Ein eigenes Haus, nah bei der Natur – das ist für viele Menschen ein Traum, der in weiter ferne liegt, vor allem aus finanziellen Gründen. Dass man ein Traumhaus auch für einen kleinen Preis bauen kann, beweisen immer mehr findige Architekten. Erstaunlich ist dabei, dass die billigsten Häuser auch die umweltfreundlichsten zu sein scheinen.

Der Fotograf Simon Dale wollte zeigen, dass bauen und leben im Einklang mit der Natur für jeden Menschen möglich ist und hat seiner Familie ein bezauberndes Haus gebaut.

Nah bei der Natur

Für Simon Dale war ein Haus zu bauen, mehr als nur der Wunsch nach einem eigenen Heim, auch wenn dieser Wunsch einen Teil seiner Motivation ausmachte:

„Dein eigenes Leben zu leben, auf deine eigen Weise, gibt dir sehr viel. Deine Träume zu verwirklichen, hält deine Seele am Leben.“

Aber da war noch mehr, eine Klarheit darüber, dass der Weg, den unsere Gesellschaft nimmt keine Zukunft hat, und dass wir alle in unserem eigenen Leben beginnen müssen, aus der Abwärtsspirale auszusteigen und einen anderen Traum zu träumen. Den wahren Zustand unserer Gesellschaft zu erkennen, hat in Simon keine Resignation ausgelöst, sondern einen Enthusiasmus, zumindest im kleinen Rahmen eine Lösung zu schaffen.

„Die Begeisterung für diese Art von Änderungen kommt nicht nur aus einer intellektuellen Sorge um die Probleme unserer Zeit, sondern auch aus einer viel stärkeren Anziehungskraft, die wir im Herzen spüren. Es ist nicht ohne Grund, dass diese Art zu Leben oft als „das gute Leben“ bezeichnet wird und „ein Haus auf dem Land“ ein beliebtes Ziel für den Ruhestand ist. Wir haben eine evolutionäre Geschichte und einen Wunsch, nah mit der Natur zu leben.“

Simon begann, ein nachhaltiges Haus zu planen, das beweisen sollte, dass diese Art zu leben für jeden Menschen möglich ist.

 

Zu Besuch bei den Hobbits

Auf einem kleinen Stück Land verwirklichte er ein Haus, das für sich selbst spricht. Die Wärme und Gemütlichkeit, der künstlerische Anspruch, die Ausstrahlung lassen einem das Herz aufgehen.

Das Haus ist eine Botschaft: Es ist möglich. Gemeinsam mit seinem Schwiegervater errichtete er das Haus in Handarbeit – ohne Vorkenntnisse. Benutzt wurden nur eine Kettensäge, ein Hammer und ein Meißel. Nach vier Monaten war es einzugsfertig. Kosten für das Haus: knapp 4000 Euro. Verwendet wurden natürliche Materialien und Baustoffe aus Abrissen und von Schrottplätzen.

Das Haus ist in einen Hang gebaut, was eine perfekte Isolierung bietet, die durch Strohballen im Boden und den Wänden ergänzt wird. Das Dach besteht aus einer Spirale aus Baumstämmen, die Wände sind aus Steinen und Lehm und wurden mit Kalk verputzt. Das Ofenrohr des Holzofens wird vor dem Austritt durch Lehm geführt, um die Wärme maximal zu speichern. Der Kühlschrank wird über Kaltluft betrieben, die durch das Erdreich geführt wird, Solarpanels erzeugen Strom für Licht, Musik und Laptops und eine Komposttoilette spart Wasser.

Umgeben ist das Haus von einem Permakultur-Garten, welcher der Familie einen Teil der Nahrungsmittel liefert. Von Außen sieht das Haus ein bisschen aus wie bei den Hobbits, von innen, wie in einem gemütlichen Märchen. Inzwischen baut Simon an größeren Projekten – sein Traum ist eine nachhaltige Gemeinschaft. Doch dieses erste Haus hat sein Leben stark verändert:

„Teil unserer Motivation war es, anderen zu zeigen, dass diese Art von Leben möglich ist. Ich habe ein paar Fotos von unserem Haus auf eine einfache Web-Seite gestellt, um es ein paar Freunden zu zeigen, die uns mit dem Bau geholfen hatten. Innerhalb weniger Wochen war es weitergegeben worden und begann, auf ein paar Blogs erscheinen. Seitdem hat diese Website bis zu 50.000 Unique Visits pro Tag und wurde bereits von 2 Millionen Menschen angesehen. Ich habe Tausende von E-Mails von aufgeregten und begeisterten Menschen bekommen. Manche mit Freuden-Tränen, manche mit Plänen, einige mit ihren eigenen Geschichten und jeder einzelne mit Begeisterung und Ermutigung. Dies war eine bewegende und Augen-öffnende Erfahrung. Die Menschen sind von diesem Haus und dieser Art des Lebens angezogen. Es braucht fast keine Erklärung, nahezu alle haben ein sofortiges und klares Verständnis der Philosophie und Lebensweise. Unter anderem dieses Erlebnis hat mir sehr klar gemacht, dass eine beachtlich große Zahl von Menschen bemüht ist, den Übergang zu einer energiesparenden und einfachen Lebensweise zu verwirklichen.“


 

Der Umbau der Gesellschaft

Für Simon geht es um nicht weniger als den Umbau unserer Gesellschaft, einen neuen Lebensentwurf, eine Rückkehr zu einer natürlichen Lebensweise, im Einklang mit der Natur und moderner Technik.

Dass, da ist sich Simon sicher, ist eine Notwendigkeit unserer Zeit, nicht bloß der Traum von ein paar Hippies. Mit zunehmendem Ausmaß der Krise wird dieses Bewusstsein immer mehr Menschen erreichen, so hofft er.

„Die Tatsache, dass diese Krise bereits geschieht, bedeutet, dass die Frage nicht lautet, ob sie noch abgewendet werden kann, sondern, was wir tun können, um zu verhindern, dass sie sich verschärft sie wie wir mit ihren Auswirkungen fertig werden. Es geht nicht darum, was wir morgen tun können, sondern was wir heute tun können.“

 

Eine komplette Bauanleitung findet sich auf Simons Webseite:

http://simondale.net/

 

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53 Responses

  1. Dreiauge
    Bauanträge

    Wie sieht es denn mit den Baurechtlichen Dingen aus? Brauche ich einen Architekt dafür? Kann man einfach starten. Der Statiker möchte bestimmt auch was verdienen. Kann man so ein Teil im Kleingarten bauen? Fragen über Fragen.

    Antworten
    • Anja

      Die gleichen Fragen stelle ich mir auch! Ich bin begeistert vom Lehmbau, bei einem
      Grundstück am Waldrand sicher einfacher als in einem stark bewohnten Gebiet eine Baugenehmigung zu erhalten.. lese also hier gerne mit, wenn jemand Erfahrung hat mit dem Papierkram für solch ein wunderschönes Häuschen!

