Wir leben in erwachsenen Körpern, doch seelisch sind die meisten von uns noch kleine Kinder: bedürftig nach Liebe, Anerkennung, Geborgenheit und Schutz. Der kontinuierliche bewusste empathische Kontakt mit dem unterversorgten Kind in uns erlöst diese Bedürftigkeit und lässt uns mit der Zeit wahrhaft erwachsen werden, indem wir unser inneres Kind heilen. Unsere Gesundheit verbessert sich und wir sind zunehmend fähig, unsere emotionalen Reaktionen auf die eigene Vergangenheit zu ändern.

Kinder sind von ihren Eltern abhängig und haben ganz konkrete Bedürfnisse: sich zugehörig, geliebt, gehört und verstanden fühlen, Anerkennung, Geborgenheit, Schutz und Nähe erfahren. Werden diese kindlichen Bedürfnisse von den Eltern nicht oder nur ungenügend gesehen und befriedigt, dann streben sie auch dann noch nach Erfüllung und Befriedigung, wenn wir längst erwachsen sind. Wir tragen dann als Erwachsene ein verletztes Kind in uns, das sich zu kurz gekommen, ungesehen, ungeliebt oder alleingelassen fühlt und das ständig versucht, die innere Leere doch noch zu füllen.

Wir suchen diese Bedürfniserfüllung bei anderen Menschen wie Partnern, Kindern, Freunden oder Arbeitskollegen, aber auch Tiere, Arbeit, Schokolade, Alkohol und Drogen, materielle Dinge oder Ablenkungen verschiedenster Art (zum Beispiel Fernsehen, Computer- und Handyspiele) füllen oft die innere Leere aus. Mit anderen Worten: Wir sehen körperlich aus wie Erwachsene, sind jedoch innerlich noch immer klein und emotional in kindlicher Abhängigkeit an unsere Herkunftsfamilie gebunden – obwohl wir längst von zu Hause ausgezogen sind.

Beziehungskonflikte und Krankheitsprobleme durch Altlasten aus der Kindheit

Die unerfüllten Bedürfnisse und „Altlasten“ aus der Kindheit können uns das Leben als Erwachsener schwer machen und zu inneren Spannungen führen, die häufig in Beziehungskonflikten und Krankheitsproblemen oder anderen Eigensabotageakten enden. So geraten manche Erwachsene zum Beispiel immer wieder – ohne dass sie es bewusst dauerhaft ändern können – in angstauslösende Situationen, oder sie reagieren wie ein kleines Kind eingeschnappt, bockig und sauer, wenn etwas nicht nach ihrem Willen geschieht. Und natürlich: Schuld haben immer die anderen! Solche Reaktionen speisen sich aus dem inneren Mangel und machen dauerhafte tiefe, liebevolle und ebenbürtige Beziehungen nahezu unmöglich. Da der innere Stress und die innere Leere oftmals zwar gespürt, jedoch – da in der Regel unbewusst – nicht verstanden und zugeordnet werden können, werden bockigtrotzige Verhaltensweisen, eine sich verteidigende und rechtfertigende Kommunikation und Gefühle wie Schuld, Scham, Versagens- und Verlassenheitsängste häufig für „normal“ gehalten. „Ich bin eben so!“ wird dann oft gesagt.

Das verletzte innere Kind kann einen Erwachsenen zum Beispiel auch darin blockieren, Geld zu verdienen, Kinder zu bekommen, Entscheidungen zu treffen (zum Beispiel die Arbeit zu wechseln, weil der derzeitige Job wenig erfüllend/zu stressig ist oder Arbeit und Verdienst in keinem gesunden Verhältnis zueinander stehen) oder es lässt Erwachsene mit zunehmendem Alter der eigenen Mutter oder dem Vater in ihren Verhaltensmustern immer ähnlicher werden – ein Albtraum für viele Menschen! Zudem zieht das verletzte innere Kind unbewusst Situationen und Menschen an, die im Grunde vom Erwachsenen nicht mehr gewünscht werden, zum Beispiel, wenn sich herausstellt, dass der neue Partner in seinen Verhaltensmustern sehr demjenigen ähnelt, von dem wir uns gerade schmerzlich getrennt haben.

Inneres Kind heilen: Hilfe zum Erwachsenwerden

Was kann zur Lösung beitragen? Erwachsen-Werden. Das hört sich einfach an, kann jedoch unter Umständen ein längerer Prozess sein, der den Wunsch nach innerer Veränderung im eigenen Leben als auch die Offenheit voraussetzt, sich tiefer auf sich selbst – auf die persönlichen (Gedanken, Gefühle, Körperreaktionen) und transpersonalen Anteile der Seele – einlassen zu wollen.

