Kampf, Protest und Widerstand: Notwendigkeit oder altes Bewusstsein? 14. Dezember 2010 Politik 15 Kommentare So langsam geht es rund. Die sich verschärfende wirtschaftliche Lage, die zunehmende Kluft zwischen Politik und Bevölkerung und eine grundlegende Unzufriedenheit mit den gesellschaftlichen Verhältnissen treibt weltweit immer mehr Menschen auf die Straße. Ist es Zeit für Widerstand und Revolution? Oder sind „Kampf, Protest und Widerstand“ alte Konzepte und vielleicht sogar grundsätzlich kontraproduktiv? Soziale Unruhe Die Zeit, in der die Bevölkerung den politischen Wahnsinn schlaftrunken und treudumm hinnahm, ist offenbar vorbei. Von Generalstreiks in Frankreich und Straßenschlachten in Griechenland, über Bahnhofs-Proteste und Castor-Demos in Deutschland, Protesten in Portugal, Italien und Irland und Angriffen auf den Prinzen in England – in ganz Europa steigt die soziale Temperatur merklich. Wir verzeichnen in Europa die größte Streikwelle seit Jahrzehnten. Zumindest im Internet brodelt es nun aktuell rund ums Thema Wikileaks und die „jetzt reicht’s aber“- Grenze rückt in fühlbare Nähe. 1000 Fronten Es gibt genug, worüber man wütend sein darf. Wohl jeder hat im Laufe der eigenen Geschichte diese tiefe Wut gespürt, Wut über verhungernde Kinder, getötete Tiere, zerstörte Wälder, skrupellose Konzerne, sinnlose Kriege, dreiste Politikerlügen. Ich selbst hatte in meinen jüngeren Jahren Phasen, in denen es mir schien, als seien Mord und Bomben in einigen Fällen doch die einzig adäquate Antwort auf so manche Ungerechtigkeit. Neben Wut sind Resignation, Angst und Verzweiflung weitere beliebte Optionen. Die Realisation, dass man einer verschlingenden Übermacht, einem Moloch von System und einer Verschwörung von Geld, Macht und Gewalt gegenübersteht, die unbesiegbar scheint, kann erschrecken und entmutigen. „Man kann ja doch nichts tun“? Was ist die richtige Antwort? Was macht all das mit mir? Wie antworte ich darauf? Schließe ich meine Augen wieder? Renne ich hinaus auf die Straße und kämpfe? Machen Demonstrationen und Petitionen überhaupt noch Sinn? Müssen wir radikaler werden? Gibt es überhaupt eine „richtige“ Antwort? Gerade für einen spirituell orientierten Menschen schwierige Fragen. Und das auf mehreren Ebenen. Zum einen könnte die innere Wut im Widerspruch zur pazifistischen und all-liebenden Grundhaltung stehen. Zum anderen übt man sich doch nun so leidenschaftlich in Akzeptanz. Andererseits: Gibt es nicht auch den spirituellen Krieger, der Unwahrheit und falsche Konzepte benennt und zerstört, hinwegfegt in heiligem Zorn? Für mich ist eine klare Position noch immer nicht ganz möglich. Ich selbst habe jeden Glauben an die Politik verloren. Ich habe auch den Glauben an Proteste verloren, zumindest fast. Ich glaube nicht, dass Proteste oder Kämpfe jemals etwas ändern werden. Aber ich glaube, sie können Bewusstsein schaffen, weil sie Emotionen auslösen, Dinge ins Rampenlicht stellen, Themen aus dem Schweigen ins Gespräch befördern. Was wäre denn, wenn der Castor jedes Jahr unbehelligt nach Gorleben rollen würde? Und was wäre, wenn die Bevölkerung öfter mal in den Generalstreik gehen würde, um die Politik am Zügel zu halten? Wegdenken möchte ich mir die Kämpfer nicht, sie haben meine tiefe Sympathie. Kampf oder Alternative? Trotzdem: Ich kann und mag mich mit Politik kaum mehr befassen. Es ermüdet mich, es fühlt sich so existenziell sinnlos an. Und eine meine tiefsten Überzeugungen in Bezug auf Gesellschaft hat Buckminster Fuller so zusammengefasst: „Du veränderst Dinge nicht, indem Du die bestehende Realität bekämpfst. Um etwas zu verändern, musst Du ein neues Modell erschaffen, welches das bestehende Modell überflüssig macht.“ Ähnlich schrieb Sein-Leser Victor Calma kürzlich auf Facebook in einem Kommentar zu einem Artikel über Wikileaks: „Die Welt ändert sich wohl kaum, indem man die Waffen derer verwendet, die einen angreifen oder einsperren. Der Punkt, um den es geht, ist eine Alternative vorzuleben. Da sind KEINE FEINDE. Die Welt ist die Welt der Möglichkeiten, und es ist genug Platz für alternatives Leben – auch ohne den Moloch angreifen zu müssen. Der Moloch frisst sich selbst. Spätestens, wenn genug Menschen bereit sind, aus sich heraus den Konsumwahn zu beenden. Vorbilder sind da eher Kreative, die Leben, was sich sonst niemand traut – statt Kämpfer. „Gewaltfreier Widerstand“ oder Kampf ohne Gewalt ist ein Widerspruch in sich. „Wider“ ist „gegen“ und Gegnerschaft erzeugt… Gegnerschaft. Der beste Schwertkämpfer ist der, der sein Schwert nicht nutzt.“ Es ist manchmal nötig, „nein“ zu sagen, man darf dagegen sein, wissen, was man nicht will, Grenzen ziehen. Aber es reicht nicht und hilft eben nicht, nur dagegen zu sein. Ein Kampf gegen etwas wird selten die Energie für eine wirkliche Transformation generieren können. Wirkliche Kraft kommt aus Freude, Begeisterung und Liebe für eine positive Vision, nicht aus einer wütenden, angstvollen oder verzweifelten Reaktion auf den Status Quo. Eine energetische Perspektive Ohne allzu spirituell werden zu wollen: Energetisch gesehen verläuft die gesellschaftliche Kontrolle in einem bestimmten emotionalen und schwingungsmäßigen Frequenzband: Angst, Wut, Kampf, Urteil, Entweder-Oder, Verzweiflung, Resignation, Apathie … Nicht selten liegt der angeblich revolutionäre Widerstand in exakt derselben Frequenz, wie jeder Besucher linker Demos und jeder Leser von Verschwörungstheorien leicht bestätigen kann. Ist eine Lösung auf diese Weise überhaupt vorstellbar? Ist das nicht vielleicht sogar das, wo man uns haben will? Im Kampf gegeneinander, in immer mehr Wut, Mistrauen, Angst und Gewalt? Ist politischer Widerstand vielleicht gar eine Falle? Wäre der wahre Widerstand nicht, seine Energie lieber darauf zu verwenden Alternativen aufzubauen? Geht es nicht vielleicht auch darum, dass wir uns aus diesen niederen Frequenzen befreien und wieder zu Vertrauen, Liebe, Kooperation und Freude finden – weil das die einzig möglichen