      Antworten
    • Anke
      Nix geht ohne Baugenehmigung

      Das ist schlicht bei jedem einzelnen Grundstück anders. Selbst auf jedem Dauercampingplatz (-> https://www.arag.de/service/infos-und-news/rechtstipps-und-gerichtsurteile/heim-und-garten/07541/?cookieSetting=true) und in jedem Schrebergartenverein kann es ganz unterschiedliche Satzungen/Bestimmungen geben. Auch gilt bei letzterem das Bundeskleingartengesetz (BKleingG) z.B. §3 Abs. 2:

      „Im Kleingarten ist eine Laube in einfacher Ausführung mit höchstens 24 Quadratmetern Grundfläche einschließlich überdachtem Freisitz zulässig; die §§ 29 bis 36 des Baugesetzbuchs bleiben unberührt. Sie darf nach ihrer Beschaffenheit, insbesondere nach ihrer Ausstattung und Einrichtung, nicht zum dauernden Wohnen geeignet sein“.

      Zudem sind die geltenden Regeln abhängig von bauplanungsrechtlichen als auch von bauordnungsrechtlichen Vorschriften, und diese sind nun mal Ländersache. In Bayern braucht’s selbst für eine Garage eine Baugenehmigung, in Sachsen gehen Garagen auch ohne diese. Es gilt also: IMMER für das exakte Grundstück die entsprechenden Informationen einholen!!!

      Das hier ist immerhin Deutschland. Also kein Hausbau ohne dazu passende Baugenehmigung. ;-))) In Gewerbegebieten darf z.B. kein reines Wohnhaus gebaut werden, nur Wohnraum im nachrangigen Kontext zum vorrangigen Gewerbe, auch i.d.R. auf landwirtschaftlichen Flächen darf in der Regel nicht gebaut werden, es sei denn sie ist bereits als Bauland oder Bauerwartungsland ausgewiesen.

      Also unbedingt bereits VOR einem Grundstückskauf abklären, ob dieses überhaupt bebaut werden DARF!!! Abreißen kostet. Viel und reichlich. Die Bebaubarkeit eines Grundstückes festzustellen erfordert vor Abschluss des Grundstückkaufvertrages in der Regel eine planungs- und bauordnungsrechtliche Beurteilung. Wenn man nicht weiß, ob ein Grundstück bebaubar ist, sollte man das unbedingt mit einem Architekten oder den zuständigen Ämtern (Gemeinde, Bauamt, untere Wasserbehörde etc.) abklären.

      Gibt es bei der Gemeinde/Kommune einen Bebauungsplan für das Areal und fällt das anvisierte Grundstück da hinein? Die Gemeinde ist verpflichtet diesbezügliche Auskunft zu erteilen. Der Bebauungsplan sagt einem, ob und WAS genau man bauen darf (Maximalmaße, Dachform etc. -> https://www.bauen.de/a/bebauungsplan-was-auf-ein-grundstueck-gebaut-werden-darf.html). Innerhalb eines Bebauungsplanes kann i.d.R. bebaut werden, wenn die Erschließung gesichert ist und das Vorhaben den Maßgaben des Planes nicht widerspricht. Dann liegt fast immer zumindest ein Baurecht vor. Was ggf. aber noch lange nicht heißt, das man dann bauen darf, WAS man will. Sondern nur das, was in den Rahmen des Planes passt.

      Also immer erst informieren, informieren, informieren. Auf den i-Punkt genau. Fehler kosten selten soviel wie beim Hausbau. 😉

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  2. Yve
    Bezaubernd....

    Genial! Bezauberndes Haus! Danke fürs Teilen…
    An alle Gegner und Nörgler : weder seid ihr gezwungen euch diese Bilder anzuschauen , noch in solch einem Haus zu leben =) einen schönen Abend euch allen

    Antworten
  3. leuchtdiode
    Alternatives Wohnen wird immer wichtiger

    Danke für diesen Beitrag.

    Ich habe ihn auf meiner blog-Seite

    http://www.leucht-dio.de

    verlinkt, da ich mich auf einer Unterseite mit dem Thema „alternatives Wohnen“ noch stärker auseinandersetzen werde. Es ist sicher eines der wichtigen Themen unserer Gegenwart.

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  4. sebastian

    ich frage mich, weshalb diese häuser bis jetzt eher ein schattendasein führen, denn gerade für ärmere staaten wären sie eine ideale lösung, um den menschen eine teilweise autarkie zu ermöglichen. sie könnten hilfreich sein, um engpässe in der lebensmittel- und energieversorgung zu überbrücken, denn bis die von der westlichen wertegemeinschaft zerstörten staaten ihren bewohnern wieder stabile lebensperspektiven bieten können, wird noch viel zeit vergehen.

    Antworten
    • Anke
      Schattendasein = im Schatten der Konzerne

      Das ist recht einfach, Sebastian: Daran VERDIENT kein Konzern und auch keine Regierung, ergo ist es nicht gewollt, wird keine Werbung dafür gemacht, vielmehr oft sogar gezielte Des-Information betrieben. In Gegenden, wo es am meisten gebraucht wird, wo früher sogar so gebaut wurde (z.B. Afrika) werden auch die Ärmsten so konditioniert (man könnte es auch bösartig „Gehirnwäsche“ nennen), dass man einen Job braucht, um Industrieware kaufen zu können. Erst gaaanz langsam werden wieder die Lehmbaurezepte von Opa wieder ausgebuddelt. Davon kann ich Dir nach einigen Jahren Lebens in Afrika ein Liedchen trällern. Dabei braucht KEIN Mensch auf der Welt einen „Job“ (Lieblingserpressungsmittel aller Konzerne ggü. der Politik). Menschen brauchen nur ein Auskommen mit dem Einkommen. Wie auch immer das aussehen mag. Und ein gesundes, zufriedenes, lebenswertes Leben.

      Ermächtigung des Einzelnen ist seitens keines einzigen(!) Multimillionen Unternehmens und Global Players erwünscht. Abhängigkeit von so vielen Menschen wie möglich dagegen sehr wohl. Vor allem, von deren Produkten. Sie bedeuten immerhin Umsatz und Shareholder Value. Jeder unmündige Käufer ist ein Gewinn(!) für die Unternehmen, jeder un-abhängige Selbstversorger ein Verlust(!), der sich über Jahrzehnte ganz easy auf sechststellige Beträge hochrechnen lässt. Welches Unternehmen (oder Politiker, die nach dem Drehtürprinzip zwischen Politik und Wirtschaft hin und her wechseln) interessiert schon der einzelne Mensch/Verbraucher? Es zählen nur Umsatz und Reingewinn. So einfach ist das im Grunde.

