Das Singen eigener Lieder ist erlaubt, sicher und kostengünstig. Es übertrifft in der Wirkung legale wie illegale Drogen und Tabletten. Es ist seit Jahrhunderten erprobt und für gut befunden worden. Es ist ein einfacher Weg, Wünsche zu manifestieren. Es ist wie Zaubern: Mach ein Lied draus!

 

Ein einfacher Weg, um zu bekommen, was man will, ist, das Erwünschte zu singen. Menschen, vom Kleinkind bis zum Krieger, singen und haben gesungen, um sich zu stärken, zu inspirieren und zu erfreuen. Völlig unabhängig davon, ob sie singen können oder ein Lied kennen. Singen darf jeder. „Das, was da passiert, das kann man vernünftig nicht erklären. Man denkt, das kann doch nicht so einfach sein. Einfach singen – auch wenn ich nicht singen kann – und dann fühle ich mich tatsächlich besser. Die Dinge werden leichter“, zeigt sich die Lehrerin Hanne Pudlitz überrascht.

MASOOI (Make a song out of it = Mach ein Lied draus) ist eine Mischung aus den Wohltaten des ganz normalen Singens, dem Gutheißen des Singens bei jeder Stimme/Stimmung und der Tatsache, „dass in jedem Ding ein Lied steckt“ (Eichendorff). Das zusammen ergibt freien Zugang zur lebensbejahenden Intuition und offenbart ein effektives Handwerkzeug – egal, wo wir es anwenden.

Zum Ausprobieren nehmen wir einfach einen Satz, der uns gerade einfällt. Zum Beispiel: „Ich weiß nicht, wie das gehen soll.“ Singen wir ihn so, wie er rauskommt. Auf eine Weise, die Spaß macht, als rhythmische Figur, als geflüsterte Liebkosung. Wir können alles nehmen, was kommt, und so lange singen, bis es sich gut anfühlt: „Wieso muss ich wieder die Küche machen“ (bluesy) oder „Mein Alter, meine Arbeit, meinen Alten empfinde ich gerade als eine Herausforderung“ (HipHop-Style) oder „Ich habe vergessen, meine Beine zu rasieren“ (Opern-Gestus) oder „Die Rentenversicherung hat hammerhart komplexe Bestimmungen“ (Rock). Wir können auch den Text singen, den wir gerade lesen. Lassen wir uns musikalisch von unserem Vergnügen führen. Auch wenn wir vielleicht normalerweise gregorianische ­Gesänge bevorzugen, dürfen wir ein Kinderlied singen (und umgekehrt). Probieren Sie mal einen Satz rockig und dann als Wiegenlied. Was passiert?

 

Den Groove erforschen

Einen Satz zu singen, bedeutet nicht, dass wir kreativ sind, sondern heißt einfach: Wir singen. Wir machen uns eine kleine Freude. Wir erforschen den Groove dessen, was ist, und von dem, was wir wollen. Das Ziel von Masooi ist eine Besserung des aktuellen Zustandes oder eine Lösung für ein Problem, nicht ein schönes Lied oder „hör mal, wie toll/schrecklich ich singe“. Mit Masooi können wir auch „richtige“ Lieder machen. Aber der erste Schritt ist, einfach mal summen, schmecken, Quatsch machen, „sich am Strand  räkeln“. Wenn Sie lieber eine fertige Melodie nehmen, fein. Ihr Satz muss übrigens nicht intelligent und auch nicht korrekt oder wahr sein. Nur ein Satz/Wort oder ein Laut genügt. Wir dürfen und können allein, zu zweit und in Gruppen singen.

Was bewirkt Masooi? Es lässt uns physisch und psychisch die vielen Möglichkeiten und Differenzierungen spüren, die in einer Tatsache liegen. Aus einem Satz lassen sich unendlich viele Lieder machen, es gibt kein Richtig oder Falsch, und so entspannt es bei Angst oder Druck, es kräftigt und erheitert bei Erschöpfung, befreit sanft und kreativ das Denken und trennt pragmatisch Tatsachen von Meinungen.

