High Noon oder Full Moon? Der letzte Supermond des Jahres hat es in sich. Extra hell und besonders groß leuchtet der Mond von der Erde aus gesehen. Die stolze Löwe-Sonne und der elektrische Wassermann-Mond stehen sich gegenüber. Was braut sich da oben zusammen?

von Amélie Gebhard

Der Same, der zum Neumond ins Bewusstsein verpflanzt wurde, ist aufgegangen. Etwas kommt ans Licht, wird sichtbar. Der Schleier fällt. Im Mondzyklus liefert der Vollmondmoment Ergebnisse. Das kann einem sowohl er- wie einleuchtende Erkenntnisse bringen als auch herausfordernde Aspekte.

Anfang des Monats bildeten Mars, Uranus und der aufsteigende Mondknoten ein Trio Infernale und wer wissen möchte, wie explosiv und kompliziert die momentane Weltlage oder das menschliche Dasein erscheint, findet in den Schlagzeilen oder im persönlichen Umfeld wahrscheinlich genügend Beispiele. 

Die momentane Zeitqualität hat astrologisch gesehen eine sehr klare Botschaft: Change is coming…und eine Veränderung ist unumgänglich. 

So ist es kaum möglich, diese Kräfte zu unterbinden oder sie umzuwandeln. Sie wirken fast zwingend. Zum Vollmond bildet sich eine Aspektfigur, das sogenannte große Kreuz, in den fixen Zeichen: Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann. Es ist gut möglich, dass diese Zeichen die Auswirkungen besonders intensiv spüren. Etwas wird oder wurde erschaffen, man will es bewahren und gleichzeitig muss es sich auflösen, um dem großen Ganzen zu dienen. Mmmh, nicht einfach. Die Herausforderung an diesem Aspekt ist, dass man auf der einen Seite Dinge und Projekte, die man sich vorgenommen hat, mit Ausdauer und Beharrlichkeit durchführen kann. Und auf der anderen Seite die Tendenz da ist, sich anstehenden Veränderungen zu widersetzen. Der Vollmond macht deutlich, welche Deiner Vorstellungen womöglich eine fixe Idee sind und wo Du unbeweglich bist.

Ein Thema, das Dich seit langem begleitet, kommt wieder auf den Tisch und diesmal hat man die Chance und auch das Potential sich vielleicht sogar radikal von alten Mustern zu befreien. Es ist die Zeit, den Sprung ins Ungewisse zu wagen. Alte Regeln gelten nicht mehr. Es weht ein frischer Wind durch alte Mauern. Das mag überraschende Wendungen bedeuten, die – wenn man die Geschichte genauer betrachtet- vielleicht gar nicht mehr so überraschend sind. Das berühmte Fass, das überläuft, war schon die ganze Zeit ziemlich voll. Insofern. Versuche die Nerven zu bewahren, handle strategisch und überrasche Dich selbst mit dem Ergebnis.

Bei all den Kräften, die einen gleichzeitig in verschiedene Richtungen ziehen wollen, kann der Vollmond inspirierende und erfrischende Impulse setzen. Denn erst wenn die gegensätzlichen Seiten in einen Dialog treten, können sie miteinander in Einklang sein. Die Löwe/Wassermann-Achse wird auch als die Kreativitätsachse bezeichnet. Symbolisiert der Löwe das Individuum und der Wassermann die Gruppe, dann kann im Dialog eine Gemeinschaft entstehen. Regiert beim Löwen das Herz und beim Wassermann der Kopf, vereinen sich beide zu emotionaler Intelligenz. Dominiert der Löwe gerne das Geschehen und kämpft der Wassermann für die Gleichberechtigung, dann bilden beide gemeinsam ein Team, das seinen Führungsanspruch geltend macht und gleichzeitig kooperativ bleibt.