Grundlagen für eine wirklich nachhaltige Alternative sind? Oder ist das alles naive Esoteriker-Denke? Oder liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen? Diese Antworten muss sich jeder selbst geben. Existenzielle Motivation Ich glaube fest daran, dass nur eine positive Vision die Kraft hat, die Menschheit in ein neues Paradigma zu führen. Eine Bewegung, die vom Herz ausgeht. Und das muss nicht mal eine wirklich scharf umrissene Vision sein. Aber was wir brauchen, ist eine positive existenzielle Motivation. Zu ähnlichen Schlüssen ist auch Dave Pollard gerade in einem Blogeintrag gekommen. Er hat beobachtet, dass sich Menschen durch die herkömmlichen Argumentationen kaum Motivieren lassen. Diese appellierten entweder an niedere Emotionen (Propaganda), Idealismus (Ideologie) oder Pragmatik, kaum aber wurde jemals versucht, Menschen existenziell zu erreichen. Konkret heißt das: Statt der Frage „Wie besiegen das petrochemische, zentralisierte, menschenverachtende, lieblose, industrialisierte, umweltzerstörerische Paradigma?“ lieber die einfache Frage zu stellen „Was bedeutet ein lebenswertes Leben für dich? Was könnten wir alle dafür tun?“ Beide Prozesse führen langfristig zu denselben Schlussfolgerungen (grüne Energie, mehr Natur, humanere Arbeit, Konzentration auf Glück etc.), aber eben aus ganz verschiedener Richtung. Ich sehe diesen Weg auch als den einzig gangbaren Weg zum Konsens – da die existenziellen Wünsche der meisten Menschen sich doch sehr ähnlich zu sein scheinen. Zum Neuen inspirieren Auch auf Sein.de haben wir uns Anfang des Jahres entschlossen, immer weniger über die Negativität zu schreiben – obwohl diese ständig zunimmt. Die emotionale Resonanz auf viele unserer positiven Artikel war überwältigend, so dass ich mir mittlerweile sicher bin, dass dies der Weg ist, den ich persönlich gehen will. Nicht gegen das Alte kämpfen, sondern zum Neuen inspirieren. Womöglich aber brauchen wir in diesen Zeiten beides gleichermaßen. Bedenken sollte wir aber, was Albert Einstein so schön sagte: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ Weitere Artikel zum Thema Das System – Wie besiegt man ein Monster? Wissen ist (Ohn-)Macht Die Demokratie-Diktatur und der Wandel Nicht wogegen, sondern wofür! Über die Träumbarkeit der Welt Statt EU-Vertrag lieber die Verfassung Boliviens Die Befreiung der Arbeit: Das 7-Tage-Wochenende 15 Responses Gerda 18. Februar 2011 Toller Artikel! Ich habe oft schon bemerkt, dass Hasschüren und Revoltieren genau das auslöst was im Grunde bezweckt wird, Energien zu binden. Damit vergeben wir einmal mehr unsere eigene Energie, lassen uns benutzen indem wir uns dieser „Sache“ verschreiben und wieder verpassen wir es, etwas für UNSER Leben zu tun. Wir müssen uns um UNSER eigenes Leben kümmern und sehen was UNS wichtig ist, wo wir im täglichen Leben glücklich sind und wo es dort der Veränderungen bedarf. Da hat jeder genug zu tun und macht auch genau dort was, wo er auch kann und Einfluss hat. IN UNS verändern sich die Dinge und viele Machthabende wissen das auch und versuchen mit allem möglichen unsere Energien zu binden und unsere eigene Macht, die für uns alleine, zu schwächen. Antworten WellenbeobachterHH 3. Januar 2011 Wenn ich für neue Verhältnisse eintrete, heißt das automatisch, dass ich gegen die alten bin, die ich gerne ad acta legen möchte. Gegen etwas zu sein, ist also an sich nicht verkehrt, selbst dann nicht, wenn ich noch nicht weiß, wie es danach aussehen soll. Ein Sklave im alten Rom war natürlich gegen Sklaverei. Allein weil sie als falsch empfunden wurde. Dazu musste er noch nicht wissen, wo und wie er in Freiheit danach zu leben gedenkt, nur dass er er die Unterdrückung satt hat. So ist es heute auch. Ich hab Kapitalismus mehr als satt. Ich stelle neue fragen, weil ich weiß, dass es draußen unzählige neue Antworten gibt, die es zu finden lohnt. Das entscheidende ist also das allerletzte Einstein-Zitat. Er hat übrigens vorausgesagt, dass Kapitalismus nur etwa bis zum Jahr 2010 funktionieren kann…danach bräuchte man etwas neues. Nun denn und schau an wie gut es sich bewahrheitet – 2012 rückt näher – man mag es kaum glauben. Doch da scheint was dran zu sein. Oder sind das alles nur Zufälle? Wie wahrscheinlich wäre das? Ich glaube nicht, sondern sondern ich denke. Ich denke, dass werden alles keine Zufälle sein. Es liegen Veränderungen in der Luft…so oder so… Antworten Franky 3. Januar 2011 Ok ihr habt mit „der Politik“ abgeschlossen, aber es gibt tatsächlich eine Partei, die aus der Wahrheitsbewegung entstanden ist, eine die gegen Lobbyismuss ist und nur eine einzige „Lobby“ hat, nämlich uns als Bürger. Würde man dieses Konzept auf die ganzen Welt ausweiten, können wir alle in im harmonischen Miteinander leben, die Zeit von Hunger, Sklaverei und Kriegstreiberei währe endlich vorbei … www.parteidervernunft.de Liebe Grüße Franky Antworten Miriam 2. Januar 2011 Vielen Dank für diesen interessanten Artikel. Ich glaube, FÜR etwas zu kämpfen, hat stärkere Kraft und Energie, als GEGEN etwas zu kämpfen. Wieso nicht eine Demonstration FÜR die Einsetzung von z.B. alternativen Energien. Fängt schon bei den großen Stromanbietern an. Wenige kennen alternative Anbieter, die grüne/ alternative Energie verwenden und sogar preiswerter sind. Hierzu eines meiner Lieblingszitate: „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“ Mahatma Gandhi Antworten Miriam 2. Januar 2011 „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“ Mahatma Gandhi Antworten Kai 30. Dezember 2010 Lieber David, herzlichen Dank für Deine Beleuchtungen zum Thema Widerstand, und ja, politischer Widerstand ist eine (von der Hierarchie sehr erwünschte) Falle! Wogegen ich Widerstand leiste, dessen Opfer werde ich heißt dazu das metaphysische Gesetz. „Ich will nicht arm sein, nicht allein sein, nicht krank sein…“ usw richtet immer Bewusstsein auf arm, allein und krank, da unser Denksystem Negationen übersieht, weil das „nicht“ von etwas