Selbstwert entwickeln

Biblische Wege

Pater Anselm Grün, Jahrgang 1945, ist wohl eine der schillerndsten Figuren der katholischen Kirche, die für neue spirituelle Wege und Zugänge zur christlichen Religion steht. So ließ er sich bei seiner  Arbeit stark von den Thesen des Psychologen C. G. Jung und auch von asiatischen Meditationstechniken inspirieren. Seit 1977 verwaltet der dem Benediktinerorden angehörende Mönch als Cellerar die wirtschaftlichen Belange seiner Abtei. Der vielbeschäftigte Pater hat im Übrigen unglaubliche über 300 Buchpublikationen hervorgebracht.
Angst, Unsicherheit, Ohnmacht und der Wunsch nach mehr innerer Stärke und Selbstbewusstsein sind Schlüsselbegriffe, mit denen sich Anselm Grün in seiner seelsorgerischen Arbeit oft konfrontiert sieht. Er begleitet Menschen auf der Suche nach ihrem göttlichen Selbst, bei der Erkenntnis, dass sie den göttlichen Funken der Schöpfung in ihrer Seele tragen und selbst aus tiefsten Verwundungen erwachen und neu gesunden können.

Sein Mittel für Hilfesuchende ist hierfür natürlich die Bibel – im  vorliegenden Büchlein geizt er nicht mit Gleichnissen um seine Worte zu untermauern und den Leser dazu zu bringen Selbstvertrauen zu gewinnen, sich selbst anzunehmen und sich zu bejahen. Aber auch christliche Mystik, Bibel-Meditationen, Rituale und Gebete gibt der Pater als Hilfsmittel mit auf den beschwerlichen Weg.

Fazit: Bücher über den christlichen Glauben liest man ja heutzutage meist mit einer gewissen Prise Misstrauen. Der wegen seiner recht modernen Ansichten, die ihn sogar in die Nähe schamanistischer Tendenzen stellen, nicht unumstrittene Pater schafft es aber, sein Anliegen klar und ansprechend zu formulieren. Selbst als Skeptiker muss man ihm beim Lesen oft überrascht recht geben. Der Glaube kann Berge versetzen – warum nicht auch hier?