Ein Gespräch mit der Liebe führte Alexandra Schumacher

Alexandra: Geliebte Liebe, du bist für mich besonders wichtig. Und ein großes Geheimnis. Wo kann ich dich finden und mit dir sprechen?

Liebe: Ich wohne in deinem Herzen. Hier kannst du immer mit mir sprechen. Alexandra: Gut zu wissen. Dann atme ich jetzt in mein Herz … ja, ich spüre dich. Du wirkst still, wie eine wärmende, lautlose Kraft. Ich muss ganz genau zu dir hinspüren, sonst könnte ich glauben, du bist nicht da. Liebe: Gerade wärme und nähre ich dich.

Alexandra: Das kann ich nur fühlen, wenn ich still werde. Und mich auf meinen Atem konzentriere. Sonst sind meine Gedanken lauter als du. Kann ich also mit dir, Liebe, nur leise sprechen?

Liebe (lacht): Lieber leise mit mir sprechen als schreien. Alexandra: (flüstert) Ich möchte dir einige Fragen stellen. Liebe: Ich liebe Fragen. Also los! Alexandra: Ich beginne mit der Selbstliebe. Was machen wir, wenn wir zu wenig von ihr empfinden? Liebe: Ihr fühlt wenig Selbstliebe, wenn ihr Liebe in eurer Kindheit vermisst habt. Dieses Vermissen und auch ungeliebte Erfahrungen lagern sich in euren Herzen ab, so dass ihr diese dann stärker spürt als die Liebe.

Alexandra: Die meisten Eltern sind überzeugt, dass sie ihre Kinder lieben. Dennoch fühlen sich ihre Kinder oft ungeliebt. Woran liegt das?

Liebe: Das ist eine vielschichtige Frage. Kennst du die Liebesbrücke und den weiblichen Lichtbogenkörper?

Alexandra: Den weiblichen Lichtbogenkörper – er fließt bei der Frau von einer Brustwarze zur anderen – kenne ich aus dem Kundalini-Yoga. Ich habe dort gelernt, dass unsere Natur diesen Körper eingerichtet hat, damit die Mutter ihr Kind nähren kann. Dieser Kanal fließt, wenn die Mutter das Kind stillt, oder?

Liebe: Genau. Der weibliche Lichtbogenkörper ist auch ein energetisches Gefäß für die Selbstliebe der Frau. Stillt eine Frau, vermischt sich ihre Selbstliebe mit der Muttermilch und wird zu wärmender und nährender Energie für ihr Kind. Es fühlt sich dann bedingungslos geliebt.

Alexandra: Wenn ein Baby von seiner Mutter aber nicht gestillt wurde und sich auf diese Art nicht bedingungslos geliebt fühlen kann, gibt es doch sicher noch andere Möglichkeiten, damit ein Kind sich geliebt fühlt?

Die Liebesbrücke

Liebe: Selbstliebe gibt ebenso wie Liebe einen konstanten, stillen Ton von sich, den die Menschen nicht hören, aber sehr wohl fühlen können. Eine Mutter kann über ihren weiblichen Lichtbogenkörper ihre Selbstliebe über diese Frequenz ganz direkt zu ihren Kindern schicken. Das passiert ohne Willen und Absicht – ganz von selbst. Es gibt auch noch einen zweiten Weg, den ich dir aufzeigen möchte. Wenn zwei Menschen sich bedingungslos lieben – das gilt für Mutter-Kind-Beziehungen ebenso wie für Paare – erschafft die Liebe zwischen ihnen eine Brücke: die Liebesbrücke. Du kannst dir das so vorstellen: Immer, wenn du für jemanden Liebe spürst, schickst du ihm einen Strahl. Jeder einzelne Strahl wirkt wie ein Faden aus Licht. Und viele Lichtfäden erschaffen eine Liebesbrücke.

Alexandra: Ich stelle mir diese Brücke gerade wie eine Verbindung vor, in der mein Herz leicht und direkt mit dem Herzen eines Geliebten verbunden ist. Sich ohne Worte zu verstehen – und zu nähren –, das fällt mir dazu ein. Mein Mann schickt mir zum Beispiel oft über die Augen seine Liebe. Entsteht dabei eine Liebesbrücke von Auge zu Auge oder wie genau kann ich mir diese Liebesbrücke vorstellen?