      Antworten
      • Beatrice
        So ist es!

        Eine wunderbar einfach und klar beschriebene Situation unserer Gesellschaft. Danke Anke!

      • Guteute
        Genau

        Super zum Ausdruck gebracht.trifft den Nagel auf den Kopf

    • power2thepeople
      🙁

      Weil die Industrie nicht daran verdient! Baust du dein haus selbst, wird keine Firma beauftragt und der Staat bekommt keine steuern… somit kann er die Kredite bei den Grossbankiers (die diese Welt ausbeuten) nicht bezahlen!

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    • balder

      Das mag vielleicht etwas rassistisch klingen, aber nicht jede Ethnie ist dazu im Stand. In Afrika würde niemand die Schwarzen dran hindern, sich solche Häuser mit dem zu bauen, was vor Ort ist: Stein, Lehm und Holz. Aber man ist schlicht nicht im Stande, diese vorhandenen Rohstoffe sinnvoll zu nutzen, bsp die Wände ordentlich zu verputzen oder etwas geplanter vorzugehen, sodass die Behausungen entweder Slumhütten sind oder noch arg steinzeitlich primitiv anmuten.
      Man ist ja noch nicht mal fähig, aufzuforsten. Ständig sehe ich in irgendwelchen Dokus , wie ein Weißer dort den Schwarzen jede Kleinigkeit erklären muss, weil sie von selbst nicht drauf kommen oder nicht nötiges Können besitzen. Das ist nicht böse oder abwertend gemeint, sondern nur meinerseits eine Feststellung.

      Antworten
      • Anke
        "Ich weiß, dass ich nichts weiß" (Sokrates)?

        Lieber Balder,

        damit Du Dir in etwa vorstellen kannst, was für ein Mensch Dir hier antwortet, zuerst ein kleiner „Steckbrief“ von mir:

        Ich bin weiß, deutsch, jenseits der 50, selbstständig, verfüge über gleich mehrere Berufsausbildungen statt nur einer. Und hab‘ sogar auch mal einen Lehmbaukurs gemacht und bin entsprechend befähigt demnächst meinen eigenen Lehmofen zu bauen. Zudem habe ich mehrere Jahre im südl. Afrika gelebt. Übernachtungen in Townships, Minenarbeitercamps und auf dem Lande – plus Besuche in Lehmhütten – inklusive. (Reine Hintergrundinformation, keinerlei „Angeberei“ beabsichtigt.)

        Deinem Beitrag, der aus einer Aneinanderreihung von – zudem negativen – Wertungen, die wiederum auf unübersehbarer Unwissenheit von realexistierenden Fakten bestehen, möchte ich hier mal ausgesprochen analytisch begegnen. So Dir ausreichend Reflektionsfähigkeit zur Verfügung steht (was ich nicht wissen kann, ich kenne Dich schließlich nicht persönlich), wird Dir die Gelegenheit geben Deine eigenen Aussagen mal in einem anderen Licht – selbsttätig – neu zu betrachten. Ob Du diese Gelegenheit nutzt, bleibt allein Dir überlassen.

        Zuerst mal zu Deiner Aussage „das mag rassistisch klingen“. Du argumentierst auf der Grundlage von Ethnien sowie schwarzer und weißer Hautfarbe, also… Rasse. Das ist leider per definitionem „rassistisch“, ob Dir das nun klar sein mag, oder nicht.

        Zudem sprichst Du von einem „nicht im Stande sein“, „fehlendem Können“ der Schwarzafrikaner. Man könnte das auch mit „fehlender Intelligenz“ umschreiben. Daraus, dass Du das aus „irgendwelchen Dokus“ als einzige Quintessenz zu ziehen scheinst, lässt vermuten, dass Du noch nicht längere Zeit in Afrika gewesen bist. Du hast Dir Deine Meinung somit auf einer bloßen Hörensagen-Basis gebildet, noch dazu mit deutlichem Tunnelblick, der nach Beweisen für die Unterlegenheit Schwarzer gegenüber Weißer sucht. Was da nicht rein passt, rauscht an Dir vorbei. Mach Dir nichts draus, so ist unser aller Gehirn nun mal gebaut. Wir nehmen nur für „wahr“, was in unser Weltbild passt. Es sei denn, wir sind Willens die eigenen, alteingessenen Denkmuster mal einem bewussten, kritischen Fakten- und Realitätscheck zu unterziehen.

        Die Psychologie unterscheidet „Wissen“ wie folgt:
        1. Unbewusstes WISSEN
        (Mir ist nicht klar, dass ich bereits einiges über eine Sache weiß.)
        2. Bewusstes WISSEN
        (Mir ist klar, wieviel ich darüber weiß, und wieviel – noch – nicht.)
        3. Bewusstes UNWISSEN
        Mir ist klar, dass ich eine Menge (noch) nicht weiß. Erst DANN kann ich den Zustand gezielt ändern! Ändern = mir gezielt! Wissen verschaffen.
        3. Unbewusstes UNWISSEN
        Ich bin überzeugt ausreichend bescheid zu wissen um mir eine Meinung zu erlauben, habe aber de facto keinen Schimmer, was ich alles über das Wissensgebiet (noch) NICHT weiß.

        Das unterscheiden zu können ist wahrlich nicht einfach in einer Zeit, in der immer mehr Menschen zwar eine Meinung über jedes erdenkliche Thema der großen weiten Welt aber im Einzelnen wenig Tiefenwissen darüber haben.

        Mein Tipp: Versuche es trotzdem mal. Was weißt Du über das anliegende Thema tatsächlich, was (noch) nicht?

        Zudem sind „Intelligenz“, „Wissen“, „Fähigkeiten“ nie – wirklich niemals! – außerhalb ihres jeweiligen KONTEXTES zu sehen. Beweise? Ich will Dir gerne Beispiele liefern. Der Einfachheit halber nutze ich mich selbst dafür, da das am wenigsten übergriffig ist. Der Eingangsabschnitt verdeutlicht bereits, dass ich notwendigerweise eine Menge Wissen in mehr als einem Bereich angesammelt haben muss. Sollte jedoch jemand von mir erwarten, dass ich eine fachgerechte Herztransplantation durchführen solle, müsste ich definitiv passen. Würde das bedeuten, dass jeder beliebige Herzchirurg intelligenter sein müsse als ich? Nicht unbedingt. Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung von seinem Fachgebiet, und müsste darin zwangsläufig versagen. Er würde auf meinen Fachgebieten jedoch mit ziemlicher Sicherheit ebenfalls versagen. Er ist Experte in seinem, ich in meinem Fachgebiet. Über seine oder meine Intelligenz im VERGLEICH… sagt das absolut nichts aus.

