Die schmerzlindernde Wirkung von Akupunktur wurde mehrfach in unabhängigen Studien nachgewiesen – eine Erklärung für den Effekt gab es bisher allerdings nicht. Nun konnte ein Forscherteam der University of Rochester die Wirkung erklären: Die Nadelstiche rufen winzige Verletzungen hervor, durch die eine schmerzlindernde Substanz, das so genannte Adenosin, ausgeschüttet wird.

Die durch die eigentlich schmerzfreien Nadelstiche ausgeschütteten Adenosinmoleküle docken an die Rezeptoren an, die auf den schmerzleitenden Nervenfasern sitzen – und lindern dadurch auch andere Schmerzen.

In Versuchen mit Mäusen konnten die Forscher nachweisen, dass die Adenosinkonzentration durch die Akkupunktur am Zusanli-Punkt um das 24fache anstieg. Mit mehreren Gegentests konnten die Forscher schließlich belegen, dass es tatsächlich das Adenosin ist, das für den Behandlungserfolg verantwortlich ist.

„In einigen Teilen der Welt gehört die Akupunktur seit mehr als 4.000 Jahren zu den Hauptstützen medizinischer Behandlung. Viele Menschen sind nur deshalb skeptisch, da dieses Verfahren noch nicht gänzlich verstanden wird“, meint Studienleiterin Dr. Maiken Nedergaard. „In unserer Studie erbringen wir Informationen über einen physikalischen Mechanismus, durch den Akupunktur Schmerzen im Körper lindert.“

Die schmerzlindernde Wirkung der Akkupunktur ist jedoch nur eine von vielen verschiedenen Wirkmechanismen dieser alten Heilkunst. Die neue Studie kann nun zumindest einen Teilbereich wissenschaftlich erklären. Ob dabei allerdings wirklich der zu Grunde liegende Heilmechanismus oder nur eine peripheres Phänomen erklärt wird, bleibt fraglich. Die Akupunktur selbst bezieht sich schließlich ausdrücklich auf die Energiemeridiane des Körpers und den Fluss der Lebensenergie durch dieselben.

 

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