Im Berliner Tiergarten liegt eine heilige Schutzgöttin der Pemón-Indianer aus Venezuela – in Form des heiligen „Kueka-Steins“, der 1999 gegen den Willen der Indianer für ein Kunstprojekt nach Berlin gebracht wurde.

Der 30 Tonnen schwere, rote Felsbrocken ist ein wichtiges Heiligtum für die Indianer, so heilig, dass man ihn nicht einmal anfassen darf – geschweige denn, von seinem Platz entfernen. So demonstrierten am Mittwoch 100 der Pemón vor der deutschen Botschaft in Caracas und verlangten, dass der Stein zurück in den Nationalpark Canaima gebracht wird, aus dem er entwendet wurde.

Nach Berlin kam der Stein im Rahmen des Kunstprojektes „Global Stone Project“ des Künstlers Wolfgang Kraker von Schwarzenfeld. Dieser suchte überall auf der Welt nach einem besonderen Steinpaar, von denen er jeweils einen nach Berlin brachte. Schwarzenfeld behauptet, der Stein sei ihm von offizieller Seite geschenkt worden – die Indianer jedenfalls hat offensichtlich niemand gefragt.

Der deutsche Botschafter versprach, sich für eine Rückführung des Steins einzusetzen – allen Beteiligten sei die große Bedeutung des Steins nicht bewusst gewesen.

Noch kann der „Kueka-Stein“ im Tiergarten bewundert werden und die Berliner haben die Möglichkeit, selbst zu spüren, ob der Stein wirklich die heilige Energie hat, welche die Pemón ihm zuschreiben.

 

 

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5 Responses

  1. Lara

    Hier gibt es noch eine Darstellung, die die von Herrn Kraker v. S. sehr in Frage stellt:
    „Zwei Monate lang blockierten Pemón 1998 den Abtransport des Steins, bis dieser durch die Nationalgarde gewaltsam durchgesetzt wurde.“
    …nachzulesen bei: http://www.jungewelt.de/2012/07-04/031.php

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  2. Monika

    Typische deutsche Arroganz…….unglaublich! Vielleicht sollten manche Leute mal einfach Ihren Kopf benutzen und fragen bevor Sie was mitnehmen! Da kommt mir echt die Galle hoch wenn wieder einmal die Natives ignoriert werden……

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  3. Illius

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    bitte lesen Sie einmal das hier:
    http://www.globalstone.de/documents/zumSteinKueka3.1.2012Illius.pdf
    Mit freundlichen Grüssen,
    Illius

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