Von wegen faire Milch 1. Juli 2008 Nachhaltigkeit Mehr Geld kann es nur für eine höhere Qualität der Milch und für mehr Verantwortungsbewusstsein der Landwirte geben. Die überwiegende Mehrheit der BundesbürgerInnen findet es richtig, dass die Bauern mehr Geld für ihre Milch bekommen sollen. Nur für welche Leistung? Das alle so weiter machen wie bisher? Wir halten es für falsch, dass der Konsument ausgerechnet die Form der Milcherzeugung nun noch höher subventionieren soll, die im Endeffekt für die Abholzung des Regenwaldes in Lateinamerika und für die Ausbreitung der Gentechnik verantwortlich ist. Hintergrund: Die deutschen Bauern verweisen auf die gestiegenen Energie- und Dieselpreise und vor allem auf die explodierenden Preise für Sojaschrot. Sojaschrot wird als Kraftfutter auch an Milchkühe verfüttert, mit dem die hohe Milchleistung der Kühe von 10.000-12.000 Liter pro Jahr, das sind 27-30 Liter pro Tag und Kuh, ja erst erreicht wird. Sojaschrot kostete vor einem Jahr noch 180,- Euro, heute 380,- Euro pro Tonne. Diese gestiegenen Kosten für Sojaschrot wollen die Bauern nun an die Verbraucher weitergeben, damit wieder mehr bei ihnen selbst hängen bleibt. Wir sagen dazu nein, denn es kann nicht sein, dass der Konsument den gentechnischen Anbau von Sojaschrot in Brasilien, Argentinien und Paraquay weiter subventionieren soll. Wohl wenigen wird bisher bekannt sein, dass das Milchvieh in der konventionellen Milchwirtschaft in Deutschland neben Weidefutter auch mit Mais- und Grassilage und zusätzlich mit Kraftfutter auf Sojaschrot-Basis gefüttert wird. Dieses Sojaschrot wird überwiegend aus Lateinamerika importiert und stammt meist aus gentechnischem Anbau. So sind in Brasilien 70 Prozent, in Argentinien 90 Prozent und in Paraquay fast 100 Prozent der Soja Anbauflächen Gentechnik-Soja. Höhere Preise für Sojaschrot bedeuten für die Sojabarone in Lateinamerika einen noch höheren Anreiz, den Regenwald weiter abzuholzen. Wollen wir das wirklich? Sieht so fair produzierte Milch aus? Ist das der Preis für „billige“ Milch? Mehr Geld darf es nur für eine höhere und gentechnikfreie Qualität der Milch und für mehr Verantwortungsbewusstsein der Landwirte geben. Keinesfalls für die Abholzung der grünen Lunge dieser Erde! Mit der Milch ist es wie mit einem guten Wein, gute Qualität kostet eben mehr. So bekommen Biobauern deutlich mehr für ihre Milch, wie ihre konventionell wirtschaftenden Kollegen. Die konventionell wirtschaftenden Landwirte müssen von uns Konsumenten überzeugt werden, dass es langfristig und nachhaltig betrachtet für alle Beteiligten nur von Vorteil ist, dass auf Sojaschrot in der Tierernährung verzichtet wird und zu Futter aus einheimischer Produktion zurückgekehrt wird und zwar gentechnikfrei. Gen-Milch Die Milch der Firma Müller-Milch darf per Gerichtsbeschluss als „Gen-Milch“ bezeichnet werden. Greenpeace wurde von Müller-Milch auf Unterlassung verklagt und hatte vor Gericht Recht bekommen. Lesen Sie mehr… Der Konsument hat das letzte Wort! – Kaufen Sie nur gentechnikfreie Milch! – Halten Sie sich generell von gentechnisch erzeugten Lebensmitteln fern! – Fragen Sie nach, wenn Sie z.B. im Cafe einen Latte-Macchiato oder einen Capuccino bestellen, ob die verwendete Milch auch gentechnikfrei ist. Wenn nicht, dann… – ermuntern Sie die BesitzerInnen der Cafe´s und Restaurants auf gentechnikfreie Biomilch aus regionaler Produktion umzusteigen! Wir sind hier zunächst nicht an einer Grundsatzdiskussion interessiert, ob die Milcherzeugung in der jetzigen Form und im aktuellen Umfang wie sie derzeit in Deutschland betrieben wird sinnvoll ist oder nicht. Hier geht es um den ersten Schritt in die richtige Richtung. Angesichts des Milchstreiks der Landwirte ist es natürlich angebracht darüber nachzudenken, wie „billige“ Milch in Deutschland, in Europa und vor allem in den USA produziert wird. Links: „Die Achse des Bösen am Amazonas“ www.bio-berlin-brandenburg.de Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.