Ayurveda als Ergänzung zur schulmedizinischen Krebstheraphie

Krebs ist eine Krankheit, welche nach ayurvedischer Sicht stets den ganzen Organismus erfasst. Für die erfolgreiche Behandlung muss die gesamte Biochemie des Menschen erfasst und entsprechend therapiert werden. Jede einzelne Körperzelle muss optimiert und der Mensch auf allen Ebenen gestärkt werden, um den Krebs in Schach zu halten. Hier setzt  Ayurveda als Komplementärmedizin an.

 

Trotz steter Forschung und Entwicklung neuer Medikamente und Techniken sind die Erfolge der schulmedizinischen Behandlung von Krebs – insbesondere in fortgeschrittenen Stadien – leider begrenzt. Die Erkrankung bleibt eine große medizinische Herausforderung. Um eine bessere Behandlung von Krebspatienten zu gewährleisten, setzen sich immer mehr integrative Behandlungskonzepte durch, die verschiedene Naturheilverfahren wie auch die traditionelle indische Medizin (Ayurveda) mit einbeziehen.

Durch ein ganzheitliches integratives Heilverfahren, als eine Synthese von Schulmedizin und Ayurveda-Anwendungen, sollte eine intensive Stoffwechselaktivierung, Immunstimulation und Immunregeneration sowie grundlegende körperlich-seelisch-geistige Stärkung und Kräftigung des Patienten angestrebt werden.

 

Krebserkrankung im Ayurveda

Aus ayurvedischer Sicht handelt es sich bei Krebs um eine unberechenbare Krankheit, bei der in der Regel alle drei Doshas (Bioenergien) Vata, Pitta und Kapha im Ungleichgewicht sind. Die Koordination ihrer Aufgaben und die Kommunikation der Körperzellen sind gestört, so dass ernsthafte Schäden vor allem auf der Ebene der Gewebe entstehen. Dieses äußert sich durch ein krankhaftes Zellwachstum, das mit verschiedenen Sanskritbegriffen wie apachi, gulma oder granthi bezeichnet wird.
Das dem Krebs zugrundeliegende Konzept wird als arbuda bezeichnet. Es greift direkt die Lebenskraft (Prana und Ojas) an und wird dem Raumelement (Akash) sowie dem Luftelement (Vayu) – beides Elemente des Vata-Doshas – zugeordnet. Ursachen für arbuda lassen sich in vier Gruppen einteilen: genetische Disposition, Ernährung, Lebensführung und Umweltbedingungen.

 

Mehr Lebensqualität während der Krebsbehandlung

Ayurveda kann bei einer Krebsbehandlung als ergänzende oder unterstützende Methode eingesetzt werden, um die Lebensqualität des krebskranken Patienten zu verbessern. Ayurvedische Behandlungen reduzieren Ungleichgewichte der drei Doshas, wodurch der Stoffwechsel reguliert und das Immunsystem stimuliert wird. Traditionelle ayurvedische Medikamente sind hilfreich in der postoperativen Versorgung und können die starken Nebenwirkungen der Primärtherapie minimieren.

Die Chemotherapie ist eine der bedeutendsten Methoden bei der Krebsbehandlung, hier werden jedoch sehr starke Chemikalien in den Körper eingebracht. Diese Stoffe bauen nicht nur gezielt die kranken Zellen ab, sondern greifen auch das normale Gewebe an und bringen oft starke Nebenwirkungen mit sich.

Mehrere Krebsstudien haben gezeigt, dass Ayurveda-Präparate und -Anwendungen für die Prävention und Prophylaxe der Auswirkungen der Chemo- und Strahlentherapie sehr effektiv sind. Ebenso können sie dazu beitragen, die therapeutische Dosis der verwendeten unterschiedlichen Medikamente zu verringern, oder bei der Zielauswahl spezifischen Gewebes während der Therapie hilfreich sein.

So hilft zum Beispiel die Anwendung von medizinierten Ölen (Snehana) sieben bis zehn Tage vor dem Beginn einer Krebstherapie, deren toxische Wirkungen zu senken. Nachweislich verbessert die Verwendung von Antioxidantien während der Chemotherapie die Behandlung durch eine Verringerung der durch anfallende Giftstoffe erzeugten Nebenwirkungen. Natürliche Präparate, die als Verjüngungsmittel (Rasayana) in der Ayurveda-Medizin verwendet werden, besitzen eben diese antioxidativen Eigenschaften. Ihre zellschützende Wirkung hilft das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Menschen mit Krebs zu verbessern.

Ayurvedische Präparate können darüber hinaus auch dazu beitragen, den Fortschritt des Krebses – in Fällen, in denen aus irgendwelchen Gründen eine Chemotherapie, Strahlentherapie oder Operation nicht anschlägt und die Patienten keine andere Wahl haben – zu verlangsamen und so den Tumor zu bekämpfen. Um die Wirkungen einer ayurvedischen Behandlung optimal auszuschöpfen, sollte die Therapie möglichst von Anfang an ergänzend in die Krebsbehandlung miteinbezogen werden.


Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel nicht den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker ersetzt.
Abb: © IStock.iStock_000023503935

Unterstütze SEIN

Vielen Dank an alle, die den Journalismus des SEIN bisher unterstützt haben.
Die Unterstützung unserer Leser trägt dazu bei, dass wir unsere redaktionelle Unabhängigkeit behalten und unsere eigene Meinung weiter äußern können. Wir sind sicher, dass unsere redaktionelle Arbeit und unsere Themenvielfalt und Tiefe den gesellschaftlichen Wandel beflügeln. Wir brauchen Deine Unterstützung, um weiterhin guten, kreativen "Lösungs-Journalismus" zu liefern und unsere Offenheit zu wahren. Jeder Leserbeitrag, ob groß oder klein, ist wertvoll. Wenn Du unsere Arbeit wertschätzt, unterstütze SEIN noch heute - es dauert nur wenige Minuten. Vielen Dank.
SEIN unterstützen





Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar

Deine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.

*