Dieser innere Vorgang ist verbunden damit, sich als Erwachsener der Gefühle und Befindlichkeiten des inneren Kindes bewusst zu werden und die Verantwortung für das eigene Handeln und Nicht-Handeln zu übernehmen. Zum Beispiel, indem wir Verhaltensweisen, die wir am anderen als störend und nervig empfinden, als den eigenen Schatten erkennen und uns diesem stellen, sodass er letztendlich integriert, also aufgelöst werden kann. Damit einher geht ein Lern-, Loslass-, Bewusstwerdungs- und Erwachens- Prozess, innerhalb dessen alte und verdrängte Gefühle aus der Vergangenheit ans Licht geholt, bewusst gemacht, transformiert und geheilt werden, sodass diese nicht mehr länger das Leben des Erwachsenen blockieren. Das ist vergleichbar mit einem Menschen, der sich auf den Weg macht, „in die eigene Spur“ zu kommen und den authentischen Lebensplan zu leben. Es ist, wie schon erwähnt, ein Weg der Bewusstwerdung und des Erwachens, der nicht „gemacht“, sondern nur gegangen werden kann … und bekannterweise ist der Weg schon das Ziel. (Therapeutische) Begleiter sind dabei vergleichbar mit einem Wegweiser.

Unterdrückung der eigenen Impulse

Oft wollen Bezugspersonen in eigentlich guter Absicht ihr Kind „erziehen“. Sie vermitteln dies jedoch erpresserisch und auf dominante und machtausübende Weise über ihre Körperhaltung, den Klang der Stimme, den Augenund Gesichtsausdruck („Wenn du aufgeräumt hast, dann darfst/bekommst du …“) und über Liebesentzug durch Ignorieren bis hin zu körperlichen Strafen (im Sinne von „Tu, was ich dir sage, und widersprich mir nicht, sonst…!“). Natürlich kann sich ein kleines Kind in solchen Momenten weder geliebt noch mit den Eltern verbunden, von ihnen verstanden oder sich ihnen zugehörig fühlen. Einen logisch arbeitenden Verstand, der dem Kind in diesem Augenblick sagt, dass Mutter oder Vater (oder wer immer es ist) gerade einfach nur überfordert sind und es, obwohl sie schimpfen, dennoch lieb haben, hat ein kleines Kind noch nicht. Die beispielhaft beschriebene Erziehungssituation löst beim Kind ein Gefühl der Trennung von den Eltern aus, das wiederum – aufgrund der Abhängigkeit von ihnen – existentielle Angst hervorruft. Das Gefühl der Trennung, das Sich-nicht-geliebt-Fühlen und die Existenzangst sind emotional für das Kind so furchtbar, dass es sich innerlich zurückzieht und anpasst in dem Sinne, dass es (letztendlich) macht, was die Eltern sagen, um ihr Wohlwollen, die Harmonie und das Lächeln der Eltern zurückzubekommen und sich dadurch wieder besser fühlen zu können.

Um den Forderungen der Eltern nachkommen zu können, unterdrückt das Kind die eigenen authentischen Wünsche und Impulse (bildlich gesprochen schiebt es diese in den Keller) und verhält sich so, wie es glaubt, dass die Eltern es haben wollen. Um dieser Harmonie willen folgt es den fremden Impulsen statt den eigenen. Dieses Hamsterrad dreht sich während der Kindheit viele Male. Da die Entstehung des Anpassungsmusters bereits in frühesten Kindheitstagen erfolgt, ist dieses oft so unbewusst, dass es dem späteren Erwachsenen – je nach Bewusstsein – nicht oder nur schwer auffällt. Dieser Überlebensmechanismus hat in der Kindheit einen großen Wert, weil dadurch die schmerzhaften Gefühle der Trennung, des Sich-nicht-geliebt-Fühlens und der Existenzangst nicht mehr wahrgenommen werden. Wenn wir diese kindliche Anpassung als Erwachsene jedoch weiterhin fortführen, obwohl wir sie nicht mehr brauchen, führt das innerlich zu immer größeren Spannungen, da die authentischen Impulse und Wünsche nicht gelebt, sondern weiterhin verdrängt werden. Die Spannungen in unserem Inneren wiederum verursachen Wellen, die uns in der Außenwelt in Form von Problemen, Konflikten und Krankheiten entgegentreten. Wie innen, so außen.

