29 Millionen Weihnachtsbäume verdorren jedes Jahr in Deutschland im Januar auf den Müllhalden. Grund genug, darüber nachzudenken, Weihnachtsbäume zu mieten.

Als nachhaltige Konsumenten sparen wir Strom, kaufen Bio, vermeiden Plastik und fahren Fahrrad. Wir sind gegen Lebensmittelverschwendung und die Wegwerfgesellschaft. Aber die Weihnachtsbäume kaufen die meisten von uns trotzdem beim Baumarkt um die Ecke und sind froh, wenn sie den nadelnden Baum nach Neujahr wieder loswerden. Einen Baum mit Wurzeln zu kaufen und ihn nach den Feiertagen wieder einzupflanzen, ist nur etwas für Menschen mit Garten. Weihnachtsbäume zu mieten könnte diese Probleme lösen.

Weihnachtsbäume zu mieten macht natürlich nur dann Sinn, wenn der Baum auch wirklich nach Weihnachten weiterlebt. Es ist daher wichtig, dass er zu Hause achtsam behandelt wird und nicht zu lange im Wohnzimmer steht. Er sollte langsam an die wärmere Temperatur gewöhnt werden und nicht neben der Heizung stehen, man muss ihn regelmäßig, aber nicht zu viel gießen. Kunstschnee und Lametta schaden ihm. Die meisten Weihnachtsbaum-Vermieter holen den Baum kurz nach Neujahr wieder ab, um ihn schnell wieder einzupflanzen.

Bisher kann man vor allem bei einigen Förstereien und Baumschulen Weihnachtsbäume mieten. Inzwischen gibt es darüber hinaus auch einige lokale Anbieter – einfach mal den Begriff „Weihnachtsbäume mieten“ in die Suchmaschine eingeben. Auch bei einigen Versandunternehmen und Eventagenturen kann man Bäume mieten. Im Raum Paderborn beispielsweise gibt es die „Paderbäumchen“ zum Mieten, in und um Wien, Graz und München liefert Greentree Miet-Christbäume.

Nach Angaben des Bundesverbands der Weihnachtsbaumerzeuger macht in Deutschland der Trend zum Wanderbaum bisher nur einen sehr geringen Anteil aus. Das dürfte auch damit zu tun haben, dass Mieten nicht günstiger ist als Kaufen. Im Happy-Tree-Onlineshop werden beispielsweise zwischen 65 und 100 Euro verlangt – die wurzellose Stangenware aus dem Baumarkt kommt da billiger und gibt später einen idealen Kaminzunder ab. Zum anderen wird der angebliche Öko-Vorteil sogar von Umweltschützern angezweifelt.

Temperaturschock und Wasserarmut seien der Tod einer jeden Topftanne, erklärt zum Beispiel die Organisation Robin Wood. Im Wohnzimmer werde der Baum zur Unterbrechung seiner Winterruhe gedrängt, das führe zu Knospenstress. Dem widerspricht Sebastian Schönfeld, Geschäftsführer der Mietfirma Happy Tree, ganz entschieden. Drei Viertel seiner Bäume seien wieder angewachsen. Mit neuen Töpfen und neuen Baumarten werde man den Anteil noch steigern.

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