Gentherapie heilt Farbblindheit

Forschern ist es erstmals gelungen, bei ausgewachsenen Affen Rotgrün-Blindheit durch das Einschleusen von Genen zu heilen. Die entsprechenden Gene wurden in ein Virus eingebracht, das direkt in die Netzhaut gespritzt wurde und so das Gen in die Netzhaut-Zellen der Affen einschleuste.

Schon nach zwanzig Wochen begannen die Affen immer mehr Farben zu unterscheiden, bis sie schließlich das gesamte Farbspektrum sehen konnten. Die neuen visuellen Informationen wurden dabei vom Gehirn verarbeitet, als ob die Tiere die Farben schon immer unterscheiden konnten. Das zeigt einerseits, dass Gentherapie nicht zwingend bei Jungtieren erfolgen muss und spricht außerdem für die Flexibilität des Gehirns.

 

Bald auch beim Menschen

Nach den erfolgreichen Tierversuchen könnte die Gentherapie bald auch beim Menschen eingesetzt werden, um Rotgrün-Blindheit und andere erbbedingte Formen von Blindheit zu heilen. Derzeit laufen sehr erfolgreiche Versuche bei einer speziellen Augenerkrankung, die unbehandelt zur kompletten Erblindung führt.

 

Gentherapie

Die Gentherapie soll nach der Hoffnung einiger Forscher in vielen Fällen Operationen und Skalpell überflüssig machen, indem Krankheiten direkt auf der Gen-Ebene geheilt werden. Dazu sollen in den betroffenen Zellen defekte Gen-Sequenzen durch eingeschleuste Gene repariert werden. Als „Gen-Taxi“ fungieren meist Viren, welche die frischen Gene an die vorhergesehenen Stellen transportieren. Bisher konnte die Gentherapie sich nicht durchsetzen, es gab sowohl Erfolge als auch Versuchspersonen, die infolge der Gentherapie starben oder schwer erkrankten.

 

 

Bilder

Totenkopfaffe: Pulic Domain / Wikimedia

 

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