immer automatisch die Vorstellung von etwas erzeugt. Man denke nur an den rosa Elefanten, an den man jetzt bitte nicht denken soll, und was erscheint im Geiste, natürlich der rosa Elefant. Genauso verhält es sich mit dem Wörtchen gegen. Gegen etwas sein bedeutet Bewusstsein in dieses hinein zu geben, es bleibt wirklich nur die Möglichkeit für etwas zu sein! Die Macht der Entscheidung für etwas ist sehr groß, vor allem, wenn diese Entscheidung aus dem Herzen und für das Wohl des Ganzen getroffen wird. Buckminster Fuller hat vollkommen Recht, und bitte, lieber David habe auch Du den Mut allen Protest aufzugeben, Du wirst (D)ein Wunder erleben! Für eine saubere Umwelt sein statt gegen Umweltverschmutzung ist ja auch ganz natürlich, das Alte darf sterben und in einer Art Metamorphose neu leben, und Leben heißt immer ja sagen zum Neuen, das Nein zum Alten ist überflüssig und eine sehr subtile Falle! Ja, auch die Entscheidung in der SEIN Negativität sein zu lassen ist m.E. ein weiser Entschluss, da nur positive Beispiele Herzen öffnen, der Protest, die Wut und der Zorn verschließen sie. Ich kann jeden wütenden verstehen und fühle seinen Zorn mit, und gleichzeitig bitte ich jeden von dieser Welt Enttäuschten eine neue Welt in seinem Herzen zu erwecken und sich mit aller Kraft für diese einzusetzen und den Protest gegen das alte sein zu lassen, dann erhält es (das Alte) immer weniger Bewusstsein und verschwindet dorthin wo es hergekommen ist, und das Neue darf leben! Ich freue mich sehr, dass dieses Thema so wunderbar ergriffen wurde und mir Deine und Eure hilfreichen Einsichten auf diese Weise zu Teil werden konnten. Danke, auch für alle Deine bisherigen Artikel und auch Dank für die Beiträge Eurer Leser, Kai Antworten Boris Langer 26. Dezember 2010 Eine gute Dokumentation („Für eine andere Welt“, 52 min, arte Frankreich-Produktion, 2010) u.a. mit Negri zu den globalen Unruhen und dem Wertewandel aus linker-rationaler Sicht: http://www.youtube.com/watch?v=_QpIqcfsDlQ „Für eine andere Welt Griechenland, Frankreich, Dänemark, Brasilien oder China – überall auf der Welt regt sich entschiedener Widerstand. Hier der Zorn der Jugendlichen, dort die Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen, der Aufstand der vom System Ausgeschlossenen. Nie zuvor war der Geist der Revolte so stark und so verbreitet. Allein im Jahr 2009 wurden weltweit 524 Aufstände gezählt, und fast ein Drittel davon fand in Europa statt. Alle Proteste werden von jungen Menschen getragen, die ihrem Unmut über die Globalisierung Luft machen wollen.“ Antworten Roswitha Schmitt 23. Dezember 2010 Lieber David Rotter, Ihre Seite finde ich sehr schön und sehr notwendig! Bei diesem Beitrag haben Sie nur eines vergessen: Es geht eben nicht nur um das „Dagegen Sein“ – sondern auch um das „Dafür Sein“! . Wenn ich mich recht erinnere, sind die Stuttgarter erst auf die Straße gegangen, als die Bäume abgeholzt werden sollten – sie sind also für die Bäume aufgestanden! Stuttgart 21 ist meine ganz große Hoffnung – endlich bewegen sich die Schwaben einmal! Endlich besteht Hoffnung, dass die CDU, die schon seit Jahrzehnten ganz BW als ihren eigenen „Hinterhof“ betrachtet, vielleicht abgelöst wird. Ich habe auch nicht vergessen, wie Deutschland wieder vereinigt wurde – das ist nur den Menschen zu verdanken, die monate- oder jahrelang sich in Kirchen trafen um zu beten, und auf die Straße gingen mit der Parole „Wir sind das Volk!“ Wir sind tatsächlich das Volk – und wir sind für unser Schicksal selbst verantwortlich – auch für unser politisches Schicksal! Während meiner Ausbildung habe ich gelernt, dass man nicht „nicht kommunizieren“ kann – auch Schweigen ist eine Art der Kommunikation. Und in einer Gesellschaft ist es unmöglich sich nicht „politisch“ zu verhalten – auch totaler Rückzug ist eine Art des politischen Verhaltens. Dann doch lieber zu mir stehen! Irgendwo habe ich auch den Spruch gelesen „Politik ist kein schmutziges Geschäft, es wird nur von so vielen Leuten mit schmutzigen Händen betrieben …“ Wir brauchen mehr Menschen, die mit sauberen Händen dieses notwendige Geschäft betreiben – nicht weniger! Dagegen sein ist bestimmt alte Energie – Ich weiß, wer ich bin, und trete für mich ein (und zwar in jeder Situation, auch und gerade in der Politik!) ist ganz bestimmt Neue Energie! In diesem Sinne Kopf hoch und alles Liebe Roswitha Schmitt Antworten aloisia 19. Dezember 2010 Ein wunderbarer artikel. ich glaube es ist wichtig sich anzusehen, warum das alles mit uns möglich ist. zur zeit lese ich die buchserie über diese taigaeinsiedlerin „Anastasia“. In diesen „Anastasia-Büchern“ von Wladimir Megre wird aufgezeigt wie das alles entstanden ist, aber vor allem realistische, einfache möglichkeiten beschrieben wie wir aus diesem dilemma rauskommen können. alleine beim lesen spüre ich freude, glück, zuversicht. eine kraftvolle erinnerung an unser ursprüngliches sein. lg. aloisia Antworten Fried Fertig 18. Dezember 2010 Danke für den Artikel! Sehr zeitgemäß steckt all das drin, was wichtig ist. Ich habe mich auch kürzlich in einer Bürgerinitiative engagiert und wir hatten unsere erste Demo gegen eine völlig versagende Stadtplanung. Näheres möchte ich nicht schreiben, weil unter Nick, aber es geht auch um eine verfehlte Verkehrsplanung ohne jegliche Visionen. Wir versuchen genau diesen Weg zu gehen. Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit schaffen durch Aktionen, aber in Kooperation mit den Beteiligten neue Wege vorzuschlagen und aktiv zu gestalten. Es wird ein langer Weg. Blut, Schweiß und Tränen begleiten solches immer wieder. Aber man muss ihn einfach zu gehen versuchen und optimistisch in die Zukunft blicken. Auch wenn uns alle dazwischen vermutlich dramatische Ereignisse ein Stück zurückwerfen werden. Macht weiter so mit dem SEIN. Ihr hebt Euch wohltuend ab. Antworten Peter Pan 16. Dezember 2010 Schöner Text, Gedanken die ich auch oft selbst hatte. Dennoch glaube ich, dass eine Transformation des globalen Bewusstseins, also alle Menschen betreffend, nur durch ein katalysierendes Ereignis geschehen kann. Menschliche Gesellschaften sind sehr instabile Systeme, eine höhere Kohärenz kann nur durch einen vorläufigen Zusammenbruch des vorherrschenden Paradigmas erreicht werden. Das bedeutet Chaos – und aus diesem Chaos entsteht dann wieder eine neue, höhere Ordnung. Was wir weltweit beobachten können, ist, dass die herrschende Machtelite versucht ihren Status Quo zu verteidigen und gleichzeitig für alle spürbar die Daumenschrauben anzieht, vergleichbar wie auf einer Sträflingsgaleere wird die Schlagzahl kontinuierlich erhöht. Der Hamster rennt quasi ruhelos im Hamsterrad. Gleichzeitig führt das aber dazu, dass in vielen Teilen der Welt das Leben der Menschen existenziell bedroht wird. Die Evolution hat dafür bei allem Leben ein Überlebensprogramm eingebaut, das können wir überall in der Natur beobachten. Was geschieht nun, wenn man in die Ecke gedrängt wird und mit dem Rücken zur Wand steht? Was wird ein Vater oder eine Mutter tun wenn sie das Leben ihrer Kinder bedroht sieht? Kampf kann auch aus Liebe geschehen, es ist nur wichtig, dass man stets seinen guten und ehrenhaften Prinzipien treu sowie demütig bleibt und nicht selbst „Machttrunken“ wird… Mein größter Traum wäre es, wenn so etwas völlig friedlich und ohne Gewalt funktionieren würde, aber wer weiss vielleicht muss man dazu der siebenköpfigen Hydra erst alle abschlagen? Antworten Gabriela 16. Dezember 2010 Lieber David Rotter, wieder mal ein Text von dir, der mir zu 100% aus der Seele spricht. Ich lebe in Stuttgart und engagiere mich in der Protestbewegung gegen Stuttgart 21 als sogenannte Parkschützerin. Ich leiste Widerstand, war auch am besagten „schwarzen Donnerstag“ dort und habe mich den Polizisten und Wasserwerfern in den Weg gestellt. Mein Herz kochte lange sehr hoch bei diesem Thema, und tut es gelegentlich auch noch, wie auch bei weiteren Themen, die mit Macht und Ohnmacht zu tun haben. Es ist meine eigene illusionäre Ohnmacht, die sich hier nochmal zeigen darf, und den Kampf gegen illusionäre Machthaber kämpft. Ein von Anfang an verlorener Kampf, so wie du es in deinem Text auch beschrieben hast, ja, das wird mir immer bewusster. Nun, was ist zu tun? Ich werde weiterhin als Parkschützerin agieren, doch nun nur noch in dem Wissen, dass ich sowohl die Politik wie auch das Volk bin. Ich möchte nicht gegen mich selbst ankämpfen, alles was ich im Außen wahrnheme bin ich, nichts ist getrennt von mir. Aber ich kann mich nun umentscheiden, dahin, meine Eigenmacht zu entdecken und zu leben, mich von all den dualen Illsuionen unabhängig machen, Macht und Ohnmacht in mir zu vereinen. Nur solange das Volk sich ohnmächtig fühlt, können Machthaber über es bestimmen. Wir haben nun die Aufgabe, unsere (Eigen-)macht und Freiheit zurückzugewinnen bzw. uns daran zu erinnern, wer wir wirklich sind. Es ist eine schwierige aber sehr interessante und gigantisch klare Zeit momentan, manchesmal fühlt sich der Weg als Spagat zwischen der alten und der neuen Welt an, doch das sind nur meine ungeübten Schritte in einem veränderten Bewusstsein. Die Wahrheit wiegt nun gleichviel wie die Illusion, die Pole sind ausgeglichen, nun können wir uns neu entscheiden. Danke, David, deine Texte sind immer eine Bereicherung! Antworten Vigor Calma 16. Dezember 2010 Ist es vielleicht das worum es geht?: Nicht die Augen verschließen, aber fragen, was dieser oder jener Zustand bei unterschiedlichen Menschen bewirkt? Ist es nicht herrlich faszinierend und verwirrend, wie viele unterschiedliche Sichtweisen es gibt? Und dass gerade die seltsamsten (oft erschreckenden) Phänomene die größten Lehren in sich bergen können? Was kann ich gewinnen, wenn ich anfange selbst die scheinbar schlimmsten Dummheiten der Menschheit als persönliche Botschaften an das eigene Gewissen zu betrachten? Was bringt es mir, darauf zu warten dass „Andere“ Zustände ändern, die mich betreffen? Wer kann den Konsumwahnsinn (z.B.) ändern – außer ich selbst? Werden Politiker, Großkonzerne und Banken anfangen nachzudenken über ihr Verhalten, wenn ihnen die Kunden wegrennen? Wie soll die Manipulation bestand haben, wenn ich ihr keine Energie mehr gebe? Wenn ich aufhöre imaginäre Feinde zu bekämpfen, und wenn ich beginne mehr und mehr nach Ideen der Einfachheit und Natur zu leben – bin ich dann das winzige Steinchen, das eine Lawine auslöst? Einfach durch Vorbildfunktion? Steckt in der Welt des „Gegen“, die Welt des Verlustes? Wie wahr ist das? Kann irgendwer jemals irgendwas verlieren? Lebt die Natur vor, dass alles ein Zyklus ist, und Menschen als Teil dessen, ein Teil der Zyklen sind? Wer ist im Besitz aller Informationen und der letzten Weisheit? Wie könnten meine unvollständigen Sichtweisen und Wertungen die Wahrheit sein? Kann irgendwer mit fremden Bewertungen die eigene Wahrheit finden? Steckt in der Welt des „Gegen“ der Irrtum, irgendwer könnte mein Leben ändern oder manipulieren? Weil es vielleicht Jahre funktioniert hat, heißt das etwa ich könnte mich nicht ändern? Lebe ich nicht in einer wundervollen Welt, in der ich die freie Wahl habe, was ich glauben und denken will? Aber vor allem: Hat nicht auf irgendeine Art jede Frau und jeder Mann einen Preis zu zahlen – für die eigenen Handlungen? Kann ich – eben deshalb – einen anderen Menschen jemals mit anderen Augen ansehen, als mit denen des Mitgefühls? Was weiß ich, wie gut ein Bankdirektor oder Ölboss schläft? Was weiß ich, welche Höllen Jene durchwandern, die von vielen für ihr Handeln verurteilt werden? Gibt es irgendwo auf der Erde ein einziges menschliches Monster? Oder ist ausnahmslos alles was passiert, Aufforderung zu wachsen? Eine PERSÖNLICHE Aufforderung. Geht es um positives Denken oder Schönrederei, oder um eine vertrauensvolle Sicht? Dass kein Mensch, kein Lebewesen umsonst stirbt oder leidet. Dass alle scheinbaren „Fehler“ wichtige Schritte im persönlichen oder kollektiven Wachstum