Sanddorn – Hippophae rhamnoides L. 28. Oktober 2010 Allgemein, Ernährung Botanisches und Aussehen Im Oktober ist es ein Wunder in Orange, das uns schon von Weitem entgegenleuchtet. Die Beeren des Sanddornstrauches sind jetzt reif und ihr üppiges Orange tritt in Konkurrenz mit den warmen Rot- und Gelbtönen der Laubblätter. Der Sanddorn gehört zu den Ölweidengewächsen und das ist ihm anzusehen. In seinem Habitus erinnert er in der Tat an Weiden und das aus den Samen gewonnene Öl ist fett und reichhaltig. Der Strauch kann bis zu 7 m hoch werden und selten wächst er sich zu Bäumen aus, die es bis zu 8 m Höhe schaffen. So ein Strauch kann je nach Standort 30 bis 50 Jahre alt werden. Seine Wurzeln bilden ein weit verzweigtes und weit reichendes unterirdisches Gebilde. Die Äste und Zweige sind dornig und sparrig mit weidenähnlich ausschauenden, lineal und unterseits weißsilbrig behaarten Blättern. Der Sanddorn ist zweihäusig, das bedeutet, es gibt Sträucher mit männlichen und Sträucher mit weiblichen Blüten. Aus den unscheinbaren befruchteten weiblichen Blüten bildet sich die Frucht – die Sanddornbeere – aus. Dafür braucht sie vor Allem sehr viel Licht und Sonne. Das ist ihr anzusehen – sie leuchtet, wenn sie reif ist. Und auch innerlich ist sie eine wahre Pracht, prall mit Vitaminen, Mineralstoffen, Fruchtsäuren, Zucker, Flavonoiden und fettem Öl gefüllt. Geschichte und Geschichten zum Sanddorn Sanddorn stammt ursprünglich aus dem Himalaja, Nepal und West-, bzw. Ostasien. Vor rund 17.000 Jahren hat er sich durch eiszeitliche Verschiebungen wie ein Band bis nach Europa verbreitet. Heute finden wir ihn vor allem in Nord-, Mittel- und Südeuropa. Besonders in den Küstengebieten der Nord- und Ostssee gibt es reichhaltige Bestände. Seine nördliche Grenze befindet sich in Norwegen. Volkstümlich wird hierzulande der Sanddorn auch Amritschl, Andorn, Durn, Dünenstrauch, Feuerdorn, Griesbeere, Haffdorn, Kiesdorn, Korallenstrauch, Meerdorn, Orangenbeerstrauch, Seedornbeere, Stranddorn, und Weidendorn genannt. Im Himalaja, in Tibet, Russland, in Nepal, in China und in der Mongolei werden die Sanddornfrüchte seit Jahrtausenden in der Ernährung und zu heilerischen Zwecken verwendet. Es wird erzählt, dass Dschingis Khan seinen Kriegern Sanddornöl zur Stärkung des Immunsystems verordnete. Auch aus der Mongolei ist die äußerliche Anwendung bei Wunden von Menschen und Tieren überliefert. Für die Reitervölker waren gesunde Pferde wichtig und sie behandelten natürlich die Pferde mit Sanddornöl. Der botanische Name des Sanddorns Hippophae rhamnoides L lässt verschiedene Deutungen zu. Eine Variante davon bedeutet „glänzendes Pferd“. Das Sanddornöl verleiht Pferden ein glänzendes Fell und gutes Aussehen. Sanddorn wird auch als „sibirischer Balsam“, „Olive des Nordens“ und „Zitrone des Ostens“ bezeichnet. Inhalt und Praktisches Die Sanddornbeere enthält viel Vitamin C ; 130 – 450 mg pro 100 g Frucht. Das ist mehr als im Apfel, in der Hagebutte und auch die Zitrone kann nicht so viel aufweisen. Wie schon oben angekündigt, ist die Beere ein inhaltsreiches Wunder: Vitamin A, Vitamin B (1,2,9 und 12), Vitamin E, F, und K machen sie dazu und auch Mineralstoffe, Fruchtsäuren, Gerbstoffe, Zucker und noch vieles mehr. Seit ungefähr 12 Jahren wird die Sanddornbeere bei uns wieder entdeckt. Sowohl als Grundlage für viele Köstlichkeiten besonders im Bioladen, als auch für feine Naturkosmetikprodukte eignet sie sich. Ich genieße sie auf allen Ebenen. Als Augenweide schaue ich zu meiner besonderen Freude gern die vollbehangenen Sträucher in dieser Jahreszeit an. Schön warm eingepackt, ernte ich die Beeren und trage dann diesen Schatz in die Küche zum Verarbeiten. Daraus lassen sich Saft, Gelee, Likör, Sanddorneis, Sanddornkuchen und viel mehr gewinnen. Ich esse sie auch gern roh als farbenfrohe Tupfer und saure Komponente für ein Pesto mit Wildkräutern, Knoblauch, Chili und Olivenöl. Meine derzeitigen Lieblingsprodukte für die Hautpflege sind na, Sie haben es erraten, mit Sanddornöl. Probieren Sie die verschiedenen Produkte mit Sanddorn aus. Herbst und Winter sind die ideale Zeit dafür. Sanddorn hat viel von der Sonnenenergie und Sommerlicht gespeichert und Sie tun sich nur Gutes, wenn Sie die Wunderbeeren essen, trinken oder sich auf die Haut bringen. Da inzwischen so viel schöne Produkte angeboten werden, gibt es diesmal keine Rezepte. Sollte die Eine oder der Andere aber Interesse haben, können Sie mich gern unter meiner e-mail-Adresse anschreiben. Aus der Rubrik „Das Grüne Wilde Wunder“ Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.