBEN vs. UNTEN, also die System- bzw. Klassenfrage und ihre innere Logik, sowie die Folgen, wenn die kapitalistische Dynamik dem eigenen Ende entgegen strebt. Dann wird oft wieder nach unten getreten… Sogar bessere Steuern würden die Lage nur etwas abfedern, aber nicht grundlegend ändern. Siehe „Armut in Deutschland“ / Bosetti Late Night / 22.10.2023 / Kurzversion hier:

        https://www.youtube.com/watch?v=QiViFyPsOnE

        Fall 3: BILDUNGSNIVEAU sinkt… (2.Absatz bei Holle)

        Fall 3 Pkt 1: Neben vielen weiteren Punkten liegt die Hauptursache darin, das die Schüler heute nicht mehr zu universal denkenden Erdbewohnern ausgebildet werden, die sich selbst kritisch reflektieren, sich selbst (spirituell) und die Gesellschaft weiter entwickeln können, sondern als willige Marktteilnehmer, Konsumenten und Wähler zurechtgestutzt werden sollen, wohlwissend, dass Wahlen nie grundlegend etwas ändern. Kapitalismus und Markt gelten als für alle Zeiten gesetzt. Man propagierte sogar schon das angebliche „Ende der Geschichte“… Das bildet sich im Schulwesen ab, ebenso an Universitäten (Bachelor- & Master-System). Auf Privatschulen kommen nur Kinder aus wohlhabendem Hause. Die Annahme ( von Holle ) in 2. Absatz trifft also nicht zu. Vergleiche auch „Wie Maschmeyer unsere Kinder verblödet“ Podcast WOHLSTAND FÜR ALLE Ep. 139:

        https://www.youtube.com/watch?v=Deigs7dTHBg

        Schon Kinder werden also bewusst auf den Kapitalismus gedrillt und für dumm verkauft. Trotzdem sind viele jetzt bewusstseinsmäßig erwacht und es gab immerhin Fridays For Future.

        SCHLÜSSEL: Naturverhältnis und Gesellschaftsverhältnis lassen sich nicht gleich setzen. Auch das wäre sonst wieder eine Biologisierung des Sozialen, also Ideologie. Das UNIVERSUM ist nicht kapitalistisch aufgebaut!!!

        Fall 3 Pkt. 2: Im Kapitalismus (= warenförmige Wirtschaft mit Markt und Konkurrenz) kann formal jeder reich werden – ABER NICHT ALLE!!! Die rechte Argumentation unterschlägt das, genau wie der Neoliberalismus und die „Libertären“, also „Anarchokapitalisten“ (siehe aktuell Argentinien).

        Fall 3 Pkt. 3: Genau deshalb gab es historisch den linken Ansatz, große Produktionsstätten zu vergesellschaften, um allen zu gehören (Volkseigentum). Nur das persönliche Privateigentum blieb erhalten. Dass das prinzipiell geht, haben die RGW-Staaten immerhin 40 Jahre in der Praxis bewiesen. Der Druck auf den Bürger war trotz Stasi in der DDR weit aus geringer, die soziale Sicherheit hingegen weit größer, als wir das heute kennen (Agenda 2010, Hartz IV-System).

        Fall 3 Pkt. 4: Anbiederung, Seilschaften, egoistisches Machtstreben usw. gab es im Osten auch deutlich weniger, waren aber nicht gänzlich verschwunden, was auch die Fehlentwicklungen unter Lenin, Stalin, Mao, Ulbricht, Honecker erklärt und heute teilweise Putin`s Russland – siehe ZDF „TTT – Titel Thesen Temperamente“ / 21.01.2024 / 1. Beitrag: Kultur in Russland (äußerst aufschlussreich!):

        https://www.zdf.de/daserste/ttt-titel-thesen-temperamente/page-video-ard-ttt-vom-21-januar-2024-100.html

        Fall 3 Pkt. 5: Auch starke Fehlinterpretationen linker Theorie haben extremen Schaden angerichtet (z.B. in Kambodscha / Pol Pot). Das hat linke Ideen zur Groteske verzerrt und ins Gegenteil umschlagen lassen (durch egoistische Sub-Ideologien). Das erklärt all die Toten und ist eine Folge der Diktatur als Staatsform. Analoges kennen wir von Fehlinterpretationen von Bibel, Tora und Koran (z.B. Sekten, Inquisition, Fundamentalismus). Mit einem demokratischen System läßt sich das am ehesten verhindern.

