Abb.: © runzelkorn-stock.adobe.comMonkeymind – „Ich kann es gerade nicht ändern“ 28. Mai 2021 Persönliches Wachstum Wie oft sagst du diesen Satz mit deinem Monkeymind? Wie oft hast du ihn in den letzten Monaten gesagt? Dir selbst und anderen. Du hast so viel Arbeit und du müsstest eigentlich…? Geld verdienen, endlich mal in die Puschen kommen, Erfolg haben, deinen Strategieplan anfangen umzusetzen. Dein Buch schreiben. Und, und, und. Jetzt guckst du hier auf den Text und ich sehe dich den Kopf schütteln. von Jana Wieduwilt Keine Zeit. Unmöglich gerade. So viel Arbeit. Unglaublich viel auf deiner ToDo-Liste. Weißt du was? Das erinnert mich an … mich. Meine ToDo war lang. Und was mache ich? Setze mich gleich früh an den Rechner. Vor Frühstück, Meditation, Yoga, Businesspilgern (Businesspilgern – einzeln oder zu zweit durchgeführt – ist eine bewusste Art des Spazierengehens, um innere Klarheit in geschäftlichen Dingen zu erhalten.). Und sitze da. Und sitze. Und mir fällt einfach nichts ein Es geht schleppend. Kopf leer. Nach einer Stunde habe ich (obwohl der Tag wirklich gut durchgetaktet war) einfach den Rechner zugeklappt, mir unseren Hund geschnappt und bin zu dessen riesiger Freude endlich mit ihm pilgern gegangen. Ich war draußen. Habe den Frühling gerochen, der langsam zu Sommer wird. Klare Luft geatmet. Das Wunder der Natur bestaunt, diese Fülle jetzt im Mai. Und dann habe ich geschwiegen. Einfach mal die Klappe gehalten. Und das hat mich an eine ähnliche Situation erinnert. Damals vor vielen Jahren. Da ging ich schwer. Bedrückt. Ich sah nichts von der Schönheit und Fülle um mich herum. Ich sah Gefahr, Mangel, Angst. Die machte mich klein. Mein „Monkeymind“ hatte mich fest im Griff. Monkeymind zählt Bäume Daher weiß ich heute, dass ich meinen Monkeymind, das ewig schnatternde Stimmchen in meinem Kopf, ablenken darf. Der Monkeymind erzählt mir sonst immer wieder, was ich alles noch „muss“! Ich habe ihm die Aufgabe gegeben, die Baumarten zu zählen. Hat er brav gemacht. Naja, wäre ja auch gelacht, wenn ich meinen Monkeymind nicht überzeugen kann, zu tun, was ich möchte. Also während Monkeymind zählte – ihr wisst schon, die innere Stimme im Kopf, die die ganze Zeit quatscht –, während also Monkeymind zählte, habe ich mit dem Rest meines Gehirns einfach nichts gemacht. Ich hab‘ mir angesehen, wie das Wasser auf den Blättern der Bäume und Sträucher abperlte. Habe mir angeschaut, wie die Blätter nach dem Regen glänzen. Habe meinen Schuhen zugehört, die auf dem feuchten Boden einsinken. “Schlupp. Schlupp”, machten sie. Und bin Schritt um Schritt gegangen. Dabei konnte ich richtig spüren, wie meine Schultern gerader, leichter, mein Kopf leerer und meine Laune besser wurden. Mit jedem Schritt. Das war schön. Das ist Fülle, wie ich sie verstehe. Die Natur zeigt, was echte Fülle ist. Die dicke Hummel, die fliegen kann, obwohl das statisch ja gar nicht sein kann. Die Bäume, die frisches Grün zeigen, all die Blüten, der Duft des Flieders. Glück, bis der Bauch wehtut. Ein Stück Erdbeerkuchen genießen. Den Duft vom Yasmin-Tee dazu. Die Arbeit, die auch mal liegen bleiben kann. Wir eilen so oft einer gewünschten materiellen Fülle nach, die uns scheinbare Sicherheit verspricht. Das bessere Einkommen, das neue Status-Update bei Haus, Boot, Auto, Beziehung – das ist das, worauf wir allzu oft unseren Fokus lenken. Auch ich. Natürlich. Warte mal, ist das natürlich??? Ich stehe hier auf meiner Bienen-Hummel-Wiese, bestaune das fett-satte Grün und denke. „Das ist wirkliche Fülle. Die muss ich nur annehmen. Da muss ich gar nichts dafür tun, außer zu sein.“ Krass, oder? Und jetzt sagst du mir: „Ja, aber irgendwie kann ich ja mit Fliederduft, Hummelflug und knorrigen Kastanienbäumen nicht meinen Kühlschrank füllen. Meine Miete kann ich nicht bezahlen und von Luft und Liebe werden auch meine Internetgebühren nicht abgebucht.“ Also, was denn jetzt? Braucht es doch die andere Fülle aus Bankkonto, Sicherheiten und Planungsvorlauf? Jep. Na klar. Diese materielle Fülle manifestiert sich aus der immateriellen Fülle. Hä? Vertrauen statt blinder Aktionismus Moment, ich erklär es. Lange war ich in dem Modus, dass Fülle eine rein materielle Angelegenheit ist. Habe ich viele Kunden, bekomme ich Geld, und daraus entsteht dann so was wie ein gefülltes Bankkonto, von dem ich dann meine Miete usw. bezahlen kann. Easy. Und ich bin megaentspannt. Dachte ich. War ich aber nicht. Weil: Es könnte ja ein Mitbewerber kommen, der mir meine Kunden wegschnappt. Oder die Kunden kommen zu spärlich. Oder die Kunden zahlen spät. Oder der Finanzcrash kommt. Auweia. Merkst du was? Ich bin im Mangel. Zu