Remscheid wird Deutschlands erste Foodsharing-Stadt. Die Stadt hat dazu mit dem Verein Foodsharing eine Motivationserklärung unterschrieben.

Allein in Deutschland ist die Lebensmittelverschwendung ein großes Problem: Etwa ein Drittel aller Lebensmittel werden verschwendet. Und dabei wird nicht nur das Lebensmittel an sich weggeworfen, sondern auch die Ressourcen die zum Beispiel in Anbau, Ernte, Verpackung, Transport und Lagerung geflossen sind. Die Verschwendung findet überall statt: bei Anbau, Ernte, Weiterverarbeitung, Verkauf sowie beim Endverbraucher.

Die Stadt Remscheid möchte dies jetzt ändern und hat mit dem Verein Foodsharing eine Motivationserklärung unterschrieben. Mit der Unterschrift ist Remscheid die offiziell erste Foodsharing-Stadt Deutschlands. 16 Kriterien müssen dafür erfüllt sein, unter anderem das Retten und Vertreilen von Lebensmitteln sowie die Verbreitung der Idee in Bildungseinrichtingen.

Initiatoren des Projektes vom Remscheider Foodsharing-Verein sind Miriam Starke und Elisabeth Erbe. Mit viel persönlichem Einsatz und Engagement ist es ihnen gelungen, alle Kriterien zu erfüllen. Mittlerweile hat der Verein mehr als 100 Mitstreiter, die sich alle ehrenamtlich einsetzen. Sie alle retten Lebensmittel unter anderem von Supermärkten und verteilen die dann an diverse Ausgabestellen in der Stadt. Dort können sich alle Bürger kostenlos die Waren abholen.

Neben der Abholung und der Verteilung der geretteten Waren geht es vor allem darum, die Idee zu verbreiten. Auch das haben die Remscheider Lebensmittelretter geschafft: Der Verein kooperiert mit Jugendeinrichtungen, Schulen und Wohlfahrtsverbänden und informieren auf Veranstaltungen.

Die Waren werden gespendet von Remscheider Lebensmittelhändlern. Da geht es um Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können und auch für die Tafel nicht mehr geeignet sind. Trotzdem können Obst, Gemüse aber auch Milchprodukte oder Fleisch noch risikofrei verarbeitet und verzehrt werden. Das zeigen Miriam Starke und ihre Mitstreiter auch bei öffentlichen Festen. Dort bieten sie unter anderem Smoothies aus reifem Obst und Gemüse an.

Foodsharing ist eine 2012 entstandene Initiative gegen die Lebensmittelverschwendung, welche Lebensmittel rettet, die man ansonsten wegwerfen würde. Über 200.000 registrierte NutzerInnen in Deutschland/Österreich/Schweiz, und über 25.000 Freiwillige, sogenannte Foodsaver, machen diese Initiative mittlerweile zu einer internationalen Bewegung. Es kooperieren über 3.000 Betriebe, bei denen bisher schon 7,8 Millionen Kilogramm Lebensmittel vor der Verschwendung bewahrt worden sind. Täglich finden etwa 1.000 weitere Abholungen statt.

Die Plattform foodsharing.de basiert auf ehrenamtlichem Engagement. Das Retten und Teilen von Lebensmitteln findet geldfrei statt. Der gemeinnützige foodsharing e.V. sorgt als Betreiber der Webseite dafür, dass diese unkommerziell und ohne Werbung bleibt.

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