Umfrage: Was bedeutet für Sie „Lebenskunst“?

Diesmal mit Beiträgen aus Sachsen.

H. Peter Berghoff  (44), selbständiger Kaufmann:
Ja, Lebenskünstler, das bin ich ! Ich stehe jeden Tag 16 Stunden im Laden und finde, daß es wirklich eine Kunst ist, das alles durchzustehen. Nicht nur die Supermärkte mit ihren Sonderangeboten bedrohen meine Existenz als Kaufmann, auch die Kommunalpolitik macht den Einzelhandel kaputt.Dabei machen doch die kleinen Geschäfte das Leben einer Stadt aus. Also ich mache ja für die Leute hier auch Sonderpreise und hier kann man auch anschreiben lassen. Na, ich will ja nicht meckern, mein Spruch für jeden Tag: “Erwarte nichts, heute ist das Leben !”

Rajendra Stephan Roebers (39), Lebenskünstler:
Das Leben mit allen Höhen und Tiefen zu genießen, das ist Lebenskunst.

Anita Schulz (36), Tänzerin, Tanzlehrerin:
Lebenskunst ist, aus jeder Situation etwas machen zu können. “Es geht nicht” gibt es da nicht ! Ein Lebenskünstler, weiß, was er machen möchte und tut es dann auch. Das trifft genauso auf die Lebenskünstlerinnen zu. Sie sind gut drauf, haben Spaß am Leben. Sie verwirklichen sich und strahlen das auch aus: Das bin ich,das will ich und das ist gut so !

Simone (26), Altenpflegerin:
Lebenskunst heißt für mich, das Schöne im Leben zu genießen und auch das weniger Schöne anzunehmen. Ob ich eine Lebenskünstlerin bin ? (lacht) Oh, ich glaube schon.

Satyamurti Snoek (54), Gruppenleiter, Therapeut:
Leben basiert für mich entweder auf Instinkt oder auf Intuition. Instinktive Menschen leben im System von Belohnung und Bestrafung, ihre Kunst ist an Normen und Werten der Gesellschaft orientiert und somit “Überlebenskunst”.Leben an Selbstwert orientiert ist, dann ist auch die Kunst nicht von anderen beeinflußbar. Der Lebenskünstler tut, was er für richtig hält. Er wird weder reich im materiellen Sinn werden, noch Anerkennung wie seine “Überlebenskollegen” bekommen. Er lebt mit seinem eigenem inneren Wissen. Kunst, die ich schätze kommt aus Stille und Leere. Sie ist immer neu und muß nicht aufbewahrt werden. Ich sehe mich als einen Lebenskünstler, der auf dem Weg ist, die Stille zu entdecken. Ich werde immer weniger “käuflich” und unabhängiger von Belohnung und Bestrafung. Gespeicherte Vergangenheit in Körper und Gehirn beeinflußt mich noch immer unbewußt. Ich werde dessen bewußter, damit das innere Selbst ungeschmückt und unverschmutzt ans Tageslicht kommt.

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