Im Unterbewusstsein „eingekellert“

Die seelischen Verletzungen (= schmerzhafte Gefühle) sind in unserem Unterbewusstsein abgespeichert, als würden sie in einem dunklen, tiefen Keller konserviert und „für alle Ewigkeit“ aufbewahrt werden. Die Tür zum Keller hat das Kind vorsorglich hermetisch abgeriegelt, um nie wieder mit diesen Gefühlen konfrontiert zu werden. Je nach Intensität der kindlichen Erfahrungen kann es daher manchmal auch einige Zeit (unter Umständen Jahre) an Geduld seitens des Erwachsenen brauchen, um mit seinem inneren Kind in Kontakt treten zu können und eine stabile, von bedingungsloser Liebe getragene Beziehung aufzubauen, innerhalb derer kindliche Fehlzuordnungen richtiggestellt und innere Entwicklungsschritte nachgeholt werden. Dabei heilen seelische Wunden und dem inneren Kind kann eine neue Perspektive gegeben werden, so dass es eines Tages hinter seinen Schutzmauern wieder hervorlugt … und schließlich mit dem Erwachsenen Hand in Hand das eigene Leben lebt, die eigene Spur geht. Das innere Kind ist immer zutiefst berührt und erstaunt, wenn es sich von dem Erwachsenen gesehen, gehört, geliebt, beschützt und verstanden fühlt. Und für den Erwachsenen ist es ein ganz besonderer Moment, mit großen, dankbaren Augen angeschaut zu werden …

Unterhaltung mit dem inneren Kind

In der gefühlten und direkten Kommunikation zwischen dem Erwachsenen-Ich und dem inneren Kind – ja, wir können tatsächlich Antworten von unserem inneren Kind erhalten! – werden abgespeicherte blockierende Glaubenssätze, Verhaltensweisen und schmerzhafte Gefühle aus längst vergangenen Situationen bewusst und sind dadurch, dass sie durch die Augen und mit Wissen und Verstand eines Erwachsenen angeschaut werden, veränderbar. Kindliche Angst transformiert sich zum Beispiel in innere Sicherheit und Vertrauen, was wiederum zu mehr Entspannung, Ruhe und Gelassenheit führt. Für den Erwachsenen ist das aufgrund der eintretenden Erleichterung beim inneren Kind unmittelbar körperlich spürbar, indem sich zum Beispiel die zuvor ängstlich hochgezogenen und stark angespannten Schultern wieder in eine natürliche Stellung senken und der Kloß im Hals und der Knoten im Bauch verschwinden. Als Folge können auch Schulter-, Nacken- und Bauchschmerzen nachlassen.

Der Zusammenhang zwischen Gedanken, Gefühlen und Körperreaktionen – oder anders ausgedrückt: zwischen Körper, Geist und Seele – ist vielen Erwachsenen oft so unklar, dass ihnen die Ursachen ihrer körperlichen Missempfindungen und/oder psychischen Probleme vollkommen unbewusst sind. Daraus resultiert, dass sie nicht bewusst Einfluss auf die Problematik und ihr Leben nehmen und dieses auch nicht wirklich nachhaltig ändern können.

Was kann man von der Arbeit mit dem inneren Kind erwarten? Der Prozess führt zu einem inneren Erwachsen- Werden, verbunden mit der Fähigkeit,

  • sich der eigenen Grenzen bewusster zu sein,
  • angemessene Grenzen zu setzen,
  • Alltagsherausforderungen gelassener und lösungsorientierter zu begegnen,
  • einen verantwortungsbewussten und liebevollen Umgang mit sich selbst und anderen Menschen zu pflegen (transparente und gewaltfreie Kommunikation),
  • ebenbürtigere Beziehungen zu führen, in denen Geben und Nehmen auf erwachsener Basis erfolgt,
  • eine stabile Verbindung zwischen Erwachsenem- Ich und innerem Kind zu entwickeln,
  • eine ausgeglichenere und positivere Gefühlslage im Alltag aufrechtzuerhalten,
  • blockierende Verhaltensmuster zu erkennen und zu transformieren,
  • seelische Verletzungen/emotionale Wunden zu erkennen und zu heilen, sowie der Verbesserung psychosomatischer Beschwerden, Krankheiten und Beziehungsdynamiken … und vielem mehr.

