Kum Nye – Tibetisches Heilyoga 1. November 2007 Atem & Bewegung Das Tibetische Heilyoga Kum Nye wird in Deutschland schon seit über 25 Jahren unterrichtet. Trotzdem ist es relativ unbekannt, immer noch eine Art Geheimtipp. Was ist es? Kum Nye (gesprochen: Kum Nje) ist ein aus Tibet stammendes Übungssystem zur Entspannung, Anregung der psycho-physischen Energien und zur Lösung von Blockaden im Energiesystem. Seine Wurzeln sind zum einen in dem tibetischen Yoga-System des Nying-thig tsa-lung (Yoga der feinstofflichen Energien), zum anderen in der medizinischen Tradition Tibets. Es wurde von dem in den USA lebenden Lama Tarthang Tulku Rinpoche in den Westen gebracht. Kum Nye umfasst eine Vielzahl von Übungen: Stilles Sitzen mit weicher Konzentration auf den natürlich fließenden Atem, sehr langsam und bewusst ausgeführte Bewegungen, Selbstmassagen mit Druckpunkten sowie die Rezitation von Mantras. Alle Übungen sind technisch sehr einfach aber tief wirksam. Sie erfordern keine speziellen Fähigkeiten oder Vorkenntnisse. Die Übungen regen die feinstofflichen Energien von Körper und Geist an, lösen sanft Blockaden im Energiefluss und steigern das achtsame Gewahrsein. Das führt zu einer tiefen inneren Ruhe, heiteren Gelassenheit und körperlichem Wohlbefinden. Die in der wachen Ruhe gesteigerte Bewusstheit ist die Grundlage für eine umfassende Selbsterkenntnis, die bis in transpersonale und spirituelle Bereiche führen kann. Die Bewegungen regen ganz gezielt vor allem die Körperbereiche an, in denen wir im Allgemeinen viel festhalten. Die im Üben gesteigerte Zentrierung und damit verbundenen Intensivierung des Einfühlungsvermögens erleichtert aufgrund der in sich ruhenden wachen Erkenntnis das Loslassen emotionaler Altlasten. Wir können erkennen, was wirklich heilsam ist. Das Leben wird authentischer. Kum Nye verbindet somit auf einzigartige Weise ein in Jahrtausenden gewachsenes traditionelles buddhistisches Wissen um den Weg der Meditation und Geistesentwicklung mit Erkenntnissen, die in den modernen westlichen humanistischen und transpersonalen Methoden der Körpertherapien und Energiearbeit erst in den letzten Jahrzehnten entdeckt wurden. Beim Üben kommt es nicht in erster Linie darauf an, eine bestimmte Technik oder diverse Tricks zu lernen und sie richtig anzuwenden. Im Gegenteil, ein allzu technisches Verständnis und die Absicht, „richtig“ üben zu wollen, ist ein großes Hindernis. Dann orientieren wir uns nämlich an vorgegebenen (und oft unbewussten) Normen und sind nicht offen für das, was gerade geschieht. Jede Übung kann auf vielen Ebenen erfahren werden und lädt ein, mehr, tiefer und intensiver zu erleben. Fortschritt bei Kum Nye bedeutet daher nicht, „richtig“ oder „gut“ zu üben, sondern feiner wahrnehmen zu können. Jede Übung, auch eine scheinbar sehr schlichte, kann auf vielen Ebenen erfahren werden. Die gleiche Übung ist sowohl für „Anfänger“ geeignet wie auch für „Fortgeschrittene“. Der Unterschied liegt in der Tiefe und Weite der Erfahrung. Das Ziel des Übens ist das achtsame Erleben des augenblicklichen Geschehens. Das Ziel des Übens ist das Üben, der Prozess der gegenwärtigen Erfahrung. Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.