Mein Anliegen ist es, Frauen zu ermutigen, sich mit ihrem Selbstwert, Selbstliebe und Liebesfähigkeit zu beschäftigen und mehr Freiheit, Individualität und Glück zu erlangen. Die Liebe zu mir selbst ist auch die Basis meiner Fähigkeit andere zu lieben. Und dann geht es für uns Frauen auch um das wieder Aneignen der eigenen Macht. Macht in dem Sinne von Wissen, wer ich bin, meine Wirksamkeit, innere Kraft und Wertschätzung der eigenen Qualitäten.

Ich glaube, dass unsere Welt heute kraftvolle Frauen braucht, die liebevoll und wahrhaftig aus einer inneren Stärke heraus handeln. Wir müssen diese fast verlorene innere Kraft erst wieder entdecken. Nach vielen Jahrhunderten Patriarchat und einigen Jahrzehnten veränderter gesellschaftlicher Strukturen in Bezug auf Männer und Frauen fragen wir uns: Wie sieht ein gesundes Gleichgewicht zwischen männlicher und weiblicher Kraft aus? Wie können sich kraftvolle Männer und Frauen unterstützen? Wie werde ich eine kraftvolle Frau?

Eng verbunden mit meiner inneren weiblichen Macht sind die Annahme meiner Sinnlichkeit und Sexualität als Kraftquellen in meinem Leben. Sexuelle Energie ist Lebensenergie, erhält mich gesund und verbindet mich auch mit dem „Göttlichen“. Momente, die voll im Hier und Jetzt stattfinden, Momente von im Einklang mit dem Universum Sein. In der Partnerschaft ist die harmonische Übereinstimmung im Sex eine der Grundlagen für echte Nähe und eine dauerhafte und liebevolle Verbindung.

Ermutigung

Mein Anliegen ist es, Frauen zu ermutigen, sich mit ihrer Sinnlichkeit und Sexualität zu beschäftigen, sie zu „ergründen“ da dies ein Weg zu mehr Freiheit, innerer Stärke und Liebe zu sich und anderen Menschen ist.

Ebenso ist der eigene Selbstwert eine Quelle meiner inneren Kraft. Meinen Selbstwert als Frau immer mehr wachsen zu lassen, war und bleibt in meinem Leben eine spannende Reise. Ich mache immer mal wieder eine „Bestandsaufnahme“ meines Selbstwertes: Was an mir und in meinem Leben akzeptiere ich und was nicht? Akzeptieren heißt hier, eine Eigenschaft, ein Körpermerkmal, einen Zustand in mein Herz zu nehmen und wirklich damit zu-frieden zu sein.

Welche Selbstkonzepte habe ich? Was erzähle ich mir über mich selber? Ist das noch aktuell?
Als Jugendliche war ich überzeugt, ein Kumpeltyp mit großem Herzen zu sein, aber nicht sehr attraktiv. Später dann, natürlich auch durch Feedback anderer, merkte ich, dass mein, aus Film und Werbung geholtes „Bild einer attraktiven Frau“ viel zu eng war. Heilsam waren für mich besonders die Frauenräume, in denen wir uns Spiegel gaben und uns unterstützten, unsere weibliche Kraft zu finden. Auch, die Antworten von Männern trugen zur Veränderung meines Selbstbildes bei. Ich lernte, meinen Archetyp einer üppigen, dunkelhaarigen und starken Frau, entsprechend zu füllen.

Die eigenen Herzenswünsche erfüllen und die Vergangenheit heilen

Ein Meilenstein auf dem Weg zur eigenen Macht war und ist, mir die eigenen Herzenssehnsüchte zuzugestehen. In meinem schamanisch-spirituellen Weg, den ich seit mehreren Jahren gehe, gibt es das Grundprinzip von „self, live, others“: Sorge erst für Dich, dann für die (Um)welt, dann für die anderen Menschen. Ich sammle, indem ich mir meine Herzenswünsche zugestehe, Energie, die dann wie aus einer vollen Schale überfließt und der Umwelt und anderen Menschen zugute kommt. Was braucht mein Herz gerade, um genährt und glücklich zu sein? Andere Menschen dabei zu unterstützen ihre Herzenssehnsüchte zu erfüllen, hilft, meine eigenen Herzenswünsche zu erkennen und umzusetzen.

Ein anderer Aspekt der Selbstliebe hat ebenso mit Heilung der Vergangenheit zu tun: Das Kennen lernen und Erforschen meiner weiblichen Ahnenlinie. Zunächst war es wichtig, Frieden mit meiner Mutter zu schließen. Auch noch weiter nach hinten zu blicken, zu meinen Ahninnen, war sehr aufschlussreich. Meine Mutter wusste noch einige Geschichten meiner Vorfahrinnen und auch einige Familienaufstellungen waren hilfreich, um zu verstehen, in welcher Linie ich stehe und zu meinem ureigenen Verständnis als Frau. Seit dieser Zeit fühle ich meine weibliche Ahnenlinie oft in meinem Rücken, was sich stärkend und kraftvoll auf mich auswirkt.

Abschließend will ich nochmals Mut machen, sich auf den eigenen Weg der weiblichen Machtannahme zu machen und auf die eigene Intuition zu vertrauen. Mein Wunsch ist es, Räume zu schaffen, in denen Frauen über ihre Forschungsthemen sprechen, sich austauschen und verbinden können. Für mich ist und bleibt es eine spannende Reise, die noch lange nicht zu Ende ist.

Susanne Kohts

Abb: © ZEGG