        Fall 3 Pkt.6: Das Gegenteil gab es aber auch, z.B. Gorbatschow mit der Glasnost/Perestoika-Politik der 1980er Jahre.

        SCHLÜSSEL: Richtiges Denken führt zu richtigen Ergebnissen, womit sich der Kreis zur Spiritualität schließt…!!!

        Fall 3 Pkt. 7: Wohin hingegen rechtes Denken (Starke vs. Schwache) direkt (ohne extra Fehlinterpretationen) geführt hat wissen wir (den Auschwitz-Öfen).

        Fall 3 Pkt.8. Da gibt es ergo methodisch einen wichtigen Unterschied. Wenn links geführte Länder scheiterten, dann durch Fehlinterpretation (Nichtbeachtung von humanistischen oder ökonomischen Grundprinzipien), also Abweichungen von der Original-Theorie (z.B. Marx/Engels – ohne diese als vollständig richtig anzunehmen). Bei rechten Theorien sind es hingegen keine Fehlinterpretationen und subjektive Denkfehler als Ursache des Scheiterns, sondern die Fehler stecken bereits in der analytischen Tiefe und der inhumanen Logik der Theorie selbst, genau wie im Neoliberalismus, bei den Libertären, den Indentitären usw.

        Fall 4 DENKRICHTUNG ist egal… (3. Absatz bei Holle)

        Fall 4 Pkt.1: NEIN, weil wir als Menschheit aus Fehlern lernen können und keineswegs per se dazu verdammt sind, sie zu wiederholen.

        Fall 4 Pkt.2: Dass erneute Fehler teilweise dennoch zu beobachten sind hat Gründe. In den USA und Zentraleuropa ist es vor allem die spürbar zunehmende Angst der Mittelschicht, die in der finalen Krise des Kapitalismus die eigenen Grundlagen und Privilegien wegschwimmen sieht. Durchaus zu Recht wohlgemerkt!

        Fall 4 Pkt.3: Die Ursachen dafür sind nämlich objektiv und liegen nicht in der Migration, sondern umgekehrt sind die Flüchtlingsbewegungen eine äußere Erscheinungsform der Krise als Reaktion auf die Lage in den peripheren, abgehängten Regionen der Welt, auf deren Kosten wir hier auch maßgeblich leben. Dazu gibt es reihenweise Bücher und Publikationen, Dokus usw., die das sauber analysieren und darstellen, wie das konkret abläuft. Kann ich hier gar nicht alle listen…

        Fall 5 MEDITATION hilft sich zu sortieren… (4. Absatz bei Holle)

        Meditieren praktiziere ich auch. Hilft tatsächlich. Nur die Gedanken müssen stimmen (siehe oben z.B. Gleichwertigkeit). Und diese Prinzipien dürfen nicht von der ökonomischen Verwertbarkeit eines Menschen abhängig gemacht werden. Das wäre ein Fehlschluss, rein in eine Denkfalle, die zur Einbahnstraße wird… Menschenrechte müssen universell gelten!!!

        Auch die dringende Migrationsfrage kann dann gelöst werden – im Gesamtkontext und als Frage der ganzen Menschheit und nicht nur als Problem eines Landes oder einer Region wie Europa. Die USA und viele andere Länder kennen das Problem ja auch.

        Das zu schaffen, wäre unsere echte spirituelle STÄRKE…!!!

        SCHLÜSSEL: Ein Grundsatz spiritueller Politik sollte lauten:

        „In der Politik ist es ähnlich wie in der Mathematik. Alles, was nicht vollständig richtig ist, ist falsch!“ (Edward Kennedy)

        Problem: wir können nicht alles wissen. Deshalb sind Herz und Fühlen ein wichtiger Wegweiser…und den Humor bitte nicht vergessen.