Liebe: Das Herz sendet Liebesenergie aus. Somit ist der Strahl aus dem Herzen immer das Zentrum der Liebesbrücke. Da Liebe auch in die Augen, Hände und sogar in den ganzen Körper fließen kann, schicken manche Menschen über ihren ganzen Körper ihre Liebe zum Geliebten. Dabei fließen viele tausend Lichtfäden gleichzeitig über die Liebesbrücke.

Alexandra: Was passiert, wenn Eltern ihre Liebe schicken und das Kind währenddessen trotzig oder wütend ist?

Liebe: Wenn Menschen wütend, traurig oder ärgerlich sind, haben sie keinen Platz für die Liebe, obwohl diese trotzdem da ist. Aber das ist ja gottlob nicht bei jedem immer so (lacht). Sonst wäre ich ziemlich alleine…

Der Liebeskern ist immer da

Alexandra: Kann ich mir das so vorstellen, dass die Liebe und auch die Selbstliebe immer da sind, aber öfters von anderen Gefühlen überdeckt werden?

Liebe: Genau so ist es. Liebe ist wie der Himmel. Und Wut, Trauer oder Enttäuschung sind wie Wolken, die den Himmel verdecken. Liebe besteht aus mehreren Schichten. Der Liebeskern, der vielen Menschen nicht bewusst ist, steht ihnen dennoch immer zur Verfügung. Im Laufe ihres Lebens verbinden sich mit diesem Kern mehrere Liebesringe. Jeder Mensch hat seine eigene Organisation der Ringe: Was liebe ich? Wen liebe ich? Wofür öffne oder verschließe ich mich? Auch die Selbstliebe ist einer dieser Ringe.

Alexandra: Wenn wir uns als Kinder geliebt fühlten, verhilft uns diese Liebe als Erwachsene zur Selbstliebe. Was aber, wenn wir in unserer Kindheit (zu) wenig Liebe erlebt haben? Wie finden wir dennoch zur Selbstliebe?

Liebe: Wenn ihr euch als Erwachsene von anderen geliebt fühlt – und du weißt jetzt, dass dies über die Liebesbrücke erfolgt –, könnt ihr diese Liebe auch als Selbstliebe im Körper einspeichern. Menschen in Selbstliebe spüren, dass sie als Wesen wertvoll sind. Sie geben sich Respekt und Raum, sind mit ihrem Herzen im Kontakt und können es sprechen hören. Mehr noch: Sie erlauben sich, ihm zu folgen, wenn seine Stimme zu ihnen spricht. Das ist ein lebenslanger Prozess.

Alexandra: Eine Klientin hat mich gebeten zu fragen, wie sie aus einer immer wiederkehrenden Situation herausfinden kann, die mit ihrer Liebe zu tun hat. Obwohl sie sehr viel Liebe in sich spürt und es auch liebt, diese Liebe zu teilen, macht sie immer wieder die Erfahrung, dass ihre Liebe einfach nur genommen, manchmal sogar ausgenutzt wird und sie sich dann verletzt fühlt.

Liebe: Wenn das Gegenüber Liebe nimmt, diese aber nicht auch gibt, ist das für einen Erwachsenen immer ein Zeichen dafür, dass die eigene Liebe zu sich selbst gestärkt werden möchte. Genau das fällt vielen Menschen schwer. Sie möchten mit anderen Menschen ihre Liebe leben, ohne dass sie sich selbst genug lieben. Wenn ihr Liebe mit anderen Menschen als schmerzhaft erlebt, braucht ihr die Selbstliebe als Heilmittel.

Alexandra: Wenn sich ein Mensch als Kind zu wenig geliebt fühlt und auch als Erwachsener immer wieder schmerzhafte Liebeserfahrungen macht, wie kann er sich dann durch Selbstliebe heilen?

Liebe: Jeder Mensch hat die Möglichkeit, ganz unabhängig von seiner Umwelt in Selbstliebe zu sein. Über den Liebeskern seid ihr alle mit der Liebe untrennbar verbunden. Ihr müsst sie aber erlauben und euch für sie öffnen. Manche begegnen der Liebe über Musik, andere über Sport oder über die Natur. Jeder hat seinen eigenen Zugang zur Liebe. Vielleicht spürt auch der Leser dieser Worte seine (Selbst-)Liebe jetzt besonders deutlich, wenn er innehält und ins Herz atmet. Denn der Herzschlag ist der Puls der Liebe.

Worauf fokussiert sich die Aufmerksamkeit?

Alexandra: Aber wenn es im Herzen Wolken gibt, die diese Selbstliebe verhindern?