        Münzen wir das jetzt mal auf Dich um: Du würdest – im Gegensatz zu einem dort heimischen Schwarzafrikaner – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine 3 Tage allein im afrikanischen Busch überleben. Besagter Afrikaner jedoch ganz easy.

        Bist Du dehalb blöd und er schlau? Mitnichten. Er hat schlicht tausendfach mehr Informationen, Erfahrungen und Fähigkeiten als Du zur Verfügung. Nämlich in diesem, seinem speziellen FACHBEREICH. Zudem spricht der dumme Durchschnittsafrikaner nach meiner Erfahrung nicht selten 3 – 6 Sprachen (Muttersprache, z.B. Englisch, Afrikaans und 1-2 Stammessprachen seiner Nachbarn).

        Kleine Frage interessehalber: Wieviele Sprachen beherrschst Du selbst?

        Zur Auflockerung zwischendurch mal ein kleines Zitat:
        „Intelligenz ist die Fähigkeit seine Umgebung zu akzeptieren.“
        William Cuthbert Faulkner (übrigens ein weißer Amerikaner)

        Man könnte es auch umformulieren:
        „Intelligenz ist die Fähigkeit möglichst viele der, einem zur Verfügung stehenden, Informationen tatsächlich auch zur bestmöglichen Anpassung an seine Umgebung zu nutzen.“

        Oder deutlich flappsiger ausgedrückt:
        Wer NICHT nutzt was er ohne weiteres nutzen KÖNNTE (vorhandenes, bewusstes Wissen & Können und seinen freien Zugang zur aktiven Wissenserweiterung), und das Ganze zum Besten seiner selbst UND seiner Umgebung/Mit-Menschen (statt sich selbst mit halbgaren Vor-Urteilen zu vergiften), ist ganz schön blöd.

        Oder nach Forrest Gump: „Dumm ist nur, wer Dummes tut.“ ;-)))

        Was braucht es überhaupt zum effektiven Lernen und Umsetzen?

        1. EXISTENZBEWUSSTSEIN
        Beispiel: Bevor ich als Großstadtpflanze jemals die Worte „Permakultur“ oder „Lehmbau“ gehört hatte, KONNTE ich sie auch nicht googeln oder mir sonstwie Informationen darüber verschaffen. Ich war deswegen seinerzeit nicht unintelligenter oder unfähiger als heute. Nur in diesen Fachbereichen uninformierter. Nicht mehr, und nicht weniger. Merke: Ohne EXPOSITION keine INFORMATION.

        2. RELEVANZ
        Beispiel: Hätte das Thema mich in der entsprechenden Lebensphase nicht aus bestimmten persönlich Zusammenhängen heraus sehr angesprochen, hätte ich nicht weiter nach Infos gegraben, und vorhandene sogar als Randnotiz völlig übersehen. Merke: Was ein Hirn nicht als für sich selbst relevant ansieht, blendet es schlicht komplett aus.

        3. INFORMATIONEN
        Beispiel: Ohne fundierten Informationen und der Recherche nach selbigen, wären mir nur der Bau von Fantasiegebilde aus meinem Minimalwissen übrig geblieben. Merke: Vor-Urteil = Urteil VOR der Erlangung von Wissen

        4. ALLTAGSTRANSFER
        Beispiel: Ohne Begeisterung und die notwendigen Mittel (unterstützendes, ermutigendes Umfeld mit Lust auf Neues/noch Unbekanntes sowie Geld für Material, Zeit, körperliche UND seelische Kraft für die Umsetzung) ist neues Wissen nicht umzusetzen. Versuche mal eine/n hochgradig Depressive/n zur einer Änderung ihres/seines Lebens zu bewegen. Er/sie KANN das dann gerade nicht umsetzen, egal, ob Außenstehende die anzustrebende Änderung kopfschüttelnd für pillepalle und absolut einfach halten.

        WERTUNG = Selbstbeschädigung
        Du findest also eine afrikanische Lehmhütte ästhetisch nicht ansprechend? Das ist Dein gutes Recht. Jedenfalls genau solange, wie andere das anders sehen dürfen, ohne von Dir abgewertet zu werden. Denn vielleicht würde ich die Wandfarbe Deines Wohnzimmers also ebenso abstoßend empfinden. Na und? Müsste Dich nicht kratzen, und ich dürfte daraus keine Ableitung auf Deine Intelligenz oder Dein Können vornehmen. Das wäre arrogant und obendrein dumm von mir. So ein wertendes Wesen möchte ich nicht sein, das wäre sehr viel mehr mein persönlicher Verlust (an Persönlichkeit, Intelligenz usw.), als der Verlust von wem-auch-immer.

        Was das „ordentlich verputzen können“ angeht, gib doch mal kurz bei der Google Bildersuche „Ndebele Häuser“ ein. Die empfinde ich persönlich deutlich mehr als Kunst, als z.B. einen eingewickelten Berliner Reichstag.

        Und jetzt übertrage das GANZE da oben mal auf Schwarzafrikaner. Und auf Dich und Dein eigenes Leben. Wenn Du Dich traust und Deine Vor-Urteile Dich lassen, statt Dich im eigenen Gedankengefängnis zu halten.

        TATSACHE IST:
        Schwarze hatten ihre jahrtausendealten Kulturen und Traditionen, sowie jeweils eine ausserordentlich gute Anpassung an ihre ganz spezielle Umgebung. Bis Weiße kamen und letztere per Zwang von heute auf morgen änderten:

        Unter Zuhilfenahme von Arroganz, Miss-Achtung, Dis-Respekt, Kolonialisierung, Kapitalisierung (von ALLEM, inklusive des Denkens und Fühlens), Versklavung, Industrialisierung, Absholzung, Agrarwüsten, Artenvernichtung, dadurch verursacht: Klimawandel.

        Wir tollen Weißen sägen somit nachweislich nicht nur seit einigen Jahrhunderten an genau dem Ast auf dem wir sitzen, sondern wir sägen gleich den ganzen Wald ab, von dem wir leben. Das nennen wir dann großkotzig „Fortschritt“. Wir pflegen ein pseudoreligiöses Glaubenssystem, dass behauptet, dass man auf einem begrenzten Planeten mit begrenzten Ressourcen für immer und ewig unbegrenztes Wachstum real-isieren könnte. Wir leben in ständiger Angst vor Jobverlust, und gehen an Neid und Gram nahezu kaputt, wenn unser Nachbar ein Auto fährt und ein Haus besitzt, das wir selbst uns nicht leisten können.

        Was daran nun so unglaublich intelligent sein und unsere ethnische und moralische Überlegenheit „schwarzen“, „braunen“, „roten“, „gelben“ Menschen gegenüber demonstrieren könnte, erschließt sich mir zugegebenermaßen nicht im geringsten.

