E-Autos sind weltweit auf dem Vormarsch. Norwegen ist das erste Land, in dem 2020 mehr E-Autos als Benziner und Diesel zugelassen wurden.

In Norwegen sind 2020 erstmals mehr E-Autos verkauft worden als Fahrzeuge, die mit Benzin-, Diesel- und Hybridmotoren angetrieben werden: 2020 machten rein elektrisch betriebene E-Autos 54,3 Prozent aller verkauften Neuwagen in Norwegen aus. Plug-in-Hybride erreichten einen Marktanteil von etwa 20 Prozent, reine Diesel- und Benzinautos blieben jeweils unter zehn Prozent.

Norwegen ist damit das weltweit erste Land mit einer Elektroautoquote von über 50 Prozent. 2019 lag der Anteil der E-Autos noch bei 42,4 Prozent, ein Jahrzehnt zuvor bei einem Prozent. In Deutschland lag der Anteil ausschließlich elektrisch betriebener Fahrzeuge 2020 bei sechs Prozent (Januar bis November).

Am stärksten gefragt waren in Norwegen E-Autos von VW, der damit den US-Rivalen Tesla überholte. Die vier meistverkauften Modelle im Land waren der Audi e-tron, das Model 3 von Tesla, der Volkswagen ID.3 und der Nissan Leaf – allesamt mit ausschließlich elektrischem Antrieb. Auf Platz fünf folgt der VW Golf. Der e-tron verdrängte damit das Model 3, das 2019 den ersten Platz belegte, auf den zweiten Rang.

Norwegen gilt als Musterland der Elektromobilität. Für den Anstieg ist vor allem die Politik verantwortlich: E-Autos sind in Norwegen fast komplett von der Steuer befreit, sodass sie preislich mit Diesel und Benzinern mithalten können. Der für die E-Autos nötige Strom wird in dem Land fast ausschließlich mit Wasserkraft erzeugt. Ziel ist, dass ab 2025 nur noch E-Autos verkauft werden.

E-Autos boomen seit 2020 auch in Deutschland: Fast zehn Prozent aller neu zugelassenen Autos fuhren zuletzt ausschließlich mit Strom. Im Jahr 2019 lag ihr Anteil noch bei unter zwei Prozent. Dafür verantwortlich ist auch das wachsende Netz an öffentlichen Ladesäulen. Derzeit gibt es mehr als 30.000 Ladepunkte in Deutschland. Bei einem konkreten Ausstiegsdatum für Verbrenner-Motoren sind die deutschen Hersteller aber noch zurückhaltend. Bei BMW sollen bis 2030 in Europa 50 Prozent der Verkäufe auf Batterieautos und Plug-ins entfallen, Mercedes will bis 2039 eine komplett CO2-neutrale Pkw-Neuwagenflotte erreichen. Bei VW sollen E-Autos bis 2030 mehr als 30 Prozent des Gesamtabsatzes des Konzerns ausmachen, in Europa und China mindestens 40 Prozent.

Ausländische Autohersteller haben deutlich ehrgeizigere Ziele bei den E-Autos: Ab 2035 will der US-Konzern General Motors nur noch emissionsfreie Pkw anbieten und bis 2040 insgesamt CO2-neutral werden. Der schwedische Konzern Volvo plant, dass schon bis 2025 die Hälfte der verkauften Pkw rein elektrisch fahren soll. Renault erwartet, dass der französische Konzern sein letztes Verbrennerfahrzeug in Europa zwischen 2030 und 2035 verkauft. Bis 2050 will Toyota den CO2-Ausstoß um 90 Prozent gegenüber 2010 senken, bis 2030 soll der jährliche Absatz elektrifizierter Fahrzeuge Konzernangaben zufolge auf mehr als 5,5 Millionen Exemplare steigen. Darunter soll mehr als eine Million Autos sein, die rein elektrisch oder mit einer Brennstoffzelle fahren.

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