sind? Wenn ich mich umsehe, gibt es in meinem Umfeld bereits Menschen, die das vorgeprägte, fremdbestimmte Leben verlassen (haben). Sie laufen wie zukünftige Buddhas herum, ohne sich vor dem Wahnsinn der Welt zu verschließen, oder blind zu sein. Eben diese Menschen machen mir Mut – und das ist das Prinzip des positiven Vorbildes. Mein Freund und Mentor Yamo brachte mich vor vielen, vielen Jahren auf die Magie des Wortes „Ja“. Tausende Erfahrungen zeigten mir, dass „Ja“ Tore öffnet – auch wenn es für mich mit Wachstumsschmerz verbunden war. „Nein“ schloss Tore, und erzeugte häufig Gegnerschaft. „Nein“ war erstaunlicherweise meistens der „einfachere“ Weg – denn mit dem „Nein“ wurde stets auch ein „Schuldiger“ geliefert. Vielleicht ist das, was als generelle Frage im Raum steht: Gibt es irgendwo irgendeine Schuld oder einen Schuldigen? Praktisch gesprochen heißt das für mich als fühlendes Wesen: Ich bin seit Jahren dabei weniger und weniger das zu tun, was mir meine Konsumprägungen vorgaukeln. Die Frage lautet immer: Was brauche ich wirklich? Es ist weniger als mir verkauft wird. Es gibt viel zu tun, und jeder kleine Schritt, den ich für mich ändere, ändert ein wenig die Welt. Das erfordert viel Konzentration und Aufmerksamkeit – und ich bin noch lang nicht bei meinem eigenen Ideal angelangt. Es fühlt sich einfach richtig für mich an, und da bleibt wenig Zeit für Kämpfe. Meine Sympathie gehört eher den stillen Menschen, die einfach aus ihrem Leben heraus die Welt ändern. Sie gehört aber auf jeden Fall auch allen Menschen, die den Mut besitzen, unangenehme Wahrheiten auszusprechen – und es sei ihnen Verziehen, wenn sie dabei über das Ziel hinaus schießen. Manches was sie wütend macht, ist empörend und grenzenlos traurig. Wenn Empörung und Wut echt sind, steckt darin Schönheit. Doch wann ist Wut authentisch – und wann wird sie zum Beruf..? Nur durch Wut oder Aufzeigen von Missständen wird wenig bewegt. Die Politik lebt vor, wie wenig „Pläne“ umsetzbar sind – aber wie viel kreative Einfälle Einzelner bewegen können. Enthusiasmus und kindliche Begeisterung – vielleicht sind das die wesentlichen Zutaten für eine neue, harmonische Welt? Antworten Christina 16. Dezember 2010 ein sehr schöner beitrag, herzlichen dank! ich bin ähnlich hin und her gerissen. „dagegen“ sein ist in der tat sehr unproduktiv, man gibt nicht nur dem energie, was man nicht möchte, sondern beraubt sich selbst auch kostbarer zeit und kraft für die eigene kreativität, direkt und mittelbar, da solche erlebnisse ja auch nachwirken und damit auch andere teile des lebens beeinflussen bzw. man vererbt sie in diese (unbewusst). dennoch finde ich demonstrationen etc. sehr gut, nicht nur, weil sie themen ins bewusstsein bringen. ich wünschte mir, dass z.b. bei den castor und ähnlichen aktionen mehr dafür schilder pro „erneuerbare energien“ zu sehen sind. was für eine energie würde entstehen, wenn noch mehr menschen auf die strasse gingen und alle statt „dagegen-schilder“ die „dafür-schilder“ der nachhaltigen lösung tragen würden!?! vielleicht – falls ihr das so noch nicht angedacht habt – wäre dies auch eine inspiration für sein.de für 2011 ? 🙂 ich lese hier gerne und finde es klasse, dass ihr positiv(er) berichten und schreiben wollt. ich bin mir aber auch ganz sicher, dass das, was aktuell in der gesellschaft passiert, erst der anfang ist. ratgeber und tipps, wie man mit den dann aufkommenden situationen umgehen kann und ganz viel positive energie mit blick auf mögliche lösungen, würde vielen menschen sicher helfen – denn auch, wer geübt ist, in den „höheren schwingungen“ zu sein, tut sich einfach leichter, wenn man weiß, man ist nicht allein, vor allem dann, wenn man nicht in einer „oase“ lebt und von dem ganzen kampf, der angst, der wut, der frustration etc. ständig umgeben ist. meinen dank für all die tollen beiträge, die ich hier schon lesen durfte! ich wünsche euch von herzen nur das allerbeste!! lasst die sterne leuchten und reiht euch in ihren glanz! 🙂 christina Antworten Maria 14. Dezember 2010 Ich mag sein.de gerade wegen der sehr inspirierenden positiven Artikel. Wer negatives lesen möchte, findet das überall. Antworten Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.
Gerda 18. Februar 2011 Toller Artikel! Ich habe oft schon bemerkt, dass Hasschüren und Revoltieren genau das auslöst was im Grunde bezweckt wird, Energien zu binden. Damit vergeben wir einmal mehr unsere eigene Energie, lassen uns benutzen indem wir uns dieser „Sache“ verschreiben und wieder verpassen wir es, etwas für UNSER Leben zu tun. Wir müssen uns um UNSER eigenes Leben kümmern und sehen was UNS wichtig ist, wo wir im täglichen Leben glücklich sind und wo es dort der Veränderungen bedarf. Da hat jeder genug zu tun und macht auch genau dort was, wo er auch kann und Einfluss hat. IN UNS verändern sich die Dinge und viele Machthabende wissen das auch und versuchen mit allem möglichen unsere Energien zu binden und unsere eigene Macht, die für uns alleine, zu schwächen. Antworten
WellenbeobachterHH 3. Januar 2011 Wenn ich für neue Verhältnisse eintrete, heißt das automatisch, dass ich gegen die alten bin, die ich gerne ad acta legen möchte. Gegen etwas zu sein, ist also an sich nicht verkehrt, selbst dann nicht, wenn ich noch nicht weiß, wie es danach aussehen soll. Ein Sklave im alten Rom war natürlich gegen Sklaverei. Allein weil sie als falsch empfunden wurde. Dazu musste er noch nicht wissen, wo und wie er in Freiheit danach zu leben gedenkt, nur dass er er die Unterdrückung satt hat. So ist es heute auch. Ich hab Kapitalismus mehr als satt. Ich stelle neue fragen, weil ich weiß, dass es draußen unzählige neue Antworten gibt, die es zu finden lohnt. Das entscheidende ist also das allerletzte Einstein-Zitat. Er hat übrigens vorausgesagt, dass Kapitalismus nur etwa bis zum Jahr 2010 funktionieren kann…danach bräuchte man etwas neues. Nun denn und schau an wie gut es sich bewahrheitet – 2012 rückt näher – man mag es kaum glauben. Doch da scheint was dran zu sein. Oder sind das alles nur Zufälle? Wie wahrscheinlich wäre das? Ich glaube nicht, sondern sondern ich denke. Ich denke, dass werden alles keine Zufälle sein. Es liegen Veränderungen in der Luft…so oder so… Antworten