        HUMOR: Z.B. AfD-Wähler sind nicht unbedingt dumm…manche haben nur Pech beim Denken…

      • Holle

        Ja, immer wieder spannend so ein Achterbahnfahrt. Es geht hoch und runter, rechts und links, doch am Ende steigt man da aus, wo man eingestiegen ist.
        Die Erde steht im Grunde für Glaube und Hoffnung, denn man unterhält sich hauptsächlich über Symptome, mit denen man von der Realität abgelenkt wird und nimmt die Ursachen überhaupt nicht wahr. Ein anders Problem ist, dass der „Behälter“ nun mal begrenzt ist und bei den Meisten, ist er bereits in jungen Jahren schon Randvoll. Um wieder etwas Platz zu schaffen, müssten alte Glaubensmuster geprüft und entsprechend aussortiert werden, damit man sich nicht ständig im Kreis dreht. Aber so hat eben jeder seinen Lebens-/Seelenplan dem er folgt.

        Eine Frage habe ich allerdings noch, bevor ich aussteige: Wer legt denn die richtigen Gedanken bei einer Meditation fest und kommt dann die Gedankenpolizei und nimmt mich mit, wenn es die Falschen sind?

  3. Rolf

    Möchte dem Autor, Herrn Bartsch, empfehlen, seinen Horizont zu weiten, danach gerne weitere Veröffentlichungen.

    Antworten
    • Holger Roloff
      Höcke und die wohltemperierte Grausamkeit

      @Rolf
      Wie wärs denn mal mit nur einem einzigen, nachvollziehbaren Argument?

      Hier ist eines:
      Grausamkeit disqualifiziert jede Form der Politik
      https://spirit-online.de/grausamkeit-disqualifiziert-jede-politik.html

      Antworten
    • Holger Roloff
      Abwägen anstatt "Gedankenpolizei"

      @Holle
      Zitat: „Wer legt denn die richtigen Gedanken bei einer Meditation fest und kommt dann die Gedankenpolizei und nimmt mich mit, wenn es die Falschen sind?“

      Meine ANTWORT: Nein, definitiv keine „Gedankenpolizei“. Man darf und sollte sogar alles denken dürfen! Nur so ist es möglich, diese Gedanken sozusagen auf die sensible Goldwaage zu legen, um sie auf Wahrhaftigkeit zu prüfen. Hilfreich ist dabei die Frage – wo führt der Gedanke am Ende hin? Erfaßt der Gedanke tatsächlich Wesen, Charakter und Ursachen der Phänomene? Oder ist er nur ein ideologischer Reflex, der sich an der Oberfläche reibt?
      —————————————
      Falsche Gedanken scheitern langfristig stets an der Realität!!!
      —————————————
      Analogbeispiel, um das zu verdeutlichen:

      Die Anhänger der flachen Erde-Theorie versuchen Tag und Nacht durch Kreisbewegungen von Sonne und Mond in ca. 6000 km Höhe über Erdscheibe zu erklären. Dann könnte man den Mond jedoch aus vielen Blickwinkeln von allen Seiten, ja sogar von unten sehen. In Wirklichkeit sehen wir aber von überall die gleiche Mondoberfläche, also die gleiche Seite. Wir können den Mond nur aus einem sehr schmalen, spitzen Winkel betrachten. Er muss sich also deutlich außerhalb der Erdfläche befinden. Da er manchmal die Sonne verdeckt, muss die Sonne noch weit dahinter liegen.
      —————————————
      Die Ideologie der Flacherdler scheitert und blamiert sich also, selbst durch einfachste Geometrie-Betrachtungen, an der Realität. Das ist also der Gradmesser.
      —————————————
      Analog scheitern die Argumente aller links- und rechts-extremen Haltungen an Grundfragen von Humanität und Gerechtigkeit. Es braucht also keine „Gedankenpolizei“ um das zu erkennen, sondern simples, logisches Denken.

      Antworten
      • Holle

        Okay, Extrarunde…!

        Alles kann an „der Realität“ gemessen werden, die jedoch für jeden unterschiedlich wahrgenommen wird und weshalb die Quantenphysik auch so grandios scheitert, solange man eben nicht weiß, ob es Punkt oder Welle ist.
        Aus diesem Grund ist deshalb für Einige die Erde flach und für alle anderen eine Art Kugel. Der Grund warum sie einigen flach erscheint und nicht als Kugel wie alle Planeten und Sterne, liegt wahrscheinlich darin, dass der Mensch sich bereits am Ende der Fahnenstange glaubt, obwohl er geistig gerade mal im Kindergarten verweilt.