Liebe: Es kommt darauf an, wohin die Menschen ihre Aufmerksamkeit richten. Viele haben sich mit ihrem Mangelbewusstsein verbunden. Sie spüren das Ungeliebte deutlicher als die Liebe selbst. Dabei kann die Liebe einfach nur zuschauen und lieben, lieben, lieben. Es liegt an jedem einzelnen Menschen, wohin er sich wendet.

Alexandra: Ich stelle mir gerade die Liebe wie eine Sonne vor, die durch die Wolken hindurchscheinen kann.

Liebe: Die Sonne ist ein Symbol für die Bewusstheit der Menschen. Die Menschen alleine bestimmen, ob sie sich für die Wolken entscheiden oder für die Liebe. Sie entscheiden auch, welchen Wert und welche Aufmerksamkeit ihre Liebe bekommt.

Alexandra: Eine Klientin von mir beklagt sich über die Unfähigkeit von sich und ihrem Ehepartner, zärtlich zu sein. Was kannst du ihr raten?

Liebe: Die Frau sollte sich aktiv um die Liebesbrücke zu ihrem Mann kümmern. Wenn viel Liebe fließt und die Liebe Zeit und Raum bekommt, wollen Menschen in der Regel auch zärtlich miteinander sein.

Alexandra: Viele Menschen wissen nicht, dass es eine Liebesbrücke gibt und sie darüber die Liebe zu ihrem Partner stärken können. Was konkret könnte meine Klientin mit ihrem Mann tun?

Liebe: Die beiden Liebenden könnten sich zum Beispiel vor deinen Gong legen und du spielst für ihre Liebe. Es ist nicht wichtig, in welchem Rahmen das passiert, ob privat oder in einem öffentlichen Gongkonzert. Wichtig ist, dass beide ihre Liebesbrücke erleben und bereit sind, sich um ihre aktuelle Liebe zu kümmern. Liebe braucht Zeit und Aufmerksamkeit. Wenn auf diese Weise die Liebesbasis angelegt ist, fließt Zärtlichkeit als ein Attribut der Liebe ganz von alleine.

Alexandra: Ich kenne einen Mann, der mit dem Rauchen aufhören wollte. Als er seine jetzige Frau kennenlernte, die Rauchen partout nicht mochte, konnte er – nach einigen Anläufen – damit aufhören. Ich glaube, die Liebe gab ihm dazu die Kraft – oder wie siehst du das?

Liebe: Lass uns das genauer ansehen. Wenn der Mann eine Zigarette raucht und die Frau sich währenddessen mit ihrer Liebe von ihm abwendet, wird die Liebesbrücke dünner und manchmal verschwindet sie sogar. Dadurch kann dieser Mann deutlich erleben, dass er mit dem Rauchen seiner Liebesbeziehung schadet. Diese Erkenntnis zusammen mit seinem Wunsch, die Liebe mit seiner Frau zu leben, haben seinen männlichen Lichtbogenkörper (der von einem Ohr zum nächsten fließt) gestärkt. du kannst es dir so vorstellen: Der Lichtbogenkörper arbeitet in diesen Situationen wie ein Motor, um der Sucht zu widerstehen. Und das Benzin für den Lichtbogenkörper ist Liebe.

Wie Liebe uns unterstützt

Alexandra: Bisher habe ich es so erlebt, dass uns beim Überwinden von Süchten unsere Selbstliebe unterstützen kann. Sie lässt uns fühlen, was gut für uns ist und was nicht. Vielen Menschen gelingt es oft mit Hilfe ihrer Selbstliebe, ungeliebte Gewohnheiten zu überwinden. Wenn Menschen eine starke Sucht haben, brauchen sie allerdings zusätzlich auch Konsequenz und Disziplin sowie eine gute Strategie, um ihr Leben neu auszurichten. Kannst du mir sagen, wie Selbstliebe und Liebe zu einem anderen Menschen beim Überwinden von Süchten unterstützend wirken?

Liebe: Liebe zu sich und die Liebe zu einem anderen Menschen können in diesem Punkt zunächst nichts bewirken. Denn die Sucht ist eine Suche nach Liebe und paradoxerweise zugleich auch losgelöst von der Liebe. Wenn die Sucht für sich bleibt und sich nicht mit der Liebe verbinden kann, wird sie stärker und drängender. Dann erscheint es diesen Menschen zunehmend auswegloser, aus ihrer Sucht herauszufinden. Wenn sie aber erleben, dass sie zu sehr auf ihre Sucht fixiert sind, und wenn sie spüren, dass die Liebe, nach der sie eigentlich suchen, nicht von ihren Zigaretten kommen kann, können sie sich für die wirkliche Liebe öffnen. Dann kann Heilung geschehen.

