In Finnland wohnen zum sechsten Mal in Folge die glücklichsten Menschen. Das geht aus dem Weltglücksbericht des Instituts Gallup hervor.

von Oliver Bartsch

In Finnland sind die Menschen am glücklichsten. So steht es zumindest im seit 2012 jährlich erscheinenden Weltglücksbericht, der anlässlich des Internationalen Tags des Glücks veröffentlicht wurde. Trotz der stark verschlechterten Sicherheitslage in Europa in Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und des noch nicht abgeschlossenen finnischen Nato-Beitritts belegte das nordische EU-Land auch im sechsten Jahr in Folge den Spitzenplatz in dem Ranking.

Dahinter folgen Dänemark, Island, Israel und die Niederlande. Deutschland kommt diesmal auf Rang 16 – zwei Plätze schlechter als im Vorjahr. Den letzten Platz belegt Afghanistan. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die den Bericht auf Basis von Umfragen des Instituts Gallup veröffentlichen, berechnen das Ranking jeweils auf Basis von Daten der vergangenen drei Jahre.

Für das Glücksempfinden haben sie sechs Schlüsselfaktoren ausgemacht:
• soziale Unterstützung
• Einkommen
• Gesundheit
• Freiheit
• Großzügigkeit
• Abwesenheit von Korruption

Trotz mehrerer sich überschneidender Krisen seien die Lebensbewertungen in den meisten Bevölkerungen der Erde bemerkenswert stabil geblieben, schrieben die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in dem Bericht. In den von der Coronapandemie geprägten Jahren 2020 bis 2022 sei die Lebenszufriedenheit im globalen Durchschnitt genauso hoch gewesen wie in den drei Jahren vor der Pandemie. Das Ranking wird jeweils auf Basis von Daten der vergangenen drei Jahre berechnet.

„Das durchschnittliche Glück und unser Länder-Ranking sind während der drei Covid-19-Jahre bemerkenswert stabil geblieben“, erklärten die am Bericht beteiligten Wissenschaftler. Veränderungen in der Rangliste stellten fortgesetzte, langfristige Trends dar, etwa die verbesserten Platzierungen der baltischen Staaten Litauen (Platz 20), Estland (31) und Lettland (41). Selbst in diesen schwierigen Jahren seien positive Emotionen doppelt so weit verbreitet wie negative.

Russland (70) und die Ukraine (Rang 92) liegen im neuen Weltglücksbericht etwas weiter oben als vor einem Jahr, auch wenn der ukrainische Gesamtwert – im Gegensatz zum russischen – minimal zurückgegangen ist. „Trotz des Ausmaßes des Leids und der Schäden in der Ukraine sind die Lebensbewertungen im September 2022 höher geblieben als nach der Annexion von 2014“, schrieben die Experten unter Verweis auf das Jahr der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim.

Nach Erkenntnissen der Autoren liegt das unter anderem an einem nun viel stärkeren Zusammengehörigkeitsgefühl und Vertrauen in die Führung um Präsident Wolodymyr Selenskyj. Das Vertrauen in die Regierungen sei 2022 in beiden Ländern gewachsen, dabei aber viel stärker in der Ukraine als in Russland. „Der russische Einmarsch hat die Ukraine zu einer Nation geschmiedet“, erklärte einer der Wissenschaftler des Berichts.

Infos unter https://worldhappiness.report/

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