Das Jahr 2010 neigt sich dem Ende. In meinem Mikrokosmos wie in meinem Makrokosmos gab es große Veränderungen. Viele Themen beschäftigen mich gerade – die kommende Zeitenwende, die großen Veränderungen auf unserem Planeten und neue Dinge wie das energetische Heilen, das breiten Raum ergreift.

Was mich aber besonders beschäftigt hat, ist das Thema Veränderung. Ich spüre derzeit sehr viel Spannungen auf dieser Welt, sei es im Kleinen wie die Auseinandersetzungen mit Freunden oder innerhalb der Familie aber auch auf der großen politischen Bühne. Ich spüre eine stärkere Polarisierung (wie z.B. beim Projekt Stuttgart 21). Die Menschen nehmen nicht mehr alles hin, was ihnen die Politik, die Wirtschaft und die Medien vorsetzen. Die Schere zwischen Arm und Reich wächst dramatisch und führt ebenfalls zu Spannungen. Es lässt sich nachweisen, dass deutlich mehr elektrische Energie (Spannung) in der Luft ist, was zu häufigeren Entladungen und damit auch zu heftigeren klimatischen Ereignissen wie starken Niederschlägen führt.

Angst vor dem Nichts

Als Kind der DDR habe ich bereits schon einmal eine große Veränderung miterlebt. Damals, im zarten Alter von 19 Jahren, brach ein System zusammen, was kaum jemand vermutet hatte. Wie die meisten Menschen empfand ich das als Segen, obwohl ich nicht unter diesem System gelitten habe. Es gab eine neue Aufbrauchstimmung – hinzu etwas, auch wenn dieses unterschiedliche Richtungen hatte. Die einen wollten einen besseren Sozialismus, die anderen Anschluss an die Marktwirtschaft. Wie waren denn die Anzeichen vor dem Fall der Mauer? Das Volk war unzufrieden, die Elite des Landes hatte sich völlig von den eigenen Zielen und der Realität entfremdet. Das Wirtschafts- und Finanzsystem war am Boden. All diese Dinge sind heute genauso. Aber es gibt einen großen Unterschied. Anders als vor 21 Jahren gibt es kein System, das den Niedergang des Kapitalismus auffängt!

Ich glaube, dass macht den meisten Menschen unbewusst große Angst. Angst vor dem Nichts, dem freien Fall, Angst vor Anarchie. Wenn die Menschheit keine Vision von einer neuen Gesellschaft hat, wird sich diese Angst weiter verstärken, je weiter sich das bestehende System auflöst.

Visionen: Wie wollen wir leben?

Angesichts der derzeitigen Situation auf diesem Erdball – ungerechte Verteilung der Ressourcen, anhaltende Kriege, beginnende Verteilungskämpfe um die weniger werdenden Ressourcen Wasser, Nahrung und Rohstoffe und ein sich ausbreitender und gesteuerter Fremdenhass gegenüber anderen Kulturen – scheint die Vorstellung einer vereinten Menschheit in Liebe und Frieden eine ferne Utopie. Wenn wir aber nicht an diese Welt und diese Vision glauben, wird sie ewig Zukunft bleiben! Ich finde es an der Zeit, dass wir uns konkret die Welt vorstellen, in der wir leben wollen. Wie hätten wir es denn gerne? Eine weitere rücksichtslose Ausbeutung der Natur oder eine Renaturisierung, ein Leben im Einklang mit der Natur? Fortschreitende Anonymisierung in riesigen Städten oder ein Miteinander der Generationen in überschaubaren Gemeinschaften? Zunehmende Technisierung der Gesellschaft oder eine Rückbesinnung auf Rituale unserer Ahnen? Beginnen wir heute, uns diese Welt vorzustellen!

Manch einer hält dies ziemlich für naiv und hoffnungslos, angesichts der Millionen Menschen in unserem Land die Bildzeitung statt SEIN lesen und sich von Krimis, Castingshows und Endlosserien im Fernsehen einlullen lassen und mit sich und ihrem Leben mehr als genug zu tun haben. Auch in der DDR ist nicht das ganze Volk auf die Straße gegangen. Am Anfang waren es wenige, die sich in Kirchen zusammenfanden und still protestierten. Diese Bewegung fiel auf nahrhaften Boden, auf eine latente Unzufriedenheit der Menschen im Land. Es waren ja nun nicht alle Menschen Verfolgte der Stasi, aber im Unbewussten war den Menschen klar, dass es so nicht weitergehen kann.

