Kontrollieren Saatfirmen die Forschung?

Unabhängige Forscher müssen betroffene Firmen erst um Erlaubnis fragen, wenn sie Forschungsergebnisse über deren Produkte veröffentlichen wollen. Dies klingt unglaublich. Das angesehene Magazin „Scientific American“ veröffentlichte unlängst einen beunruhigenden Artikel über die Forschung an gentechnisch veränderten Pflanzen.

Firmen wie Monsanto, Pioneer und Syngenta haben sich einen Kniff einfallen lassen um unabhängige Forschung zu verhindern. In Kaufverträgen z.B. über Saatgut dieser Firmen, gibt es einen Passus, der explizit die Forschung an deren Samen verbietet.
Was heißt das? Unter Androhung von Gerichtsprozessen können Forscher nicht herausfinden unter welchen Bedingungen GVOs wachsen oder nicht. Auch ein Vergleich von Samen verschiedener Firmen ist nicht möglich. Aber der wichtigste Punkt ist, das Wissenschaftler nicht daran forschen können, ob GVOs einen negativen Effekt auf die Umwelt haben.

Natürlich werden Forschungen über gentechnisch veränderte Pflanzen veröffentlicht, doch diese wurden erst von den entsprechenden Firmen unter vorheriger Einsicht erlaubt. Es gibt zahlreiche Studien, die aus diesem Grunde nicht veröffentlich wurden, da diese den Agrarfirmen einfach nicht genehm waren.

Einige Wissenschaftler haben nun ein Protestschreiben an die EPA gesandt und fordern eine Abschaffung des Forschungsverbots. Bleibt abzuwarten ob der öffentliche Druck stark genug wird um dies durchzusetzen.

 

EPA – US Environmental Protection Agency oder kurz EPA bzw. USEPA ist eine Organisation der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zum Schutz der Umwelt und zum Schutz der menschlichen Gesundheit.

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