Tierschutz 22. Dezember 2010 Ernährung Eine Super-Alge aus burmesischen Kraterseen macht nicht nur Menschen, sondern auch müde Tiere wieder munter. Deutsche Forscher haben aus speziellen asiatischen Mikroalgen ein Futtermittel für Tiere entwickelt, das den Säure-Basen-Haushalt schnell ausgleicht und in bisher nicht gekanntem Maß vor Zivilisationskrankheiten schützen kann. Tierschutz anders. Keine andere Pflanze, kein anderes Samenkorn und kein anderes Lebensmittel hat eine so hohe Nährstoffdichte“, sagt Otto Pulz. „In diesen wild gewachsenen Spirulina-Algen ist die Urkraft der Natur gespeichert“. Dabei zeigt der Professor für Algen-Biotechnologie und Leiter des renommierten Potsdamer Instituts für Getreideverarbeitung (IGV) auf die dünnen, grünen „Nudeln“, die auf großen Bambusgeflechten am Rande eines Vulkansees im Nordwesten Burmas trocknen. „Twin Taung“, Loch im Hügel, nennen die Einheimischen den 80 Hektar großen See aus Millionen Jahre altem Lavagestein. Ohne Unterlass holen Arbeiter die dicke Biomasse aus dem mineralreichen Wasser und legen sie am Ufer auf schräg gespannte Filtertücher. Dort werden die Mikroalgen mit Süßwasser gewaschen und schließlich gepresst. Dass die Bedeutung der hier wachsenden spiralförmigen „Spirulina platensis“ für die Gesundheit so groß ist, hängt nach Ansicht von Pulz und seinem Forscherteam mit der auf Erden einzigartigen, optimalen Wachstums- und Herstellungsgrundlage für die Urnahrung am Fuße des Himalaya zusammen. Säure-Basenhaushalt ausgleichen Neueste Studien des Potsdamer Instituts ergaben, dass die sonnengetrockneten Spirulina-Chips aus Wildwuchs mit dem hohen pH-Wert vor allem den Säure-Basenhaushalt von Heim- und Haustieren extrem schnell ausgleichen können und damit den gesamten Organismus kräftigen und vitalisieren. So können beispielsweise an Arthrose leidende Hunde bald wieder laufen. „Die Gelenke gesunden schnell und Schmerzen verschwinden“, so Pulz. Das Immunsystem bei Hunden, Katzen und Pferden verbessere sich überraschend schnell, fand er in seinen Feldstudien heraus. „Wir sehen ein optimales Fellwachstum, der Glanz ist wieder da, die Kondition nimmt zu, schlechter Atemgeruch verschwindet, Welpen wachsen gesünder heran und das Widerstandsvermögen steigert sich. Knochen, Zähne, Horn und Haut gesunden zunehmend.“ Die grüne Gesundheitskost hat es in sich. Schon wenige Gramm regelmäßig pro Tag reichen nach Angaben der Potsdamer Forscher als Futterzusatz aus, um den Tierkörper extrem zu vitalisieren und vor allem den Säure-Basen-Haushalt schnell und effektiv auszubalancieren. Wie beim Menschen ist auch bei einem Großteil der Tiere die Balance zwischen Basen und Säuren in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen. Sie leiden an einem übersäuerten Organismus. Der Grund liegt unter anderem in einer unausgewogenen Ernährung mit zu viel Fleisch. Die tägliche Eiweiß-Mast kombiniert mit Bewegungsmangel sowie Stress ist der Haupt-Nährboden für schwere Zivilisationskrankheiten wie Geschwüre, Diabetes, Fettleibigkeit und bei Tieren vor allem auch Gelenkprobleme. Optimale Vitaminaufnahme Die blau-grüne Spirulina-Alge gilt in Europa erst seit einigen Jahrzehnten als reiche Eiweißquelle. Die nicht einmal einen halben Millimeter lange Schraubenalge wird als biologische Urahnin unserer Welt eingestuft, weil sie zu den ersten Lebensformen auf dem Planeten gehört. „Da Vitamine und Mineralstoffe in der Alge organisch gebunden sind, kann sie vom Tierkörper leicht aufgenommen werden. Außerdem ist sie leicht verdaulich, da Algenzellwände nicht aus Zellulose bestehen“, so Algen-Papst Pulz. Seine Studien ergaben auch positive Wirkungen der aus Burma stammenden Urnahrung auf Pferde. Ein Team von Wissenschaftlern und Pferdezüchtern stellte fest, dass sich bereits nach einigen Monaten der Futterzugabe das Rosseverhalten der getesteten Stuten verbesserte, der Haarwechsel unterstützt wurde und sich der Fellglanz verstärkte. „Der allgemeine Gesundheitszustand wurde stabiler und die Vitalität stieg“, so Pulz. Rennpferde regenerierten schneller und waren fruchtbarer. Auch bei Küken und Ferkeln beobachtete er eine Verbesserung der Futterverwertung und eine Gewichtszunahme. Die Legeleistung bei Hennen, Enten und Puten nahm zu. Die mikroskopisch kleinen Einzeller vom Fuße des Himalaya sind bei ihren optimalen Wachstumsbedingungen freilich noch weit mehr als ein potentes Kraftfutter: Die Forscher entschlüsselten in den hoch konzentrierten Mikroalgen aus Burma einen einzigartigen Stoff, der gegen Viruserkrankungen helfen und sogar das Altern verlangsamen soll. Zu den Wirkungen des sogenannten „Spirulan“ – einem Polysaccharid aus der Spirulina platensis – haben das französische “Institut de Phytonutrition” und das Potsdamer Getreide-Forschungsinstitut mittlerweile bereits 16 internationale Studien vorgelegt. Abb: © Martin Valigursky – Fotolia.com Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.