Auf der Galapagos-Insel Pinta ist am 24. Juni mit „Lonesome George“ der letzte Vertreter der Galapagos-Riesenschildkröte Chelonoidis nigra ssp. Abingdoni gestorben. Er wurde etwa einhundert Jahre alt und galt als das einsamste Tier der Welt. Mit ihm ist nun schon die vierte Riesenschildkrötenunterart auf Galapagos für immer verschwunden. Täglich sterben 180 Tier- und Pflanzenarten aus.

„Mit dem Ableben von Lonesome George ist unser Planet um eine weitere Tierart ärmer“, sagte Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland. Der Fall stehe symbolhaft für das globale Massenaussterben, das derzeit auf der Erde wüte. Ursachen seien die ungebremste Lebensraumzerstörung, der Klimawandel, Wilderei, die Einführung invasiver Arten in sensible Ökosysteme und die Übernutzung durch den Menschen.

 

Das sechste Massensterben

Internationale Forscher sind sich inzwischen einig, dass die gegenwärtige Periode als das sechste Massenaussterben auf der Erde zu bewerten ist und in seinen Ausmaßen ähnlich dramatisch wie das Aussterben der Dinosaurier vor etwa 65 Millionen Jahren – die Erde verlor damals einen Großteil seiner Arten. Heute werden pro Tag etwa 180 Tier- und Pflanzenarten ausgerottet – jede einzelne von ihnen ist dabei ein wichtiger Bestandteil von sensiblen Ökosystemen und verursacht einen Domino-Effekt. Die Folgen beschränken sich also nicht auf die Auslöschung von seltenen Spezies, sondern betrifft mittelfristig das gesamte ökologische System.

Dass wir mitten in einem Massensterben leben, ist dabei den wenigsten Menschen bewusst – auch wenn die Tragweite der Geschehnisse enorm ist. Jede fünfte Wirbeltierart – 20 Prozent – ist derzeit vom Aussterben bedroht. Das Artensterben wird dabei immer rasanter und hat heute bereits die zwei- bis dreifache Geschwindigkeit von 1970 erreicht.

Massensterben: Erholung dauert Millionen von Jahren

Etwa ein bis zehn Millionen Jahre hat es gedauert, bis sich der Planet Erde von seinem bisher größten Massenaussterben erholt hat. Am Ende des Perm-Zeitalters vor 250 Mio. Jahren wäre das Leben um ein Haar völlig ausgelöscht worden, es überlebte nur knapp jede zehnte Art den tödlichen Mix aus Klimawandel, sauren Regen sowie Versauerung in den Meeren und Sauerstoffmangel.

„Die heutige Lage ist in manchen Aspekten sogar kritischer als am Ende des Pern: Die heutigen Raten an CO2- und SO2-Ausstößen liegt deutlich über jener des einstigen Vulkanismus, zudem erfolgt der Wandel weitaus schneller, sodass Puffermechanismen in den geochemischen Kreisläufen nicht greifen können“, meint Michael Hautmann vom Paläontologischen Institut der Uni Zürich.

Noch bleibt vielleicht ein kleines Zeitfenster, diese Entwicklung abzubremsen – derzeit sieht es aber eher danach aus, als würde sie sich wesentlich beschleunigen.

 

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Bild: © Martin Harvey / WWF

 

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Eine Antwort

  1. Joshua
    Zeichen der nächsten Zeitenwende

    Das Artensterben ist (wie auch das exponentiale Bevölkerungswachstum auf der anderen Seite) Vorbote des anstehenden Sprungs in der Zeitqualität. Der findet 2017 statt und wird mit einer drastischen Reduktion der Arten inkl. des Menschen einhergehen – entweder relativ plötzlich oder mehr oder weniger stetig (u.a. durch einen Einbruch in Reproduktionsrate) innerhalb einiger Generationen. Zuerst werden viele Fische und Vögel verschwinden…
    Parallel taucht der „Rave“ als quasi neue Spezies (wenn auch vom Menschen abstammend) auf (siehe die Precogs in „Minority Report“).
    Das und weitere Zukunfstentwicklungen sind nachzulesen unter www.baantu-offenbarung.de
    Spannende und unruhige Zeiten voraus.

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