Das verborgene Wissen der indogermanischen Priester. Weltenbaum und Runen. Edda u. Veda

Spannendes Sammelsurium

Ein altes Glaubensmodell rekonstruieren? Helga Kleidt-Azizi, Jahrgang 1932, beschreitet einen ungewöhnlichen Weg, der wissenschaftliche Historiker wahrscheinlich dezent mit den Zähnen knirschen lässt, um das (indo)germanische Göttersystem zu beleuchten. So geht sie bei dem Begriff „indogermanisch“ von einem gemeinsamen, universellen System aus, das den gesamten indogermanischen Raum in sich fasst – wir sprechen hier von einem Gebiet, das das heutige Europa bis in den Orient umfasste, zu Zeiten, als das Internet noch nicht die Welt umspannte und Daten wie Informationen noch nicht in Sekunden reisten. Dann zieht sie die im Mittelalter von Snorri verfasste nordische Edda heran und sucht Parallelen zu den hinduistischen Veden. Fragwürdig, aber immerhin spannend zu lesen, wie zum Beispiel der Vergleich der germanischen Weltebenen mit den Funktionsweisen der Chakren. Hier setzt Helga Kleidt-Azizi Asgard mit dem Scheitelchakra gleich oder erkennt in der Fußhaltung einer Abbildung des Gottes Freyr die Yogaposition des Lotussitzes wieder.