Individuelle Puppenfreunde für´s Leben, als Spiegel der Seele und als bester Freund, dass ist das Puppenhandwerk…

von Jennifer Kliem

In liebevoller Handarbeit fertige ich individuelle Wunschpuppen an, die aussehen wie ihre großen oder kleinen Menschenkinder, die diese bei sich tragen. Dies ist mein Herzensweg, und ich möchte Menschen damit von klein auf bestärken, zu sich selbst zu stehen. Auch für Menschen mit Bindungstrauma sind sie wertvolle Begleiter auf dem Heilungsweg. Da sie als Abbild des inneren Kindes dabei helfen können, sich selbst liebevoll anzunehmen mit allen alten Verletzungen. Ebenfalls fertige ich Puppen und Handpuppen als Arbeitsmaterial für psychologische Psychotherapeut*innen, Sozialpädag*innen, Musiktherapeut*innen und Hebammen an.

Genderneutral und liebevoll gestaltet

Puppen werden ganz individuell im engen Austausch (persönlich oder per E-Mail und Telefon) angefertigt. So hat im Laufe der Jahre eine diverse, bunte Puppenschar meine Werkstatt verlassen. So wie wir Menschen auch, haben meine Puppenkinder jede erdenkliche Haar-, Haut- und Augenfarbe (ich nähe auch sehr häufig und gerne schwarze Puppen). Sie haben Muttermale, Feuermale, Narben oder andere Auffälligkeiten. Sie sind genderneutral oder spiegeln in jedweder denkbaren Weise die Besonderheiten oder Vorlieben ihrer Kinder wider.

Neben meinen vielen Puppenkindern gehört mein Herz vor allem meinen beiden Menschenkindern. Das sind zwei Jungs im Alter von 10 und 13 Jahren. Wir leben im Norden Deutschlands, im Christkinddorf Himmelpforten bei Stade. Dort befindet sich auch die Puppenwerkstatt.

Der Weg zum professionellen Puppenhandwerk

Während der intensiven Zeit meiner ersten Schwangerschaft verliebte ich mich in die Waldorfpuppen meiner Hebamme. Als mein Sohn 1 Jahr alt war (das war 2009), nähte ich ihm sein erstes Schlamperle – eine einfache Kuschelpuppe im festen Overall – nach dem Buch von Karin Neuschütz „Die Waldorfpuppe“. Ich strickte sehr viel für die Kinder. Viele Puppen folgten. Für Freunde. Und auch für den kleinen Bruder, der 2010 zur Welt kam.

Durch die Kinder, die Arbeit mit meinen Händen und die viele Zeit, die wir intensiv draußen in der Natur verbrachten, hatte ich das Gefühl, endlich zu mir selbst zu finden und gleichzeitig etwas wirklich Sinnvolles zu tun. Ich suchte einen Weg, wie ich gleichzeitig bei den Kindern sein und finanziell (zunächst mal ein Stück weit) unabhängig sein konnte. Ich entdeckte im Internet, dass es Puppenmacherinnen gibt, die von ihrem Handwerk leben können.

So wagte ich mich auf diesen langen Weg. Meine ersten Puppenkinder verkaufte ich über Dawanda. Seit 2011 habe ich meine eigene Homepage. Die ersten Jahre verliefen eher schleppend, doch mein Puppenhandwerk ist mit dem Größerwerden meiner Kinder zwar langsam, aber stetig gewachsen.

Leben bedeutet ständiges Vorangehen und „an sich arbeiten“. So gab es auf meinem Weg viele Veränderungen, die mich immer weiter zu mir selbst führten. Ein bedeutender Teil davon ist, dass ich seit Januar 2020 mein Puppenhandwerk haupterwerblich ausübe. Dies ist mein Herzensweg!

Mein Anspruch an das Puppenhandwerk

Diese Selbstakzeptanz möchte ich von klein auf allen Kindern mit meinen individuellen, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen, lebenslangen Begleitern vermitteln. Begleiter, die ihnen ähneln. Begleiter, durch die sie sich im liebevollen Blick ihrer Eltern oder Verwandten, die die Puppen gemeinsam mit mir erdenken, spiegeln können.

Sich dadurch selber erkennen, annehmen und lieben lernen, genauso wie sie sind, mit allen individuellen Besonderheiten – wertvoll und richtig. Es gibt keine falschen oder gar „dummen“ Gefühle. Und auch körperliche Beeinträchtigungen machen uns keineswegs weniger liebenswert.

Wir alle gehören dazu

Mein Herzensanliegen ist, dass Menschen, insbesondere Kinder, sich von Anfang selbst annehmen und auf sich achten. Und das nicht erst im späteren Leben mühsam lernen, wie es bei mir der Fall war.

Aufgrund meiner eigenen Geschichte (ich war ein Frühchen und bin auf einem Auge blind), liegen mir Puppen für Kinder mit besonderen Merkmalen und Bedürfnissen besonders am Herzen. Ebenso wie genderneutrale Puppen, die nicht in vorgefertigte heteronormative Rollenklischees und Geschlechterrollen pressen (ich selber habe erst sehr spät erkannt, dass ich mich hauptsächlich in Frauen verliebe).

Aber auch Puppen jeder erdenklichen Hautfarbe erwecke ich sehr gerne zum Leben, die empowernd für die Kinder wirken. Mein Ziel ist dazu beizutragen, Diversität und Inklusion als Bereicherung unserer Gesellschaft zu erkennen.