        Wer simples, logisches Denken anwendet, kann ebenfalls zu dem Schluss kommen, dass es so etwas wie einen freiheitlich demokratischen Rechtsstaat nicht geben kann, denn dafür fehlen einfach die wissenschaftlichen Beweise (wie für so vieles). Vermutlich ist dieses Festhalten daran, aus dem Wunsch nach Humanität und Gerechtigkeit entstanden, die es jedoch auf Mutter Erde in dieser Form noch nicht geben und man auch nicht erzwingen kann. Doch das Leben ist (insgesamt gesehen) gerecht und human, gegründet auf dem Gesetz von Ursache und Wirkung.

        Aber wer will sich nun vorne hin stellen und mit dem Finger auf andere zeigen? Wer kann von sich behaupten, er wisse von jedem und allem die Ursache? Sollte es nicht jeder so machen, wie er es für richtig hält, ohne dabei absichtlich andere zu schädigen?

        Alles was auf der Erde lebt, drängt ans Licht (auch Algen). Und das ist es, was auf diesem Planten geschieht, die Entwicklung aus der Dunkelheit ins Licht. Aus diesem Grund gibt es sogenannte Starke und Schwache (Was ja auch der „humorvolle“ Einwand über die alternativen Wähler aussagt). Genauer müsste es aber heißen, alle befinden sich in unterschiedlichen Entwicklungsstufen, wie in jeder Schule.

  4. Holger Roloff
    Nachtrag / Hinweis: zu Echter Fortschritt...

    Die von mir angesprochenen Kommentare sind die zum Artikel:

    „Demokratiefeinde rotten sich zusammen“

    …beide Artikel ergänzen sich ja inhaltlich perfekt. Deshalb hab ich das hier zusammengefasst betrachtet und kommentiert.

    Antworten
    • Holger Roloff
      Aufschlüsselung der Argumente Nr.2

      @Holle ( vom 3. Februar 2024)

      Da sich hierbei erneut richtige mit falschen Dingen vermischen, kann man das leider nicht so stehen lassen.

      zum 1. Abs.: Der erste Teil des Satzes mit der „unterschiedlichen Realitätswahrnehmung“ ist zwar für sich genommen richtig, paßt aber überhaupt nicht mit Quantenphysik zusammen, selbst wenn das auch nur als Analogbeispiel gemeint ist. GRUND: Der Punkt/Welle-Aufbau ist nicht sauber zu entschlüsseln aufgrund seines Wesens, seiner Struktur – und nicht etwa durch einen Mangel an Wahrnehmung, so wie der erste Satzteil es suggeriert. Auch wenn beide Aussagen für sich genommen stimmen – sind sie in der Kombination eindeutig falsch!!!

      ANMERKUNG A dazu: Quantenphysik hat durchaus auch eine eigene Logik – aber die gilt nur für die subatomare Teilchenwelt – nicht für die Makrowelt von Atomen, Molekülen oder noch größeren Dingen.

      ANMERKUNG B dazu: Es geht in der ganzen Diskussion hier um Fragen der Vergesellschaftung. Das ist nochmal was ganz anderes als reine Natur, Biologie, Physik usw., auch wenn das ein oder andere Analogbeispiel beim Denken helfen mag – sind diese nie gleichzusetzen!!!

      zum 2. Abs.: Vermutlich wissen selbst Kinder instinktiv, dass die Erde rund ist. Ich hab jedenfalls noch nie etwas anderes mitbekommen, gehört oder selbst gedacht. Kinderzeichnungen zeigen die Erde stets rund. Es bedarf für einen Erwachsenen – und das sind Flacherdler ja – schon eine gehörige Portion Ignoranz dazu, so falsch zu denken. Und ds ist keine echte Frage der unterschiedlichen Wahrnehmung, wenn man beobachtbare und sogar messbare Phänomene falsch interpretiert. Das wird bewusst getan.

