Eine natürliche Behandlungsform bei Venenleiden…

von Barbara Simonsohn

Krampfadern und Besenreiser werden von vielen Betroffenen auf die leichte Schulter genommen. Anfangs machen sie keine Beschwerden, sondern sind nur unschön anzuschauen. Es können sich aber auch Komplikationen einstellen, und dazu gehört eine Thrombose oder auch ein offenes Geschwür.  

Rund 27 Millionen Deutsche leiden unter einer krankhaften Veränderung der Beinvenen, und davon befinden sich fünf Millionen im fortgeschrittenen Stadium. Etwa 80 000 Menschen in Deutschland, so die Venen-Liga, leben mit einem offenen Bein oder den Folgezuständen. 

Die Venen transportieren das verbrauchte Blut zurück zum Herzen und dann zur Lunge, wo es mit Sauerstoff angereichert Nährstoffe und Sauerstoff zu den Zellen bringt. Wird dieser „Fluss“ gestaut, kommt es zu Stauungen und Überlastungen. Die „Venenpumpe“ muss ja gegen die Schwerkraft arbeiten. Die Venenklappen schließen dann nicht mehr richtig und das Blut versackt in den Beinen. Mit der Zeit überdehnen sich die Venenwände, sie leiern aus und werden sogar durch den Blutrückstau porös. Durch Wassereinlagerungen können sich Schmerzen entwickeln, Ödeme und sogar offene Beine. Je langsamer das Blut durch die Venen fließt, desto schneller kann es verklumpen. Blutgerinnsel entstehen, die zu Thrombosen führen können.

Wenn Sie die ersten Besenreiser oder Krampfadern entdecken, können Sie bereits aktiv werden, damit sich das Krankheitsgeschehen nicht verschlimmert. Die Antibabypille, Rauchen, Bewegungsarmut, Schwangerschaft und langes Sitzen zum Beispiel im Bus oder Flugzeug sind Risikofaktoren. Auch zu enge Kleidung und zu hohe Schuhabsätze behindern den Blutfluß in den Venen und begünstigen die Entstehung von Krampfadern. Welche Heilpflanzen therapeutisch und auch prophylaktisch helfen, beschreibe ich weiter unten. Diese Pflanzen wirken nicht nur symptomatisch, sondern auch kausal oder ursächlich. Die Wände der Kapillargefäße werden gestärkt, ihr Tonus verbessert sich, die Venenelastizität wird messbar erhöht, die Venen werden druckresistenter, so dass nicht zu viel Flüssigkeit ins Gewebe austreten kann. Ödeme gehen zurück, die Mikrozirkulation des Gewebes wird verbessert und das Gewebe besser mit Sauerstoff versorgt. Auch Symptome wie Schmerzen, unruhige Beine und Hautveränderungen verringern sich. 

Keine chirurgische Reparatur von Venenklappen möglich

Da defekte Venenklappen nicht chirurgisch repariert oder anderweitig geheilt werden können, muss eine chronische Veneninsuffizienz oder CVI so früh wie möglich behandelt werden, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen ist zwar hilfreich bei Veneninsuffizienz, weil das dichte Gewebe dieser Strümpfe einen Gegendruck gegen den Venendruck ausübt, sodass Ödeme durch diesen Mechanismus vermieden werden. Allerdings ist das Tragen dieser Strümpfe alles andere als angenehm – besonders im Sommer. Auch sind die Strümpfe recht teuer und sollten zudem alle paar Monate ausgetauscht werden. Dazu ist das Anziehen schon sehr mühsam.      

Varizen oder Krampfadern stellen einen locus minoris resistentiae dar, einen Ort verringerten Widerstands und geringer Belastbarkeit. Entzündliche, degenerative und athropische Vorgänge spielen sich in der Venenwand ab und führen dazu, dass sich diese pathologisch verändert. Die Venenwände leiern aus, man spricht von Hypertropie oder krankhafter Vergrößerung, später können die Muskeln erschlaffen und die elastischen Fasern der inneren Gefäßwand, Elastica interna genannt, degenerieren. 

Eine Thrombose bedeutet, dass das Blut in den Venen gerinnt. Meist treten Thrombosen im Bereich der unteren Extremitäten auf. Eine Thrombose der oberflächlichen Beinvenen oder Thrombophlebitis verläuft symptomreicher als eine der tiefer gelegenen Beinvenen, Phlebothrombose genannt. Die Gefahr einer Embolie bei der zuletzt genannten Thrombose ist jedoch ungleich größer. Thrombosen an Krampfadern werden oft als Versuch der Selbstheilung des Organismus betrachtet. Die Krampfader wird hart und später vom Körper resorbiert. Zu den Symptomen gehören Schmerzen, Überwärmung, Schwellung, Druckschmerz, Rötung der Haut und ein Schweregefühl im Bein.