8 Responses

  1. Marianne
    Sehnsucht

    Hallo liebe Saskia,

    ich habe den Artikel mit großem Interesse gelesen. Vom Kopf her ist mir auch vieles klar, emotional falle ich jedoch noch oft in die Gefühle des verletzen inneren Kindes und es kommt mir so vor, als könnte ich seine Bedürftigkeit als Erwachsener nie stillen. Ich habe jetzt mehr versucht mich über den Körper zu nähren durch Yoga und Tanz und habe jetzt auch mit Somatic expieriencing als Traumatherapie begonnen.
    Ich übertrage sehr oft den Vater oder die Mutter auf Therapeuten und Ärzte und fühle mich dann in der Sehnsucht regelrecht gefangen. Muss ich einfach Geduld haben ? Ich kann die Personen im direkten Kontakt sehr raelistisch sehen und bei mir bleiben, aber sobald ich allein bin, baut sich diese Sehnsucht wieder auf. Es kommt mir wie eine Sucht vor. Mein Mann selbst ist suchtkrank, wir kennen uns 30 jahre und ich bin coabhängig, aber seit 2005 bei alanon. Vielleicht spielt das auch eine Rolle ? Ich habe einfach manchmal sorge, trotz all dem Tun nie aus dieser Abhängigkeit nach Anerkennung durch andere Menschen herauszukommen.
    Über eine Antwort würde ich mich freuen. Liebe Grüße, Marianne

    Antworten
    • Saskia John
      Antwort zur Frage von Marianne: Sehnsucht

      Liebe Marianne,

      „Ich kann die Personen im direkten Kontakt sehr raelistisch sehen und bei mir bleiben, aber sobald ich allein bin, baut sich diese Sehnsucht wieder auf.“
      Aus diesen Zeilen heraus erscheint es mir so, als würde zwischen Deinem Erwachsenen-Ich und Deinem Inneren Kind kein gefühlter, lebendiger Kontakt bestehen, sodass die Sehnsucht sich wieder aufbaut. Meiner Erfahrung nach ist es hilfreich, die inneren Bedürfnisse vom eigenen Erwachsenen-Ich aus zu erfüllen (statt von anderen Menschen). Vielleicht macht es Sinn, Dir Hilfe dafür zu nehmen, wie Du Dein Eltern- oder Erwachsenen-Ich mit Deinem Inneren Kind verbinden und stabilisieren kannst?
      Das wiederum greift in Deine nächste Aussage ein:
      „Ich übertrage sehr oft den Vater oder die Mutter auf Therapeuten und Ärzte und fühle mich dann in der Sehnsucht regelrecht gefangen.“
      Wer in Dir ist das, der diese Übertragung macht? So wie Du es formuliert hast, scheint die Übertragung ein aktives Handeln Deinerseits zu sein. Was müsstest Du konkret tun/nicht mehr tun, um die Übertragung zu lassen?
      In dem Moment, wo Du die Versorgung des Inneren Kindes den Ärzten und Therapeuten überlässt, bleibst Du ein Kind, gibst Deine Eigenverantwortung und Deine eigene Kraft und Macht an andere ab. Manchmal ist es hilfreich, dies für eine Weile zu tun, bis genug eigenes Erwachsenen-Ich/Ressource aufgebaut ist, das die Verantwortung und Fürsorge für das Innere Kind übernehmen kann. Da muss individuell geschaut werden, was hier am hilfreichsten ist. Sollte genug Erwachsenen-Energie bei Dir da sein, könntest Du Deine Therapeuten bitten Dich darin zu unterstützen, in die Eigenverantwortung zu kommen und wie Du die Fürsorge für Dein Inneres Kind selbst übernehmen und ihre Bedürfnisse erfüllen kannst (Stichwort: Nachbeeltern). Das wiederum setzt eine gefühlte + lebendige Verbindung zum Inneren Kind voraus. Damit würdest Du (mit der Zeit; das ist ein Heilungsprozess) aus der Co-Abhängigkeit herauskommen können. Aber wie schon oben gesagt, die Einschätzung darüber, was hier am meisten Sinn macht, kann nur der aktuelle Begleiter oder Therapeut treffen. Und vielleicht hilft es auch, das Thema, die Frage, die Du mir gestellt hast, mit Deinem Therapeuten zu reflektieren (falls Du es noch nicht getan haben solltest). Meine Zeilen bitte ich nur als Hinweise zu verstehen, nicht als therapeutische Intervention. Ich hoffe, ich konnte einige Anregungen geben. Herzliche Grüße, Saskia John

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  2. Esta Wagner
    Essdruck

    Halo Saskia,

    hast du Erfahrung mit menschen die emotional essen? Also Gefühle nicht fühlen und stattdessen Essen.
    Das Verlangen nach Essen ist so stark.
    Wie gehst Du damit um?
    Therapie hab ich schon viel gemacht. ich bin mal wieder ratlos. und schäme mich auch dafür …