      ANMERKUNG C dazu: Meiner Erfahrungen nach kommt es immer darauf an, was jemand will…der Wille ist sehr entscheidend. Und wenn jemand sich absichtlich der Wahrheit verschließen will, dann sind Fakten und Argumente egal.

      ANMERKUNG D dazu: Wahrheit ist, was nicht von der Subjektivität abhängt, sondern interpersonell Gültigkeit hat, entweder durch Messungen oder Mathematik (also Logik) nachvollziehbare Argumente (inkl. den Ablauf der Geschichte als Beweis).

      zum 3. Abs. 1.Aussage: Natürlich ist ein sogenannter „freiheitlich demokratischen Rechtsstaat“ soziologisch schon von Haus aus zu kritisieren, weil er ja innerhalb einer warenförmig dominierten Gesellschaft entstanden ist und somit die Bevölkerung in die Anerkennung der Grundformen des Kapitals zwingt (Arbeit, Geld, Eigentum, Ware usw.). Dennoch ist innerhalb dieses Abschnittes der Geschichte so ein Staat, auch wenn er per se nie perfekt ist, immer noch weit besser als ein absolutistischer, autoritärer, diktatorischer oder gar faschistischer Willkürstaat.

      zum 3. Abs. 2.Aussage: Das „Leben“ ist per se keineswegs „gerecht und human“, nicht gesellschaftlich und nicht soziologisch gesehen (Sklavenhaltertum war ja auch so eine Form und alles mögliche – nur nicht gerecht). Auch biologisch als Natur verstanden ist das „Leben“ alles andere als gerecht. Es herrscht Predation, d.h. viele Lebewesen fressen notgedrungen andere, um Energie aufzunehmen. Wenn ein Krokodil ein Zebra beim Flußdurchqueren mit den Eckzähnen erwischt und den Bauch längswärts aufreißt, verursacht das Leid und unfaßbare Qualen. [ Das allein überzeugt mich by the way, dass es keinen Gott gibt, schon gar nicht als moralische Instanz, wie es Religionen gerne sehen. ] Ursache und Wirkung sind zwar wirksam (der Teil stimmt), sind aber (insgesamt) ausdrücklich kein Indiz oder gar Beweis für Gerechtigkeit. Die zweite Aussage ist also komplett falsch!!!

      zum 4. Abs.: Nein, man kann – dem stimme ich zu – nie alle Ursachen kennen. Keiner hat die ganze Wahrheit. ABER man sich ihr schrittweise annähern. Auf andere dabei Rücksicht zu nehmen ist eine gute Idee. Letztlich kommt es auf die Intension an – sozusagen wovon man beseelt ist. Auch gute Absichten können zwar scheitern und ins Gegenteil umschlagen – müssen sie aber nicht. »Die Zukunft wird durch den Charakter derjenigen vorbestimmt, die sie zu gestalten versuchen.« (aus STARGATE ATLANTIS, US-SciFi-Serie)

      zum 5. Abs.: Den „unterschiedlichen Entwicklungsstufen“ im Geistigen stimme ich ebenfalls zu. Das Problem heutzutage besteht aber darin, dass sich manche ja bewusst (da haben wir erneut den Willen) zu reaktionären Weltbildern und Haltungen zurück bewegen, obwohl mehr als genug Wissen (Soziologie, Philosophie, Wissenschaften) vorhanden wäre, sich nach vorn hin zum Licht zu bewegen. Die Frage ist also warum?

      ANMERKUNG E: Und an der Stelle kommt eben die Krise des Kapitalismus ins Spiel. Was Mitte des 20 Jhd. noch als Erfolgsmodell galt, steckt längst in seiner finalen Krise. Die objektiven Ursachen zu ignorieren ist allen Rechten und auch vielen Linken (selbst S. Wagenknecht, O. Lafontaine usw.) zu eigen. Das sollte man deshalb beleuchten, um einen Erkenntnisgewinn zu erlangen – um da die Ursachen und Zusammenhänge zu verstehen. Und diese Gründe sind eben nicht nur im fehlerhaften Handeln einzelner zu suchen und finden (das übliche Politiker-Bashing oder auf Minderheiten wie Juden, Migranten usw. rumzukloppen), sondern das liegt an den Widersprüchen im System des Kapitals selbst. Rechte Esoterik bietet diesbezüglich nur Scheinantworten zur Verklärung, anstatt Aufklärung.

