Das Büro für Gemeinschaftsprojekte eines gemeinnützigen Vereins unterstützte 5 Jahre lang die Gründung von gemeinschaftlichen Projekten in der Uckermark. Seit Kurzem pendeln die MitarbeiterInnen zwischen Berlin und Templin.
Aktuell ist die Betreuung eines gemeinschaftlichen Wohnprojektes in Templin – das „Wohlfühlhaus“ für 7 bis 9 Wohnungen mit Gemeinschaftsflächen auf einem 2000 qm großen Ufergrundstück. Es existiert bereits eine Planung für ein schönes, ökologisches Haus, das in einen Südhang gebaut wird und dessen Grundrisse sich am Verlauf der Sonne orientieren.

Besonders interessant sind aber der Zustand des Grundstückes, seine Wahrnehmung und Wirkung:
Wir alle können uns sicher noch an Kindheitstage erinnern, an denen wir am glücklichsten waren, wenn wir in der Natur toben durften. Wild musste sie sein und undurchdringlich. Manchmal waren es nur kleine Flächen mit dichten Sträuchern und einem knorrigen alten Baum, die uns faszinierten und geheimnisvoll erschienen. Dort wurden Märchen wahr. Wir glaubten Zwerge und Feen in unser Spiel einzubeziehen. Kein Spielplatz der Welt war schöner als eine kleine oder große Wildnis.
Haben wir uns jemals Gedanken darüber gemacht, warum wir uns als Kinder so wohl in wild gewachsenen Grünflächen oder Wäldern fühlten? Und warum wir heute – als Erwachsene – die geregelte Anordnung von Pflanzen und ihre Pflege in unseren Gärten erstrebenswerter finden? Ja, wir scheuen in unserer wenigen Freizeit nicht einmal davor zurück, trotz unseres immer größer werdenden Ruhebedürfnisses, dem Wuchs von Pflanzen mit lautem Motorengeräusch zuleibe zu rücken und ruhen nicht eher, bis alles gerade ist, nichts mehr aus der Reihe tanzt und alle Wildkräuter gejätet sind.
Dabei wünschen wir in unserem Innern nichts sehnlicher, als selbst einmal aus der Reihe dieser wachstumsorientierten Leistungsgesellschaft tanzen und ganz wild und unreglementiert unsere Träume leben zu dürfen. Und wenn wir wieder einmal ganz bewusst ein Stück Natur besuchen, welches unberührt über Jahre wachsen durfte und es wahrnehmen, fühlen wir diese Sehnsucht wieder. Die Sehnsucht nach Märchen, die so ein geheimnisvoller Ort in uns wachruft. Das mag daran liegen, dass diese wilden Orte sich selbst regenerieren können und somit ein kleines Stück Ganzheit darstellen. Naturwesen ziehen sich in diese kleinen Oasen zurück und fühlen sich dort wohl. Darum sind diese Flächen in unseren Städten besonders wertvoll. Sie leisten im feinstofflichen Bereich als Kraftquell einen großen Beitrag für unser Wohlbefinden.

Das Grundstück, auf dem das Gemeinschaftsprojekt aufgebaut werden soll, ist von der Strasse kaum erkennbar. Wenn wir es betreten, schauen wir hinab in einen versunkenen Garten, der seit vielen Jahren unberührt wachsen durfte und genau diese Sehnsucht in uns wieder hervorruft. Dass wir uns nicht in der freien Natur befinden, sondern in einer Stadt, wird ganz schnell deutlich, wenn unser Blick über den Garten und über den angrenzenden Mühlenteich schweift und gegenüber an der alten Stadtmauer sowie dem Turm der Marienkirche zur Ruhe kommt. Der alte Stadtkern von Templin liegt vor uns – nur getrennt durch das Wasser des Mühlenteichs.
Dieser beseelte Garten soll nun zur Heimat einer Wohngemeinschaft werden. Eine schöne Vorstellung hier zu wohnen, aber was wird dann aus dem wilden, lange unberührten Garten? Die Menschen, die hier wohnen werden, möchten den Garten ganz bestimmt nutzen zum Spielen, Beieinandersitzen oder um Kräuterbeete anzulegen. Es könnte trotzdem gelingen, kleine unberührte Flächen, alte Bäume und somit den eigentlichen Schatz des Gartens zu erhalten. Man muss diese Flächen nicht einfach nur ruhen lassen, sondern man kann sich ihnen besonders zuwenden, in Gebeten oder Ritualen. In Stille oder mit sanften, wohltuenden Klängen können wir die guten Geister dieser beseelten Orte in unseren Ritualen einladen und so nicht nur aus ihrer heilenden Wirkung schöpfen, sondern ihnen durch unsere liebevolle Zuwendung etwas von uns geben .
Es hört sich wie ein Experiment an, innerhalb einer städtischen Struktur dem beseelten Schatz eines versunkenen Gartens trotz neuer Bebauung und Nutzung mit Achtsamkeit zu begegnen und ihn somit einzuladen, Teil der neuen Gemeinschaft zu werden.
Es wäre auch sehr wünschenswert, wenn die Wahrnehmung solcher Flächen mehr in das politische Bewusstsein gelangen könnte und sie somit in urbanen Strukturen bewahrt werden, wo sie ihre heilsame Wirkung entfalten könnten.

Astrid Jordan

 

(Foto: pixelio.de/Jutta Rotter)

 

Über den Autor

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Ich bin Diplomingenieurin für Stadtplanung und arbeite seit 15 Jahren selbständig und ehrenamtlich als Projektentwicklerin für ökologische und Gemeinschaftsprojekte.
Hierbei liegen mir die ganzheitliche Einbeziehung spiritueller und energetischer Aspekte sowie die Beachtung der Naturgesetze des Lebens in der Projektarbeit besonders am Herzen.
Seit 5 Jahren biete ich auch energetisch-geistige Heilungsunterstützung an und berate Menschen in Lebenskrisen.

Sollten Sie Interesse haben, an diesem Ort in einer kleinen Gemeinschaft leben zu wollen, so informieren wir Sie gern über weitere Einzelheiten.
Sehr gern laden wir Sie auch ein, den Ort zu besuchen um spüren zu können, ob Sie dort in Resonanz mit günstigen Kräften kommen, die die Zeitqualitäten ihres Lebens unterstützen können. Denn persönliche Heilung kann durch Orte unterstützt werden.



Eine Antwort

  1. Axel Kempert

    Sehr geehrte Frau Jordan,
    wir hatten im Jahre 2010 ein gemeinsames Förderprojekt „Bibliothek des Joachimsthalschen Gymnasiums“.
    Bitte melden Sie sich bei mir.
    Beste Grüße
    Axel Kempert