Franky 3. Januar 2011 Ok ihr habt mit „der Politik“ abgeschlossen, aber es gibt tatsächlich eine Partei, die aus der Wahrheitsbewegung entstanden ist, eine die gegen Lobbyismuss ist und nur eine einzige „Lobby“ hat, nämlich uns als Bürger. Würde man dieses Konzept auf die ganzen Welt ausweiten, können wir alle in im harmonischen Miteinander leben, die Zeit von Hunger, Sklaverei und Kriegstreiberei währe endlich vorbei … www.parteidervernunft.de Liebe Grüße Franky Antworten
Miriam 2. Januar 2011 Vielen Dank für diesen interessanten Artikel. Ich glaube, FÜR etwas zu kämpfen, hat stärkere Kraft und Energie, als GEGEN etwas zu kämpfen. Wieso nicht eine Demonstration FÜR die Einsetzung von z.B. alternativen Energien. Fängt schon bei den großen Stromanbietern an. Wenige kennen alternative Anbieter, die grüne/ alternative Energie verwenden und sogar preiswerter sind. Hierzu eines meiner Lieblingszitate: „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“ Mahatma Gandhi Antworten
Miriam 2. Januar 2011 „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“ Mahatma Gandhi Antworten
Kai 30. Dezember 2010 Lieber David, herzlichen Dank für Deine Beleuchtungen zum Thema Widerstand, und ja, politischer Widerstand ist eine (von der Hierarchie sehr erwünschte) Falle! Wogegen ich Widerstand leiste, dessen Opfer werde ich heißt dazu das metaphysische Gesetz. „Ich will nicht arm sein, nicht allein sein, nicht krank sein…“ usw richtet immer Bewusstsein auf arm, allein und krank, da unser Denksystem Negationen übersieht, weil das „nicht“ von etwas immer automatisch die Vorstellung von etwas erzeugt. Man denke nur an den rosa Elefanten, an den man jetzt bitte nicht denken soll, und was erscheint im Geiste, natürlich der rosa Elefant. Genauso verhält es sich mit dem Wörtchen gegen. Gegen etwas sein bedeutet Bewusstsein in dieses hinein zu geben, es bleibt wirklich nur die Möglichkeit für etwas zu sein! Die Macht der Entscheidung für etwas ist sehr groß, vor allem, wenn diese Entscheidung aus dem Herzen und für das Wohl des Ganzen getroffen wird. Buckminster Fuller hat vollkommen Recht, und bitte, lieber David habe auch Du den Mut allen Protest aufzugeben, Du wirst (D)ein Wunder erleben! Für eine saubere Umwelt sein statt gegen Umweltverschmutzung ist ja auch ganz natürlich, das Alte darf sterben und in einer Art Metamorphose neu leben, und Leben heißt immer ja sagen zum Neuen, das Nein zum Alten ist überflüssig und eine sehr subtile Falle! Ja, auch die Entscheidung in der SEIN Negativität sein zu lassen ist m.E. ein weiser Entschluss, da nur positive Beispiele Herzen öffnen, der Protest, die Wut und der Zorn verschließen sie. Ich kann jeden wütenden verstehen und fühle seinen Zorn mit, und gleichzeitig bitte ich jeden von dieser Welt Enttäuschten eine neue Welt in seinem Herzen zu erwecken und sich mit aller Kraft für diese einzusetzen und den Protest gegen das alte sein zu lassen, dann erhält es (das Alte) immer weniger Bewusstsein und verschwindet dorthin wo es hergekommen ist, und das Neue darf leben! Ich freue mich sehr, dass dieses Thema so wunderbar ergriffen wurde und mir Deine und Eure hilfreichen Einsichten auf diese Weise zu Teil werden konnten. Danke, auch für alle Deine bisherigen Artikel und auch Dank für die Beiträge Eurer Leser, Kai Antworten
Boris Langer 26. Dezember 2010 Eine gute Dokumentation („Für eine andere Welt“, 52 min, arte Frankreich-Produktion, 2010) u.a. mit Negri zu den globalen Unruhen und dem Wertewandel aus linker-rationaler Sicht: http://www.youtube.com/watch?v=_QpIqcfsDlQ „Für eine andere Welt Griechenland, Frankreich, Dänemark, Brasilien oder China – überall auf der Welt regt sich entschiedener Widerstand. Hier der Zorn der Jugendlichen, dort die Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen, der Aufstand der vom System Ausgeschlossenen. Nie zuvor war der Geist der Revolte so stark und so verbreitet. Allein im Jahr 2009 wurden weltweit 524 Aufstände gezählt, und fast ein Drittel davon fand in Europa statt. Alle Proteste werden von jungen Menschen getragen, die ihrem Unmut über die Globalisierung Luft machen wollen.“ Antworten
Roswitha Schmitt 23. Dezember 2010 Lieber David Rotter, Ihre Seite finde ich sehr schön und sehr notwendig! Bei diesem Beitrag haben Sie nur eines vergessen: Es geht eben nicht nur um das „Dagegen Sein“ – sondern auch um das „Dafür Sein“! . Wenn ich mich recht erinnere, sind die Stuttgarter erst auf die Straße gegangen, als die Bäume abgeholzt werden sollten – sie sind also für die Bäume aufgestanden! Stuttgart 21 ist meine ganz große Hoffnung – endlich bewegen sich die Schwaben einmal! Endlich besteht Hoffnung, dass die CDU, die schon seit Jahrzehnten ganz BW als ihren eigenen „Hinterhof“ betrachtet, vielleicht abgelöst wird. Ich habe auch nicht vergessen, wie Deutschland wieder vereinigt wurde – das ist nur den Menschen zu verdanken, die monate- oder jahrelang sich in Kirchen trafen um zu beten, und auf die Straße gingen mit der Parole „Wir sind das Volk!“ Wir sind tatsächlich das Volk – und wir sind für unser Schicksal selbst verantwortlich – auch für unser politisches Schicksal! Während meiner Ausbildung habe ich gelernt, dass man nicht „nicht kommunizieren“ kann – auch Schweigen ist eine Art der Kommunikation. Und in einer Gesellschaft ist es unmöglich sich nicht „politisch“ zu verhalten – auch totaler Rückzug ist eine Art des politischen Verhaltens. Dann doch lieber zu mir stehen! Irgendwo habe ich auch den Spruch gelesen „Politik ist kein schmutziges Geschäft, es wird nur von so vielen Leuten mit schmutzigen Händen betrieben …“ Wir brauchen mehr Menschen, die mit sauberen Händen dieses notwendige Geschäft betreiben – nicht weniger! Dagegen sein ist bestimmt alte Energie – Ich weiß, wer ich bin, und trete für mich ein (und zwar in jeder Situation, auch und gerade in der Politik!) ist ganz bestimmt Neue Energie! In diesem Sinne Kopf hoch und alles Liebe Roswitha Schmitt Antworten