      ANMERKUNG F: Das eingangs erwähnte Quantenargument ist – wie man sehen kann – von all dem sehr weit entfernt…womit sich der Kreis schließt.

      Antworten
  5. Holger Roloff
    Echter Fortschritt braucht offene Aufklärung

    Danke für diesen sehr guten Beitrag! Manche Kommentare, die so einem nüchtern-sachlichen Artikel „Hetzte“ andichten, sind ein Beleg dafür, wie nötig Aufklärung zu diesem Thema ist…!!!

    Anstatt sich für eine humanere Gesellschaft einzusetzen, die – gerade wegen der individuellen und kulturellen Vielfalt aller – auf mehr Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung der Menschen abzielt, propagieren rechte Autoren stets, mehr soziale Ungleichheit müsse das Ziel sein. Das widerspricht aber den Ergebnissen und dem Wissenstand der Sozialforschung. Länder mit mehr sozialer Gleichheit und demokratischen Mitbestimmungsrechten sind nachweisbar stabiler, gesünder, zeigen weniger Drogenmissbrauch und Kriminalität, weniger Gewaltpotential usw. Die Menschen sind zufriedener und glücklicher.

    Rechte Kreise streben das Gegenteil an. Da kommt eine, die Dinge verklärende und die Gründe/Ursachen ins Mystische verlagernde Esoterik, gerade recht. Im Nebel sieht man eben schlechter. Das eigene Gehirn, die eigene Haltung und Denkform müssen dann die Lücken und Umrisse füllen und interpretieren, damit ein Bild daraus wird. Einige der Resultate sind im Artikel sauber aufgelistet.

    Es hat schon Gründe, warum es z.B. keine „linke Esoterik“ gibt und die Demokratie bedroht. Schon mal bemerkt?

    Viele Grüsse aus Hamburg!

    Antworten
  6. Holle

    Es gibt wohl keine menschenverachtendere Ideologie, als jene die sich dem linken politischen Spektrum zuordnet und welche für den Tod von Millionen Menschen verantwortlich ist. Die drei wichtigsten Akteure der letzten hundert Jahre waren dabei Mao, Stalin und Hitler, wobei man letzteren fälschlicher Weise dem rechten Lager zuordnet, obwohl er sich selbst Zeit seines Lebens, als bekennender radikaler Linker identifiziert hat. Hitler war Sozialist und wurde vor seiner Machtergreifung, als arbeitsscheuer und asozialer Postkartenmaler geführt. Das linke Spektrum war vermutlich schon immer ein Sammelbecken für Psychopaten und geistig Schwache, die auf Kosten der Starken ihren Lebensunterhalt gestalten wollten. Menschen die etwas gelernt haben und die etwas für sich und die Gemeinschaft leisten wollen, werden deshalb dem rechten Lager zugeordnet, in dem sich dann dementsprechend Bauern und selbständige Handwerker, meist mit Meistertitel finden lassen, aber natürlich auch alle anderen Menschen die etwas mehr können als nur heiße Luft absondern. Und selbstverständlich brauchen Menschen die etwas können, niemanden der weniger kann, aber ihnen dennoch vorschreiben will, was sie zu tun und zu lassen haben. Aus diesem Grund muss man das sogenannte rechte Spektrum aus Sicht der Linken, überwachen und notfalls verbieten, denn sonst müssten diese Nichtskönner womöglich noch für ihr Geld wirklich arbeiten.
    Dass die Kirchendiener somit ebenfalls ins linke Lager fallen, sollte nun keinen mehr verwundern und erklärt auch, warum sie den Nazis nach dem Krieg gegen die Menschen, zur Flucht verholfen haben. Die Kirche ist ebenfalls für Millionen von Toten verantwortlich, jedoch nicht unter dem Deckmantel der Demokratie, sondern unter dem der Nächstenliebe. Beides ist Religion und die Frage muss daher lauten: Für wen oder was, werden da all diese vielen Menschenopfer benötigt? Wäre es denn nicht endlich mal an der Zeit die religiöse und die demokratische Brille abzulegen? Wann werden die Menschen verstehen, dass dieses betrachten und streiten über irgendwelche Symptome, immer nur den empathielosen Psychopaten zugutekommt?
    Das Leben ist Ursache und Wirkung. Wer glaubt sein Tun und Handeln im hier und jetzt, habe keine Konsequenzen auf sein eigentliches Leben, der weiß es eben nicht besser.