Phasenübergang – Das Alte loslassen

In der Physik gibt es den Begriff des Phasenübergangs. Bei der Veränderung der Aggregatzustände (z.B. Wasser zu Eis) beginnen sich die Moleküle neu anzuordnen. Dies passiert nicht auf einmal. Es gibt einen kritischen Moment der Neustrukturierung. Vor diesem Moment herrscht Chaos und Unordnung. Ab dem kritischen Moment, an dem ein Prozentteil der Moleküle sich neu ausgerichtet hat, richten sich auch die anderen Moleküle schlagartig aus. Im übertragenen Sinne ist es nicht notwendig, dass alle Menschen sich verändern, wichtig ist, dass ein Teil der Menschheit vorangeht. Zunächst wird es Chaos und Unordnung geben, aber dann entsteht eine neue Struktur.

Damit etwas Neues entstehen kann, müssen wir aber das Alte loslassen. Das sagt sich natürlich leichter, als es getan ist. Ich musste dies erst kürzlich selbst schmerzhaft erfahren, wie es ist, an den alten Dingen festzuhalten. Veränderungen empfinden wir Menschen häufig als Verlust, weil wir etwas Vorhandenes aufgeben müssen, dass uns scheinbar bisher Sicherheit gebracht hat.

Wie Innen, so Außen

Eine alte Weisheit lautet: „Im Innen wie im Außen“. Das was wir uns selbst geistig erschaffen, manifestiert sich im Außen. Aber auch im Außen passieren Dinge, die wir nicht bestimmen oder gar aufhalten können. Wenn wir uns weigern, den Dingen im Außen zu folgen, werden wir sehr schnell Probleme erfahren.
Die kosmischen Veränderungen, die sich derzeit vollziehen, bewirken einen starken Druck, weiterzugehen – während der Verstand und unsere Umwelt uns sagen, stehenzubleiben. Gehen wir nicht weiter, verstärkt sich der innere Druck und führt zu einer inneren Zerrissenheit zwischen der Angst vor dem Neuen und der Sehnsucht nach dem Neuen. Das führt unweigerlich zu Problemen, die sich in Form von Krankheiten manifestieren.

 

Schatten auflösen

Ich meinte immer, an den positiven Aspekten zu arbeiten wäre das richtige Mittel zur Entwicklung. Ich habe erkannt, dass ich erst einmal das eigene Dunkel überwinden muss, um mir Licht zu machen. Das ist nicht angenehm, aber notwendig. Wichtig ist, den dunklen Teil in mir anzunehmen. Gerade in spirituellen und esoterischen Kreisen findet sich die „Licht&Liebe“-Fraktion, die Gutes tun möchte für die Welt, aber die – eigenen – dunklen Seiten verneint. Im Annehmen unserer dunklen Seiten, erlauben wir den dunklen Aspekten, unsere Welt zu verlassen, um damit Platz für das Licht zu machen.

Erst wenn wir uns das Unbewusste bewusst machen, erhalten wir Zugang zu einer neuen Dimension. Erst wenn wir mit dem Kampf in uns selbst aufhören, werden der Krieg und der Hass zwischen den Völkern aufhören. Weil wir unsere dunklen Seiten anerkennen, werden wir uns als vollkommen erleben und lieben. Dann können Dinge zu uns kommen, die existenzielle Probleme auf diesem Planeten lösen, wie die freie Energie. Höher entwickelte Zivilisationen des Universums können bewusst mit uns Kontakt aufnehmen, die heute unsere Emotionen, wie Angst und Hass, fürchten. Sie können uns offen auf unserem Weg unterstützen, wie sie das heute bereits im Geheimen tun.

Die großen Veränderungen werfen ihre Schatten schon lange voraus und das Jahr 2011 ist ein gutes Jahr, die Dinge voranzubringen und um sie zu vollenden.

 

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Bilder

Eistropfen: Bresson Thomas

Regenboentropfen: D. Sharon Pruitt

Fadentropfen: Bresson Thomas

 

Über den Autor

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Dipl.-Kaufmann, Coach und ausgebildeter Trainer. Seine Arbeit als Mentaltrainer richtet sich an Erwachsene, Kinder und Sportler. Er unterstützt Menschen dabei, ihr volles Potential zu entfalten, Probleme als Chance der Weiterentwicklung und des persönlichen Wachstums anzunehmen und ihre Lebensaufgabe zu finden.

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