Wieder Sehen

Hilfe für Menschen mit Sehbehinderungen. Eine Buchrezension über das Werk „Wieder sehen“ und wie Sie Ihr Restsehen aktivieren und besser mit einer Sehstörung leben lernen.

von Dr. Bernhard Sabel

In dem neu erschienenen Taschenbuch „Wieder sehen: Wie Sie Ihr Restsehen aktivieren und besser mit einer Sehstörung leben lernen“ gibt Autor Dr. Bernhard Sabel einen umfassenden Überblick über die neuesten Behandlungsmethoden bei Sehbehinderungen oder Teilblindheit, wie sie etwa nach einem Glaukom (grüner Star) oder einer Sehnervschädigung auftreten können. Dazu bedient sich der renommierte Neurowissenschaftler der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg einer Sprache, die auch für Patienten leicht verständlich ist.

Sehen können und die Folgen von Sehverlust

Wenn ein Mensch erblindet, verändert das sein Leben grundlegend. Es gibt jedoch neue, innovative Techniken, die den betroffenen Patienten helfen können, ihr Sehvermögen zu verbessern oder sogar teilweise wiederherzustellen. Solche neuen Behandlungsmethoden werden schulmedizinisch erfahrungsgemäß meist nur verzögert umgesetzt. Deshalb hören sehbehinderte Patienten meist von ihren Ärzten, dass sie gegen ihre Teilblindheit nichts tun können und legen den Behandlungsansatz darauf, sich den Gegebenheiten anzupassen, anstatt das Sehvermögen zu verbessern.

Hier greift das jetzt vorliegende Buch von Dr. Bernhard Sabel. Er stellt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über Blindheit vor und erklärt die daraus resultierenden neuen Behandlungen. Während Erkrankungen wie Kurzsichtig- oder Weitsichtigkeit sowie ein Katarakt mit etablierten Methoden (Korrekturbrillen und Linsen) behoben werden können, gab es bislang nur wenige Lösungen für Patienten mit Sehschwächen aufgrund von Nerven- oder Hirnschäden. Zudem können Erkrankungen wie Glaukom (grüner Star), Sehnervschädigung, ischämische Optikus-Neuropathie, altersbedingte Makuladegeneration, diabetische Retinopathie, Schlaganfall oder Hirnschäden zu einer eingeschränkten Sehkraft führen. Bei der Behandlung solcher nervenbedingter Sehverluste sind die meisten Mediziner ratlos, aber es gibt neue Forschungsarbeiten und Behandlungen, die gerade diesen Patienten helfen können.

„Wieder sehen“ – auf der Basis neurowissenschaftlicher Erkenntnisse

„Dieses neue Feld der Wiederherstellung des Sehens sollte nicht nur wenigen spezialisierten Forschern oder Menschen bekannt sein, die Meister der Internetrecherche sind“, so Dr. Sabel. „Es ist ein wichtiges Thema, das mehr als 150 Millionen Menschen und deren Familien weltweit betrifft. Daher muss es klar erläutert werden.“ Dafür hat der weltweit führende Experte für die Wiederherstellung des Sehvermögens dieses Buch geschrieben. Um das Bewusstsein für Sehstörungen und die Wiederherstellung des Sehvermögens zu schärfen.

Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie das Gehirn dem Auge helfen kann, selbst dann wieder besser sehen zu können, wenn das Nervengewebe beschädigt ist. Auf dem wissenschaftlichen Prinzip der Neuroplastizität von Hirnnetzwerken und der Aktivierung von „schlummernden“ Nervenzellen erklärt Dr. Sabel folgendes: Wie man die Gehirnfunktionen moduliert, um einen Sehverlust teilweise zu reparieren oder auszugleichen. Die in seinem Buch beschriebenen Techniken konzentrieren sich darauf, die natürliche Kraft des Gehirns zu nutzen. Um visuelle Signale zu verstärken, die vom Auge über den Sehnerv zum Gehirn geschickt werden müssen. So können auch Menschen mit schlechtem Sehvermögen wieder besser sehen.

Sehen mit dem Wunderwerk „Gehirn“

„Das Gehirn ist ein wunderbarer Computer in Ihrem Kopf“, erklärt Dr. Sabel. „Es ist eine Art Verstärker, der die gesamte Informationsverarbeitung übernimmt. Es kann die visuellen Informationen aus der Außenwelt aufbereiten. Das Gehirn filtert und interpretiert die Bilder. Und speichert visuelle Bilder im Gedächtnis. Das menschliche Gehirn ist der Meister, der jedes Verhalten unseres Körpers und Geistes steuert. Wenn aufgrund einer Sehstörung weniger visuelle Informationen ins Gehirn gelangen, so können die Fähigkeiten des Gehirns als Verstärker genutzt werden: um den Schaden zu kompensieren und zu beheben.“

Die Wissenschaft, die diesem Sachverhalt zugrunde liegt, ist sehr komplex. Dennoch ist es Dr. Sabel geglückt, sie auf eine Weise zu erklären, die jeder verstehen kann. Sein Ziel beim Schreiben des Buches war es, Patienten und ihren Betreuern einen Überblick über die neuesten Durchbrüche bei der Wiederherstellung des Sehvermögens zu verschaffen. Damit sie ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen können – ein Gegengewicht zur deprimierenden Diagnose „Sie werden blind“.

