Homöopathische Antworten am Puls der Zeit

von Werner Baumeister

 

…sonst zerstört es dich!

Schwefelsäure ist die destruktivste aller Säuren und spielt für unsere Umwelt eine große Rolle, denn sie ist Bestandteil des sauren Regens (Waldsterben) und Hauptbestandteil der Autoabgase. Ihr homöopathisches Leitsymtom „ständige Eile“ spiegelt unsere ruhelose, gehetzte Zeit. Säuren sind der Inbegriff von Zerstörung und Selbstzerstörung. Analog zur zerstörerischen Wirkung materieller Säuren führen unsere frühen emotionalen Verletzungen, zu denen wir meist keinen direkten Zugang mehr haben, zu autoaggressiven Verstimmungen ebenso wie zu nach außen gerichteten Aggressionen.

Persönliche Säurebiographien

Mich führt die Schwefelsäure zurück zu schmerzhaften Kindheitserfahrungen, zu der Zeit, als Angst meine Wahrnehmung vom Leben auf den reinen Überlebenskampf verengt hat. Am Anfang einer möglichen Säurebiographie steht also die Frage: Wie liebevoll, sicher und nährend war mein Start in dieses Leben? Hier ist die Geburtsstunde für unsere spätere Wahrnehmung der Welt, hier werden die Grundlagen für unsere heutigen Glaubenssätze gelegt, nach denen wir unser Leben ausrichten. Blieben unsere Grundbedürfnisse als Kind unerfüllt und haben wir Ablehnung, Demütigung oder Missbrauch erlebt, dann findet eine Form von Resignation statt und die Existenz wird für uns zu einem erschöpfenden Lebenskampf. Analog ist hier die Balance von Symphatikus (Kampf- und Fluchtnerv) und Parasymphatikus (Erholung) gestört. Ständige, oft jahrzehntelange Kampfbereitschaft führt uns in die Säure-typische Kraftlosigkeit (Schwefelsäure-Leitsymptom: unverhältnismäßige Schwäche!)

Ich war sauer und wurde sauer

Muttermittel (SEIN 10/17) fokussieren die Urvertrauensstörung, also das Lebensgrundgefühl, „für mich wurde und wird nicht gesorgt“! Säuren thematisieren, wie wir diesen negativen Lebensentwurf aufgrund unserer frühen Verletzung ausgestalten. Zunehmende Angst und Verkrampfung lösen Dissonanzen im Stoffwechsel aus. Einhergehend mit unserem sauren Lebensentwurf verschiebt sich auch unser pH-Wert Richtung Azidose. Dies führt zu einer Dyskrasie (griech. Blutkrankheit; fehlerhafte, schlechte Mischung der Körpersäfte Blut und Lymphe). Unsere Körpersäfte sind überlastet durch die Unfähigkeit, Schlacken auszuleiten. Fortan fixiert sich unser Säure-Basen-Gleichgewicht auf einen pathologischen Wert, was zu einer Übersäuerung führt, die sich oft als Schmerz zeigt. Gelenk- und Muskelschmerzen sind Säureschmerz, und Säureschmerz ist ein Hilferuf unserer Lebenskraft. Unser Verdauungstrakt kann die anfallenden Toxine nicht ausreichend ausscheiden, was im ganzen Körper zu Entzündungen und degenerativen Prozessen führt. Emotionale Verletzungen gehen uns an die Nieren, was wiederum deren Ausleitungsfunktion behindert. Schwefelsäure ist hier eine geniale Müllabfuhr und bestens geeignet zur Blut- und Lymph-Entschlackung.

Übersäuerte Gesellschaft und emotionale Entschlackung

Übersäuerung ist ein kollektives Gesellschaftsthema!
Wir sind eine saure Gesellschaft und die Säuren unsere kollektiven Heilmittel. Sie spiegeln, wie wir uns gegenseitig behandeln, wie Nationen miteinander umgehen – und letztendlich sind sie auch Ausdruck für unseren Umgang mit der Erde als Ganzes. Wenn wir nichts ändern, wird die Erde irgendwann so sauer sein, dass wir nicht mehr auf ihr leben können… Einen wichtigen Beitrag dazu, dass dieses Szenario nicht Wirklichkeit wird, kann jeder Einzelne leisten, indem er erst mal bei sich selbst aufräumt. Hier ist die Schwefelsäure in ihrem Element. Homöopathisch reaktiviert sie oft verdrängte schmerzhafte Erfahrungen, bevor diese dann unser System verlassen dürfen. Dabei leitet sie nicht nur Toxine aus, sondern harmonisiert auch unsere übersäuerten Denkmuster. Potenzierte Schwefelsäure bewirkt eine fundamentale Reinigung bis tief in die Zellen und bis zum Kern unserer ätzenden übersäuerten Gefühle von Zurückweisung und stiller Wut (Leitsymptom: versteckte Wut; kann seiner Wut nicht Ausdruck verleihen). Schwefelsäure macht in diesem Prozess unsere frühen, auf Verletzung basierenden Lebensentwürfe rückgängig und hilft uns bei der Bewusstwerdung der verdrängten schmerzlichen Erfahrungen! Sie unterstützt uns so dabei, unseren Hass wieder in Liebe umzuwandeln.

Homöopathischer Themenbereich

Blieb unser Bedürfnis nach Geborgenheit am Anfang unseres Lebens ungestillt, hat das einen „sauren“ Lebensentwurf zur Folge. Dieser Entwurf ist eine aufs Überleben fokussierte Notlösung, geprägt von Schmerzen, Freudlosigkeit und Zwängen. Wir erschöpfen uns im ständigen, scheinbar unabänderlichen Kampf mit Mangelsituationen. Denn die Alternative der Fülle und des Schönen haben wir nie kennengelernt. Potenzierte Säuren befreien uns aus derartigen Selbstzerstörungsprogrammen und öffnen uns die Tür zur Selbstliebe.

 

Schlagworte (mit Links zu weiteren Artikeln von Werner Baumeister):
HomöopathieSelbstzerstörungVerletzungAggressionDemütigungMissbrauchResignationLebenskampfÜbersäuerungReinigungWutMangelSelbstliebe

 

Werner Baumeister

ist Arzt und bietet individuelle homöopathische Begleitung an.

30 Jahre Erfahrung in eigener Praxis in Berlin.

Einzeltermine nach Vereinbarung, Behandlungstermine zum Thema des Artikels jederzeit möglich.

Information zu aktuellen Workshops immer auf der Seite „Homöopathie am Puls der Zeit

(mit Themenregister aller Artikel) sowie unter Tel.: 0172 – 391 25 85 .

Oder Newsletter mit aktuellen Terminen abonnieren unter E-mail w.baumeister{at}gmx.net .

Die homöopathischen Arzneibilder von Werner Baumeister verstehen sich auch

als homöopathischer Spiegel aktuellen Zeitgeschehens.

Über den Autor

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Werner Baumeister ist Arzt und bietet individuelle homöopathische Begleitung an.

30 Jahre Erfahrung in eigener Praxis in Berlin. Einzeltermine nach Vereinbarung

Die im SEIN regelmäßig veröffentlichte Fortsetzungsserie „Homöopathie am Puls der Zeit“ versteht sich auch immer als homöopathischer Spiegel aktuellen Zeitgeschehens.

0172 – 391 25 85

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