        Laut Hirnforscher Gerald Hüther ist übrigens „Begeisterung Dünger für’s Gehirn“. Also mach‘ Dich begeistert schlau, statt auf uninformierten, destruktiven „Feststellungen“ hängen zu bleiben, die bei Licht besehen keiner einzigen näheren Analyse standhalten. Wer am meisten davon profitiert ist immer man selbst.

      • Norbert
        Wie wahr!!!

        Ich lebe seit 30 Jahren in Kenya und sehe tagein, tagaus wie recht sie haben ! Sehen Sie in der internationalen IQ-Liste nach den afrikanischen Ländern, dann kennen sie den Grund!!

      • Anke
        Positives Denken macht schlau, langlebig und gesund

        Sehr geehrter Norbert,

        schon so lange in Kenya und immer noch nicht erkannt, worum es beim Menschsein geht? Oh weh, das ist ja wirklich bedauerlich! Denn das ist ganz sicher nicht ein so völlig belangloser Wert wie ein IQ. Nur interessehalber: Haben Sie selbst eigentlich mal einen IQ-Test absolviert? Wenn ja, wissen Sie sicherlich, dass diese zu großen Teilen auf unserer westlich orientierten Schulbildung basieren. Genau diese Bildungsinhalte muss man jedoch erst mal eingepaukt bekommen haben, bevor sie erfolgreich abgefragt, abgespult und bewertet werden können.

        Ich selbst habe übrigens mal einen solchen Test mitgemacht. Das Ergebnis konnte sich mehr als sehen lassen. Da machte sich meine deutsche Schulbildung sichtlich positiv bemerkbar, für die ich also allen Grund habe bis ans Ende meiner Tage dankbar zu sein. Egal, wo ich vielleicht noch leben werde. Trotz meiner vielen Jahre des Aufenthalts in Afrika.

        Seinen Geburtsort kann man sich ja nicht selbst aussuchen, der ist also nicht mein eigener Verdienst, genauso wenig wie Ihrer der Ihre, gelle? Also nichts, worauf man stolz sein könnte, es erreicht zu haben. Wäre ich andererseits irgendwo in Steppe oder Urwald, ohne Zugang zu Schulen und Bildung, geboren und aufgewachsen, hätte das Ergebnis exakt desselben Tests bei mir sicherlich völlig anders ausgesehen. Dafür hätte ich dann ganz andere Dinge gekonnt und gewusst, solche, die nur leider in keinem IQ Test auftauchen. Und all dieses andere Wissen hätte ich sogar erlangen können, ganz ohne erst meine Ethnie und Hautfarbe wechseln zu müssen. Wäre ich dann weniger intelligent (also wach, interessiert und kreativ) gewesen? Nicht unbedingt. Nur hätte ich mit weniger westlichen Bildungsinhalten aufwarten können. Das ist auch schon alles.

        Unser Hirn wird lt. Hirnforschungs übrigens immer genau so, wie wir es jeweils persönlich nutzen. Es ist immer ein Artefakt (eine Aufzeichnung) unserer persönlichen Vergangenheit (Gedanken, Gefühle, Taten, Erfahrungen). Dabei leben Optimisten (also Positiv-Denker) übrigens statistisch gesehen nicht nur 7 Jahre länger, sondern auch gesünder. Nur, wenn wir unserm Hirn erlauben offen für Un-Gewohntes Denken zu bleiben, bleibt es auch plastizid (also lernfähig) bis ins hohe Alter. Ich wünsche mir für Sie, dass Sie dem Ihren allzeit genug Spiel-Raum erlauben. Denn nie weiter als wie gestern zu denken lässt einen nach neuesten Erkenntnissen irgendwann ziemlich dumm dastehen. Demenz ist ja nicht umsonst eine echte Zivilisationskrankheit geworden.

        Mal davon ab, dass ein hoher IQ (den haben auch sog. Fachidioten durchaus) ALLEIN noch rein gar nichts über ein gelingendes, glückliches Leben aussagt. Letzteres ist alles, was am Ende wirklich zählt.

    • Sascha
      Back To The Roots

      Weil dieses System auf das generieren von Gewinnen ausgelegt ist und fast jeder dies als notwendiges übel sieht… Wenn plötzlich alle autark wären haben wir keinen mehr zum ausbeuten und dann bleibt das Portemonaie leer

      Antworten
  5. Alex
    Unsaubere Rechnung

    Wie der Artikel schon sagt: Mit Materialien vom Schrottplatz und Abriss. Das ist vielleicht für zwei Leute akzeptabel, oder drei, mit guten Beziehungen. Die Kosten allerdings dann auf 4000 zu setzen, weil man sich durchgeschnorrt hat, ist Unfug.
    Denn auch die Materialien vom Schrottplatz haben mal Geld gekostet und haben einen Neuwert gehabt.
    Typische Denkweise der Ideologen. Danke, brauchmer hier nimmer.
    Liste her, dann Kostenaufrechnung mit Neubeschaffung. Und dann mal geplant für mehr als zwei Personen. Mach mal für 5-köpfige Familie.

    Wie siehts mit Verwurzelung aus? Die begrünten Dächer sind nicht ohne Grund kein echter Renner.
    Wie siehts mit Wasser und Schimmel aus? Im Endeffekt bleibts ja ne Höhle, auch wenn sie beleuchtet ist und mit Holz verkleidet wurde.

    Besonders hell ist sie auch nicht, da muss man schon ein Faible für dunkle Räume haben. (Auf dem Bild oben sind auch am Tag Lampen an, offenbar um das Bild aufzupeppen)

    Und jetzt nochmal zu den Fenstern:
    Mag ja sein, das sich der Erschaffer das zusammengeschnorrt hat, aber damit bleibt es ein Einzelprojekt. Fenster solcher Bauart kosten einzeln schon fast 2000 Euro. Eines.

    Leute, ich finde solche Projekte toll und unterstützenswert. Aber hört mal auf euch selber in die Tasche zu lügen und stellt ordentliche Kostenrechnungen auf. Akribisch jeden Cent. Und bewertet auch die „gesammelten“ Stoffe ordentlich.
    Denn einfach mal n Baum fällen geht auch nicht und ist auch der Grund, warum wir für 80Mio Bürger in DE eben KEINE Holzhäuser bauen, sondern Materialien nutzen, die auch Massenbauweise erlauben.
    Im Endeffekt wird hier etwas vorgegaukelt, das immer nur eine Einzellösung bleiben wird und der Masse nicht zugänglich ist und nie sein wird.

    Antworten
    • boltep
      Ideologie und Utopie sind nichts verwerfliches...