    Antworten
    • Oliver
      Quot erat demonstrandum

      @Holle
      Ihr Wortmeldung beweist eigentlich, was im Artikel steht.
      Ihre Unterscheidung in Leute, die etwas können, und solche, die nichts könnten, die anderen aber beherrschen wollen, ist ganz klassisches, rechtsextremes Gedankengut. Mit der gleichen Würde aller Menschen hat das rein gar nichts zu tun. In einem nächsten Schritt ist es dann zur Entrechtung, ja der Ermordung der vermeintlich Schwachen nicht mehr ganz so weit.

      Ihre Einordnung Hitlers als links oder sozialistisch ist absurd. Wenn man von ein paar sozialen Wohltaten für „Volksgenossen“ absieht, hat Hitler die ökonomische Ungleichheit in D nicht bekämpft, die Produktionsmittel nicht verstaatlicht, sich mit der Großindustrie verbündet und imperialistische Kriege geführt. Soziologisch betrachtet waren es auch nicht die Arbeiter, die ihn gestützt haben, sondern Angehörige des Bürgertums und der Handwerkerschaft.
      Der Sozialismus ist übrigens eine internationalistische Bewegung, die mit Blut-und-Boden-Ideologien und Rassismus rein gar nichts am Hut hat. Dass sie zu blutrünstigen, totalitären Auswüchsen neigt (Stalin, Mao, Pol Pot) ist leider richtig.
      Es gibt eben in modernen Gesellschaften keine menschlich akzeptable Alternative zur liberalen Demokratie.

      Antworten
      • Holle

        Es gab und gibt Teufel, die sich als alles Mögliche verkleiden, auch als Sozialisten. Was auch die SA-Methoden der Antifa erklären würde, die mit Steuergesetzen aus der Nazi Zeit finanziert werden. Überhaupt scheint es einige Unstimmigkeiten innerhalb dieser Glaubensrichtung zu geben und es bleibt daher zu hoffen, dass die Demokratiefeinde dabei nicht die Oberhand gewinnen. Zumindest solange nicht, bis die ganzen NGO’s es endlich geschafft haben, das tausendjährige Sozialisten-Reich, mittels großem Neustart, endlich International in die Tat umzusetzen. Allen Helfern hierzu sei ein herzliches Dankeschön und die Erinnerung, dass die Revolution auch immer ihre eigenen Kinder frisst.

        Manchmal frage ich mich, ob ich Zaubertinte benutze oder mich lediglich unklar ausdrücke. Oder ob manche Leser unter kognitiver Dissonanz leiden (was man mir nun vermutlich ebenfalls vorwerfen wird). Aber es ist dann doch wohl nur die entsprechende Konditionierung, die bei bestimmten Begriffen sofort die Synapsen zum Glühen bringt und den Beißreflex anwirft. Doch mea culpa, eventuell hat Chomsky ja Recht und ich verstehe es nur nicht, und verstehe auch nicht dass ich es nicht verstehe.

        Manchmal frage ich mich, ob Sozialisten ebenfalls auf der Suche nach Gott sind oder ob sie Sozialisten geworden sind, weil sie schon vorher Atheisten waren. Und ob dieser Sozialismus dann quasi die neue Ersatzreligion geworden ist, für Menschen die insgemein Gott für all das Böse in der Welt verantwortlich machen. Was zumindest ihr Interesse für spirituelle Seiten erklären würde. Die Kirchen wären somit dann wohl die Vorgänger der Sozialisten und haben ebenfalls Menschen verfolgt, die lediglich den christlichen Urglauben leben wollten. Die Wiedertäufer in der Schweiz litten sehr darunter, aber die Schweizer Garde schützt ja heute noch den Statthalter Roms.

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