Pestizide in Lebensmitteln: Gleich drei Untersuchungen haben in den letzten Monaten bestätigt, das konventionelle Lebensmittel zunehmend ungenießbar werden. Eine Umstellung auf Bio reduziert die Belastung mit giftigen Chemikalien erheblich.

Bio-Lebensmittel – die einzige Option

Der flächendeckende Einsatz giftiger Chemikalien in der industriellen Landwirtschaft schadet nicht nur der Natur, er vergiftet auch alle, die solche Erzeugnisse zu sich nehmen, wie nun wiederholt gezeigt werden konnte.

Die diversen Pflanzenschutzmittel und Pestizide gelangen über die Erzeugnisse in das Blut und – wie nun gezeigt wurde – sogar die Muttermilch der Konsumenten. Die Spiegel der giftigen Chemikalien sind dabei besorgniserregend hoch, können durch eine Umstellung auf Bio jedoch recht schnell wieder normalisiert werden, wie die aktuellen Untersuchungen übereinstimmend zeigen. Damit ist auch bewiesen, dass die Pestizide tatsächlich über die konventionellen Nahrungsmittel in den Körper gelangen – ein weitere Erinnerung, warum die Umstellung auf Bio-Lebensmittel so wichtig ist.

Chemikalien im Körper

Nachdem eine australische Studie gezeigt hatte, dass bereits eine Woche Umstellung auf Bio-Lebensmittel den Spiegel giftiger Pestizide im Urin um 90 Prozent reduzieren kann, und eine amerikanische Studie gezeigt hatte, dass sich umgekehrt die meßbare Pestizidbelastung akkurat durch den Anteil konventioneller Lebensmittel in der Ernährung vorhersagen lässt, sprang eine schwedische Supermarkt-Kette auf die Erkenntnisse auf und produzierte einen Videoclip, der inzwischen viralen Status erreicht hat.

Bei einer Familie, die sich lebenslang von gewöhnlichen Lebensmitteln ernährt hatte, wurden in Kooperation mit dem Swedish Environmental Research Institute die Urinwerte für diverse Pestizide bestimmt. Gleich 8 verschiedene Pestizide ließen sich in dieser Untersuchung bei allen Familienmitgliedern nachweisen.

Danach wurde die Ernährung der gesamten Familie zu über 90 Prozent auf Bio-Lebensmittel umgestellt und die Werte nach einer Woche erneut bestimmt. Das Ergebnis: Für alle Pestizide sank der Spiegel erheblich – außer bei zwei Pestiziden sanken die Spiegel bei den Erwachsenen sogar nahezu vollständig, beim jüngsten Kinde waren überhaupt keine Pestizide mehr nachweisbar.

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Das Swedish Environmental Research Institute merkte im Studienbericht an, dass die Werte für jedes einzelne Pestizid zwar unterhalb der als bedenklich geltenden Grenzwerte lag, es aber völlig unklar sei, welche Risiken sich durch eine tägliche Belastung mit gleich 8 verschiedenen Chemikalien ergeben können.

Pestizide – entwickelt als Waffen

Bedenklich sollte dabei stimmen, dass viele Pestizide ursprünglich als millitärische Chemie-Waffen entwickelt wurden – also dazu ausgelegt sind, toxische Effekte für das menschliche Nervensystem zu haben. Die geltenden Grenzwerte geraten aktuell immer wieder in Kritik, da sich die Befürchtungen mehren, dass eine langfristige Belastung mit diesen Neuro-Toxinen selbst bei geringen Mengen schon erhebliche Gesundheitsschäden nach sich ziehen kann.

Glyphosat in der Muttermilch

Dies gilt um so mehr, je jünger der belastete Mensch ist. Neue Untersuchungen zeigen nun, dass selbst Neugeborene unter der zunehmenden Belastung zu leiden haben. So wurde das Unkraut-Vernichtungsmittel Glyphosat in sehr hoher Konzentration in der Muttermilch von allen 16 an einer Untersuchung teilnehmenden Müttern gefunden. Die Werte lagen dabei sogar um das zwei- bis vierfache über den erlaubten Grenzwerten für Leitungswasser.

Die giftige Chemikalie wird offenbar direkt mit der Nahrung aufgenommen und reichert sich in allen Körperflüssigkeiten an. Welche Gefahren dies für den Säugling birgt, ist völlig unklar, weshalb Sprecher der Partei Die Grünen bereits ein Verbot des beliebten Unkrautvernichters gefordert haben.

Jetzt umstellen auf Bio

Die Debatte, ob Bio-Lebensmittel wirklich gesünder sind, dürfte mit diesen Ergebnissen wohl eine eindeutige Antwort gefunden haben. Eine Umstellung auf Bio-Lebensmittel ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern schützt auch vor der Belastung mit stark toxischen Chemikalien und den damit verbundenen erheblichen Gesundheitsrisiken.

Je mehr Menschen den konventionellen Lebensmittel den Rücken zukehren, desto größer wird der Druck auf die Industrie, auf alternative Anbaumethoden umzusteigen.

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