    Antworten
    • Saskia John
      Antwort zur Frage von Esta Wagner - Essdruck

      Hallo liebe Esta,

      essen statt fühlen ist ein bekannter Mechanismus, der – wie Du auch schreibst – sehr stark sein kann. In therapeutischen Begleitungen arbeite ich mit dem Klienten an der Heilung des Inneren Kindes, was so gut wie immer eine sehr komplexe Angelegenheit ist. Allgemein gesagt geht es um die Nach-Beelterung des Inneren Kindes durch das Erwachsenen-Ich. Das ist in der Regel ein Weg und kann durchaus eine längere Begleitung bedeuten, um die Prägungsmuster zu transformieren. Ich hoffe, das hilft weiter. Herzliche Grüße, Saskia John

      Antworten
  3. Saskia John
    Antwort zu Hannes Frage

    Hallo Hannes,

    tut mir leid, dass ich so spät antworte – ich habe eben erst Deine Frage gelesen.

    Der Konflikt, den Du im Leben als Erwachsener erfährst, ist die Folge eines inneren Konfliktes: zwischen dem, was Du denkst, und dem, was Du wünscht und fühlst. Es scheint aus Deinen Zeilen heraus so zu sein, dass der Verstand siegt und das, was Du Dir wünscht, dabei zu kurz kommt.
    Ich würde mich diesem inneren Konflikt widmen. Indem Dir Deine Gedankenmuster bewusst werden und Du erkennst, wie die Gedanken und Gefühle zusammenwirken und indem Du das im Konflikt Verborgene wieder fühlst, wird auch klarer für Dich werden, was für Dich stimmig ist und was nicht. Da diese inneren Konflikte meistens unbewusst sind, ist es ratsam, sich ggf. professionelle Hilfe zu suchen, um aus dem Hamsterrad raus und in die eigene Spur zu kommen.

    Mit herzlichen Grüßen,

    Saskia John

    Antworten
  4. Hannes
    Inneres Kind sagt was anderes!

    Mein inneres Kind hat mir gesagt, was ich mir schon lange wünsche: zu reisen und was zu erleben – doch mein Bürojob lässt es nicht zu.. kannst du mir helfen ? Was richtig und falsch ist? Alle erwarten doch von einem geregeltes Geld zu verdienen und einen sicheren Job zu haben..

    LG Hannes

    Antworten
  5. Sven - my-lifedesign.de
    Seelenwunden

    Hallo Saskia,

    einen wunderschönen Guten Morgen.

    Vielen Dank für den interessanten Artikel. Ich lese auch gerade ein Buch dazu, was sich mit dem Thema beschäftigt. Kraft gelebter Gegenwart.

    Es geht einfach darum, diese verdrängten Emotionen zu spüren, und keine Geschichten und Dramen daraus zu erschaffen.

    Z.B wenn ich in einer Situation bin, dann ein unangenehmes Gefühl spüre, nicht mehr sofort reaktiv zu werden und die Situation zu beschimpfen. Denn die Situation oder auch Erfahrung hat gar nichts mit der Emotion zu tun. Die Emotion stammt aus der Vergangenheit, die sich festgesetzt hat. Allein dieser Erkennungsprozess wird diese Emotion auflösen.

    Ich arbeite viel mit dem Gesetz der Anziehung. Aber auch mit integrativen Ansätzen.

    LG
    Sven

    Antworten
    • Saskia John
      Antwort zu Sven

      Hallo Sven,

      ich kann Dir nur zustimmen: es geht darum, verdrängte Gefühle wieder zu fühlen – denn das Verdrängte zieht Ereignisse in unser Leben als Erwachsene, die uns dann wieder so fühlen lassen wie zu der Zeit, in der diese Gefühle entstanden waren und wo wir diese aus innerer Überforderung heraus verdrängt hatten. Wird das erkannt (und nicht auf das Gegenüber projiziert), ist das eine große Chance zur Wandlung und Integration des ehemals verdrängten Gefühls. Oftmals, bei Trauma z. B., sind verdrängte Gefühle, wenn diese an die Oberfläche kommen, jedoch so stark, dass es dem Betroffenen nicht möglich ist, diese einfach nur zu fühlen UND zugleich im erkennenden Erwachsenen-Ich bleiben zu können. Der Betroffene wird dann in das Gefühl wie hineingezogen und hat oft keinen inneren Raum mehr, rational (erkennend) und gelassen zu bleiben und die Reaktion/Dramen einfach wegzulassen.
      In solchen Fällen rate ich, sich für die innere Stabilisierung Hilfe zu nehmen, damit das, was Du beschreibst, möglicher werden kann.

      Danke für Deine ergänzenden Zeilen!

      Herzliche Grüße,

      Saskia John

      Antworten

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