Auroville – das im Jahr 1968 gegründete und durch mehrere UNESCO-Resolutionen unterstützte „Labor für die Gesellschaft der Zukunft“ – feiert am 28. Februar 2018 seinen fünfzigsten Jahrestag.

„Irgendwo auf der Erde sollte es einen Ort geben, den keine Nation als ihr alleiniges Eigentum beanspruchen kann. Einen Ort, in dem alle Menschen mit gutem Willen und aufrichtigem Streben frei als Weltbürger leben können… Einen Ort des Friedens, der Eintracht und der Harmonie, an dem jegliche kämpferischen Instinkte im Menschen ausschließlich dazu benutzt werden, die Ursachen seines Leidens und Elends zu bezwingen, seine Schwäche und Ignoranz zu überwinden und über seine Begrenzungen und Unfähigkeiten zu triumphieren…“ (Mirra Alfassa, Gründerin Aurovilles)

Das ist die Vision, die Menschen mit unterschiedlichsten kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Prägungen seit fünfzig Jahren nach Tamil Nadu in Südindien führt. In Auroville arbeiten sie daran, die Werte und Erfahrungen verschiedener Kulturen und Zivilisationen zusammenzuführen und gemeinsam zur Entfaltung zu bringen – mit dem Ziel einer aufrichtig gelebten menschlichen Einheit. Auroville ist kein Ort, um „auszusteigen“ oder vor der Welt zu flüchten. Der Ort versteht sich selbst als Brücke zwischen der Vergangenheit und der Zukunft, als ein Labor, in dem Experimente durchaus auch einmal fehlschlagen.

Zu dem Stadtexperiment gehören moderne Methoden sozialen und geistigen Zusammenlebens, angewandte Umwelttechnologien, erneuerbare Energien, organischer Landbau, Wasseraufbereitung und bewusstes Abfallmanagement ebenso wie eine nachhaltige und bewusste Ökonomie, eine intelligente und zukunftsorientierte Verwaltung und Infrastruktur sowie eine ganzheitliche Städteplanung.

Friedliches Zusammenleben ist möglich

Mit heute etwa 2800 Einwohnern aus mehr als fünfzig Nationen zeigt Auroville, dass ein friedliches Zusammenleben jenseits aller religiösen Bekenntnisse, politischen Gesinnung und nationalen Herkunft möglich ist. Auroville versteht sich nicht als selbstbezogenes Inselprojekt: Im lebendigen Austausch mit seinem dörflichen Umfeld wirkt es als Fortschrittsmotor und wird inzwischen für seine innovativen, nachhaltigen Entwicklungsinitiativen national und international geschätzt. So hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine berufsbildende Schule finanziell unterstützt sowie den Trägerverein Auroville International Deutschland als Entsendeorganisation für Weltwärts-Freiwillige in aurovillianischen Projekten anerkannt. Neben der Unterstützung durch die UNESCO erhält Auroville eine Förderung durch die indische Regierung, die 1988 ein eigenes Auroville-Gesetz verabschiedet hat, das Auroville in einzigartiger Weise Autonomie gewährt. Zu den 50-Jahr- Feiern hat auch der indische Premierminister Narendra Modi seinen Besuch angekündigt.

Mehr Infos über Auroville bei Georg Stollenwerk
unter oder info@auroville.de
www.auroville.de und www.auroville.org

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