Dies ist ein Artikel über die Hingabefähigkeit an ein „nicht Wissen“ in der Trancetherapie, das frei von Vorstellungen über Heilungsprozesse, Lösungen und Ergebnisse und voller Vertrauen in „das was ist“ – die Liebe – ist.

Von Margitta Müller

Wenn Menschen mit Anliegen und Themen zu mir kommen, lasse ich mich einfach auf sie ein, fühle ich in den gegenwärtigen Moment hinein und öffne mich für das, was ist. Dies geschieht meist jenseits dessen, was mein Gegenüber mir auf der Ebene des Verstandes erzählen und erklären kann.

Meine Art zu begleiten ist wesentlich von einer inneren Haltung und Wahrnehmung geprägt, dass ich weiß, dass es nichts zu tun gibt, außer anzukommen im ewigen Sein – im Moment. Einem Sein, das immer Lebewesen war, immer sein wird, niemals geboren und darum auch niemals sterben wird. Sterben und Leben findet nur innerhalb der Zeit statt. Mit dieser Haltung schaffe ich in den Coaching- und Therapiesitzungen einen offenen, freien Raum, in dem mein Gegenüber sich selbst begegnen und gleichzeitig loslassen kann. Das Selbst, das es im Laufe des Lebens durch Konditionierungen, Ideen, Geschichten und Erzählungen konstruiert hat, kann sich auflösen. Und sich dabei in der Wahrhaftigkeit – dem wahren Sein – zu begegnen. Einer reinen Form des Selbst. Und von einer Liebe berührt werden, die nichts will, nichts verlangt – die weder verändert noch festhält. Weder aufarbeitet, noch heilt. Weil sie einfach IST. Allein das zu erleben, kann bereits die heilsame Erfahrung sein. 

Heilsame Selbsterfahrung in der Trancetherapie

Im Laufe meines Lebens ist nach vielen Selbsterfahrungen, Ausbildungen in Heilarbeit und spiritueller Therapie etwas Wesentliches übriggeblieben, das meine Arbeit mit Menschen prägt. Es ist der Ansatz von Hypnose oder Trance. Dieser ist meiner Haltung ganz nah und vertraut, denn das ganze Leben besteht aus einer permanenten Aneinanderreihung aus Selbst- und Fremdhypnosen. Damit meine ich die vielen, unzähligen und zum Teil sinnentleerten Geschichten und Überzeugungen, die unser Bewusstsein manipulieren. Sich permanent wiederholende Gedanken und Gefühle, die sich als Hypnosen in unserem Bewusstsein und Unterbewusstsein festgesetzt haben und uns eng, klein und begrenzt halten konnten, getrennt von dem, was ist. Gleichzeitig ist dem Menschen im Zustand einer Hypnose oder Trance möglich, auf etwas Tiefes, Wahrhaftiges zuzugreifen. 

Denn die Verstandesebene ist während einer Hypnose oder Trance zurückgenommen. Dies nehme ich als einen offenen, freien Raum wahr, in dem alles möglich ist. Eine Art freie Wahl – wo doch kein Wählen ist, sondern dies mehr einem Fallenlassen gleichkommt, einem „geschehen lassen“. Ein „Empfangen“ von einer Kraft, die nicht gesteuert werden kann. Sie ist einfach da, sie geschieht mit dem Menschen. Und ermöglicht auf diese Weise eine heilsame Erfahrung. 

Auf meiner Webseite habe ich es folgendermaßen beschrieben:

„Das bedeutet für den Geist das Verstehen und Erkennen von dem, was ist, – für die Seele ein sich immer wieder Erinnern, dass die Liebe immer in allem enthalten ist, egal wie es sich gerade im Moment anfühlt oder wie es aussieht. Das, was gerade passiert, ist das Richtige für mich im Leben. Es kann niemals etwas anderes sein, sonst wäre es anders. Das Unterteilen in Körper, Geist und Seele löst sich auf in das Eine. Das Ganze. Das was ist.“ 

In Wahrheit gibt es nichts zu sagen

Und so wird aus einem Anliegen, einem Thema, mit dem meine Klienten zu mir kommen und dass sie oftmals so gerne verändern möchten, eine Erfahrung von „sich selbst begreifen“ und „Selbstliebe“. Und eine Erfahrung von einer Annahme dessen, was ist.  Dabei spielt die Begegnung zwischen mir und meinem Gegenüber eine tragende Rolle sowie sein Fallenlassen in die Hypnose oder Trance hinein. Denn auch ich werde von dieser Energie erfasst. Es ist wie ein Tanz, den das Leben durch uns beide hindurch tanzt. Meist stelle ich – nach der Hypnoseinduktion – und während der Hypnose bzw Trance nicht viele Fragen, wir begegnen uns in Offenheit und Verbundenheit, die Herzen einander berührend. Ich halte diesen offenen Raum solange, bis der Klient nach seiner Trancetherapie tief in sich selbst angekommen zur Ruhe kommt. Situativ erfrage ich kurz vor seiner Rückreise in die alltägliche Wirklichkeit, ob es noch etwas Wichtiges für den Alltag gibt, das erfahren werden möchte. Eine Art „Anleitung“ oder Hilfestellung, und notiere dies. 

Dann hole ich mein Gegenüber aus der Trancetherapie zurück in den gegenwärtigen, alltäglichen Raum. Das Hier und Jetzt. Erfahrungsgemäß spreche ich erst einmal nicht über die Hypnose, sondern lasse sie wirken und gebe nur die letzten Anleitungen schriftlich mit, sollten da welche aufgetaucht sein. Und das ist es. 

 

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