Kartoffeln - Bild: potatoes von Paul Asman and Jill Lenoble Lizenz: by/2.0EU lässt Anbau von Gentech-Kartoffel zu 2. März 2010 Der neue EU-Gesundheits-Kommissar John Dalli hat heute, Dienstag, die erste Gentech-Kartoffel „Amflora“ in der EU zugelassen. Das ist die erste Gentech-Anbauzulassung in der EU seit 1998. Trotz Ablehnung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der EU-Arzneimittelbehörde (EMEA) und der Bevölkerung, winkt die EU Kommission den gentechnisch veränderten Industrie-Erdapfel „Amflora“ damit durch. Umweltorganisationen wie GLOBAL 2000 reagieren auf die Zulassung mit Empörung. „Der neue EU-Kommissar setzt den Pro-Gentechkurs nahtlos fort. Gegen den Willen der europäischen Bevölkerung und entgegen aller wissenschaflichen Warnungen, will uns die Kommission mit den Gentech-Pflanzen zwangsbeglücken“, so Gentechnik-Experte Werner Müller. Verunreinigungen bei Speisekartoffel nicht ausgeschlossen Die Amflora-Kartoffel – sie enthält ein Resistenzgen für ein Antibiotikum, darunter eines, das zu den wichtigsten Arzneimitteln gegen Tuberkulose gehört – ist vornehmlich zur Stärkeproduktion entwickelt worden. „Zwar wird die Gentech-Knolle nicht als Lebens- oder Futtermittel zugelassen. Um den deutschen Chemie-Riesen vor Haftungsansprüchen und Rückrufaktionen zu bewahren, wird jedoch eine Verschmutzung in der Lebensmittelkette von bis zu 0,9 Prozent toleriert“, erklärt Müller. Sogar zwei Wissenschaftler der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stellen in der Risikobewertung fest, dass der Transfer zwar „unwahrscheinlich“ sei, sollte er aber doch stattfinden, wären die Folgen „bislang unabsehbar“. Man gebe zu, dass die Risikobewertung nicht ausreicht, um die Gentech-Pflanze für den Verzehr von Mensch und Tier zuzulassen und legalisiert sie dennoch, so Müller. Nach der derzeit gültigen EU-Richtlinie 2001/18 sollen jedoch keine Resistenzgene für medizinisch relevante Antibiotika in Gentech-Pflanzen genutzt werden. Müller betont auch, dass es Kartoffel-Alternativen mit den gleichen gewünschten Stärkeeigenschaften ohne Risiko gebe. Dazu gehöre etwa die klassisch gezüchtete Kartoffel der Emsland Group und der EUROPLANT. Mehr zum Thema Gentechnik auf Sein.de Aus für Gentech-Aubergine in Indien US-Ärzteverband fordert sofortigen Stopp für Gen-Lebensmittel Studie beweist: Genmais ist gesundheitsschädlich Die Gentechnik-Mafia 10 Argumente für eine gentechnikfreie Welt Gentechnik erhöht Pestizidverbrauch Text: Pressetext.de Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.