aloisia 19. Dezember 2010 Ein wunderbarer artikel. ich glaube es ist wichtig sich anzusehen, warum das alles mit uns möglich ist. zur zeit lese ich die buchserie über diese taigaeinsiedlerin „Anastasia“. In diesen „Anastasia-Büchern“ von Wladimir Megre wird aufgezeigt wie das alles entstanden ist, aber vor allem realistische, einfache möglichkeiten beschrieben wie wir aus diesem dilemma rauskommen können. alleine beim lesen spüre ich freude, glück, zuversicht. eine kraftvolle erinnerung an unser ursprüngliches sein. lg. aloisia Antworten
Fried Fertig 18. Dezember 2010 Danke für den Artikel! Sehr zeitgemäß steckt all das drin, was wichtig ist. Ich habe mich auch kürzlich in einer Bürgerinitiative engagiert und wir hatten unsere erste Demo gegen eine völlig versagende Stadtplanung. Näheres möchte ich nicht schreiben, weil unter Nick, aber es geht auch um eine verfehlte Verkehrsplanung ohne jegliche Visionen. Wir versuchen genau diesen Weg zu gehen. Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit schaffen durch Aktionen, aber in Kooperation mit den Beteiligten neue Wege vorzuschlagen und aktiv zu gestalten. Es wird ein langer Weg. Blut, Schweiß und Tränen begleiten solches immer wieder. Aber man muss ihn einfach zu gehen versuchen und optimistisch in die Zukunft blicken. Auch wenn uns alle dazwischen vermutlich dramatische Ereignisse ein Stück zurückwerfen werden. Macht weiter so mit dem SEIN. Ihr hebt Euch wohltuend ab. Antworten
Peter Pan 16. Dezember 2010 Schöner Text, Gedanken die ich auch oft selbst hatte. Dennoch glaube ich, dass eine Transformation des globalen Bewusstseins, also alle Menschen betreffend, nur durch ein katalysierendes Ereignis geschehen kann. Menschliche Gesellschaften sind sehr instabile Systeme, eine höhere Kohärenz kann nur durch einen vorläufigen Zusammenbruch des vorherrschenden Paradigmas erreicht werden. Das bedeutet Chaos – und aus diesem Chaos entsteht dann wieder eine neue, höhere Ordnung. Was wir weltweit beobachten können, ist, dass die herrschende Machtelite versucht ihren Status Quo zu verteidigen und gleichzeitig für alle spürbar die Daumenschrauben anzieht, vergleichbar wie auf einer Sträflingsgaleere wird die Schlagzahl kontinuierlich erhöht. Der Hamster rennt quasi ruhelos im Hamsterrad. Gleichzeitig führt das aber dazu, dass in vielen Teilen der Welt das Leben der Menschen existenziell bedroht wird. Die Evolution hat dafür bei allem Leben ein Überlebensprogramm eingebaut, das können wir überall in der Natur beobachten. Was geschieht nun, wenn man in die Ecke gedrängt wird und mit dem Rücken zur Wand steht? Was wird ein Vater oder eine Mutter tun wenn sie das Leben ihrer Kinder bedroht sieht? Kampf kann auch aus Liebe geschehen, es ist nur wichtig, dass man stets seinen guten und ehrenhaften Prinzipien treu sowie demütig bleibt und nicht selbst „Machttrunken“ wird… Mein größter Traum wäre es, wenn so etwas völlig friedlich und ohne Gewalt funktionieren würde, aber wer weiss vielleicht muss man dazu der siebenköpfigen Hydra erst alle abschlagen? Antworten
Gabriela 16. Dezember 2010 Lieber David Rotter, wieder mal ein Text von dir, der mir zu 100% aus der Seele spricht. Ich lebe in Stuttgart und engagiere mich in der Protestbewegung gegen Stuttgart 21 als sogenannte Parkschützerin. Ich leiste Widerstand, war auch am besagten „schwarzen Donnerstag“ dort und habe mich den Polizisten und Wasserwerfern in den Weg gestellt. Mein Herz kochte lange sehr hoch bei diesem Thema, und tut es gelegentlich auch noch, wie auch bei weiteren Themen, die mit Macht und Ohnmacht zu tun haben. Es ist meine eigene illusionäre Ohnmacht, die sich hier nochmal zeigen darf, und den Kampf gegen illusionäre Machthaber kämpft. Ein von Anfang an verlorener Kampf, so wie du es in deinem Text auch beschrieben hast, ja, das wird mir immer bewusster. Nun, was ist zu tun? Ich werde weiterhin als Parkschützerin agieren, doch nun nur noch in dem Wissen, dass ich sowohl die Politik wie auch das Volk bin. Ich möchte nicht gegen mich selbst ankämpfen, alles was ich im Außen wahrnheme bin ich, nichts ist getrennt von mir. Aber ich kann mich nun umentscheiden, dahin, meine Eigenmacht zu entdecken und zu leben, mich von all den dualen Illsuionen unabhängig machen, Macht und Ohnmacht in mir zu vereinen. Nur solange das Volk sich ohnmächtig fühlt, können Machthaber über es bestimmen. Wir haben nun die Aufgabe, unsere (Eigen-)macht und Freiheit zurückzugewinnen bzw. uns daran zu erinnern, wer wir wirklich sind. Es ist eine schwierige aber sehr interessante und gigantisch klare Zeit momentan, manchesmal fühlt sich der Weg als Spagat zwischen der alten und der neuen Welt an, doch das sind nur meine ungeübten Schritte in einem veränderten Bewusstsein. Die Wahrheit wiegt nun gleichviel wie die Illusion, die Pole sind ausgeglichen, nun können wir uns neu entscheiden. Danke, David, deine Texte sind immer eine Bereicherung! Antworten
