„Ich habe mich entschieden für den Weg des Friedens, der Gewaltlosigkeit, der Akzeptanz des Anderen unabhängig von Religionen. Das Schöne in dem jeweiligen Menschen, den Situationen zu sehen, ist mir wichtig. Warum sollten wir uns auf das Negative konzentrieren, wenn es immer auch Schönheit gibt.“ Das war die Antwort von Eid (32 J. und Vater von drei kleinen Mädchen), als ich ihn bei einem meiner Besuche im okkupierten Gebiet fragte, ob er keinen Ärger und Wut empfinden würde über die Situation in seinem beduinischen Dorf, das auf einer Zerstörungsliste der israelischen Regierung steht. Sein Haus wurde zweimal von Bulldozern eingerissen. Er baut es wieder auf. Bei jedem meiner Besuche berühren mich sein unerschütterlicher Friedenswille und die Art der weitschauenden, mutigen Unterstützung durch seinen israelischen Freund Eyal und anderer Menschen aus Israel und dem Ausland.

Ich lerne viel in unserem Zusammensein und sehe am praktischen Beispiel, wie die beiden Männer mit Fragen umgehen wie: Woher kommt meine Stabilität des inneren Friedens in gewaltvollen Situationen? Wie lerne ich mein Herz offen zu halten für den Anderen, die Situation und gleichzeitig klar zu sein in meinen Zielen? Wie kann ich mit meinen Gefühlen von Angst, Wut, Verzweiflung lebensbejahend umgehen und in Gewaltlosigkeit mit mir selbst und meinem Gegenüber verbleiben? Fragen, die uns berühren in unserem Alltag.

 

Eid und Eyal finden Kraft für diesen Weg und ihren Selbstausdruck in der Kunst.

Eid transformiert Plastikmüll und Schrott zu beeindruckenden sichtbaren Objekten des Friedens. Eyal nutzt die Kunst der Bewegung des Tai Ji und Qi Gong, um den inneren Frieden immer wieder neu zu stabilisieren. Beide teilen ihre Erfahrungen der Transformation von Krieg in Blumen des Friedens und der Offenheit mit vielen Menschen.

Eid brachte sich selbst englisch und hebräisch bei und führt Woche für Woche, interessierte Menschen durch sein Dorf, spricht über die Möglichkeit der Gewaltlosigkeit und des Friedens, ist im Austausch mit den Andersdenkenden. Das Dorf gewinnt so mehr und mehr an Aufmerksamkeit und damit hoffentlich auch mehr Schutz vor der Zerstörung durch die israelische Regierung. Eid selbst kann das Dorf nur mit einer speziellen Erlaubnis der israelischen Behörden verlassen.

Eyal ist seit vielen Jahren Therapeut für Chinesische Medizin, Zen Shiatsu und Lehrer für Tai Ji und Qi Gong in Israel und Palästina. Er gehört einer stetig wachsenden Bewegung in Israel an, in der sich die Menschen mit viel Zeit und Herz für ein friedvolles, bereicherndes Zusammenleben engagieren.
Eyal machte als Kind die Erfahrung, schwere körperliche Schmerzen des Verdauungstraktes durch achtsames Beobachten und Akzeptanz zu lösen. Seitdem ist er tief mit der Meditation verbunden.

Beide können nun das erste Mal zusammen reisen. Alle Spenden, die sie erhalten, ermöglichen ihnen, ihre Projekte, Israelis und Palästinenser auf dem Weg des Friedens und der Gewaltlosigkeit zusammen zu bringen, lebendig zu halten und auszuweiten.