Das Bevölkerungswachstum flacht ab und wird laut aktueller Prognose der Vereinten Nationen im Jahr 2100 elf Milliarden Menschen nicht erreichen.

Mehr als 7,7 Milliarden Menschen leben Mitte Juli 2019 auf der Erde. Im Jahr 2050 werden es laut der UN-Bevölkerungsprojektion 2019 rund 9,7 Milliarden Menschen sein und im Jahr 2100 sollen 10,9 Milliarden Menschen auf der Erde leben.

Das bedeutet, dass pro Jahr die Zahl der Menschen auf der Erde um 82 Millionen wächst. Das entspricht etwa der Einwohnerzahl Deutschlands. Besonders hoch sind die Geburtenraten in Ländern in Afrika südlich der Sahara. Das starke Bevölkerungswachstum in Zentralafrika behindert die soziale und politische Entwicklung und belastet Natur und Umwelt. Allerdings ist in diesen Ländern der Pro-Kopf-Ausstoß an klimaschädlichen Gasen wie Kohlendioxid im Vergleich zu den reichen Ländern auf der Nordhalbkugel verschwindend gering.

2018 lebten 7,7 Milliarden Menschen auf der Erde. Das sind rund 2,6 Milliarden mehr als dreißig Jahre davor. Würde sich dieses Wachstum völlig ungebremst fortsetzen, wären es bis zum Jahr 2100 rund zwanzig Milliarden Menschen. Davon gehen die Vereinten Nationen (UN) jedoch nicht aus: Die UN-Bevölkerungsprojektion 2019 hat die Zahl für das 2100 sogar von bisher 11,2 Milliarden Menschen auf nun 10,9 Milliarden reduziert.

Grund für das abgeschwächte Bevölkerungswachstum sind die sinkenden Geburtenraten. Bekam eine Frau um 1950 im weltweiten Durchschnitt fünf Kinder, waren es im Jahr 1990 noch 3,2 Kinder. 2019 liegt die Zahl der Kinder bei 2,5 und soll bis 2050 auf 2,2 Kinder sinken. Bei etwa 2,1 Kindern pro Frau wäre die sogenannte „Erhaltungsrate“ erreicht. Sinkt die Geburtenrate wie angenommen unter diesen Wert, wird die Weltbevölkerung langsam wieder abnehmen.

In vielen Industrieländern ist schon heute die Geburtenrate weitaus niedriger: Eine europäische Frau bekommt im Durchschnitt nur 1,59 Kinder in ihrem Leben, in Deutschland lag die Geburtenrate 2017 bei 1,57. In den ärmsten Regionen der Welt, etwa in den südlich der Sahara gelegenen Ländern Afrikas, bekommen Frauen im Schnitt 4,6 Kinder. Gründe dafür: Kinderreichtum ist eine vermeintliche Absicherung fürs Alter, außerdem heiraten Frauen sehr jung (häufig in Zwangsehen) und werden früh Mütter. Zudem kann jede vierte Frau in einem Entwicklungsland nicht verhüten, obwohl sie will, erläutert die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW). Unterdrückung, fehlende Verhütungsmittel oder mangelndes Wissen seien die Ursache für etwa 74 Millionen ungewollte Schwangerschaften pro Jahr.

Dennoch sinkt auch in Afrika die Geburtenrate, aber viel langsamert als bei uns: 1960 lag die Geburtenrate in den Zentralakrika-Staaten noch bei 6,6 Kindern pro Frau, heute sind es nur noch 4,6 Kinder pro Frau – so viele, wie bei uns Ende des 19. Jahrhunderts. Das führt dazu, dass sich die dortige Bevölkerung bis zum Jahr 2050 von heute rund einer Milliarde Menschen auf voraussichtlich 2,2 Milliarden Menschen mehr als verdoppeln wird – mit einem hohen Anteil junger Menschen.

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