Untersuchungen zeigen zudem: Singen wirkt gegen Erstarrung und Hilflosigkeit, erdet bei Einsamkeit und Trauer. Es lindert Schmerz, erhöht Tatkraft und Konzentrationsfähigkeit, und man wird weniger krank. Masooi eröffnet die Möglichkeit, öfter zu singen, überhaupt zu singen und vor allem dann zu singen, wenn man es braucht.

Während des Singens treten beide Hirnhälften in Beziehung und arbeiten zusammen.   Dadurch werden Glückshormone ausgeschüttet. Man lässt die gesamte vorhandene „Weisheit“ zu: Vom kognitiven Denken bis zum Un- und Vorbewussten findet alles seinen Ausdruck. Menschen gibt es erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit. Da ist es doch sinnvoll, auch diejenigen Hirnstrukturen Zeit zu Zeit bewusst in unser Leben einzubeziehen, die schon ein paar Millionen Jahre mehr Erfahrung auf diesem Planeten vorweisen können – wie das Reptilienhirn, das zu den ältesten Hirnteilen gehört – und die ohnehin – neben dem kleinen, freien Willen – in uns wirken.

 

Singen als Katalysator für ­Veränderung

Eine Haltung oder ein Verhalten zu ändern, scheint oft unglaublich schwer. Ein Lied anders zu phrasieren, das Tempo oder die Tonhöhe zu ändern, ist dagegen recht einfach. Es ist Handwerk. Man macht es einfach. Darum: Sogar, wenn wir mit dem Rauchen aufhören wollen, kann das Singen helfen. Oder wenn wir Liebeskummer haben, uns eine Aufgabe langweilt oder ängstigt, oder wenn unsere Eltern anders waren, als wir sie gerne gehabt hätten.

Musik funktioniert außerhalb unserer normalen Bewertungen und Denkmuster. Die Dinge und wir dürfen so bleiben, wie sie und wir sind. Wir werden akzeptiert, und gleichzeitig bekommen wir die Erlaubnis, uns zu wandeln. Bei unlösbaren, unheilbaren, unerträglichen Dingen und Fragen kann Masooi eine Linderung verschaffen und ist aus diesem Grund auch für realistische, depressive und kranke Menschen geeignet.

Beim Spülen, Autofahren oder Schreiben nur ein paar Minuten zu singen macht einen Unterschied. Menschen werden unabhängiger von Reizen und Zuständen und gleichzeitig kraftvoller und sanfter. Viele Klienten, die etwas Erfahrung mit der Methode haben, wundern sich über das, was sie singen. „Im Reden würde ich sagen: „Ach, was für ein schrecklicher Moment/Mensch/Mist – Manno!“: Wenn ich aber singe und nicht vorher den Satz plane, kommt was ganz anderes, so was Beklopptes/Weiches/Vergnügtes wie: Dahaanke ich lehebe/ du hast eine schwierige Arbeit uu-uuu/ i-i-i-ich gehhehe leicht.“

Der „Nachteil“ der Methode ist die Einfachheit. Wenn es so einfach, kostengünstig und sicher ist, etwas zu ändern, ist das erschreckend, also sagt man: „Nein. Das ist zu exotisch. Mein Nachbar/Kind/Partner denkt, ich bin irre. Meine Kindheit/Stimme/Macke und überhaupt“ Der Vorteil ist, auch diese Sätze könnten wir singen. In Trauer, Gelassenheit oder Neugier und mit so viel Vergnügen, wie gerade für uns angenehm ist.


Abb: © laurent hamels – Fotolia.com

Nächster Masooi-Workshop am 14./15.7.2012,
jeweils 14-17 Uhr
Ort: Im Neuen Raum, Elsenstr. 106,
12435 Berlin, 2. HH,
Eingang links
Investition: 120 Euro

Kontakt und Anm. unter
Tel.: 0177-474 11 11 oder berlin-methode@ t-online.de
www.coaching-songs.com

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