Eine kleine aber schöne Idee aus Berlin schickt sich gerade an, die Welt zu erobern: Die Givebox. Diese einigermaßen gemütlich eingerichteten, etwa schrankgroßen Boxen im öffentlichen Raum dienen dem kostenlosen Austausch von Dingen in der Nachbarschaft – was man nicht mehr braucht, aber jemand anderem vielleicht noch Freude bereiten könnte, kann in die Givebox einsortiert und dort von anderen begutachtet und mitgenommen werden.

Schenkwirtschaft ist nachhaltig

Wir alle haben Dinge, die wir nicht mehr brauchen und die zum wegwerfen zu schade sind. Statt diese Dinge über Ebay oder den Flohmarkt zu verkaufen, lädt die Givebox ein, sie einfach weiterzugeben. Das ist nicht nur sozial, sondern auch nachhaltig, es spart die Produktion neuer Güter – oder die Energie fürs Recycling.

So fördert das Konzept in seinem kleinen Rahmen Nachhaltigkeit, schont Ressourcen und stärkt die Nachbarschaft. Es hilft anderen Menschen, befreit von Krempel und schafft ein neues Bewusstsein jenseits von klassischem Konsum und Besitz.

Auch zum Teilen werden die Boxen mittlerweile benutzt – zum Beispiel indem die ganze Nachbarschaft einige DVDs nicht zuhause, sondern in der Box lagert, so dass alle darauf Zugriff haben.

Wertvolles erhalten, Bewusstsein schaffen

giveboxDie Givebox kommt mit zwei einfachen Regeln aus. Erstens müssen Dinge, die nach zwei Wochen keinen Abnehmer gefunden haben, wieder entfernt werden, damit die Givebox nicht „zumüllt“. Und zweitens dürfen Dinge aus der Givebox nicht weiterverkauft werden.
Abgesehen davon gibt es noch ein Gästebuch, in welchem den anonymen Gebern für ihre Geschenke gedankt werden kann – das war es schon an Organisatorischem.

Für die Givebox gibt es keine Organisation, Betreiber, Eigentümer, Verantwortlichen oder ein Spendenkonto – wer eine bauen will, stellt eben einfach eine auf und legt los. Anleitungen für den Bau der Box und wie man sie erfolgreich startet, gibt es auf der Facebook-Seite des Projekts.

Eine Givebox ist dabei vielleicht mehr als nur eine kleine, nette Idee: Sie schafft gerade in anonymen Großstädten Bewusstsein für Gemeinschaft und Teilen und verwirklicht Schenkwirtschaft und Kooperation spielerisch in einem kleinen Maßstab, der viele verschiedene Menschen erreicht.

 

Liste mit den Standorten von Giveboxen

Anleitung für das Starten einer Givebox

 

 

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2 Responses

  1. Franz Josef Neffe

    Ich frag mich nur, warum man in Deutschland ohne Englischwörterbuch kaum noch aus dem Bett raus kann. Warum, um Himmelswillen, will in Deutschland keiner mehr Deutsch reden? Warum traut man es sich auf Deutsch nicht mehr denken und sagen, was man lebt?
    Ich mache garantiert bei Giveboxen nicht mit.
    Not amused
    Franz Josef Neffe

    Antworten

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