      Ist jetzt nicht persönlich gemeint, aber irgendwie klingst Du wie der Troll der Bauämter , Energie und Abwasserkonzerne und Baustoff- (Sondermüll) Handlungen schlechthin. Amusing 😉 ! Klar ist diese Art zu Wohnen/Bauen nichts für alle Bürger (auch wenn es gesünder und nachhaltiger wäre). Es geht hier zu einem Teil um autarkes Off-Grid-Leben, und da ist man auch bereit altes Material zu recyclen und zu „schnorren“ um so zu Leben, wie man es möchte. Ich kenne Betriebe,
      die Ökohäuser aus Stroh, Holz und Lehm bauen, und ähnlich gesunde Kunstwerke schaffen, aber natürlich zu höheren Kosten. Wenn man aber bereit ist alles selbst zu machen, und Zeit für die Materialbeschaffung hat, bin ich sogar ziemlich sicher, dass man so günstig bauen kann wie hier beschrieben, wenn nicht günstiger. Du kannst Dir doch ein schönes Sondermüllhäuschen irgendwo in die Stadt bauen lassen, wenn Du willst. Aber auf so plumpe Art hier rumzutrollen, sollte unter denkender Menschen Würde liegen. Ist aber nur meine bescheidene Meinung. Vielleicht hattest Du ja auch nur furchtbar schlechte Laune.

      Antworten
  6. Toni
    Illusorisch

    Der Regulierungswahn macht so etwas bei uns völlig unmöglich. Zumindest dürfte dieses Bauwerk in kurzer Zeit mit einem Streichholz abgebaut sein. Für mich wären vor allem Mäuse, Ratten oder anderes Ungeziefer in Decke, Wänden oder Fußboden nicht akzeptabel.

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    • Anke
      Reine Uninformiertheit

      Ich denke, da schreibt wohl jemand, der sich mit dem Thema noch nicht ernsthaft beschäftigt und ausreichend informiert hat. Ungeziefer gibt es in beton Wohnklötzen viel leichter. Krieg die mal aus den Lüftungsschächten. Schimmel und Wohngifte gibt’s als Morgengabe oft obendrein. Lehm hingegen schimmelt nicht, altert nicht, wirkt antibakteriell, ist diffusionoffen, übererfüllt bei richtiger Anwendung jede Wärmedämmungsvorschrift der BRD, Lehmbau kann KfW-gefördert werden, Lehmbauer kann man mittlerweile lernen. Ich empfehle die Lektüre der anerkannten Lehmbauregeln und einschlägige Literatur wie z.B. von Prof. Gernot Minke, „Lehmbauprofessor“ an der Uni Kassel. Viel Vergnügen beim Lesen und ausräumen anerzogener Vorurteile. Das macht nämlich eine Menge Spaß, wie ich aus durchaus eigener Erfahrung versichern kann. 😉

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      • Arne
        chic

        Natürliche Baustoffe sind atmungsaktiver, sie trocknen leichter ab und das wirkt Feuchtigkeit und Schimmelbildung entgegen. Ungezieferprobleme treten da auf, wo Nahrungsquellen und Wärme vorhanden sind, unabhängig von den Baustoffen. Dachstühle aus Holz sind auch bei konventinellen EFH vorhanden, da geht der Holzwurm uU. auch dann rein, wenn imprägniert wurde. Hatten wir bei einem 70er Jahre EFH auch. Der Vorteil obiger Bauweise ist, das die tragende Struktur des Daches von innen zu sehen ist und Befälle leicht zu bemerken sind. Das ist bei konventionellen EFH anders, da wird viel verkleidet, insbesondere bei ausgebauten Dachböden. Insgesammt bietet das obige Haus ein unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis. Ich bin sehr angetan.

  7. Linda

    Hallo, an alle Träumer!
    Ich gehöre zur Generation 60+ habe ein altes comfortfreies (an keine öffentliche Versorgung angeschlossen) Backsteinhaus an einem lange stillgelegten Bahndamm 2,5km außerhalb der Dorfbebauung in Nordhessen nahe der ehem. deutsch-deutschen Grenze. Lebe seit 1992 mit 6 Methusalem-Solarpaneelen, Stromgenerator und Holzofen / Badeofen – schnelles WLAN gibt’s hier noch nicht! Also äußerst bescheiden, aber selbstbestimmt mehr oder weniger glücklich, ohne Nachbarschaftsquerelen.
    Seit ich von den Earthships in der Zeitschrift Connection von Wolf Schneider gelesen und mich über Mike Reynolds informiert habe, bin ich irgendwie elektrisiert, und werde den Gedanken nicht mehr los, in meinen angrenzenden verwilderten Bahndammhang so ein Traumhaus reinzusetzen, ohne viel behördliches Tamtam, da dieses Stück ungenutztes Gemeindeland der verschuldeten Gemeindekasse nur ein Klotz am Bein ist, und es von der Straße her nicht einsehbar ist.
    Meine Hoffnung: Evtl würde die Gemeinde es sogar im Nachhinein begrüßen, so ein ungewöhnliches, u.U. attraktives Projekt in dieser touristisch noch unterentwickelten Gegend zuzulassen. (zu viel Traum?)
    Meine Erfahrungen mit Bau- und sonstigen Behörden: Kontakte so gering wie möglich halten.
    Dennoch wäre ich nicht abgeneigt erprobte Hinweise, wie man so einen nicht DIN- normgerechten Bau in Deutschland genehmigt bekäme (z.B. als außergewöhnliches Versuchsvorhaben) zu bekommen.

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      • Petra Vogel
        Ideen für eine heile Welt

        Hallo Linda,
        Wo in Nordhessen wohnst du? Witzenhausen zB ist eine Transition town. Hier könnte es evtl sogar offiziell genehmigt werden , so ein nachhaltiges Projekt zu entwickeln. Es gibt hier auch viele interessierte Menschen, die bewusst und nachhaltig leben. Stelle dein Projekt doch Mal als offene Initiative ins Netz. Sicher wirst du in unserer Gegend Mitstreiter finden.

        LG Petra

  8. August Bernhard Bammer

    Sehr phantasievoll und der Natur wunderbar angepasst. In Ländern mit viiel Land verwirklichbar – Skandinavien, Kanada, Osten …
    Ich hab mich als Architekt und Baubiologe schon vor 30 Jahren dem Thema Öko-Dorf in Entwürfen gewidmet und selbst in der Stadt Linz neben dem Dom eine Dachbegrünung geschaffen.
    Wir haben unterschiedlichen Zugang zu den diversen Materialien. So liebe ich zB die Wärme des Holzes mit dem ´Luftreiniger´> Lehmputz und dazu viel Glas, davor Wasser … Entscheidend sind Gesundheit erhaltende Materialien, ein funktionierender Grundriss und wohltuende Farben = moderne Wohlfühlarchitektur.