Alexandra: Es wird viel von Heilung gesprochen. Was ist für dich Heilung und wann geschieht sie?

Liebe: Du als Gongspielerin zum Beispiel kannst Heilungskräfte mit deinem Gong übermitteln. Wenn du Liebe – und nichts als Liebe – in die Töne gibst und wenn das Herz des Zuhörers empfangsbereit ist, genau dann entsteht Heilung. Die Liebesbrücke fließt. Und mit ihr Heilung.

Alexandra: Ich habe schon öfters erlebt, dass jemand mit Schmerzen an Knie, Rücken oder Kopf in ein Gongkonzert kam und ohne Schmerzen wieder ging. Für mich war das immer ein Wunder. Wenn ich über deine Worte nachdenke, wird mir bewusst, dass sich in vielen Momenten die Töne meines Gongspiels wie pure Liebe anfühlen. Das Heilsame ist die Liebe, oder?

Liebe: Immer wenn Ungeliebtes geliebt wird, fühlt es sich für euch heilsam an. Wer zum Beispiel Kopfschmerzen hat, möchte sie gern weg haben. Klar, wer liebt schon Kopfschmerzen. Diese sind oft ein Warnsystem für den Menschen, dass er zu viel denkt und zu wenig mit dem Herzen lebt. Der Kopf ist überlastet und meldet sich. Manche Menschen nehmen in solchen Situationen Tabletten, stellen die Kopfschmerzen ruhig und entfernen sich weiter von ihren Herzen. Wenn du mit deinen Tönen direkt ins Herz spielst, kann sich – ja, das ist das Wunder des Körpers – alles in einem Gongkonzert in Liebe wandeln.

Alexandra: Ab jetzt werde ich noch bewusster zusammen mit dir, Liebe, meinen Gong spielen. Danke, dass du mir so viel erklärt hast. Ich hoffe, dass deine Worte auch vielen Lesern das Wunder der Liebe etwas nähergebracht haben. Kannst du uns abschließend noch einen Rat mit auf den Weg geben?

Liebe: Genießt die Liebe. Denn das lässt sie wachsen!

Für die Liebe gibt Alexandra zwei Gongkonzerte in Berlin: Karfreitag, 19. April, 18-20 Uhr in der Rudolf Steiner Schule, Hauptgebäude, Clayallee 128, 14195 B-Dahlem, Ostermontag, 22. April, 11-13 Uhr (gemeinsam mit Dana Stechow) im „Frei und Sein“, Zwinglistr. 5, 10555 Berlin-Moabit Eintritt: jeweils 33 €/55 € oder nach eig. Ermessen Anm. über info@alexandraschumacher.eu
Ihre nächsten Gongausbildungen gibt Alexandra Schumacher vom 1. bis 10. April und vom 11. bis 21. November 2019 in Berlin-Charlottenburg.

Über den Autor

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Seit 2015 bildet Alexandra Schumacher Gongspieler aus. Sie motiviert jeden Gongspieler, den Gong auf seine ganz eigene Weise zu spielen. Hierbei spiegelt sie die Stärken und Schwächen jedes Einzelnen und hilft, damit bewusst weiterzugehen. Alexandra ist der Blick für das Wesentliche wichtig. Sie fühlt und versteht, wo eine Person steht und warum sie gerade an dieser Stelle verweilt. Gemeinsam geht sie mit ihrem Gegenüber bis auf den Grund von Persönlichkeit und Potential. Ihre liebevolle und ehrliche Art berührt und bewegt seit über 30 Jahren ihre Schüler und Kunden. Alexandra lebte bis zu ihrem 35. Lebensjahr in München. Dort vernahm sie mehrfach einen Ruf, der sie nach Berlin und zu ihrem heutigen Mann Christian führte. Bis zur Geburt ihres Sohnes unterrichtete sie ihre Schüler in Kundalini Yoga und dem von ihr gegründeten SatsangYoga®. Seit ihrem Muttersein konzentriert sie sich ganz auf das Gongspiel. In Berlin Zehlendorf hat sie einen „Heilraum“.

Kontakt
Tel.: 0172-18 00 888

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