Was wir in dieser Krise brauchen, sind frische Ideen für einen neuen, gerechten Wirtschafts- und Gesellschaftsentwurf, der uns Menschen die Angst vor der Zukunft nimmt. Wir ahnen, dass die Rettungsmilliarden für die Banken nur die korrupte Struktur der Geldelite erhalten und dass das Spiel mit der gleichen kriminellen Energie von vorne beginnen wird. Nur noch effizienter.
Doch der Geist des Wandels liegt in der Luft. Die Gesellschaft ist nicht länger bereit stillzuhalten und beginnt die Verantwortung in elementaren Bereichen des Lebens zu übernehmen.

Wir benötigen wirtschaftliche Anreize und langfristige Investitionen, um zwei Ziele gleichzeitig zu erreichen: eine Politik, die unsere dringenden ökonomischen und sozialen Bedürfnisse erfüllt, die aber auch eine neue grüne Weltwirtschaft schafft. Ökologisches Wirtschaften muss zu unserem Mantra werden“. So formulierten in einem gemeinsamen Zeitungsartikel Ban Ki-Moon, Generalsekretär der Vereinten Nationen und Al Gore, Friedensnobelpreisträger und ehemaliger US-Vizepräsident, ihre Kurzformel für den gesellschaftlichen Aufbruch in ein goldenes Zeitalter.  
Die Abwrackprämie für Altautos, die die Autokonzerne gerade aus der mitverschuldeten Absatzkrise holt und kurzzeitig für Arbeit an den Fließbändern sorgt, ist alles andere als ökologisches Wirtschaften. Es ist ökonomischer Unsinn und aus Sicht der Ressourcenschonung inakzeptabel, neun Jahre alte Autos zu verschrotten und für ein konjunkturelles  Strohfeuer die Staatsverschuldung anzuheizen, ohne dass dabei nachhaltige Ergebnisse für die Zukunftsfähigkeit dieses Landes und der Lebensqualität der hier lebenden Menschen entstehen. Was wir brauchen, sind Themen, die das Zeug haben, uns zu begeistern, indem sie unsere Abhängigkeiten reduzieren und uns die Freiheiten zurückgeben, die wir schon lange vermissen.

Eine Wette auf die Zukunft, die sich wirklich lohnen würde, wäre die vollständige Autarkie in der Energieversorgung. 97% des hierzulande verbrauchten Erdöls, 80% des Erdgases, 57% der Steinkohle und 100% des Urans werden importiert, um Heizungen, Stromerzeugung, Autos und die Industrie anzutreiben. Das kostet! 40 bis 50 Milliarden Euro fließen so, je nach Laune der Förderländer und der Nachfrage der Weltwirtschaft, jedes Jahr für Energieimporte aus Deutschland ab. Besonders die Entwickler und Hersteller regenerativer Energieversorgungssysteme profitieren von dem Wunsch, diese Importkosten zu minimieren. Nach nunmehr 30 Jahren Einsatz dieser Technologien in Deutschland lässt sich allerdings nur eine bescheidene Bilanz ziehen: lediglich 6,9% des gesamten Energiebedarfs wird aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse erzeugt. Das ist wenig, könnte sich aber demnächst ändern, wenn die richtige Erfindung zur richtigen Zeit am richtigen Ort in die Startlöcher tritt.

Dieser Moment scheint mit dem Markteintritt einer neuen Generation von Windgeneratoren gekommen zu sein. Wenn wir an die Windenergie  denken, haben wir riesige Windrotoren vor Augen, die die Landschaft verspargeln und den Zorn betroffener Bürger auf sich ziehen. Eine Erfindung aus dem 8. Jahrhundert, die persische Windmühle, weiterentwickelt mit den neuesten Erkenntnissen der Bionik (Entschlüsselung von „Erfindungen der belebten Natur“)  könnte unsere eingeschränkte Vorstellung von Windenergienutzung komplett über den Haufen werfen.

Seit den 80er Jahren näherte sich der gelernte Hotelkaufmann  G. Kraus autodidaktisch der Welt der Technologie und der Bionik. Als er die Wechselwirkungen in der Natur zu verstehen begann, führten ihn seine Forschungsarbeiten zu der Entwicklung einer neuartigen Windturbine, die ihren Ursprung in den alten Windmühlen der Perser hatte. Er kombinierte die Technologie des freilaufenden Vertikalrotors mit der Perfektion einer Greifvogelschwinge und umgab das Ganze mit einem aerodynamischen Einströmkörper. Durch die Anwendung sechs verschiedener physikalischer Gegebenheiten, statt drei wie bei herkömmlichen Windkraftanlagen üblich, gelang ihm die Beschleunigung des Windes auf das Doppelte und die Erhöhung der Wirkleistung auf das Achtfache. Zudem entwickelte er eine Technik, mit der die Überschussenergie an der Rotorwelle durch Wasserschlagen in Wärmeenergie umgesetzt wird. Mit Wind kann somit in Zukunft an sonnenlosen Tagen und bei Nacht neben elektrischer Energie gleichzeitig auch warmes Wasser für die Heizung und das Duschwasser genau dort erzeugt werden, wo es gebraucht wird. Was es nun ebenfalls braucht, sind hartnäckige Pioniere, die es erreichen, die für die Baugenehmigungen zuständigen Behörden zu überzeugen.

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Bild: Windturbine auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses (Montage)

Vorbild – Der mesopotamische Herrscher und Gesetzgeber Hammurabi soll schon 1700 v.Chr. Windmühlen zur Bewässerung eingesetzt haben. Gesichert sind dem Darrieus-Rotor ähnelnde Senkrechtachser in der persischen Provinz Seistan ab dem 8. Jahrhundert n.Chr. Sie waren unter dem Namen Panémónes bekannt und wurden zum Kornmahlen und zur Bewässerung eingesetzt.

Mehr Infos zur Geschichte der Windenergie: www.buch-der-synergie.de

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Geschäftsführer des One World Verlages und Herausgeber des SEIN-Magazins

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