Dem jüngsten Bericht der UN-Welternährungsorganisation FAO zufolge, ist in den vergangenen zehn Jahren weltweit weniger Wald verloren gegangen als in der Dekade davor. Ein Mitgrund für die aktuelle Entwicklung ist das massive Aufforstungsprogramm Chinas. Trotz der positiven Bilanz Chinas ist der Verlust der artenreichen Tropenwälder groß. Zwischen 2000 und 2010 fielen rund 13 Millionen Hektar Wald weg. In den zehn Jahren davor waren es 16 Millionen Hektar.

Die schlimmsten Waldverluste gibt es in Afrika und in Südamerika. In Afrika gingen in den vergangenen zehn Jahren 3,4 Mio., in Südamerika vier Mio. Hektar Wald verloren. Hier fehlt es an effektiven Kontrollmöglichkeiten. Große Waldverluste gab es aufgrund der langanhaltenden Trockenzeit in Australien. Die FAO kritisiert, dass vielen Regierungen nicht bewusst ist, welche langfristigen Auswirkungen der Waldverlust hat.

Asien pflanzt massiv auf – Primärwälder gingen stark zurück

Rund 2,2 Mio. Hektar Wald sind in den vergangenen zehn Jahren dazugekommen. Große Aufforstungsprojekte gibt es in China, Indien und Vietnam. In Nord- und Mittelamerika blieb der Waldbestand relativ konstant. In Europa ist der Waldzuwachs langsamer vorangeschritten als in der Dekade davor.

Brasilien und Indonesien, die in den 90er Jahren noch die größten Waldverluste aufwiesen, verloren etwas weniger Waldfläche. In Brasilien etwa ging der Waldbestand zwischen 2000 und 2010 um durchschnittlich 2,6 Mio. Hektar zurück. Das waren 0,3 Mio. Hektar weniger als in der vorhergehenden Dekade.

Der Bestand an Primärwäldern, die rund 36 Prozent der weltweiten Waldflächen umfassen, ist seit dem Jahr 2000 um mehr als 40 Mio. Hektar kleiner geworden. Das hat nicht nur mit dem Netto-Verlust der gesamten Waldfläche zu tun, sondern auch mit der Umklassifizierung der Primärwälder aufgrund menschlichen Zutuns.

 

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Text: Pressetext.de

Bild: FAO

 

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