Auch nachträglich können meine Puppen Erwachsenen im Rahmen der therapeutischen Arbeit mit dem inneren Kind dabei helfen. Sie lehren Selbstfürsorge und Selbstakzeptanz. Und helfen vielleicht auf diese Weise, diese Welt ein klein wenig wärmer und besser zu machen.

Liebevolles Kunsthandwerk versus seelenlose Massenware

Nicht zuletzt möchte ich mit meinen künstlerisch gestalteten, qualitativ hochwertigen, aus besten bio-fairen Materialien handgefertigten, nachhaltigen Puppen auch ein politisches Statement setzen. Und zwar gegen unsere heute oft so oberflächliche Wegwerfgesellschaft. Ich möchte aufzeigen, dass ein solide gefertigtes Handwerksprodukt auch heute noch einen Stellenwert hat.

Meine Puppen sind stabile Freunde fürs Leben. Eine voller Achtsamkeit, solide genähte Puppe bildet einen Gegenpol. Sie unterscheidet sich grundlegend von einer industriell gefertigten Plastikpuppe, die durchaus auch als seelenlose Massenware angefertigt wird.

Eine handgefertigte Stoffpuppe lehrt uns, die Spuren des Lebens und der Liebe, die sie erfährt (wie verfilzte Haare, kleine Narben (gestopfte Löcher), oder Schmutzspuren (auch von mit Wundcreme behandelten Puppenpopos habe ich schon gehört) als Patina zu sehen und zu akzeptieren. Denn auch wir Menschen altern. Das ist ein Naturgesetz.

Eine Stoffpuppe ist deshalb nicht gleich wertlos und muss weggeworfen werden. Ein gemeinsames Bad als „Event“ gemeinsam mit dem Kind ist möglich (siehe meine Pflegeanleitung auf meiner Homepage und in meinem Brief, der eine jede Puppe begleitet). Außerdem lässt sich vieles reparieren, was bei einer Plastikpuppe unmöglich wäre. An ihr können gerade kleinere Kinder einen achtsamen, sorgfältigen und liebevollen Umgang erlernen, wenn die Eltern sie dazu anleiten.

Löcher können gestopft werden, verfilzte oder dünn gewordene Haare neu eingeknüpft, sogar ganze Arme oder Beine oder ein ganzer Körper kann neu angenäht werden. Köpfe können auch neu überzogen und mit neuem Gesicht bestickt und mit Haar versehen werden.

Das Puppenspiel kann uns Menschlichkeit lehren

Puppenkinder können auch jederzeit zu mir in die Puppenklinik geschickt werden. Immer wieder erschrecken uns Berichte von Prüforganisationen über Schwermetalle und andere gefährliche Chemie in Kinderspielzeug. Nicht zuletzt in Vinylpuppen! Kinder müssen besonders geschützt werden – auch vor unsichtbaren Gefahren wie Schadstoffen und allergieauslösenden Stoffen. Daher lege ich besonders großen Wert auf qualitativ hochwertige Spielzeugmaterialien in schadstofffreier Qualität. Ich verwende Naturmaterialien in bio-fairer Qualität.

Puppen sind das älteste Spielzeug überhaupt. Als Abbild des Menschen lehren sie das Kind Menschlichkeit und Mitgefühl gegenüber seinen Mitmenschen. Und nicht zuletzt gegenüber sich selbst, wenn es sich liebevoll um die Puppe kümmert. Auch kann Erlebtes mit dem Puppenkind nachgespielt und dabei Gefühle wie Freude, doch auch Wut und Trauer ganz unbewertet durch Erwachsene verarbeitet werden.

Nicht zuletzt fördern Stoffpuppen nach Waldorfart die Phantasie. Der neutral gehaltene Gesichtsausdruck der Puppen lässt einen entsprechenden Spielraum. Die Puppe kann, je nach Spielsituation, lachen oder traurig sein. Still oder lebendig wirken.

Das Kind kann seine eigene Emotion in sie hineinlegen. Es wird nicht von einem Dauerlächeln angestrahlt, selbst wenn es sich momentan traurig fühlt. Dies erweitert seine Spieloptionen. Hat es euch nicht an eurer Plastikpuppe gestört, dass sie sofort die Augen zumacht, sobald man sie hinlegt?

Puppenhandwerk in Himmelpforten

Ich freue mich, wenn Ihr mich auf meiner Homepage oder in meiner Puppenwerkstadt in Himmelpforten einmal besuchen kommt. Sehr gerne nähe ich Euch eine/n individuelle/n Puppenfreund*in. Ebenso gibt es für Schnellentschlossene einige bereits fertige Puppenkinder zur Sofortadoption auf meiner Homepage.

Ebenfalls in Planung sind Kurse, an denen Du eine eigene kleine Puppe für Dich, einen Herzensmenschen oder das eigene innere Kind nähen kannst. Momentan noch in Einzelkursen oder kleinen Gruppen bei mir zu Hause in Himmelpforten. Oder nach Corona auch als Näh- und Wohlfühlwochenenden mit Meditation in wunderschöner Natur zwischen Hamburg und Berlin (Termin vom 13. bis 15. August 2021 angedacht, fragt bei Interesse bitte bei mir nach).

Viel Spaß beim Stöbern und vielleicht ja bis bald!
Herzlich, eure Jenny

Die Hände des PuppenHandWerks gehören Jennifer Kliem, Oktoberkind 1977.

www.puppenhandwerk.de

PuppenHandWerk
Jennifer Kliem
Besenriede 10B
21709 Himmelpforten
Tel.: 04144-6980193
Mobil: 0160-3029909
E-Mail: jenny@puppenhandwerk.de

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