Eine weitere gefürchtete Komplikation bei Venenleiden stellt das Ulcus cruris varicosum dar, das offene Unterschenkelgeschwür. Oft bildet sich dies an der Innenseite des Unterschenkels oberhalb des Knöchels. Meist ist ein Ekzem der Vorläufer des Ulcus. Es kann trocken, rissig, nässend, schuppend, borkig, gerötet, eitrig oder borkig auftreten.  

Welche Pflanzen helfen bei Venenleiden

Es gibt drei besondere Pflanzen, die ich hier als „Venenheilpflanzen“ vorstellen möchte. Der Echte Steinklee oder Melilotus officinalis L. wurde schon von Hippokrates als Pflaster bei vereiterten Geschwüren verwendet. Auch innerlich nutzten die Menschen den Steinklee seit alters her zum Beispiel gegen Magengeschwüre. Die Pflanze gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler und wird 30 bis 100 Zentimeter hoch. In der Blütezeit von Mai bis September sind die kleinen Schmetterlingsblüten gelb und stehen in langen und schmalen Blütenständen.

Als Inhaltsstoffe bietet der Echte Steinklee vor allem Cumarine wie Melitosid und phenolische Säuren wie Cumarsäure, Kaffeesäure und Salicylsäure sowie auch Flavonoide und Triperpensaponine. Das Curmarin in Steinklee erhöht die Aktivität der großen Fresszellen, welche die Eiweiße von Ödemen zersetzen und durch die Kapillaren zur Ausscheidung bringen. Studien zeigen, dass durch die Einnahme eines Steinklee-Extraktes Symptome und Beschwerden wie Ödeme und schwere Beine signifikant zurückgingen, wobei diese Heilpflanze ursächlich wirkt. 

Der Echte Mädesüß oder Filipendula ulmaria L. wurde bei den Germanen zum Aromatisieren von Met verwendet. Im Volksmund ist Mädesüß auch unter dem Namen Spierstrauch oder Wiesenkönigin bekannt. Noch heute wird die Heilpflanze in der Naturheilkunde aufgrund ihrer schmerzlindernden, gerinnungshemmenden und adstringierenden (zusammenziehenden) Wirkung verwendet, und zwar vorwiegend die Blüten. Echtes Mädesüß gehört zur Familie der Rosengewächse und zur Klasse der Bedecktsamer. Besonders zur Blütezeit duftet die Mädesüßpflanze intensiv, was auf den Inhaltsstoff Salicylmethylester oder Spiraein zurückzuführen ist. Die Blüten enthalten außerdem auch Salicyldehyd und vor allem Flavonolglykoside wie Rutin und Quercetin sowie Ellagitannine. Auch ein pflanzliches Heparin wurde in den Mädesüßblüten nachgewiesen. Die Salicysäure in Mädesüß hemmt die Bildung von Entzündungsmediatioren und damit Entzündungen. Ödeme werden durch Mädesüß reduziert, indem sie die Ausscheidung von Wasser über die Nieren fördern. Pflanzliches Heparin in dieser Heilpflanze löst Thromben auf, indem Gerinnungsfaktoren gebunden werden.   

Als dritte „Venenpflanze“ stelle ich Ihnen den Stechenden Mäusedorn oder lateinisch Ruscus aculeatus L. vor. Der Stechende Mäusedorn ist immergrün und erreicht eine Höhe von einem Meter. In der Blütezeit von März bis Mai erscheinen die Blüten mit einem Durchmesser von etwa fünf Millimetern grünlich-weiß. An Inhaltsstoffen sind vor allem die Saponine wie Ruscogenin und Neoruscogenin, die Flavonoide wie Rutin und Vitexin sowie Cumarinderivate wie Aesculin und ätherische Öle wie Monoterpene und Sterole zu nennen. Das Ruscogenin in Mäusedorn fördert die Zusammenziehung der Venen, indem durch Noradrenalinförderung das Zusammenziehen der glatten Gefäßmuskeln bewirkt, die Spannung der Venen und damit auch der Blutfluss verbessert werden. Die Venenwände werden abgedichtet, indem die Wirkung des Enzyms Elastase gehemmt wird. Schmerzen, Krämpfe und Taubheitsgefühl in den Beinen werden ursächlich gelindert.             

