SoleRebels stellt Schuhe aus alten Autoreifen her und ist das erste Schuhunternehmen weltweit, dass von der WFTO als Fair Trade zertifiziert wurde.

In Hamburgs St. Pauli hat jetzt ein ungewöhnlicher Schuhshop eröffnet. Es handelt sich um SoleRebels, ein Schuh-Unternehmen aus Äthiopien, dass faire Arbeitsbedingungen mit nachhaltiger Produktion und Upcycling-Ideen vereint.  

Rund 1,5 Milliarden Tonnen Reifen werden jährlich auf der ganzen Welt produziert. Allein in Deutschland werden jährlich 600.000 Altreifen entsorgt. In der EU dürfen sie seit einigen Jahren jedoch nicht mehr gelagert werden. Dies hat zu einigen Innovationen geführt, wie Reifen Teil der Kreislaufwirtschaft werden können – vom Bau nachhaltiger Häuser bis hin zur Füllung in Kunstrasen auf Fußballfeldern oder als Bahn für die Leichtathletik. In Äthiopien werden schon seit Jahrzehnten Schuhe aus alten Autoreifen hergestellt. SoleRebels hat dieses Handwerk jedoch neu durchdacht und bietet das lokale Produkt auf dem globalen Markt an.

Das Unternehmen wurde schon 2004 von Bethlehem Tilahun Alemu in einem Vorort von Addis Abeba, gegründet. Damals wollte man Arbeitsplätze schaffen, weil viele Menschen dort nur schwer Arbeit finden konnten. Nun spinnen und weben sie Baumwolle, arbeiten als Näher und Näherinnen, schneiden Leder oder alte Autoreifen, die als Sohle verwendet werden. Mittlerweile arbeiten über 300 Menschen bei SoleRebels. Es ist das erste Schuhunternehmen weltweit, das von der World Fair Trade Organization (WFTO) als Fair Trade zertifiziert wurde.

Die WFTO ist ein globales Netzwerk von Organisationen des Fairen Handels aus über 70 Ländern. Ihr Fair-Trade-Label besteht aus zehn Prinzipien, das sind u.a. faire Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen und Respekt gegenüber der Natur. Das Schuhunternehmen SoleRebel erfüllt alle diese Prinzipien. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhalten viermal mehr Lohn als der Mindestlohn in Äthiopien vorschreibt und dreimal so viel Lohn wie das Durchschnittsgehalt bei ähnlicher Arbeit in diesem Industriezweig. Außerdem erhalten alle Mitarbeiter medizinische Versorgung und für Menschen mit Behinderung wird der Transport organisiert.

Doch nicht nur die Arbeitsbedingungen sind fair, auch die verwendeten Rohstoffe sind es. Die Baumwolle für die Schuhe wird in Äthiopien angebaut und von Hand gesponnen. Die markanten Sohlen sind aus Altreifen recycelt. Da die Schuhe von Hand gefertigt werden, ist der CO2-Fußabdruck für die Produktion gleich null.

Die Schuhe kann man über den Online-Shop bestellen. Dabei werden sie in handgewebten Baumwollhüllen in recycelten Versandkartons versendet. Oder noch besser weil umweltschonender: Man geht gleich im Laden in Hamburg vorbei.

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