Strom und Licht in den Entwicklungsländern 3. Februar 2009 Nachhaltigkeit Mit freundlicher Genehmigung des Knesebeck Verlags veröffentlicht SEIN in den nächsten Monaten Artikel aus „Worldchanging – Das Handbuch der Ideen für eine bessere Zukunft“. Für ein Drittel der Erdbevölkerung wird es am Abend noch immer dunkel. Einem Bericht der Weltbank aus dem Jahr 2002 zufolge leben fast zwei Milliarden Menschen ohne Strom. Wenn sie nachts Licht haben wollen, müssen sie etwas verbrennen: Holz, Dung, Kerosin, Kerzen. Feuer als Lichtquelle ist aber nicht nur unglaublich ineffizient (nur rund 0,1 Prozent der Brennenergie wird zu Licht), sondern auch gefährlich und ökologisch verheerend. Ein Kind, das am Abend beim Licht einer Kerosinlampe liest, atmet dem Bericht der Weltbank zufolge so viel Rauch ein wie beim Konsum von zwei Päckchen Zigaretten. Das Sammeln von Feuerholz kostet die Landbewohner viel Zeit, die Stadtbewohner, die in Armut leben, zahlen viel Geld. Der Rauch der vielen Feuerstellen verpestet die Luft und verschärft die Klimaveränderung. Wenn arme Menschen mit Feuer kochen, heizen und Licht machen müssen, schadet das ihnen selbst und dem Planeten Erde. Doch es gibt Alternativen. Bessere Herde, bessere Lichter, bessere Heizquellen für die Wohnung – sie alle können das Leben dieser zwei Milliarden Menschen völlig umkrempeln. Stiftung „Light Up the World“ – Erhelle die Welt Wie kommen arme Menschen an Licht, wenn sie bei Nacht lesen, arbeiten oder sich treffen möchten? Die Stiftung „Light Up the World“ (www.lutw.org) hat darauf eine Antwort gefunden mit einer bahnbrechenden Idee: Eine einzige weiße Leuchtdiode (LED), die aus einer von einem pedalgetriebenen Mikrogenerator, einer Windturbine oder einem Sonnenmodul aufgeladenen Batterie gespeist wird, gibt genug Licht zum Lesen ab. Leuchtdioden können 100 Wohnungen mit der gleichen Energiemenge beleuchten, die man braucht, um eine einzige 100-Watt-Glühbirne zu betreiben. Außerdem sind sie billig, unempfindlich und langlebig; sie brauchen Gleichstrom, und die Herstellung der Lampen wird auch in Entwicklungsländern zunehmend leichter zu bewerkstelligen sein. Vor allem aber hat sich die Effizienz von LEDs in 18 Monaten etwa verdoppelt. Pilotprojekte in Indien, Sri Lanka, Nepal und 23 anderen Ländern geben Grund zu der Hoffnung, dass bald winzige Dioden, an Wellblech und Betonziegeln befestigt und mit Solarstrom versorgt, Milliarden von Häuser rund um den Erdball erleuchten werden. Hg. Alex Steffen „WorldChanging. Das Handbuch der Ideen für eine bessere Zukunft“ Knesebeck, 2008 ISBN-13: 978-3896605993 471 Seiten, 39,95 € www.worldchanging.com Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.