Unsere Kräuter und Heilpflanzen tragen unschätzbare Heilkräfte in sich, bieten uns Mineralien und Vitalstoffe für unser Wohlbefinden und sind für jeden zugänglich. Mutter Erde liefert die Lösung für viele unserer Gesundheitsprobleme. Und schon die Beschäftigung mit den Pflanzen schenkt uns Ausgeglichenheit und Freude.

Wer einen eigenen Garten hat, sollte einmal bewusst durch seinen Garten gehen und schauen, was so wild wächst im Rasen oder an den Stellen, wo man weniger genau das „Unkraut“ beseitigt. Denn diese Pflanzen haben manchmal mit uns selbst zu tun. Nach dem Gesetz der Anziehung siedeln sich vor allem Pflanzen bei uns an, die für uns wichtig sind. 

Eine Frau kämpfte seit Jahren mit dem Löwenzahn in ihrem Rasen. Sie stach immer wieder die für sie lästigen Pflanzen aus. Dabei hatte sie Rheuma. Die Pflanze konnte ihr helfen, überschüssige Säure auszuleiten und damit Schmerzen und Entzündungen zu verhindern. Also schauen Sie, was üppig bei Ihnen wächst, bestimmen Sie die Pflanzen und schauen Sie, welche Heilwirkung sie haben. Sie werden staunen.

Hier möchte ich Ihnen die wilde Rose vorstellen. Sie bietet nicht nur Heilung für unseren Körper, sondern wirkt auch auf unser Seelenleben. Außerdem ist ihr Samen, die Hagebutte, Rohstoff für viele leckere Tees und Zubereitungen.

 

 Die wilde Rose

Die wilde Rose galt früher als das  Symbol der Zuneigung, Liebe, Fruchtbarkeit und der Verehrung der Toten. In germanischer Vorzeit hatte die Rose mystische Bedeutung. In hellen Mondnächten sprachen Frauen ihre Bitten unter einem Rosenstrauch aus.

Die Hagebutte, die Früchte der wilden Rose, haben den höchsten Gehalt an Vitamin C unter den einheimischen Pflanzen, zusammen mit dem Sanddorn. 100g Hagebutten enthalten genauso viel Vitamin C wie 1kg Zitronen. Erstaunlicherweise bleibt der Vitamin C Gehalt auch längere Zeit erhalten, wenn man die Früchte trocknet und dunkel lagert.

Man kann aus den frischen Hagebutten Marmelade, Likör oder Sirup machen oder die Früchte einfach trocknen und als Tee trinken. Der Tee aus der Hagebutte ist nicht nur ausgesprochen lecker und gesund, sondern auch sehr heilkräftig. Er stärkt Leber und Nieren und fördert den Harnfluss. Deshalb ist er besonders bei Blasen- und Nierenerkrankungen zu empfehlen, aber auch bei rheumatischen Erkrankungen wie Gicht, Arthrose oder Arthritis, da er den Harnsäuregehalt im Körper stark reduziert. Außerdem wirkt der Tee schweißtreibend und hilft bei verschiedenen Verdauungsproblemen.

Für alle Rezepte werden nur die orangefarbige Frucht ohne Blütenansatz und Stiel verwendet. Erntezeit ist nach dem ersten Reif. Der Tee hilft zur Blutreinigung, vor allem bei Harnsäureüberschuss, außerdem bei rheumatischen Erkrankungen, bei Blasen- und Nierenerkrankungen, Nierensteinen, gegen Erkältungen und zur Immunstärkung, bei Übelkeit, Durchfall, Magenkrämpfen und schlechter Verdauung.

Aber die wilde Rose kann noch viel mehr. Edward Bach, ein englischer Arzt, hat herausgefunden, dass Pflanzen nicht nur rein körperlich wirken, sondern auch auf der Seelenebene. Sie wirken sehr fein und harmonisieren unser Leben. Sie regen an, geben Klarheit oder bauen Ängste ab. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Kräfte in den Pflanzen wohnen. Die richtige Blüte zur rechten Zeit eingesetzt, kann Erstaunliches bewirken und uns in unserer Entwicklung unterstützen. Edward Bach stellte 34 Essenzen von Pflanzen zusammen, die „Bachblüten“, wo auch die wilde Rose enthalten ist.

Die Blüte der wilden Rose regt unsere Unternehmungslust und das Lebensinteresse an. Sie fördert die Zuwendung zum Leben, macht interessierter, aufgeschlossener und unternehmungslustiger. Sie bekämpft Gleichgültigkeit, geistige Stumpfheit und Resignation.

Wenn Sie unter diesen Symptomen leiden, kann die Essenz der wilden Rose Ihnen helfen, wieder ins Leben zu finden. Sie können dazu die Essenz aus den Bachblüten verwenden oder die Blüten der wilden Rose direkt, indem Sie sie pflücken, oft daran riechen, sie essen oder sie in einem kleinen Säckchen nahe der Herzgegend bei sich tragen. Man kann die Blüten auch trocknen und in einem Säckchen neben sein Kopfkissen legen oder sie verräuchern. Beschäftigen Sie sich mit der wilden Rose, schauen Sie sie oft an und umgeben sie sich mit ihr und sie wird Ihnen bei ihrer Heilung behilflich sein.

 

Rezept für einen Wintertee 

Der Tee schmeckt sehr gut, hilft bei Erkältungen und stärkt das Abwehrsystem. 

Die Hagebutten von den Stielen und dem Blütenansatz befreien, dann trocknen und später zerkleinern. Apfelschalen von ungespritzten Äpfeln schnell trocknen (in sehr trockenen, warmen Räumen oder in der Backröhre auf kleiner Stufe). Dazu getrocknete Brombeer- oder Himbeerblätter. Alles zu gleichen Teilen in eine Schüssel geben, vorsichtig mischen und dann in ein aromadichtes Gefäß abfüllen. 

Dosierung: 3 Teelöffel Teeblätter auf 1Liter Wasser, 10 min. ziehen lassen.

Wenn man besonders den Vitamingehalt der Hagebutten nutzen möchte, empfehle ich den Kaltansatz. 3 Teelöffel getrocknete Früchte werden über Nacht in 300 ml Wasser angesetzt. Am Morgen trinkt man dann die abgeseihte Flüssigkeit auf nüchternen Magen.

Guten Appetit!

Bild: © Katrin Kolbe