Vigor Calma 16. Dezember 2010 Ist es vielleicht das worum es geht?: Nicht die Augen verschließen, aber fragen, was dieser oder jener Zustand bei unterschiedlichen Menschen bewirkt? Ist es nicht herrlich faszinierend und verwirrend, wie viele unterschiedliche Sichtweisen es gibt? Und dass gerade die seltsamsten (oft erschreckenden) Phänomene die größten Lehren in sich bergen können? Was kann ich gewinnen, wenn ich anfange selbst die scheinbar schlimmsten Dummheiten der Menschheit als persönliche Botschaften an das eigene Gewissen zu betrachten? Was bringt es mir, darauf zu warten dass „Andere“ Zustände ändern, die mich betreffen? Wer kann den Konsumwahnsinn (z.B.) ändern – außer ich selbst? Werden Politiker, Großkonzerne und Banken anfangen nachzudenken über ihr Verhalten, wenn ihnen die Kunden wegrennen? Wie soll die Manipulation bestand haben, wenn ich ihr keine Energie mehr gebe? Wenn ich aufhöre imaginäre Feinde zu bekämpfen, und wenn ich beginne mehr und mehr nach Ideen der Einfachheit und Natur zu leben – bin ich dann das winzige Steinchen, das eine Lawine auslöst? Einfach durch Vorbildfunktion? Steckt in der Welt des „Gegen“, die Welt des Verlustes? Wie wahr ist das? Kann irgendwer jemals irgendwas verlieren? Lebt die Natur vor, dass alles ein Zyklus ist, und Menschen als Teil dessen, ein Teil der Zyklen sind? Wer ist im Besitz aller Informationen und der letzten Weisheit? Wie könnten meine unvollständigen Sichtweisen und Wertungen die Wahrheit sein? Kann irgendwer mit fremden Bewertungen die eigene Wahrheit finden? Steckt in der Welt des „Gegen“ der Irrtum, irgendwer könnte mein Leben ändern oder manipulieren? Weil es vielleicht Jahre funktioniert hat, heißt das etwa ich könnte mich nicht ändern? Lebe ich nicht in einer wundervollen Welt, in der ich die freie Wahl habe, was ich glauben und denken will? Aber vor allem: Hat nicht auf irgendeine Art jede Frau und jeder Mann einen Preis zu zahlen – für die eigenen Handlungen? Kann ich – eben deshalb – einen anderen Menschen jemals mit anderen Augen ansehen, als mit denen des Mitgefühls? Was weiß ich, wie gut ein Bankdirektor oder Ölboss schläft? Was weiß ich, welche Höllen Jene durchwandern, die von vielen für ihr Handeln verurteilt werden? Gibt es irgendwo auf der Erde ein einziges menschliches Monster? Oder ist ausnahmslos alles was passiert, Aufforderung zu wachsen? Eine PERSÖNLICHE Aufforderung. Geht es um positives Denken oder Schönrederei, oder um eine vertrauensvolle Sicht? Dass kein Mensch, kein Lebewesen umsonst stirbt oder leidet. Dass alle scheinbaren „Fehler“ wichtige Schritte im persönlichen oder kollektiven Wachstum sind? Wenn ich mich umsehe, gibt es in meinem Umfeld bereits Menschen, die das vorgeprägte, fremdbestimmte Leben verlassen (haben). Sie laufen wie zukünftige Buddhas herum, ohne sich vor dem Wahnsinn der Welt zu verschließen, oder blind zu sein. Eben diese Menschen machen mir Mut – und das ist das Prinzip des positiven Vorbildes. Mein Freund und Mentor Yamo brachte mich vor vielen, vielen Jahren auf die Magie des Wortes „Ja“. Tausende Erfahrungen zeigten mir, dass „Ja“ Tore öffnet – auch wenn es für mich mit Wachstumsschmerz verbunden war. „Nein“ schloss Tore, und erzeugte häufig Gegnerschaft. „Nein“ war erstaunlicherweise meistens der „einfachere“ Weg – denn mit dem „Nein“ wurde stets auch ein „Schuldiger“ geliefert. Vielleicht ist das, was als generelle Frage im Raum steht: Gibt es irgendwo irgendeine Schuld oder einen Schuldigen? Praktisch gesprochen heißt das für mich als fühlendes Wesen: Ich bin seit Jahren dabei weniger und weniger das zu tun, was mir meine Konsumprägungen vorgaukeln. Die Frage lautet immer: Was brauche ich wirklich? Es ist weniger als mir verkauft wird. Es gibt viel zu tun, und jeder kleine Schritt, den ich für mich ändere, ändert ein wenig die Welt. Das erfordert viel Konzentration und Aufmerksamkeit – und ich bin noch lang nicht bei meinem eigenen Ideal angelangt. Es fühlt sich einfach richtig für mich an, und da bleibt wenig Zeit für Kämpfe. Meine Sympathie gehört eher den stillen Menschen, die einfach aus ihrem Leben heraus die Welt ändern. Sie gehört aber auf jeden Fall auch allen Menschen, die den Mut besitzen, unangenehme Wahrheiten auszusprechen – und es sei ihnen Verziehen, wenn sie dabei über das Ziel hinaus schießen. Manches was sie wütend macht, ist empörend und grenzenlos traurig. Wenn Empörung und Wut echt sind, steckt darin Schönheit. Doch wann ist Wut authentisch – und wann wird sie zum Beruf..? Nur durch Wut oder Aufzeigen von Missständen wird wenig bewegt. Die Politik lebt vor, wie wenig „Pläne“ umsetzbar sind – aber wie viel kreative Einfälle Einzelner bewegen können. Enthusiasmus und kindliche Begeisterung – vielleicht sind das die wesentlichen Zutaten für eine neue, harmonische Welt? Antworten
Christina 16. Dezember 2010 ein sehr schöner beitrag, herzlichen dank! ich bin ähnlich hin und her gerissen. „dagegen“ sein ist in der tat sehr unproduktiv, man gibt nicht nur dem energie, was man nicht möchte, sondern beraubt sich selbst auch kostbarer zeit und kraft für die eigene kreativität, direkt und mittelbar, da solche erlebnisse ja auch nachwirken und damit auch andere teile des lebens beeinflussen bzw. man vererbt sie in diese (unbewusst). dennoch finde ich demonstrationen etc. sehr gut, nicht nur, weil sie themen ins bewusstsein bringen. ich wünschte mir, dass z.b. bei den castor und ähnlichen aktionen mehr dafür schilder pro „erneuerbare energien“ zu sehen sind. was für eine energie würde entstehen, wenn noch mehr menschen auf die strasse gingen und alle statt „dagegen-schilder“ die „dafür-schilder“ der nachhaltigen lösung tragen würden!?! vielleicht – falls ihr das so noch nicht angedacht habt – wäre dies auch eine inspiration für sein.de für 2011 ? 🙂 ich lese hier gerne und finde es klasse, dass ihr positiv(er) berichten und schreiben wollt. ich bin mir aber auch ganz sicher, dass das, was aktuell in der gesellschaft passiert, erst der anfang ist. ratgeber und tipps, wie man mit den dann aufkommenden situationen umgehen kann und ganz viel positive energie mit blick auf mögliche lösungen, würde vielen menschen sicher helfen – denn auch, wer geübt ist, in den „höheren schwingungen“ zu sein, tut sich einfach leichter, wenn man weiß, man ist nicht allein, vor allem dann, wenn man nicht in einer „oase“ lebt und von dem ganzen kampf, der angst, der wut, der frustration etc. ständig umgeben ist. meinen dank für all die tollen beiträge, die ich hier schon lesen durfte! ich wünsche euch von herzen nur das allerbeste!! lasst die sterne leuchten und reiht euch in ihren glanz! 🙂 christina Antworten
Maria 14. Dezember 2010 Ich mag sein.de gerade wegen der sehr inspirierenden positiven Artikel. Wer negatives lesen möchte, findet das überall. Antworten