Wie wirken die drei Pflanzen als Prophylaxe und Therapie bei Venenleiden?

Für die Kombination aus Cumarin aus Steinklee und dem im Mäusedorn und Mädesüß enthaltenen Flavonoid Rutin wurde in Studien mit insgesamt 1818 Patienten schon 2003 eine positive Wirkung auf Venenentzündungen nachgewiesen. Bei Hämorrhoiden ist der effektive Einsatz von Steinkleekraut und Mäusedornwurzel bereits in der traditionellen Volksmedizin bekannt. 

Alle drei Pflanzen stehen in der öffentlichen Wahrnehmung als pflanzliche und nebenwirkungsfreie Hilfe bei Venenleiden noch etwas im Schatten der Roßkastanie. Zu Unrecht in meinen Augen, da bei sehr vielen Menschen Präparate mit Roßkastanie nicht anschlagen. Hier stehen mit Mädesüß, Mäusedorn und Steinklee echte Alternativen zur Verfügung. Es gibt sogar ein Präparat, welches genau diese Pflanzen kombiniert,             Veneo 093®, Naturprodukte Dr. Pandalis. Dieses Präparat wirkt sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch, und eben auch ursächlich, nicht nur symptomatisch.  

Die Inhaltsstoffe von Echtem Steinklee, Echtem Mädesüß und Stechendem Mäusedorn wirken synergetisch miteinander und unterstützen den Organismus, damit es gar nicht erst zu einer chronisch venösen Insuffizienz kommt. Der Schutz vor Ödemen kommt auch Schwangeren zugute, von denen mehr als die Hälfte unter Krampfadern und Ödemen leidet. Daneben wirkt das rein pflanzliche Präparat ursächlich gerinnungshemmend, venenabdichtend und schmerzlindernd. Auch vor langen Auto-, Bus-, Bahn- und vor allem Flugreisen sollten Sie das Pflanzenpräparat zum Schutz ihrer Venen schon eine Weile vorher nehmen und natürlich auch auf Ihrer Reise.        

Zusätzliche nichtmedikamentöse Therapieoptionen beinhalten eine Kompressionstherapie mit Kompressionsstümpfen, wobei diese nicht ursächlich wirkt, sondern nur symptomatisch. Mehrmals täglich sollten die Beine über Herzhöhe hochgelagert werden. Auch ein häufiges Bewegen ist wichtig, um die Venen-Muskelpumpe zu aktivieren. Stehen und Sitzen sind auf ein Minimum zu reduzieren, bei Übergewicht sollte zudem das Gewicht reduziert werden. Raucher sollten unbedingt mit dem Rauchen aufhören, weil dies die Gefäße verengt. Heiße Urlaubsziele sind leider auch nicht die beste Wahl: Hitze sollte möglichst gemieden und die Beine stattdessen öfter gekühlt werden.  

Barbara Simonsohn schreibt seit 1995 Gesundheitsbücher mit einer Gesamtauflage von mehr als 500.000 Exemplaren. Viele ihrer Bücher wurden in zahlreiche europäische Sprachen übersetzt. Barbara Simonsohn gibt zudem seit den 1980er Jahren Seminare zum Thema Azidosetherapie sowie Reiki-Seminare (alle sieben Grade des authentischen Reiki, auch in Berlin). 

Über den Autor

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schreibt seit 1995 Gesundheitsbücher mit einer Gesamtauflage von mehr als 500.000 Exemplaren. Viele ihrer Bücher wurden in zahlreiche europäische Sprachen übersetzt. Dieses Jahr hat die Autorin vier Bücher neu herausgebracht: ein Hanfbüchlein und ein Reikibuch beim Schirner-Verlag, „Artemisia – Königin der Heilpflanzen“ im Jim-Humble-Verlag und „Das Ei des Kolumbus“ über einen Wachstumsfaktor im Hühnerei bei Books on demand. Barbara Simonsohn gibt zudem seit den 1980er Jahren Seminare zum Thema Azidosetherapie sowie Reiki-Seminare (alle sieben Grade des authentischen Reiki, auch in Berlin).

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Tel.: 040-895 338
Mehr Infos

Buch
Sandra Cammann, „Der Blutgruppen Code. Das Fitness-Geheimnis. Die besten Workouts und Ernährungstipps für Deine Blutgruppe“, Windpferd, 224 Seiten, viele farbige Abbildungen, 18,95 €
Seminare mit der Autorin auf www.sandracammann.de

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