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    • Margarete
      Hallo Herr August Bernhard Bammer

      Ihr Beitrag klingt sehr interessant….ist dies Linz in D oderin A? Interessiere mich sehr für diese Bauten und glaube an baldigste Umsetzung. LG und vielleicht kommt antwort zurück…merci

      Antworten
      • Peter B.
        Linz...

        …ist die Landeshauptstadt von Oberösterreich und war 2009 „Europäische Kulturhauptstadt“.
        LG, P. 🙂

  9. anouk

    Einfach toll dieses Haus.
    Ich wünsche mir das so ein Haus auch in der Schweiz möglich ist,
    zur Zeit würde ein solches Bauvorhaben an den Bauvorschriften scheitern!

    Antworten
  10. Chris Satish

    Diese Bauweise ist tatsaechlich so simpel wie genial.
    Das Bauen ist kreativ und aehnelt eher einem organischen Wachstum, als einer Baustelle.
    Wir bauen zur Zeit ein aehnliches Haus im Alentejo in Portugal.
    Aus dieser Erfahrung kann ich nur saemmtliche Fakten des Artikels bestaetigen. Unser Haus wird nach Fertigstellung ebenfalls nicht teurer sein als 4000,- Euro Materialkosten (ohne Solaranlage). Und das bei hoechstem Wohnkonfort.
    In Portugal wird die Strohballebauweise zur Zeit noch als „Temporaerer Bau“ bewertet und benoetigt somit keine Genemigungen.
    Aber VORSICHT! diese Haueser machen suechtig. Wir werden in den naechsten Jahren weitere Haueser bauen. Eine Gemeinschaft entsteht in Harmonie mit der Umwelt. Die Gaerten und Haueser sind keine Fremdkoerper mehr.
    Das erstaunlichste ist immer wieder zu erfahren wie einfach es im Grunde ist, die Traeume in die Praxis um zu setzen.
    Sollte Jemand Interesse an dem organischen Strohlehmbauten oder an einem Leben in solchen Hauesern in Portugal haben, … unsere Mail:
    chris aet algarvetrail dot com

    Viel Spass beim Traumhaus bauen…
    Tut es einfach!

    Antworten
  11. Matthias Walter

    Wir planen hier im Tal der liebe(Nähe Bodensee ein ökodorf u.a. Mit solchen Häusern & haben an 21.2. Dazu einen Termin mit dem. Bürgermeister. Gibt es irgendwelche legalen Argumente (wie z. B. Bei der Kulturinsel Einsiedel) damit man so etwas genehmigt bekommen kann? Vielen dank vorab AHO Matthias

    Antworten
  12. Gabi von mondamo.de

    erinnert mich an die baumhäuser und hügelbauten von der kulturinsel einsiedel in sachsen!

    http://www.google.de/search?hl=de&q=kulturinsel&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_cp.,cf.osb&biw=1273&bih=663&um=1&ie=UTF-8&tbm=isch&source=og&sa=N&tab=wi&ei=CuYmT9GCNsT0sgbqzqnEBw

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  13. Ramos

    Gäbe es denn wohl einen Architekten, der so etwas hier in Deutschland durch die Baurechtliche Genehmigung brächte? Wie sieht es dabei denn aus mit Statik, Energiegutachten etc pp? Hat so eine romatische Idee in Deutschland heute eine reale Chance auf Umsetzung?
    Ich würd mich sehr freuen, wenn das zu schaffen wäre… und wer, wenn nicht wir, sollte das tun?

    Ein geeignetes Grundstück nördlich von Berlin hätte ich ;))

    Antworten
  14. ginsterburg

    hallo zusammen.

    ja der preis stimmt. und ja – die arbeitsstunden wurden nicht berechtnet. wozu sollte man das auch in geld umrechnen, wenn man etwas für sich selber macht? geld ist zeichen eines FINANZIELLEN wertes. was ist ein trockener schlafplatz wert? in geld???

    und ich habe schon für wenige häuser gebaut (strohballenhäuser in der art, wie dieses bobbithaus) und zwar durch geschickte verhandlungen mit bauern und bier als bezahlungsmittel.
    dazu eine freundliche art und gastfreundschaft und erklären, warum so und nicht anders.

    wisst ihr, wieviel gepresstes stroh verrottet,weil es keiner verwertet?

    es gibt immer möglichkeiten und wege und ja: man muß selber auch was tun. von sehr großem vorteil ist es, wenn man seine hände auch benutzen kann =O) und zwar nicht nur zum schreiben von rechnungen…

    gruß aus der burg
    stefan

    p.s.: wenn ich arneite, dann lasse ich mir die arbeit schon bezahlen. wollte ich nur mal dazu sagen. aber würdeder auftraggeber alles selber machen, dann käme er sicher mit den 4-5000€ zu solch einer hütte!

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    • Margarete
      Hallo toller Beitrag...

      …würdest DEINE Erfahrungen weitergeben, Bilder senden….und wer macht solche Pläne? Fragen über Fragen…da diese Bauweise für mich sehr stimmig ist. lg M

      Antworten
  15. David (Autor)

    Hallo Ingeniero;

    nein 4000 ist korrekt. Die Fenster wurden wie auch sonst alles selbst angefertigt. Die Arbeitsstunden würden aber bei einem Dienstleister tatsächlich einiges kosten.

    Grüße
    David

    Antworten
  16. Ingeniero

    Der Preis ist natürlich mind. 40.000 Euro, das kann jeder sehen, alleine die masangefertigten Fenster kosten das. Dazu noch 4000 Stunden Arbeitszeit, naja – wenn man Harz4 dazu hat geht das.
    Verzicht auf industrielle Massenware ist ein teuerer Spaß, aber schöne Artikel für NAIVE zum TRÄUMEN, passt zu der Seite hier.

    Antworten
  17. David (Autor)

    Anmerkungen zu den Kommentaren:

    Eine Bauanleitung findet sich auf der Webseite: (der Link steht auch im Text).
    http://simondale.net/house/build.htm

    Der Preis bezieht wie im Text angegeben auf das Haus ohne Solarpanels und Inneneinrichtung.

    Alle Materialien (inkl. Fenster und Dielen) stammen von Schrottplätzen oder aus „Abfällen“ von Restaurationen. Wohlbemerkt wurden von Simon jedoch 1500 Arbeitsstunden investiert, die nicht berechnet wurden.

    Grüße
    David

    Antworten
  18. o.O

    ich bin vollkommen seiner meinung, unsere gesellschaft braucht eine kehrtwende zurück zu einem respektvollen und symbiotischeren umgang mit der natur.
    der grund, warum sich millionen menschen davon angesprochen fühlen, ist meine rmeinung nach, dass unsere wurzeln in der natur liegen. und wenn man diese bilder sieht, strahlen sie naturbelassenheit, frieden, bescheidenheit und sicherheit aus… gibt es vielleicht wirklich eine anleitung, einen bauplan, irgendwas?

