Milliarden Menschen hungern trotz Rekordernten

Es ist kaum zu begreifen: Trotz einer Rekordernte im vergangenen Jahr ist die Anzahl der Hungernden auf über eine Milliarde Menschen gestiegen.

Die evangelische Hilfsaktion „Brot für die Welt“ und die Menschenrechtsorganisation FIAN werfen der internationalen Gemeinschaft deshalb Versagen bei der Hungerbekämpfung vor, statt den Hungernden zu helfen, würden lediglich Lebensmittelkonzerne unterstützt. Es sei „unbegreiflich, dass die Weltbank und die Welternährungsorganisation FAO in ihren Programmen fast ausschließlich auf Produktionssteigerung setzen“, so Ute Hausmann, Geschäftsführerin von FIAN Deutschland. „Diese Programme wirken als Konjunkturpakete für die Saatgut- und Düngerindustrie, helfen aber nicht den Hungernden.“

Die Organisationen verlangen eine grundlegende Reform der internationalen Ernährungsarchitektur unter dem Dach der Vereinten Nationen. „Das Menschenrecht auf Nahrung muss der klare Arbeitsauftrag sein“, so Bernhard Walter, Ernährungsexperte bei „Brot für die Welt“.

 

Landraub in Afrika

„Zwischenstaatliche Organisationen verteilen Nahrungsmittel, Hybridsaatgut und Kunstdünger. Auf der anderen Seite verschärfen die Industrieländer ihre ungerechte Handelspolitik und tun nichts gegen den skandalösen Ausverkauf von Land in Afrika“, kritisiert Hausmann.

Hunderttausenden Kleinbauern, Indigenen und Hirten in Afrika droht laut Hausmann die Vertreibung, wenn ihre Landrechte gerade gegenüber Großinvestoren nicht gestärkt werden. Die angeblichen Hilfsinstitutionen tun nichts dagegen: „Stattdessen forciert die Weltbank die Privatisierung von Land im Interesse dieser Investoren“.

IWF und Weltbank stehen schon lange im Verdacht eher die Interessen von multinationalen Konzernen zu vertreten, als die der bedürftigen Länder.

 

 

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