„Wenn alle Menschen Freunde wären“ – so lautet der Titel des neu erschienenen Buches des Psychologen und Autors Chuck Spezzano, der seit nunmehr 40 Jahren das Bewusstsein der Menschen und das Prinzip Vergebung erforscht. In seinem neuen Buch stellt er mehrere einfache Prinzipien vor, die uns helfen, Angst und Trennung zu überwinden und somit Nähe und Verbundenheit wiederherzustellen. Alexandra Clara Giray hat einige Abschnitte aus dem Buch zusammengestellt.

 

 

Die Beschleunigung der Evolution

Anfang der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts erkannte ich, dass die evolutive Entwicklung des Bewusstseins sich immer stärker beschleunigte. Es schien, als würden wir versuchen, das Wachstum von zweitausend Jahren in einen Zeitraum von nur fünfzig Jahren zu pressen. Intuitiv fand ich heraus, dass 2012 anscheinend das Datum oder Ziel war, auf das wir zusteuerten. Viel später erst hörte ich zum ersten Mal etwas vom Kalender der Maya. Bei meiner Erforschung des Bewusstseins hatte ich ganz einfach das Gefühl, dass es ein Zeitfenster gab, in dem wir die Gelegenheit hatten, nicht nur zu wachsen, sondern einen großen Entwicklungssprung zu tun. Ich hatte das Gefühl, dass 2012 der erwartete Termin war, der Gipfelpunkt, an dem wir auf die nächste Stufe des Bewusstseins springen würden.

 

Den nächsten Schritt gehen

Die Menschen fürchten sich vor Veränderung, aber wenn Dinge sich nicht verändern, können sie auch nicht besser werden. Die Menschen fürchten sich vor Verpflichtung, weil das Ego sagt, dass sie zu einem Verlust an Freiheit führt statt zu größerer Verbundenheit, die wiederum zu größerer Freiheit, Wahrheit und Leichtigkeit führt. Wir fürchten uns vor Partnerschaft, weil wir Angst haben, wir könnten außerhalb der Partnerschaft etwas verpassen, und erkennen nicht, dass wahre Partnerschaft der schnellste Weg zur Fülle ist. Wir fürchten uns vor Kommunikation, weil unser Ego uns davon überzeugt hat, dass Kommunikation zum Verlust der Partnerschaft führt. Dabei lässt Kommunikation die Brücke entstehen, die zur Partnerschaft hinführt. Wir fürchten uns vor Misserfolg, aber wir fürchten uns ebenso sehr davor erfolgreich zu sein. Wir fürchten, mit Erfolg oder Partnerschaft nicht umgehen zu können, weil wir insgeheim fürchten, unzulänglich zu sein. Das ruft unsere Angst vor dem nächsten Schritt hervor. Der nächste Schritt ist aber schon von seinem Wesen her immer besser, weil er Gefühle der Unzulänglichkeit mit Hilfe der Zuversicht auflöst, die uns gerade beim nächsten Schritt erwartet. Eines der mühelosesten Gegenmittel gegen all diese Angst ist Freundschaft.

Um über unsere Angst hinaus zu gelangen, können wir uns zunächst einmal noch stärker mit den Freunden verbinden, die wir haben. Verbundenheit heilt Angst, und das verstärkt den Fluss auf natürliche Weise.

 

Wenn alle Menschen Freunde wären: Was möglich ist

Von den vielen Dingen, die wir tun können, um der Welt zu helfen, besteht eine der besten Möglichkeiten darin, unsere Angriffsgedanken aufzugeben. Angriff rührt von Schwäche her, und unsere Angriffsgedanken führen zu einem Teufelskreis aus Angst und noch mehr Angriff. Das Ego hat uns eingeredet, dass Angriff notwendig ist, weil es selbst aus Angriff besteht. Unsere Angst liefert ihm eine ideale Ausrede, andere Menschen anzugreifen. Dabei verrät es allerdings nie, dass unser eigener Angriff sowohl die Angst als auch das angsteinflößende Ereignis erzeugt. Das verankert natürlich die Trennung, aus der das Ego besteht.
Das Fundament des Egos besteht aus Angriff auf die Welt und auf uns selbst. Das Ego erklärt uns, das Durchbrechen dieses tiefsten Grundaspekts der Trennung, das Aufgeben des Kampfes gegen uns selbst und andere, bedeute den Tod. Diesen Bereich des Egos zu durchdringen und zu überwinden heißt aber in Wirklichkeit, die Freude zu erfahren, die von Einheit sowohl in unserem Geist als auch mit der Welt herrührt.

Ein Weg, dort hinzukommen, ist Harmlosigkeit. Harmlosigkeit ist eine Tugend, die dazu beiträgt, das Maß an Mitgefühl in der Welt zu mehren. Harmlosigkeit reagiert auf einen Angriff nicht mit Angriff. Sie erkennt, dass jeder Angriff ein Hilferuf ist. Auf das innere Bedürfnis eines anderen Menschen, das zu dem Angriff geführt hat, geht sie ein, indem sie ihn segnet.

 

Das Prinzip der Führerschaft

„Ein Kurs in Wundern“ zufolge bedeutet Führerschaft, auf die Hilferufe anderer Menschen einzugehen. 1987 machte ich die spannende Entdeckung, dass immer dann, wenn wir uns selbst angreifen, jemand in unserer Umgebung unsere Hilfe noch dringender braucht, als wir selbst Hilfe nötig haben. Die Wahl, die du dabei hast, lautet: Willst du dem betreffenden Menschen helfen oder dich selbst angreifen? Die Antwort ist offensichtlich. Du willst dich einem anderen Menschen helfend und liebevoll zuwenden. Wenn du dich dafür entscheidest, brauchst du nicht zu überlegen, was du tun oder sagen sollst. Zu allem, was du tun oder sagen sollst, wirst du inspiriert werden. Ansonsten sind es du selbst, deine Liebe und deine Unterstützung, die etwas bewegen können. Frage einfach immer wieder nach, wer deine Hilfe benötigt.


Abb: © Robert Kneschke – Fotolia.com

 

Abendseminar „Wenn alle Menschen Freunde wären“ mit Chuck Spezzano am 21.2.2011
GLS Sprachenschule, Kastanienallee 82, 10435 Berlin
Beginn: 19 Uhr
Anmeldung/Info: Joyful Events
Tel: 030 – 40 50 49 16 info@joyfulevents.de www.joyfulevents.de
www.pov-int.com/Internationale

 

 

 

 

 

 

Chuck Spezzano: Wenn alle Menschen Freunde wären, Verlag Via Nova 2010
Mehr Infos zu Büchern von Chuck Spezzano im Via Nova Verlag unter www.verlag-vianova.de
die Website von Chuck Spezzano: www.pov-int.com

Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar

Deine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.

*