Kanada legalisiert ab Oktober Cannabis, in einigen amerikanischen Bundesstaaten ist es schon erlaubt, und in Deutschland ist es seit 2017 aus medizinischen Gründen gestattet: Cannabis entwickelt sich zu einem Milliardengeschäft.

Ab Oktober ist in Kanada der Verkauf, Konsum und Anbau von kleinen Mengen Cannabis legal. Auch in den USA gibt es schon mehrere Bundesstaaten, in denen Cannabis legalisiert ist. Auch die Schweiz denkt über eine Liberalisierung nach, und in mehreren Ländern ist der Verbrauch zu medizinischen Zwecken legal: Der Handel mit Cannabis ist inzwischen eine Milliardenindustrie. Allein in Kanada und Nordamerika sprechen wir von einem Umsatz von 6,7 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Mit der Legalisierung von Cannabis in Kanada wird der Markt jetzt vermutlich noch deutlich wachsen. 

Mittlerweile haben acht US-Bundesstaaten den Konsum legalisiert – weitere könnten schon bald folgen: Unter anderem planen Massachusetts und Maine die Legalisierung für 2018. Experten schätzen, dass bis 2020 insgesamt 18 Bundesstaaten den Freizeitkonsum freigeben werden – in 29 ist der Konsum zu medizinischen Zwecken bereits erlaubt.

Kanada wird im Oktober nachziehen und das Wahlversprechen von Premierminister Justin Trudeau einlösen: Damit wäre Kanada der erste G7-Staat, der Cannabis landesweit legalisiert. Schon seit 2001 ist Marihuana dort als medizinisches Mittel erlaubt. Die kanadischen Unternehmen bereiten sich auf den Ansturm vor: Viele erweiterten ihre Belegschaft, um die Produktion steigern zu können.

Denn die Nachfrage ist hoch. Experten schätzen, dass der Markt bis 2020 zwischen 24 und 44 Milliarden Dollar schwer sein könnte. Insgesamt wurden durch den legalen Verkauf in Kanada und Nordamerika im vergangenen Jahr knapp 7 Milliarden Dollar umgesetzt – bis 2021 soll die Summe auf rund 20 Milliarden Dollar steigen.

In Deutschland wird der Boom noch auf sich warten lassen: Zwar wurde der Konsum zu medizinischen Zwecken freigegeben, doch sogar dieser Bedarf konnte bislang nicht gedeckt werden. Ab 2019 soll der Verkauf auch aus deutschem Anbau erfolgen – er wird jedoch durch die Cannabis-Agentur des Bundesministeriums für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) kontrolliert. Nur ausgewählte Unternehmen dürfen medizinischen Cannabis anbauen – ansonsten bleibt der Anbau und freie Konsum weiterhin verboten. Bislang musste daher importiert werden – unter anderem aus Kanada.

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