    Antworten
  19. wow

    einfache lebensweise? der typ is ja lustig… das is doch ärgerer luxus wer träumt nich von so einem haus. mah wie geil ich bin verliebt!!! ich hab 4000 euro was muss ich tun?^^
    bauanleitung her und so :p

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  20. Christian Spang

    Auf unserem sonnigen Abenteuerberg mit Meerblick sanieren wir gerade unseren hundert Jahre alten Bauernhof, ehe wir Erdhügelhäuser und luftige Baumhäuser entwickeln. – Wer Lust hat kann mitmachen!

    http://Erlebe-Abenteuer.de/sizilien

    Grüße von der Insel,
    Christian Spang

    Antworten
  21. Siegmund Appl

    Ist eine spannende Idee u. ansprechend umgesetzter Gedanke. Ich könnte mir durchaus vorstellen, so zu wohnen. Und jetzt kommt ein „aber“: Irgendwas scheint in diesem Artikel betreffend die Kosten nicht zu stimmen.

    Da wird von Solarpaneelen geschrieben, man sieht eigentümlich geformte Fenster (die sicherlich nicht mit billigem „1-Scheiben-Glas“ gefüllt sind, sonst wäre der Wärmeverlust doch auch hoch), schöne Holzdielen sind sichtbar, in der Bauanleitung ist von einer Folie am Dach die Rede (ich nehme an, dabei handelt es sich um eine diffusionsoffene Folie), Farbe wird benötigt u. da wird man sicherlich nicht billige industrielle Farbe sondern ein baubiologisch passendes Produkt genommen haben, es waren viele Nägel nötig.

    Das scheint mir von den Kosten her daher etwas untertrieben zu sein, außer man hatte die Bäume, um daraus die Dielen zu schneiden (dann wären nur die Kosten für das Sägewerk angefallen) oder jemanden, der aus dem eigenen Holz dann Maßfenster mit zumindest 2-Scheiben-Verglasung und dazwischen Luft als Isolator (anstelle von heute üblichem Edelgas) und hätte die Dachfolie geschenkt bekommen (oder sich Restposten wo zusammengekauft.

    Alles in allem ein sicherlich tolles Konzept, das punkto Raumaufteilung noch Verbesserungspotential hat, denn bei aller Orientierung für Familie/Kinder, aber es gibt Zeiten, da dürfen die Eltern unter sich sein und auch die Kinder unter sich sein. Bei einem „1-Raum-Haus mit Zwischenebene“ ist eine (auch für Teenager spätestens zur Zeit der Pubertät wichtige) Intimsphäre nicht möglich (bis hin zum Hören von Musik oder etwaigem Erlernen eines Musikinstrumentes, was einer asozialen Zwangsbeglückung aller Familienmitglieder gleichkommt und somit nicht mehr dem grundsätzlichen, hinter diesem Hauskonzept augescheinlich stehenden Lebenskonzept entspricht).

    Geht man allerdings her und integriert in diesem Hauskonzept weitere Räume, um eine wichtige Intimität zu ermöglichen (die persönlichen Räume können sich im Halbkreis um den zentralen Lebenspunkt scharen), verwendet Wissen aus der Spiralphysik, um einen eigenen, diesem Wissen entsprechenden Ofen selbst zu setzen, der dann auch weitere Räume zu heizen imstande ist, dann erhöhen sich zwar die Kosten, bleiben aber gleichzeitig doch ein gutes Stück unter den Baukosten von herkömmlichen Häusern bei zusätzlich sehr angenehmem Raum- und Wohnklima.

    Zur Gesinnungsdiktatur scheint mir anmerkbar, dass dieses Konzept in Ö auf jeden Fall bei Hanglagen umsetzbar erscheint; vielleicht weniger in Zentrumslage von Wohngebieten, aber auf jeden Fall in Randgebieten. Über die Über“schüttung“ kann zusätzlich die Bildung von wichtigem Mikroklima unterstützt werden.
    Gleichzeitig wird die Bepflanzung über die Jahre hin eine Herausforderung darstellen, denn über die Vertragung von Samen über den Wind werden sich auch Pflanzen auf dem Dach ansiedeln, die mit ihren Wurzeln in das Dach hineinwandern können (die Frage ist, wie das dann mit dem Thema „Wurzelwachstum in den Wohnbereich und damit verbundenen Folgen“ gehandhabt werden wird/werden könnte).

    Auf jeden Fall ist über diese Bauart die mit der Lebensraumausweitung der Menschen einhergehenden Versiegelung von Oberflächen reduziert.

    Antworten
  22. Susanne

    Wirklich ein kleines Schmuckstück auch wenn es nicht jedermann gefällt. Beide Daumen nach oben für das Durchhaltevermögen und den Streß mit den Behörden.
    @Ulrich…….alles aus Holz da bin ich ganz auf Deiner Seite, wird sich aber wohl um den Preis von Euro 4.000,- nicht wirklich realisieren lassen…..sehr zu meinem Bedauern…..lg Susanne

    Antworten
  23. Ulrich

    Dieses Haus ist kompletter Schwachsinn, da will sich nur wieder einer Wichtig machen! Wie bei den Architekten, es muss immer was noch Ausgefalleneres und Absurderes sein. Mein Vorschlag ist. Sich die traditionelle Holzbauweise bis vor 150 Jahren Anzusehen, inklusive Holzdach (Schindeln). So ein Haus hielt mind. 100 Jahre und war komplett ökologisch abbaubar! Und über Jahrhunderte Bewährt! Da Brauchen wir keinen der uns eine Höhle schmackhaft machen will!!!

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  24. Anonymous

    es reicht wenn wir alle wollen,
    so war es immer und wird es immer sein ….wenn keiner mehr den bulldozer bedient………..und das ist auch die einzige möglichkeit die uns bleibt VERTRAUEN und GLAUBEN

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  25. Gereon

    Klar, alles gut und schön…. Hängt aber vom Umfeld ab…
    versuch das aber mal in Deutschland…
    – das Grundstück wär kein Bauland, er würde vertrieben werden, bei Wiederstand mit nem Bulldozer…
    – wenn das Grundstück Bauland wäre, gäbe es Bauvorschriften, zum Beispiel wie nah an dre Strasse, welcher Stil, welche Dachart, welcher Dachwinkel, welche Verkleidung, was für ein Keller…
    Das ist im Land der Gesinnungsdiktatur wohl nicht drin, und wenn man sieht, wie die Grünen sich gebärden mit ihrem faschistoiden Vorschriftenwahn und ihrer ebensolchen Gesinnungsgleichschaltung, kann man es gleich vergessen… Die würden auch irgendwelche Sachen vorschreiben, die solche Projekte zunichtemachen…

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