wenig, zu spät, zu unsicher. Es fehlt mir was. Geld. Kunden. Freude. Liebe. Also, ich bin eine Frau der Tat. Damals logische Gedankenverknüpfung: Mir fehlt was. Also muss ich was tun. Das Ergebnis: Blinder Aktionismus, Monkeymind. Potenzielle Kunden anrufen. Flyer drucken. Website aktualisieren. Zu 1.000 Netzwerkevents gehen. Tun. Tun. Tun. Und das wenige Geld festhalten, bis mir die Finger weh tun. Du ahnst es sicher: Hat noch nie geklappt. Blinder, angstgetriebener Aktionismus, aus dem Mangel heraus, hat mir weder Kunden noch das Geld gebracht, das ich mir so sehr wünschte, um ein Wohlgefühl zu erzeugen. Dieses Gefühl, dass alles so gut ist, wie es ist. Dieses Gefühl: „Für mich ist gesorgt.“ Eines Tages kam mir ein „Zufall“ zu Hilfe. Mal wieder hatte ich alles versucht, um wieder Einnahmen zu generieren. Ich war müde. Ausgelaugt. Ohne Ideen. „Ich kann es gerade nicht ändern.“ Dieser Satz ist wie eine Mausefalle. Schnapp. Ich sitze drin. Kann es nicht ändern. Bin ohnmächtig, ausgeliefert. Was kann schon passieren? Und dann kam mir in den Sinn: „Stimmt das wirklich? Warum beschwere ich mich eigentlich? Ich habe doch eine liebe Familie, bin gesund und ich werde schon nicht verhungern. Was kann schon passieren?“ Ich erkannte, dass ich ja nicht auf meinem Schreibtisch-Stuhl festgeschnallt war, schnappte meine Schuhe, den Hund und ging spazieren. Pilgern – wie ich es nenne. Ich dachte über gar nichts nach, außer über die Nuancen, die Grün so haben kann – und eben über die Zahl der Bäume – ihr wisst schon, die Aufgabe vom Monkeymind. Dann habe ich mich hingesetzt und erst mal Tagebuch geschrieben. Aufgeschrieben, was so alles passiert ist. Was mich gerade so unter Druck setzt. Dabei rausgefunden: Das war ja ich! Ich! Ich alleine. Nicht die Kunden, die wir mit meiner Marketing-Consulting-Firma betreuen. Nicht die ungewaschene Wäsche. Und auch nicht der jeweilige Kontostand. Nein. NUR ICH Ich war wieder mal so in engen Gleisen, so im Tunnelblick, dass ich die Möglichkeiten der Fülle gar nicht sah, die ich habe, um durchzuatmen, Zeit zu haben, die Dinge von oben zu betrachten. Weil ich einfach glaubte, dass ich es gerade nicht ändern könnte. Weißt du, was passiert, wenn du denkst und wahrscheinlich auch noch aussprichst, dass du es gerade nicht ändern kannst? Dann manifestierst du das. Du kannst es dann nicht ändern! Sicher nicht, weil du wirklich nicht kannst, sondern weil du dir selbst Beschränkungen auferlegst. Muss ja nicht sein! Als ich nach drei Stunden wieder nach Hause kam, setzte ich mich an den Rechner, nicht, um, wie sonst, meinen Kontostand zu checken und sorgenvoll die nächste Aktion von meiner To-Do-Liste abzuarbeiten, sondern um herauszufinden, wie das Kräutlein hieß, das ich auf der Wiese gefunden hatte. Eher zufällig öffnete ich das Mailprogramm – und schaute zweimal hin: Gleich zwei Anfragen von potenziellen Kunden, die ich lange umworben, mich dann aber mangels positiver Antwort nicht weiter um sie gekümmert hatte. Sie hätten an mich gedacht und würden gerne wissen, ob mein Angebot noch steht. Einladen durch Loslassen Natürlich stand es noch. Und so begann ich, immer öfter, echte Fülle in mein Leben einzuladen. Einladen durch Loslassen. Ich öffne meine Hände und lade die Fülle ein. Immer, wenn ich versuche, diese Fülle festzuhalten, ist sie wieder weg. Wie ein Schmetterling. Also bereite ich alles vor, damit sich die Fülle wohl fühlt. Das ist auch Arbeit, ganz klar. Aber es ist Arbeit in Freude – nicht in Angst. Und dann kommt die Fülle. Setzt sich leise auf meine geöffneten Hände. Und ich stehe still da und staune. In Dankbarkeit. Wie geht das ohne Monkeymind? 1. Komm aus dem Mangel heraus. 2. Erkenne, dass du selbst Chef deiner Gedanken bist. Du bist NICHT deine Gedanken. 3. Suche dir Fülle. Die gibt es auch in deinem Leben. 4. Sei dankbar für das, was du hast. 5. Schreib Tagebuch. 6. Bereite den Boden vor. Tu, was zu tun ist. Lass los. 7. Öffne deine Hände und empfange. 8. Vergiss: „Ich kann es gerade nicht ändern.“ Und wenn du dir nur eine einzige Sache aus diesem Beitrag mitnimmst, dann diese: Du bist der einzige Maßstab für Fülle. Das Leben ist Fülle und ist immer für dich. Es gibt viele Wege, viele gute Ideen – aber es gibt nur einen einzigartigen Weg für dich, der genau für dich passt. Woher weißt du, welcher das ist? Die Karte zu diesem Weg ist in dir. Ganz tief drinnen. Lass Stille zu und höre. Fühl in dich rein. Da sind alle Antworten der Fülle, die du brauchst. Fürs Business und dein Privatleben. Hör nicht auf dein Monkeymind. Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. 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