Wenn man die beiden Elemente der Zeichen, in denen Sonne und Mond stehen, miteinander verbindet, was kommt dabei heraus? Das Zeichen Wassermann ist dem Element Luft zugeordnet, das Zeichen Löwe dem Element Feuer. Heiße Luft? Ein Flächenbrand? Das Feuer braucht Luft, um zu brennen- aber nicht zu viel, sonst erlischt es. Wenn ich momentan an Uranus denke, der das Zeichen Wassermann regiert und einer der Hauptakteure in diesen Wochen ist, höre ich immer Diana Ross singen: „Upside Down, Boy you turn me inside out- and round’n’round…“ Uranus beackert seit Anfang Juli den 18. Grad des Stierzeichens und wird durch sein langsames Tempo inklusive anstehender Rückläufigkeit dort bis Anfang Oktober sein. Wenn Du Dein Geburtsbild vor Dir hast, dann lohnt sich der Blick zu schauen, in welchem Haus sich 18°Stier befindet. Das ist der Ort, an dem die Veränderung von außen einwirkt und die Dinge in Gang setzen wird. Wer behauptet, dass das Leben ein langer, ruhiger Fluß ist, befindet sich womöglich auf dem Weg der Erleuchtung. Wer Überraschungen liebt, kommt mit dem Chaos, das entstehen kann, natürlich besser zurecht.

(c) Radix Vollmond in Berlin // Grafik by AstroWorx

Trotzdem gilt kollektiv, das Wort „Sicherheit“ neu zu definieren und der geistigen Evolution nachzugeben. Denn Uranus hat einen Gefährten im Schlepptau, Saturn. Der Haupttransit von 2021( das Saturn-Uranus-Quadrat) kommt zurück in die herbstliche Sternenparade und spielt ein Medley seiner schönsten Hits. Je dicker die Wände von einengenden Gemäuern gebaut worden sind, um so lauter wird es, wenn diese abgerissen werden. Es ist nochmal ein Aufbäumen der Kräfte zu erwarten, die sich in der bequemen Komfort-Zone wohnlich eingerichtet haben. 

Das Zauberwort der Stunde heißt: Loslassen. Überflüssiges Gepäck, symbolisch wie ganz materiell. Alles was Dich schwer und unbeweglich werden lässt. 

Hab Selbstvertrauen und sag das was Du brauchst. Folge Deinem Herzen, die Lebensbühne ruft.

Werde Dir darüber klar, in welcher Welt Du leben möchtest und was Dein Beitrag dafür sein kann. Möge der Vollmond neue Visionen in Dir sichtbar werden lassen!

Ps: Der Höhepunkt des Meteorstroms der PERSEIDEN verspricht momentan über 100 Sternschnuppen, die pro Nacht durch den Himmel flitzen. Ein kosmisches Wunschkonzert zum Vollmond. Was will man mehr?

Fragen zum Vollmond:

Was ist festgefahren in Deinem Leben? 

Gegen was lohnt es sich zu rebellieren?In welchem Bereich Deines Lebens lohnt es sich, unangepasst zu sein und zu Deiner Einzigartigkeit zu stehen?

Welche unangenehmen Entscheidungen stehen an, die sich aber richtig anfühlen?

Wo bedeutet mehr Verantwortung auch mehr Freiheit?

Welche geistige Idee möchte jetzt Realität werden?

Wie kannst Du das Potential Deiner kreativen Schaffenskraft am besten entfalten?

Wie kannst Du Deine persönliche Kraft nutzen, um dem Allgemeinwohl dienen?

DO

Aus der Reihe tanzen

DON`T

Auf etwas beharren

Über den Autor

Avatar of Amélie Gebhard
Amélie Gebhard studiert seit 1992 Gesichter und ihre Geschichten (als Maskenbildnerin) und seit 2018 die Sterne (als Astrologin). Ihre Motivation, die innere Schönheit äußerlich sichtbar zu machen, gilt für beide Professionen. Amélie ist es ein Anliegen, der Sternendeutung den Platz zu geben, der ihr gebührt: Mitten unter uns und im alltäglichen Leben; zur Selbsterforschung, als Ratgeber oder als Seismograf durch die Stürme, die das Leben zu bieten hat. Wenn sie nicht gerade über den Ephemeriden sitzt, gestaltet sie eine ihrer Collagen, in denen sie alles, was sie täglich findet, miteinander verbindet.
 
Zu hören: AstroDisco @spotify 
 

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