Emotionen und verborgene Potenziale bei Sehverlust

Während „Wieder sehen“ einerseits eine Fülle von wissenschaftlichen Erkenntnissen bietet, diskutiert das Buch zudem auch die emotionalen Auswirkungen eines Sehverlusts. Und verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz, den Patienten auf ihre eigene Genesung anwenden können. „Wenn Menschen über ihren Sehverlust sprechen, konzentrieren sie sich vor allem auf das, was weg ist“, erklärt Dr. Sabel. „Aber um mit dem Verlust der Sehkraft erfolgreich umgehen zu können, muss man vor allem darüber nachdenken. Und darüber sprechen, wie man das am besten nutzen kann, was man noch an verbliebenem Sehvermögen hat. Und was man darüber hinaus noch tun kann. Denn dies wird selten angesprochen. Die Leute sprechen von Verlust, Beeinträchtigung, Unfähigkeit. Aber anstatt sich nur auf das Verlorene zu konzentrieren, blicken wir lieber auf das: was getan werden kann, um die verborgenen Potenziale aufzudecken, die noch vorhanden sind.“

Stimmen zum Buch

Dr. Robert Ritch, Leiter der Glaukom-Abteilung der Augen- und Ohrenklinik Mount Sinai, New York City, und Professor für Augenheilkunde am New York Medical College, Valhalla, New York, ist eine weltweit führende Kapazität in der Glaukom-Forschung. Er sagt über „Wieder sehen“:

„Dieses Buch ist ein wertvoller Leitfaden für Patienten, die nach einer Retina-, Sehnerv- oder Hirnschädigung unter Sehverlust leiden. Dr. Sabel, weltweit anerkannter Experte in der Wiederherstellung der Sehleistung, hat ausgezeichnete Arbeit geleistet. Er hat viele fundierte Informationen zur wissenschaftlichen Forschung, ärztlichen Praxis sowie zum Alltag blinder und sehbehinderter Menschen – einschließlich vieler praktischer Tipps – zusammengetragen. Diese sollten sowohl Patienten als auch ihren Angehörigen zugänglich sein. Beim Arztbesuch ist oft zu wenig Zeit, um Patienten darüber zu informieren, welche Hilfen es gibt. Oder was Low-Vision-Rehabilitation, Naturheilkunde und innovative Methoden der Sehkraftverbesserung leisten können.

Selbst Psychotherapie, die Bewältigung des Sehverlusts und die Frage, wie man zu einer neuen, optimistischeren und lebensbejahenden Einstellung findet, werden in dem Buch behandelt. Dr. Sabels Werk ist für Patienten, Angehörige und Behandler gleichermaßen wertvoll und bietet eine Fülle von Wissen und Informationen, die im Medizinstudium nicht vermittelt werden. Das Buch wird die Augenheilkunde positiv beeinflussen und Patienten mit Sehverlust zu einer optimistischeren, positiveren Sicht der Dinge verhelfen.“

Auch Dr. Donald G. Stein, Professor für Notfallmedizin an der Emory University Atlanta, Georgia und Pionier auf dem Gebiet der Plastizität des Gehirns, lobt das Buch als in leicht zugängliches Werk, das das Leben der Patienten wirklich verändern kann. „Dieses Buch basiert auf der Kompetenz und der jahrzehntelangen Erfahrung von Dr. Sabel sowohl in der Grundlagenforschung als auch in klinischen Studien. Obwohl ‚Wieder sehen‘ in erster Linie für Patienten geschrieben wurde, basiert sein reichhaltiger und vielfältiger Inhalt auf höchst glaubwürdiger Wissenschaft und baut auf seinen Erfahrungen mit Hunderten von sehbehinderten Patienten auf“, schrieb Dr. Stein. „Das ist weit entfernt von dem für die Medizin in den entwickelten Ländern sonst so charakteristischen Ansatz ‚Es gibt ein Medikament für alles‘. Sabel kombiniert Hardcore-Wissenschaft mit einem Ansatz, der die volle Komplexität des Sehens umfasst, und betrachtet gleichzeitig die ‚Person hinter dem Auge‘ aus verschiedenen Perspektiven.“

Kontaktadresse für Rückfragen:
Prof. Dr. Bernhard Sabel
, Institut für Medizinische Psychologie, Medizinische Fakultät, Otto-v.-Guericke Universität Magdeburg, 39120 Magdeburg/Germany
Tel: +49-391-672-1800
Fax: +49-391-672-1803

Foto Buchcover: Prof. Dr. Bernhard Sabel
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