Zwei Tage vor der Bundestagswahl, am 24. September, rufen Fridays for Future und andere Organisationen zum bundesweiten Klimastreik auf.

Am 24. September, zwei Tage vor der Bundestagswahl, wollen Fridays for Future und andere Organisationen das Klima zum zentralen Thema der Wahl machen und rufen mit zahlreichen Aktionen zum bundesweiten Klimastreik auf. An den Aktionen in Berlin wird auch Greta Thunberg erwartet, die 16-jährige schwedische Umweltaktivistin ist für den Friedensnobelpreis nominiert. Thunberg demonstriert seit August 2018 vor dem Parlament in Stockholm für einen stärkeren Kampf fürs Klima. Ihre Aktion hat Früchte in vielen Ländern getragen, Tausende Schüler streiken seit Wochen freitags nach ihrem Vorbild für mehr Klimaschutz.

Mit bisher mehr als 1650 weltweiten Klimakundgebungen soll die Bewegung Fridays for Future am 24. September einen bisherigen Höhepunkt erreichen. In Deutschland sind knapp 200 Proteste nach dem Vorbild von Greta Thunberg geplant. Das geht aus einer Liste des Netzwerks FridaysForFuture hervor. Demnach werden in mehr als 100 Staaten weltweit Demonstrationen erwartet. Die Organisatoren wollen am 24. September so umfassende internationale Schulstreiks fürs Klima auf die Beine stellen wie noch nie zuvor. Deshalb haben sie einen „Global Strike For Future“ ausgerufen.

Das Bündnis aus 15 verschiedenen Organisationen fordert von der zukünftigen Regierung, dass sie:

  • spätestens 2030 aus der Kohle aussteigt und dafür sorgt, dass Menschen für Kohle nicht ihr Zuhause verlieren.
  • die Erneuerbaren auf mindestens 80 Prozent Anteil am Bruttostromverbrauch bis 2030 natur- und sozialverträglich ausbaut. Sie muss Maßnahmen zur Energieeinsparung ergreifen und in Alternativen zu fossilem Gas, wie zum Beispiel grünen Wasserstoff, investieren.
  • in attraktiven öffentlichen Nahverkehr und in die Fahrradinfrastruktur investiert, alle neuen Autobahnprojekte stoppt und ein festes Datum für ein sozialverträgliches Ende der Neuzulassung von Verbrennungsmotoren bei PKWs festlegt. Unser Vorschlag ist ein Ausstieg vor 2030.
  • sich für eine klima- und umweltfreundliche Landwirtschaft mit fairen Preisen für Erzeuger sowie eine artgerechte und flächengebundene Tierhaltung einsetzt. Sie muss zudem die Agrarsubventionen überwiegend an ökologische Leistungen knüpfen.
  • jetzt eine sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft einleitet und in klimafreundliche Technologien und Prozesse investiert, statt weiter klimaschädliche Wirtschaftszweige zu subventionieren.
  • für gute Löhne sorgt und einen solidarischen Sozialstaat schafft, damit Strom, Wohnen, Lebensmittel und Mobilität klimafreundlich und gleichzeitig für alle bezahlbar sind.
  • für Klimagerechtigkeit im Globalen Süden einsteht und die deutsche Klimafinanzierung bis 2025 mindestens verdoppelt.
  • sich gegen klimaschädliche Abkommen wie CETA und das EU-Mercosur-Abkommen einsetzt, private Schiedsgerichte ablehnt und gemeinsam mit möglichst vielen EU-Staaten aus dem Energiecharta-Vertrag aussteigt, durch den Konzerne vor geheimen Schiedsgerichten gegen die Stilllegung fossiler Kraftwerke klagen können.

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